Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

und Sittenlehre gesucht werden. Christus,
unser Gesetzgeber und Richter, verlangt, daß
wir die Begierden unserem freien Willen,
und diesen den Geboten Gottes unterwer-
fen. Nur auf diesem Wege können wir den
Frieden der Seele, die Ruhe des Gewissens,
das ewige Heil unserer unsterblichen Seele
erlangen. In diesem Punkte steht also mit
der zeitlichen Wohlfahrt auch das ewige
Heil auf dem Spiele. Und darum darf kein
christlicher Vater und kein christlicher Jüng-
ling Bedenken tragen, seine sinnlichen Ge-
nüsse nach dem Gesetze Christi zu ordnen,
der zu uns allen gesagt hat: "Wer Mir
nachfolgen will, der verleugne sich selbst."

(Matth. 16, 24.)

("Zur Opferung" in der zweiten Meßandacht.
Seite. 330.)

31. Der Starkmut.

Die Klugheit lehrt, wie der gute Zweck mit
den richtigen Mitteln angestrebt werden soll.
Die Mäßigkeit soll die Herrschaft des freien
Willens über die sinnlichen Begierden her-
stellen, die Gerechtigkeit uns dazu bringen,
gegen andere unsere Schuldigkeit zu thun.
Diese drei Kardinaltugenden bedürfen aber
noch einer vierten als ihrer schützenden

und Sittenlehre gesucht werden. Christus,
unser Gesetzgeber und Richter, verlangt, daß
wir die Begierden unserem freien Willen,
und diesen den Geboten Gottes unterwer-
fen. Nur auf diesem Wege können wir den
Frieden der Seele, die Ruhe des Gewissens,
das ewige Heil unserer unsterblichen Seele
erlangen. In diesem Punkte steht also mit
der zeitlichen Wohlfahrt auch das ewige
Heil auf dem Spiele. Und darum darf kein
christlicher Vater und kein christlicher Jüng-
ling Bedenken tragen, seine sinnlichen Ge-
nüsse nach dem Gesetze Christi zu ordnen,
der zu uns allen gesagt hat: „Wer Mir
nachfolgen will, der verleugne sich selbst.“

(Matth. 16, 24.)

(„Zur Opferung“ in der zweiten Meßandacht.
Seite. 330.)

31. Der Starkmut.

Die Klugheit lehrt, wie der gute Zweck mit
den richtigen Mitteln angestrebt werden soll.
Die Mäßigkeit soll die Herrschaft des freien
Willens über die sinnlichen Begierden her-
stellen, die Gerechtigkeit uns dazu bringen,
gegen andere unsere Schuldigkeit zu thun.
Diese drei Kardinaltugenden bedürfen aber
noch einer vierten als ihrer schützenden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="30">
          <p><pb facs="#f0236" xml:id="E29V3_001_1895_pb0222_0001" n="222"/>
und Sittenlehre gesucht werden. Christus,<lb/>
unser Gesetzgeber und Richter, verlangt, daß<lb/>
wir die Begierden unserem freien Willen,<lb/>
und diesen den Geboten Gottes unterwer-<lb/>
fen. Nur auf diesem Wege können wir den<lb/>
Frieden der Seele, die Ruhe des Gewissens,<lb/>
das ewige Heil unserer unsterblichen Seele<lb/>
erlangen. In diesem Punkte steht also mit<lb/>
der zeitlichen Wohlfahrt auch das ewige<lb/>
Heil auf dem Spiele. Und darum darf kein<lb/>
christlicher Vater und kein christlicher Jüng-<lb/>
ling Bedenken tragen, seine sinnlichen Ge-<lb/>
nüsse nach dem Gesetze Christi zu ordnen,<lb/>
der zu uns allen gesagt hat: <q>&#x201E;Wer Mir<lb/>
nachfolgen will, der verleugne sich selbst.&#x201C;</q><lb/>
(Matth. 16, 24.)</p>
          <p rendition="#s">(<q>&#x201E;Zur Opferung&#x201C;</q> in der zweiten Meßandacht.<lb/>
Seite. 330.)</p>
        </div>
        <div n="31">
          <head rendition="#c">31. Der Starkmut.</head><lb/>
          <p>Die Klugheit lehrt, wie der gute Zweck mit<lb/>
den richtigen Mitteln angestrebt werden soll.<lb/>
Die Mäßigkeit soll die Herrschaft des freien<lb/>
Willens über die sinnlichen Begierden her-<lb/>
stellen, die Gerechtigkeit uns dazu bringen,<lb/>
gegen andere unsere Schuldigkeit zu thun.<lb/>
Diese drei Kardinaltugenden bedürfen aber<lb/>
noch einer vierten als ihrer schützenden<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[222/0236] und Sittenlehre gesucht werden. Christus, unser Gesetzgeber und Richter, verlangt, daß wir die Begierden unserem freien Willen, und diesen den Geboten Gottes unterwer- fen. Nur auf diesem Wege können wir den Frieden der Seele, die Ruhe des Gewissens, das ewige Heil unserer unsterblichen Seele erlangen. In diesem Punkte steht also mit der zeitlichen Wohlfahrt auch das ewige Heil auf dem Spiele. Und darum darf kein christlicher Vater und kein christlicher Jüng- ling Bedenken tragen, seine sinnlichen Ge- nüsse nach dem Gesetze Christi zu ordnen, der zu uns allen gesagt hat: „Wer Mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst.“ (Matth. 16, 24.) („Zur Opferung“ in der zweiten Meßandacht. Seite. 330.) 31. Der Starkmut. Die Klugheit lehrt, wie der gute Zweck mit den richtigen Mitteln angestrebt werden soll. Die Mäßigkeit soll die Herrschaft des freien Willens über die sinnlichen Begierden her- stellen, die Gerechtigkeit uns dazu bringen, gegen andere unsere Schuldigkeit zu thun. Diese drei Kardinaltugenden bedürfen aber noch einer vierten als ihrer schützenden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/236
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/236>, abgerufen am 10.05.2024.