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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Scylla
ou celles de l' amour. De l'
experience. Des fleurs & des
fruits. Des desirs. Des fausses
Consolations. Des impertinens. Hi-
stoire du Prince Ariamene. Des pa-
pillons. Observations sur les pa-
pillons. De la reconnoissance. L'il-
lustre Bassa en 4. Volumes. Les fem-
mes illustres. 2. Volumes. Le
grand Cyrus 10. Volumes. Cle-
lie 10. Volum. Celinte. Mathilde.
Aciane. La Promenade de Versail-
iles. Le Discours de la gloire. qui
a remporte le prix de l'Academie.
Sappho, ou l' heureuse in constan-
ce par Madm
-- Uberdiß soll sie
noch etliche Schrifften und Gedich-
te hinterlassen haben, so noch nicht
einmahl gedruckt worden. Aus
diesen Büchern, und ihrer Menge
ist nun leichte zu schliessen, was die-
se gelehrte Minerva vor Verstand
und Wissenschafft müsse besessen
haben. Vid. Continuat. Prim. des
Zieglerischen Schauplatzes und
Labyrinthes N. 70.

Scylla,

Eine Tochter des Megarensi-
schen Königs Nisi so sich in ihres
Vaters Tod-Feind den Minos ver-
liebet hatte, und ihn dahero auf al-
le Art zu gewinnen und einzuschlä-
fern suchte, weil sie nun wuste, daß
des gantzen Reichs Wohlfahrt und
Verhängniß in denen Purpur-
farbnen Haaren ihres Vaters be-
stande, schnitte sie ihm selbige
heimlich ab, und stellte solche ih-
rem vermeinten Liebhaber als eine
Marque der künfftigen Mit-Gifft
zu, als sie aber sahe, daß er sie nicht
viel achtete, wurde sie vor Schmertz
und Wehmuth in eine Lerche ver-
wandelt.

[Spaltenumbruch]
Scylla Sebu
Scylla,

Des Phorci Tochter, in die sich
der Meer-Gott, Glaucus hefftig
verliebet, bey ihr aber kein Gehör
fand, weßwegen er die Zauberin
Circe um Hülffe angeruffen, weil
aber Circe sich selber in den Glau-
cum
vergaffet, wiewohl sonder ei-
nige Gegenliebe, bezauberte sie den
Brunnen, worinnen sich die Scylla
zu baden pflegte, dergestalt, daß, so
bald sie, die Scylla, hinein trat, in
ein Monstrum verwandelt ward,
nemlich dem Ober-Theil nach, zwar
eine Jungfer, doch mit einem
Wolffs-Kopffe, dem Untertheil a-
ber nach ein Delphin, worüber sich
die verwandelte Scylla vor Schmer-
tzen in das nechste Meer gestürtzet,
und allda in einen Stein und Klip-
pe verwandelt worden, welche Klip-
pe noch heut zu Tage, auf den Sici-
liani
schen Meer soll zu finden seyn,
wofür sich die Schiffenden sehr zu
hüten pflegen.

Sebutia,

Caecilia, eine sehr gelehrte Rö-
merin, sie verstund die Latinität
perfect, und hatte sich mit grossen
Fleiß auf die Orientalischen
Sprachen geleget, absonderlich auf
die Ebräische, weßwegen sie auch
die Dicta Biblica wieder die Juden
behaupten und die gelehrtesten
Rabbinen wiederlegen konte. U-
berdiß war sie in der Theologie und
Philosophie so wohl versiret, daß
sie in ihrem 18. Jahre unter dem
Praesidio des gelehrten P. Joan. An-
ton. de Panormo
mit grossen Ruhm
gewisse Theses Philosophico The-
ologicas defendirete
und die Argu-
menta
ihrer Opponenten recht ge-

lehrt
M m m 2

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Scylla
ou celles de l’ amour. De l’
experience. Des fleurs & des
fruits. Des deſirs. Des fauſſes
Conſolations. Des impertinens. Hi-
ſtoire du Prince Ariamene. Des pa-
pillons. Obſervations ſur les pa-
pillons. De la reconnoiſſance. L’il-
luſtre Baſſa en 4. Volumes. Les fem-
mes illuſtres. 2. Volumes. Le
grand Cyrus 10. Volumes. Cle-
lie 10. Volum. Celinte. Mathilde.
Aciane. La Promenade de Verſail-
iles. Le Diſcours de la gloire. qui
a remporté le prix de l’Academie.
Sappho, ou l’ heureuſe in conſtan-
ce par Madm
‒‒ Uberdiß ſoll ſie
noch etliche Schrifften und Gedich-
te hinterlaſſen haben, ſo noch nicht
einmahl gedruckt worden. Aus
dieſen Buͤchern, und ihrer Menge
iſt nun leichte zu ſchlieſſen, was die-
ſe gelehrte Minerva vor Verſtand
und Wiſſenſchafft muͤſſe beſeſſen
haben. Vid. Continuat. Prim. des
Ziegleriſchen Schauplatzes und
Labyrinthes N. 70.

Scylla,

Eine Tochter des Megarenſi-
ſchen Koͤnigs Niſi ſo ſich in ihres
Vaters Tod-Feind den Minos ver-
liebet hatte, und ihn dahero auf al-
le Art zu gewinnen und einzuſchlaͤ-
fern ſuchte, weil ſie nun wuſte, daß
des gantzen Reichs Wohlfahrt und
Verhaͤngniß in denen Purpur-
farbnen Haaren ihres Vaters be-
ſtande, ſchnitte ſie ihm ſelbige
heimlich ab, und ſtellte ſolche ih-
rem vermeinten Liebhaber als eine
Marque der kuͤnfftigen Mit-Gifft
zu, als ſie aber ſahe, daß er ſie nicht
viel achtete, wurde ſie vor Schmertz
und Wehmuth in eine Lerche ver-
wandelt.

[Spaltenumbruch]
Scylla Sebu
Scylla,

Des Phorci Tochter, in die ſich
der Meer-Gott, Glaucus hefftig
verliebet, bey ihr aber kein Gehoͤr
fand, weßwegen er die Zauberin
Circe um Huͤlffe angeruffen, weil
aber Circe ſich ſelber in den Glau-
cum
vergaffet, wiewohl ſonder ei-
nige Gegenliebe, bezauberte ſie den
Brunnen, worinnen ſich die Scylla
zu baden pflegte, dergeſtalt, daß, ſo
bald ſie, die Scylla, hinein trat, in
ein Monſtrum verwandelt ward,
nemlich dem Ober-Theil nach, zwar
eine Jungfer, doch mit einem
Wolffs-Kopffe, dem Untertheil a-
ber nach ein Delphin, woruͤber ſich
die verwandelte Scylla vor Schmer-
tzen in das nechſte Meer geſtuͤrtzet,
und allda in einen Stein und Klip-
pe verwandelt woꝛden, welche Klip-
pe noch heut zu Tage, auf den Sici-
liani
ſchen Meer ſoll zu finden ſeyn,
wofuͤr ſich die Schiffenden ſehr zu
huͤten pflegen.

Sebutia,

Cæcilia, eine ſehr gelehrte Roͤ-
merin, ſie verſtund die Latinitaͤt
perfect, und hatte ſich mit groſſen
Fleiß auf die Orientaliſchen
Sprachen geleget, abſonderlich auf
die Ebraͤiſche, weßwegen ſie auch
die Dicta Biblica wieder die Juden
behaupten und die gelehrteſten
Rabbinen wiederlegen konte. U-
berdiß war ſie in der Theologie und
Philoſophie ſo wohl verſiret, daß
ſie in ihrem 18. Jahre unter dem
Præſidio des gelehrten P. Joan. An-
ton. de Panormo
mit groſſen Ruhm
gewiſſe Theſes Philoſophico The-
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und die Argu-
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[0937] Scylla Scylla Sebu ou celles de l’ amour. De l’ experience. Des fleurs & des fruits. Des deſirs. Des fauſſes Conſolations. Des impertinens. Hi- ſtoire du Prince Ariamene. Des pa- pillons. Obſervations ſur les pa- pillons. De la reconnoiſſance. L’il- luſtre Baſſa en 4. Volumes. Les fem- mes illuſtres. 2. Volumes. Le grand Cyrus 10. Volumes. Cle- lie 10. Volum. Celinte. Mathilde. Aciane. La Promenade de Verſail- iles. Le Diſcours de la gloire. qui a remporté le prix de l’Academie. Sappho, ou l’ heureuſe in conſtan- ce par Madm ‒‒ Uberdiß ſoll ſie noch etliche Schrifften und Gedich- te hinterlaſſen haben, ſo noch nicht einmahl gedruckt worden. Aus dieſen Buͤchern, und ihrer Menge iſt nun leichte zu ſchlieſſen, was die- ſe gelehrte Minerva vor Verſtand und Wiſſenſchafft muͤſſe beſeſſen haben. Vid. Continuat. Prim. des Ziegleriſchen Schauplatzes und Labyrinthes N. 70. Scylla, Eine Tochter des Megarenſi- ſchen Koͤnigs Niſi ſo ſich in ihres Vaters Tod-Feind den Minos ver- liebet hatte, und ihn dahero auf al- le Art zu gewinnen und einzuſchlaͤ- fern ſuchte, weil ſie nun wuſte, daß des gantzen Reichs Wohlfahrt und Verhaͤngniß in denen Purpur- farbnen Haaren ihres Vaters be- ſtande, ſchnitte ſie ihm ſelbige heimlich ab, und ſtellte ſolche ih- rem vermeinten Liebhaber als eine Marque der kuͤnfftigen Mit-Gifft zu, als ſie aber ſahe, daß er ſie nicht viel achtete, wurde ſie vor Schmertz und Wehmuth in eine Lerche ver- wandelt. Scylla, Des Phorci Tochter, in die ſich der Meer-Gott, Glaucus hefftig verliebet, bey ihr aber kein Gehoͤr fand, weßwegen er die Zauberin Circe um Huͤlffe angeruffen, weil aber Circe ſich ſelber in den Glau- cum vergaffet, wiewohl ſonder ei- nige Gegenliebe, bezauberte ſie den Brunnen, worinnen ſich die Scylla zu baden pflegte, dergeſtalt, daß, ſo bald ſie, die Scylla, hinein trat, in ein Monſtrum verwandelt ward, nemlich dem Ober-Theil nach, zwar eine Jungfer, doch mit einem Wolffs-Kopffe, dem Untertheil a- ber nach ein Delphin, woruͤber ſich die verwandelte Scylla vor Schmer- tzen in das nechſte Meer geſtuͤrtzet, und allda in einen Stein und Klip- pe verwandelt woꝛden, welche Klip- pe noch heut zu Tage, auf den Sici- lianiſchen Meer ſoll zu finden ſeyn, wofuͤr ſich die Schiffenden ſehr zu huͤten pflegen. Sebutia, Cæcilia, eine ſehr gelehrte Roͤ- merin, ſie verſtund die Latinitaͤt perfect, und hatte ſich mit groſſen Fleiß auf die Orientaliſchen Sprachen geleget, abſonderlich auf die Ebraͤiſche, weßwegen ſie auch die Dicta Biblica wieder die Juden behaupten und die gelehrteſten Rabbinen wiederlegen konte. U- berdiß war ſie in der Theologie und Philoſophie ſo wohl verſiret, daß ſie in ihrem 18. Jahre unter dem Præſidio des gelehrten P. Joan. An- ton. de Panormo mit groſſen Ruhm gewiſſe Theſes Philoſophico The- ologicas defendirete und die Argu- menta ihrer Opponenten recht ge- lehrt M m m 2

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/937>, abgerufen am 27.04.2024.