Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

Sie allein können ihren Kindern diesen Dienst erweisen,
der für sie so unendlich notwendig und wichtig ist. Die
geeigneten Mittel sind folgende:

a. Die fleißige Erweckung der drei göttlichen
Tugenden
, des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.
Diese bilden das Fundament des ganzen sittlich-religiö-
sen Lebens. Jede Uebung einer dieser Tugenden erhebt
die Seele über das Irdische und verleiht ihr eine innere
sittliche Stärkung. Es giebt ganz kurze Formeln, diese
Tugenden zu erwecken, aber man sollte sich nicht auf
sie beschränken, sondern bei einer Pflichterfüllung, Ver-
suchung, Heimsuchung die Uebung gerade dem Anlasse
anpassen. Erwecke sie oft wie bei dem Morgengebete
oder wie unten folgt.

b. Die öftere Erinnerung an die Eigenschaften
Gottes
, Allgegenwart, Allwissenheit, Gerechtigkeit,
Barmherzigkeit, Weisheit u. s. w. und an die letzten
Dinge
, Tod, Gericht, Himmel und Hölle. Es geht
leichter, wenn namentlich Kinder regelmäßig nur an
eine bestimmte Wahrheit erinnert werden, z. B. die
Gegenwart Gottes. Diese wird auf diese Weise ihrer
Seele tiefer eingeprägt und ist für sich allein im stande,
das Gewissen wach zu halten.

Uebung des Glaubens.

O Gott, ich glaube an deine heilige Ge-
genwart, - deine ewige Gerechtigkeit, -
die Strafen der Hölle, - des Fegfeuers, -
die Freuden des Himmels u. s. w.

Uebung der Hoffnung.

Ich baue und vertraue auf deine Barm-
herzigkeit und Liebe, deine Verheißungen, den

Sie allein können ihren Kindern diesen Dienst erweisen,
der für sie so unendlich notwendig und wichtig ist. Die
geeigneten Mittel sind folgende:

a. Die fleißige Erweckung der drei göttlichen
Tugenden
, des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.
Diese bilden das Fundament des ganzen sittlich-religiö-
sen Lebens. Jede Uebung einer dieser Tugenden erhebt
die Seele über das Irdische und verleiht ihr eine innere
sittliche Stärkung. Es giebt ganz kurze Formeln, diese
Tugenden zu erwecken, aber man sollte sich nicht auf
sie beschränken, sondern bei einer Pflichterfüllung, Ver-
suchung, Heimsuchung die Uebung gerade dem Anlasse
anpassen. Erwecke sie oft wie bei dem Morgengebete
oder wie unten folgt.

b. Die öftere Erinnerung an die Eigenschaften
Gottes
, Allgegenwart, Allwissenheit, Gerechtigkeit,
Barmherzigkeit, Weisheit u. s. w. und an die letzten
Dinge
, Tod, Gericht, Himmel und Hölle. Es geht
leichter, wenn namentlich Kinder regelmäßig nur an
eine bestimmte Wahrheit erinnert werden, z. B. die
Gegenwart Gottes. Diese wird auf diese Weise ihrer
Seele tiefer eingeprägt und ist für sich allein im stande,
das Gewissen wach zu halten.

Uebung des Glaubens.

O Gott, ich glaube an deine heilige Ge-
genwart, – deine ewige Gerechtigkeit, –
die Strafen der Hölle, – des Fegfeuers, –
die Freuden des Himmels u. s. w.

Uebung der Hoffnung.

Ich baue und vertraue auf deine Barm-
herzigkeit und Liebe, deine Verheißungen, den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <div>
            <p rendition="#s"><pb facs="#f0507" xml:id="E29V3_001_1895_pb0491_0001" n="491"/>
Sie allein können ihren Kindern diesen Dienst erweisen,<lb/>
der für sie so unendlich notwendig und wichtig ist. Die<lb/>
geeigneten Mittel sind folgende:</p>
            <p rendition="#s"><hi rendition="#aq">a</hi>. Die fleißige Erweckung der <hi rendition="#g">drei göttlichen<lb/>
Tugenden</hi>, des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.<lb/>
Diese bilden das Fundament des ganzen sittlich-religiö-<lb/>
sen Lebens. Jede Uebung einer dieser Tugenden erhebt<lb/>
die Seele über das Irdische und verleiht ihr eine innere<lb/>
sittliche Stärkung. Es giebt ganz kurze Formeln, diese<lb/>
Tugenden zu erwecken, aber man sollte sich nicht auf<lb/>
sie beschränken, sondern bei einer Pflichterfüllung, Ver-<lb/>
suchung, Heimsuchung die Uebung gerade dem Anlasse<lb/>
anpassen. Erwecke sie oft wie bei dem Morgengebete<lb/>
oder wie unten folgt.</p>
            <p rendition="#s"><hi rendition="#aq">b</hi>. Die öftere Erinnerung an die <hi rendition="#g">Eigenschaften<lb/>
Gottes</hi>, Allgegenwart, Allwissenheit, Gerechtigkeit,<lb/>
Barmherzigkeit, Weisheit u. s. w. und an die <hi rendition="#g">letzten<lb/>
Dinge</hi>, Tod, Gericht, Himmel und Hölle. Es geht<lb/>
leichter, wenn namentlich Kinder regelmäßig nur an<lb/>
eine bestimmte Wahrheit erinnert werden, z. B. die<lb/>
Gegenwart Gottes. Diese wird auf diese Weise ihrer<lb/>
Seele tiefer eingeprägt und ist für sich allein im stande,<lb/>
das Gewissen wach zu halten.</p>
            <div>
              <head rendition="#c">Uebung des Glaubens.</head><lb/>
              <p>O Gott, ich glaube an deine heilige Ge-<lb/>
genwart, &#x2013; deine ewige Gerechtigkeit, &#x2013;<lb/>
die Strafen der Hölle, &#x2013; des Fegfeuers, &#x2013;<lb/>
die Freuden des Himmels u. s. w.</p>
            </div>
            <div>
              <head rendition="#c">Uebung der Hoffnung.</head><lb/>
              <p>Ich baue und vertraue auf deine Barm-<lb/>
herzigkeit und Liebe, deine Verheißungen, den<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[491/0507] Sie allein können ihren Kindern diesen Dienst erweisen, der für sie so unendlich notwendig und wichtig ist. Die geeigneten Mittel sind folgende: a. Die fleißige Erweckung der drei göttlichen Tugenden, des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Diese bilden das Fundament des ganzen sittlich-religiö- sen Lebens. Jede Uebung einer dieser Tugenden erhebt die Seele über das Irdische und verleiht ihr eine innere sittliche Stärkung. Es giebt ganz kurze Formeln, diese Tugenden zu erwecken, aber man sollte sich nicht auf sie beschränken, sondern bei einer Pflichterfüllung, Ver- suchung, Heimsuchung die Uebung gerade dem Anlasse anpassen. Erwecke sie oft wie bei dem Morgengebete oder wie unten folgt. b. Die öftere Erinnerung an die Eigenschaften Gottes, Allgegenwart, Allwissenheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Weisheit u. s. w. und an die letzten Dinge, Tod, Gericht, Himmel und Hölle. Es geht leichter, wenn namentlich Kinder regelmäßig nur an eine bestimmte Wahrheit erinnert werden, z. B. die Gegenwart Gottes. Diese wird auf diese Weise ihrer Seele tiefer eingeprägt und ist für sich allein im stande, das Gewissen wach zu halten. Uebung des Glaubens. O Gott, ich glaube an deine heilige Ge- genwart, – deine ewige Gerechtigkeit, – die Strafen der Hölle, – des Fegfeuers, – die Freuden des Himmels u. s. w. Uebung der Hoffnung. Ich baue und vertraue auf deine Barm- herzigkeit und Liebe, deine Verheißungen, den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/507
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/507>, abgerufen am 26.04.2024.