Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

LXIV haubtstück
salz-pfannen hat, nicht minder zu Salzungen die
pfänner das salz-werk untern händen haben; auch
zu Halle in Schwaben solches den privat-perso-
nen, wie zu Lüneburg eigen ist. Der herr Jung
de iure salinarum cap. III § 10 fgg., will hieraus
den schluß herleiten, daß die salz-werke vor dem
zu den regalien nicht gehöret hätten; tue hinzu
den freiherrn von Lynker resp. VIIII, iedoch so-
wohl die bewärtesten rechtslehrer, als auch die rent-
kammern rechnen die salz-quellen zu den regalien.

§ 2780
das salz ist
mancherlei.

Es gibet mancherlei salz, als meer-berg-quel-
len- holz-salz, Joh. Heinrich Jungs de iure
salinarum tum veteri tum hodierno liber sin-
gularis,
Göttingen 1743, 4, cap. III § 6 s. 102 fgg.,
von Justi am a. o. § 20 s. 250 fg., Stisser
§ 7-9 s. 172 fg. In betref des berg- oder gru-
ben-salzes waltete ein streit zwischen Salzburg
und Berchtesgaden vormals ob, von Ludolf
obs. CCLXVII s. 156, III. Von dem meer-
salze ist bei dem wasser-regal gehandelt worden.
Sihe das öconomische lexicon unter dem worte
salz. Das aus salzbornen kommende salz wird
für besser und gesunder, auch schmackhafter und
reiner, iedoch schwächer, als das see- und berg-
salz gehalten. Das born-salz teilet sich in grob
würfeliches, und klein würfeliches. Jenes ist
stärker als dises. Das Lüneburgische und Cöl-
nische sind grobwürfelich, oder grob-körnig; das
Hallische aber klein-körnig, Joh. Gottschalks
Wallerins
mineralogie § 86 s. 224. Der bauer
hält auf grobes und graulichs salz. Allein von
der gröse auf die stärke des salzes zu geben, ist ein
fehl-schluß. Zu Schmalkalden war es kleinkör-
nig, man machete es hernach groskörnig, schaffe-
te es aber wieder ab.

§ 2781

LXIV haubtſtuͤck
ſalz-pfannen hat, nicht minder zu Salzungen die
pfaͤnner das ſalz-werk untern haͤnden haben; auch
zu Halle in Schwaben ſolches den privat-perſo-
nen, wie zu Luͤneburg eigen iſt. Der herr Jung
de iure ſalinarum cap. III § 10 fgg., will hieraus
den ſchluß herleiten, daß die ſalz-werke vor dem
zu den regalien nicht gehoͤret haͤtten; tue hinzu
den freiherrn von Lynker reſp. VIIII, iedoch ſo-
wohl die bewaͤrteſten rechtslehrer, als auch die rent-
kammern rechnen die ſalz-quellen zu den regalien.

§ 2780
das ſalz iſt
mancherlei.

Es gibet mancherlei ſalz, als meer-berg-quel-
len- holz-ſalz, Joh. Heinrich Jungs de iure
ſalinarum tum veteri tum hodierno liber ſin-
gularis,
Goͤttingen 1743, 4, cap. III § 6 ſ. 102 fgg.,
von Juſti am a. o. § 20 ſ. 250 fg., Stiſſer
§ 7-9 ſ. 172 fg. In betref des berg- oder gru-
ben-ſalzes waltete ein ſtreit zwiſchen Salzburg
und Berchtesgaden vormals ob, von Ludolf
obſ. CCLXVII ſ. 156, III. Von dem meer-
ſalze iſt bei dem waſſer-regal gehandelt worden.
Sihe das oͤconomiſche lexicon unter dem worte
ſalz. Das aus ſalzbornen kommende ſalz wird
fuͤr beſſer und geſunder, auch ſchmackhafter und
reiner, iedoch ſchwaͤcher, als das ſee- und berg-
ſalz gehalten. Das born-ſalz teilet ſich in grob
wuͤrfeliches, und klein wuͤrfeliches. Jenes iſt
ſtaͤrker als diſes. Das Luͤneburgiſche und Coͤl-
niſche ſind grobwuͤrfelich, oder grob-koͤrnig; das
Halliſche aber klein-koͤrnig, Joh. Gottſchalks
Wallerins
mineralogie § 86 ſ. 224. Der bauer
haͤlt auf grobes und graulichs ſalz. Allein von
der groͤſe auf die ſtaͤrke des ſalzes zu geben, iſt ein
fehl-ſchluß. Zu Schmalkalden war es kleinkoͤr-
nig, man machete es hernach groskoͤrnig, ſchaffe-
te es aber wieder ab.

§ 2781
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f1126" n="1114"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXIV</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/>
&#x017F;alz-pfannen hat, nicht minder zu Salzungen die<lb/>
pfa&#x0364;nner das &#x017F;alz-werk untern ha&#x0364;nden haben; auch<lb/>
zu Halle in Schwaben &#x017F;olches den privat-per&#x017F;o-<lb/>
nen, wie zu Lu&#x0364;neburg eigen i&#x017F;t. Der herr <hi rendition="#fr">Jung</hi><lb/><hi rendition="#aq">de iure &#x017F;alinarum cap. III</hi> § 10 fgg., will hieraus<lb/>
den &#x017F;chluß herleiten, daß die &#x017F;alz-werke vor dem<lb/>
zu den regalien nicht geho&#x0364;ret ha&#x0364;tten; tue hinzu<lb/>
den freiherrn <hi rendition="#fr">von Lynker</hi> <hi rendition="#aq">re&#x017F;p. VIIII</hi>, iedoch &#x017F;o-<lb/>
wohl die bewa&#x0364;rte&#x017F;ten rechtslehrer, als auch die rent-<lb/>
kammern rechnen die &#x017F;alz-quellen zu den regalien.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2780</head><lb/>
            <note place="left">das &#x017F;alz i&#x017F;t<lb/>
mancherlei.</note>
            <p>Es gibet mancherlei &#x017F;alz, als meer-berg-quel-<lb/>
len- holz-&#x017F;alz, <hi rendition="#fr">Joh. Heinrich Jungs</hi> <hi rendition="#aq">de iure<lb/>
&#x017F;alinarum tum veteri tum hodierno liber &#x017F;in-<lb/>
gularis,</hi> Go&#x0364;ttingen 1743, 4, cap. <hi rendition="#aq">III</hi> § 6 &#x017F;. 102 fgg.,<lb/><hi rendition="#fr">von Ju&#x017F;ti</hi> am a. o. § 20 &#x017F;. 250 fg., <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi><lb/>
§ 7-9 &#x017F;. 172 fg. In betref des berg- oder gru-<lb/>
ben-&#x017F;alzes waltete ein &#x017F;treit zwi&#x017F;chen Salzburg<lb/>
und Berchtesgaden vormals ob, <hi rendition="#fr">von Ludolf</hi><lb/><hi rendition="#aq">ob&#x017F;. CCLXVII</hi> &#x017F;. 156, <hi rendition="#aq">III.</hi> Von dem meer-<lb/>
&#x017F;alze i&#x017F;t bei dem wa&#x017F;&#x017F;er-regal gehandelt worden.<lb/>
Sihe das o&#x0364;conomi&#x017F;che lexicon unter dem worte<lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;alz.</hi> Das aus &#x017F;alzbornen kommende &#x017F;alz wird<lb/>
fu&#x0364;r be&#x017F;&#x017F;er und ge&#x017F;under, auch &#x017F;chmackhafter und<lb/>
reiner, iedoch &#x017F;chwa&#x0364;cher, als das &#x017F;ee- und berg-<lb/>
&#x017F;alz gehalten. Das born-&#x017F;alz teilet &#x017F;ich in grob<lb/>
wu&#x0364;rfeliches, und klein wu&#x0364;rfeliches. Jenes i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rker als di&#x017F;es. Das Lu&#x0364;neburgi&#x017F;che und Co&#x0364;l-<lb/>
ni&#x017F;che &#x017F;ind grobwu&#x0364;rfelich, oder grob-ko&#x0364;rnig; das<lb/>
Halli&#x017F;che aber klein-ko&#x0364;rnig, <hi rendition="#fr">Joh. Gott&#x017F;chalks<lb/>
Wallerins</hi> mineralogie § 86 &#x017F;. 224. Der bauer<lb/>
ha&#x0364;lt auf grobes und graulichs &#x017F;alz. Allein von<lb/>
der gro&#x0364;&#x017F;e auf die &#x017F;ta&#x0364;rke des &#x017F;alzes zu geben, i&#x017F;t ein<lb/>
fehl-&#x017F;chluß. Zu Schmalkalden war es kleinko&#x0364;r-<lb/>
nig, man machete es hernach grosko&#x0364;rnig, &#x017F;chaffe-<lb/>
te es aber wieder ab.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 2781</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1114/1126] LXIV haubtſtuͤck ſalz-pfannen hat, nicht minder zu Salzungen die pfaͤnner das ſalz-werk untern haͤnden haben; auch zu Halle in Schwaben ſolches den privat-perſo- nen, wie zu Luͤneburg eigen iſt. Der herr Jung de iure ſalinarum cap. III § 10 fgg., will hieraus den ſchluß herleiten, daß die ſalz-werke vor dem zu den regalien nicht gehoͤret haͤtten; tue hinzu den freiherrn von Lynker reſp. VIIII, iedoch ſo- wohl die bewaͤrteſten rechtslehrer, als auch die rent- kammern rechnen die ſalz-quellen zu den regalien. § 2780 Es gibet mancherlei ſalz, als meer-berg-quel- len- holz-ſalz, Joh. Heinrich Jungs de iure ſalinarum tum veteri tum hodierno liber ſin- gularis, Goͤttingen 1743, 4, cap. III § 6 ſ. 102 fgg., von Juſti am a. o. § 20 ſ. 250 fg., Stiſſer § 7-9 ſ. 172 fg. In betref des berg- oder gru- ben-ſalzes waltete ein ſtreit zwiſchen Salzburg und Berchtesgaden vormals ob, von Ludolf obſ. CCLXVII ſ. 156, III. Von dem meer- ſalze iſt bei dem waſſer-regal gehandelt worden. Sihe das oͤconomiſche lexicon unter dem worte ſalz. Das aus ſalzbornen kommende ſalz wird fuͤr beſſer und geſunder, auch ſchmackhafter und reiner, iedoch ſchwaͤcher, als das ſee- und berg- ſalz gehalten. Das born-ſalz teilet ſich in grob wuͤrfeliches, und klein wuͤrfeliches. Jenes iſt ſtaͤrker als diſes. Das Luͤneburgiſche und Coͤl- niſche ſind grobwuͤrfelich, oder grob-koͤrnig; das Halliſche aber klein-koͤrnig, Joh. Gottſchalks Wallerins mineralogie § 86 ſ. 224. Der bauer haͤlt auf grobes und graulichs ſalz. Allein von der groͤſe auf die ſtaͤrke des ſalzes zu geben, iſt ein fehl-ſchluß. Zu Schmalkalden war es kleinkoͤr- nig, man machete es hernach groskoͤrnig, ſchaffe- te es aber wieder ab. § 2781

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1126
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1126>, abgerufen am 26.04.2024.