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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
cket/ die Saat zur reiffen Erndt befördert/ das welcke erfrischt/ das todte
wiederumb wird lebendig gemacht: Also auch Nun/ nachdem das Sinai-
sche Gesetz mit grosser erschröcklicher Majestät/ Eifer und Ernst gleichsam
außgedonnert/ davon die Erde gebebet/ die Himmel getroffen/ das Lachen
worden theuer/ die gantze Creatur gezittert/ so gibst du/ O GOtt/ du
grosser allmächtiger Schlüssel-HErr/ der den Schlüssel zum Regen hat/
als ein Vater des Regens/ du thust auf deinen guten Schatz
vom Himmel/
Deut. 28/12. gibst du/ Taniph, du orterst denselben/
hebest und webest denselben in alle vier Orth der Welt/ wie es Lutherus er-
kläret T. 3. Witt. p. 14. (a) einen Regen/ geschem nedabhoth, plu-
viam beneficentiarum,
einen recht güldenen/ mildreichen/ gesegneten
Regen/ davon dein Erb/ das dürr ist/ erquicket/ davon lechzende
Hertzen und dürre verschmachtete Seelen erlabet/ und reichlich getröstet
werden. Nicht einen grimmigen/ zornigen/ schneeweissen Hagel-
Regen/
mit welchem du deinen Zorn über Egypten ausgegossen; nicht

einen
(a) Hie nennet er den Regen/ droben nennet ers Tropffen des Himmels/ hie ei-
nen freyen Regen/ der nicht an einen Ort fället/ sondern allenthalben wo er wil/
droben die Tropfen nur auf dem Berg Sinai/ hie gibt Gott die Regen selbst/ dro-
ben trieffen die Himmel/ darzu braucht er ein sonderlich Wörtlein/ auf Hebräisch
Thaniph, das hab ich verdeutschet/ du wirst ortern/ und das darumb/ dann das-
selb Wörtlein bedeut eigentlich etwas hin und her wegen in die vier Ort der Welt/
gleichwie die Priester im A. Test. etliche Opfer für GOtt schlecht empor und nieder
heben/ etliche aber in die quer und gegen Mittag und Mitternacht/ gegen Morgen
und Abend. Also sagt David/ daß Christus den freyen Regen wird ortern in
alle Welt/ und nicht allein zu Jerusalem oder Sinai. Jst nun die Meynung/
daß die Predigt des neuen Testaments/ nach dem rechten Außgang Christi von
dieser Welt wird gar viel herrlicher seyn/ dann die Predigt des alten Gesetzes/
dann wo es dort sparlich troffen hat/ soll es hie regnen überflüssig/ wo es dort
nur an einem Ort troffen hat/ soll es hie an alle vier Ort der Welt regnen/ wo
es dort nur einem Volck Jsrael ist getroffen/ soll hie ein Frey-Regen gossen wer-
den/ jederman/ Juden und Heyden. Das Evangelium soll gar nicht an einen
Ort oder Volck gebunden werden/ wie jene Predigt des Gesetzes. Auch jene
Tropffen gaben die Himmel/ das ist/ die Engel durch Mosen an Gottes Statt/ wie
St. Paulus Gal. 4. lehret. Aber diesen Regen solt du GOtt selber ausortern.
Der Frey-Regen mocht auch wol verstanden werden/ daß die Lehr des Evangelii
frey sey/ und mache freye Hertzen/ die an kein Werck noch Weise äusserlich gebun-
den/ allein im freyen Glauben leben/ das ist die Christliche Freyheit/ davon
Psalm 110. sagt: Dein Volck wird dir williglich opffern. Aber der Regen zu
Sinai/ das Gesetz Mosi macht gefangene unfreye Hertzen/ mit mancherley
Weisen und Wercken äusserlich. Auch so machts kein frey frölich Gewissen/ son-
dern blöd/ unruhige und unwillige Gewissen. Aber das Evangelium macht frö-
liche Gewissen/ dann da ist alles frey.
R r r r r 2

Predigt.
cket/ die Saat zur reiffen Erndt befoͤrdert/ das welcke erfriſcht/ das todte
wiederumb wird lebendig gemacht: Alſo auch Nun/ nachdem das Sinai-
ſche Geſetz mit groſſer erſchroͤcklicher Majeſtaͤt/ Eifer und Ernſt gleichſam
außgedonnert/ davon die Erde gebebet/ die Himmel getroffen/ das Lachen
worden theuer/ die gantze Creatur gezittert/ ſo gibſt du/ O GOtt/ du
groſſer allmaͤchtiger Schluͤſſel-HErꝛ/ der den Schluͤſſel zum Regen hat/
als ein Vater des Regens/ du thuſt auf deinen guten Schatz
vom Himmel/
Deut. 28/12. gibſt du/ Taniph, du orterſt denſelben/
hebeſt und webeſt denſelben in alle vier Orth der Welt/ wie es Lutherus er-
klaͤret T. 3. Witt. p. 14. (a) einen Regen/ geſchem nedabhoth, plu-
viam beneficentiarum,
einen recht guͤldenen/ mildreichen/ geſegneten
Regen/ davon dein Erb/ das duͤrꝛ iſt/ erquicket/ davon lechzende
Hertzen und duͤrre verſchmachtete Seelen erlabet/ und reichlich getroͤſtet
werden. Nicht einen grimmigen/ zornigen/ ſchneeweiſſen Hagel-
Regen/
mit welchem du deinen Zorn über Egypten ausgegoſſen; nicht

einen
(a) Hie nennet er den Regen/ droben nennet ers Tropffen des Himmels/ hie ei-
nen freyen Regen/ der nicht an einen Ort faͤllet/ ſondern allenthalben wo er wil/
droben die Tropfen nur auf dem Berg Sinai/ hie gibt Gott die Regen ſelbſt/ dro-
ben trieffen die Him̃el/ darzu braucht er ein ſonderlich Woͤrtlein/ auf Hebraͤiſch
Thaniph, das hab ich verdeutſchet/ du wirſt ortern/ und das darumb/ dann daſ-
ſelb Woͤrtlein bedeut eigentlich etwas hin und her wegen in die vier Ort der Welt/
gleichwie die Prieſter im A. Teſt. etliche Opfer fuͤr GOtt ſchlecht empor und nieder
heben/ etliche aber in die quer und gegen Mittag und Mitternacht/ gegen Morgen
und Abend. Alſo ſagt David/ daß Chriſtus den freyen Regen wird ortern in
alle Welt/ und nicht allein zu Jeruſalem oder Sinai. Jſt nun die Meynung/
daß die Predigt des neuen Teſtaments/ nach dem rechten Außgang Chriſti von
dieſer Welt wird gar viel herꝛlicher ſeyn/ dann die Predigt des alten Geſetzes/
dann wo es dort ſparlich troffen hat/ ſoll es hie regnen uͤberfluͤſſig/ wo es dort
nur an einem Ort troffen hat/ ſoll es hie an alle vier Ort der Welt regnen/ wo
es dort nur einem Volck Jſrael iſt getroffen/ ſoll hie ein Frey-Regen goſſen wer-
den/ jederman/ Juden und Heyden. Das Evangelium ſoll gar nicht an einen
Ort oder Volck gebunden werden/ wie jene Predigt des Geſetzes. Auch jene
Tropffen gaben die Him̃el/ das iſt/ die Engel durch Moſen an Gottes Statt/ wie
St. Paulus Gal. 4. lehret. Aber dieſen Regen ſolt du GOtt ſelber ausortern.
Der Frey-Regen mocht auch wol verſtanden werden/ daß die Lehr des Evangelii
frey ſey/ und mache freye Hertzen/ die an kein Werck noch Weiſe aͤuſſerlich gebun-
den/ allein im freyen Glauben leben/ das iſt die Chriſtliche Freyheit/ davon
Pſalm 110. ſagt: Dein Volck wird dir williglich opffern. Aber der Regen zu
Sinai/ das Geſetz Moſi macht gefangene unfreye Hertzen/ mit mancherley
Weiſen und Wercken aͤuſſerlich. Auch ſo machts kein frey froͤlich Gewiſſen/ ſon-
dern bloͤd/ unruhige und unwillige Gewiſſen. Aber das Evangelium macht froͤ-
liche Gewiſſen/ dann da iſt alles frey.
R r r r r 2
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[867/0891] Predigt. cket/ die Saat zur reiffen Erndt befoͤrdert/ das welcke erfriſcht/ das todte wiederumb wird lebendig gemacht: Alſo auch Nun/ nachdem das Sinai- ſche Geſetz mit groſſer erſchroͤcklicher Majeſtaͤt/ Eifer und Ernſt gleichſam außgedonnert/ davon die Erde gebebet/ die Himmel getroffen/ das Lachen worden theuer/ die gantze Creatur gezittert/ ſo gibſt du/ O GOtt/ du groſſer allmaͤchtiger Schluͤſſel-HErꝛ/ der den Schluͤſſel zum Regen hat/ als ein Vater des Regens/ du thuſt auf deinen guten Schatz vom Himmel/ Deut. 28/12. gibſt du/ Taniph, du orterſt denſelben/ hebeſt und webeſt denſelben in alle vier Orth der Welt/ wie es Lutherus er- klaͤret T. 3. Witt. p. 14. (a) einen Regen/ geſchem nedabhoth, plu- viam beneficentiarum, einen recht guͤldenen/ mildreichen/ geſegneten Regen/ davon dein Erb/ das duͤrꝛ iſt/ erquicket/ davon lechzende Hertzen und duͤrre verſchmachtete Seelen erlabet/ und reichlich getroͤſtet werden. Nicht einen grimmigen/ zornigen/ ſchneeweiſſen Hagel- Regen/ mit welchem du deinen Zorn über Egypten ausgegoſſen; nicht einen (a) Hie nennet er den Regen/ droben nennet ers Tropffen des Himmels/ hie ei- nen freyen Regen/ der nicht an einen Ort faͤllet/ ſondern allenthalben wo er wil/ droben die Tropfen nur auf dem Berg Sinai/ hie gibt Gott die Regen ſelbſt/ dro- ben trieffen die Him̃el/ darzu braucht er ein ſonderlich Woͤrtlein/ auf Hebraͤiſch Thaniph, das hab ich verdeutſchet/ du wirſt ortern/ und das darumb/ dann daſ- ſelb Woͤrtlein bedeut eigentlich etwas hin und her wegen in die vier Ort der Welt/ gleichwie die Prieſter im A. Teſt. etliche Opfer fuͤr GOtt ſchlecht empor und nieder heben/ etliche aber in die quer und gegen Mittag und Mitternacht/ gegen Morgen und Abend. Alſo ſagt David/ daß Chriſtus den freyen Regen wird ortern in alle Welt/ und nicht allein zu Jeruſalem oder Sinai. Jſt nun die Meynung/ daß die Predigt des neuen Teſtaments/ nach dem rechten Außgang Chriſti von dieſer Welt wird gar viel herꝛlicher ſeyn/ dann die Predigt des alten Geſetzes/ dann wo es dort ſparlich troffen hat/ ſoll es hie regnen uͤberfluͤſſig/ wo es dort nur an einem Ort troffen hat/ ſoll es hie an alle vier Ort der Welt regnen/ wo es dort nur einem Volck Jſrael iſt getroffen/ ſoll hie ein Frey-Regen goſſen wer- den/ jederman/ Juden und Heyden. Das Evangelium ſoll gar nicht an einen Ort oder Volck gebunden werden/ wie jene Predigt des Geſetzes. Auch jene Tropffen gaben die Him̃el/ das iſt/ die Engel durch Moſen an Gottes Statt/ wie St. Paulus Gal. 4. lehret. Aber dieſen Regen ſolt du GOtt ſelber ausortern. Der Frey-Regen mocht auch wol verſtanden werden/ daß die Lehr des Evangelii frey ſey/ und mache freye Hertzen/ die an kein Werck noch Weiſe aͤuſſerlich gebun- den/ allein im freyen Glauben leben/ das iſt die Chriſtliche Freyheit/ davon Pſalm 110. ſagt: Dein Volck wird dir williglich opffern. Aber der Regen zu Sinai/ das Geſetz Moſi macht gefangene unfreye Hertzen/ mit mancherley Weiſen und Wercken aͤuſſerlich. Auch ſo machts kein frey froͤlich Gewiſſen/ ſon- dern bloͤd/ unruhige und unwillige Gewiſſen. Aber das Evangelium macht froͤ- liche Gewiſſen/ dann da iſt alles frey. R r r r r 2

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 867. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/891>, abgerufen am 26.04.2024.