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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Saltz Samm
Saltz verschütten,

Ist eine alte abergläubische
Meynung einiger Weiber, so in
den irrigen Gedancken stehen, es
würde derjenige des Tages über
nicht glücklich seyn, der das Saltz
verschüttete.

Salvagnini,

Margherita, Eine berühmte
und künstliche Sängerin in Ita-
lien.

Saluetta Magdalena Acciajoli,

Eine gelehrte Florentinianerin,
hinterließ zwey Tomos von Itali-
änischen Gedichten, und starb
A. 1610.

Sambethe. siehe. Sibylla
Persica.
Sammet,

Ist ein aus Seide erhabner
und über einen gezwirnten Grund
geschlagener Zeug, dessen sich das
Frauenzimmer zu ihrem Putz und
Kleidung zu bedienen pfleget. Ist
entweder geschoren, oder ungescho-
ren, glatt oder gerissen.

Sammet-Bund,

Ist ein breiter von schwartzen
Sammet verfertigter und mit
Baumwolle oder seidener Watte
durchfütterter Streiff und Um-
schlag, an den Enden mit Bändern
versehen, den die adelichen oder an-
dere vornehme Dames auf denen
Reisen um die Stirne zu
binden pflegen; die von Bürgerli-
chen Stande, pflegen solchen nur
von Taffet zu machen.

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Samm Sand
Sammet-Bürste,

Ist eine von weichen Ziegen-
Haaren zusammen gesetzte Bürste,
wormit das Frauenzimmer ihre
Sammet- und andere seidene Klei-
der aussaubert.

Sammet-Spitzen,

Sind eine gewisse Art von
schwartzen Spitzen, worinnen die
Blumen mit Sammet ausgefüllt
werden.

de Samphut, siehe, Teresia de
Samphut.
Sängen Gänse,

Heist eine gerupffte Ganß über
einem angezündeten Strohwisch
halten, die übergebliebenen Stop-
peln und kleinen Federn ausrotten,
und das Fell von den Pfoten ab-
streiffeln.

Sängerin,

Heist ein Frauenzimmer, so auf
dem öffentlichen Theatro in einer
Opera, so wohl in Arien als Recita-
tiv,
ihre Stimme manierlich und
künstlich in die darzu einstimmen-
den Instrumenta hören läst, und ihre
darzu gehörigen Actiones darbey
zu machen pfleget.

Sand-Frau,

Heissen diejenigen armen und
bedürfftigen Weiber, so den Sand
im Trage-Körben in denen Häu-
fern hausiren herum zu tragen
pflegen.

in Sand gehen,

Wird von denen Mägden gesa-

get,
[Spaltenumbruch]
Saltz Samm
Saltz verſchuͤtten,

Iſt eine alte aberglaͤubiſche
Meynung einiger Weiber, ſo in
den irrigen Gedancken ſtehen, es
wuͤrde derjenige des Tages uͤber
nicht gluͤcklich ſeyn, der das Saltz
verſchuͤttete.

Salvagnini,

Margherita, Eine beruͤhmte
und kuͤnſtliche Saͤngerin in Ita-
lien.

Saluetta Magdalena Acciajoli,

Eine gelehrte Florentinianerin,
hinterließ zwey Tomos von Itali-
aͤniſchen Gedichten, und ſtarb
A. 1610.

Sambethe. ſiehe. Sibylla
Perſica.
Sammet,

Iſt ein aus Seide erhabner
und uͤber einen gezwirnten Grund
geſchlagener Zeug, deſſen ſich das
Frauenzimmer zu ihrem Putz und
Kleidung zu bedienen pfleget. Iſt
entweder geſchoren, oder ungeſcho-
ren, glatt oder geriſſen.

Sammet-Bund,

Iſt ein breiter von ſchwartzen
Sammet verfertigter und mit
Baumwolle oder ſeidener Watte
durchfuͤtterter Streiff und Um-
ſchlag, an den Enden mit Baͤndern
verſehen, den die adelichen oder an-
dere vornehme Dames auf denen
Reiſen um die Stirne zu
binden pflegen; die von Buͤrgerli-
chen Stande, pflegen ſolchen nur
von Taffet zu machen.

[Spaltenumbruch]
Samm Sand
Sammet-Buͤrſte,

Iſt eine von weichen Ziegen-
Haaren zuſammen geſetzte Buͤrſte,
wormit das Frauenzimmer ihre
Sammet- und andere ſeidene Klei-
der ausſaubert.

Sammet-Spitzen,

Sind eine gewiſſe Art von
ſchwartzen Spitzen, worinnen die
Blumen mit Sammet ausgefuͤllt
werden.

de Samphut, ſiehe, Tereſia de
Samphut.
Saͤngen Gaͤnſe,

Heiſt eine gerupffte Ganß uͤber
einem angezuͤndeten Strohwiſch
halten, die uͤbergebliebenen Stop-
peln und kleinen Federn ausrotten,
und das Fell von den Pfoten ab-
ſtreiffeln.

Saͤngerin,

Heiſt ein Frauenzimmer, ſo auf
dem oͤffentlichen Theatro in einer
Opera, ſo wohl in Arien als Recita-
tiv,
ihre Stimme manierlich und
kuͤnſtlich in die darzu einſtimmen-
den Inſtrumenta hoͤren laͤſt, und ihre
darzu gehoͤrigen Actiones darbey
zu machen pfleget.

Sand-Frau,

Heiſſen diejenigen armen und
beduͤrfftigen Weiber, ſo den Sand
im Trage-Koͤrben in denen Haͤu-
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pflegen.

in Sand gehen,

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[0867] Saltz Samm Samm Sand Saltz verſchuͤtten, Iſt eine alte aberglaͤubiſche Meynung einiger Weiber, ſo in den irrigen Gedancken ſtehen, es wuͤrde derjenige des Tages uͤber nicht gluͤcklich ſeyn, der das Saltz verſchuͤttete. Salvagnini, Margherita, Eine beruͤhmte und kuͤnſtliche Saͤngerin in Ita- lien. Saluetta Magdalena Acciajoli, Eine gelehrte Florentinianerin, hinterließ zwey Tomos von Itali- aͤniſchen Gedichten, und ſtarb A. 1610. Sambethe. ſiehe. Sibylla Perſica. Sammet, Iſt ein aus Seide erhabner und uͤber einen gezwirnten Grund geſchlagener Zeug, deſſen ſich das Frauenzimmer zu ihrem Putz und Kleidung zu bedienen pfleget. Iſt entweder geſchoren, oder ungeſcho- ren, glatt oder geriſſen. Sammet-Bund, Iſt ein breiter von ſchwartzen Sammet verfertigter und mit Baumwolle oder ſeidener Watte durchfuͤtterter Streiff und Um- ſchlag, an den Enden mit Baͤndern verſehen, den die adelichen oder an- dere vornehme Dames auf denen Reiſen um die Stirne zu binden pflegen; die von Buͤrgerli- chen Stande, pflegen ſolchen nur von Taffet zu machen. Sammet-Buͤrſte, Iſt eine von weichen Ziegen- Haaren zuſammen geſetzte Buͤrſte, wormit das Frauenzimmer ihre Sammet- und andere ſeidene Klei- der ausſaubert. Sammet-Spitzen, Sind eine gewiſſe Art von ſchwartzen Spitzen, worinnen die Blumen mit Sammet ausgefuͤllt werden. de Samphut, ſiehe, Tereſia de Samphut. Saͤngen Gaͤnſe, Heiſt eine gerupffte Ganß uͤber einem angezuͤndeten Strohwiſch halten, die uͤbergebliebenen Stop- peln und kleinen Federn ausrotten, und das Fell von den Pfoten ab- ſtreiffeln. Saͤngerin, Heiſt ein Frauenzimmer, ſo auf dem oͤffentlichen Theatro in einer Opera, ſo wohl in Arien als Recita- tiv, ihre Stimme manierlich und kuͤnſtlich in die darzu einſtimmen- den Inſtrumenta hoͤren laͤſt, und ihre darzu gehoͤrigen Actiones darbey zu machen pfleget. Sand-Frau, Heiſſen diejenigen armen und beduͤrfftigen Weiber, ſo den Sand im Trage-Koͤrben in denen Haͤu- fern hauſiren herum zu tragen pflegen. in Sand gehen, Wird von denen Maͤgden geſa- get,

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/867>, abgerufen am 27.04.2024.