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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXXXIII haubtstück
und folen-zucht, 1703, fol. curioser stallmeister
1691, fol. Soleysels le parfait marechal, ana-
tomie general du cheval, traduit de l'Anglois
par Mr. de Garsault, a Paris
1734, 4. des an-
geregten Winters wohlerfarner pferde-arzt, 1746,
8. wird für das beste buch in dieser art gehalten.
Der Acreza, der Böhm, Lafosse, Hotson, Fuchs etc.
sind bekannt. Wegen der stutereien muß gedach-
ter Zehentner nebst dem Adlersflügel zu rate
gezogen werden, wie dann auch unten ein meh-
res davon vorkommen wird. Uebrigens haben
der universitäts-stallmeister und fechtmeister ihren
gefreieten gerichtsstand unter der universität.

Drei und achtzigstes haubtstück
vom fechtmeister.
§ 633
was der
fechtmeister
ist?

Der fechtmeister ist ein angesehener, wohlge-
sezter mann, welcher seinen lehrlingen die
fechtkunst beibringet. Diese bestehet im angrei-
fen, oder attakiren, im pariren, battiren, ca-
viren, paßiren, eirculiren, voltiren, stringiren,
im fechten auf den stoß und hieb, fintiren, appell-
machen, figiren, retiriren, die mensur-nemen,
und brechen, und überhaubt die rechten und fal-
schen stöße von einander unterscheiden, im gegen-
fechten gehöriger maße ausnemen, sich nie aus
dem vorteile herauszugeben, mithin sich nicht zu
blösen, in hurtiger wiederherstellung das gehörige
lager zu wälen, seine spize iederzeit nach des gege-
ners auge zu bieten und durch eine vorteilhafte
stellung von sich abzuhalten, was einem an der
leibes-stärke abgehet, durch die hurtigkeit zu erse-

zen,

LXXXIII haubtſtuͤck
und folen-zucht, 1703, fol. curioſer ſtallmeiſter
1691, fol. Soleyſels le parfait marechal, ana-
tomie general du cheval, traduit de l’Anglois
par Mr. de Garſault, à Paris
1734, 4. des an-
geregten Winters wohlerfarner pferde-arzt, 1746,
8. wird fuͤr das beſte buch in dieſer art gehalten.
Der Acreza, der Boͤhm, Lafoſſe, Hotſon, Fuchs ꝛc.
ſind bekannt. Wegen der ſtutereien muß gedach-
ter Zehentner nebſt dem Adlersfluͤgel zu rate
gezogen werden, wie dann auch unten ein meh-
res davon vorkommen wird. Uebrigens haben
der univerſitaͤts-ſtallmeiſter und fechtmeiſter ihren
gefreieten gerichtsſtand unter der univerſitaͤt.

Drei und achtzigſtes haubtſtuͤck
vom fechtmeiſter.
§ 633
was der
fechtmeiſter
iſt?

Der fechtmeiſter iſt ein angeſehener, wohlge-
ſezter mann, welcher ſeinen lehrlingen die
fechtkunſt beibringet. Dieſe beſtehet im angrei-
fen, oder attakiren, im pariren, battiren, ca-
viren, paßiren, eirculiren, voltiren, ſtringiren,
im fechten auf den ſtoß und hieb, fintiren, appell-
machen, figiren, retiriren, die menſur-nemen,
und brechen, und uͤberhaubt die rechten und fal-
ſchen ſtoͤße von einander unterſcheiden, im gegen-
fechten gehoͤriger maße ausnemen, ſich nie aus
dem vorteile herauszugeben, mithin ſich nicht zu
bloͤſen, in hurtiger wiederherſtellung das gehoͤrige
lager zu waͤlen, ſeine ſpize iederzeit nach des gege-
ners auge zu bieten und durch eine vorteilhafte
ſtellung von ſich abzuhalten, was einem an der
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[260/0272] LXXXIII haubtſtuͤck und folen-zucht, 1703, fol. curioſer ſtallmeiſter 1691, fol. Soleyſels le parfait marechal, ana- tomie general du cheval, traduit de l’Anglois par Mr. de Garſault, à Paris 1734, 4. des an- geregten Winters wohlerfarner pferde-arzt, 1746, 8. wird fuͤr das beſte buch in dieſer art gehalten. Der Acreza, der Boͤhm, Lafoſſe, Hotſon, Fuchs ꝛc. ſind bekannt. Wegen der ſtutereien muß gedach- ter Zehentner nebſt dem Adlersfluͤgel zu rate gezogen werden, wie dann auch unten ein meh- res davon vorkommen wird. Uebrigens haben der univerſitaͤts-ſtallmeiſter und fechtmeiſter ihren gefreieten gerichtsſtand unter der univerſitaͤt. Drei und achtzigſtes haubtſtuͤck vom fechtmeiſter. § 633 Der fechtmeiſter iſt ein angeſehener, wohlge- ſezter mann, welcher ſeinen lehrlingen die fechtkunſt beibringet. Dieſe beſtehet im angrei- fen, oder attakiren, im pariren, battiren, ca- viren, paßiren, eirculiren, voltiren, ſtringiren, im fechten auf den ſtoß und hieb, fintiren, appell- machen, figiren, retiriren, die menſur-nemen, und brechen, und uͤberhaubt die rechten und fal- ſchen ſtoͤße von einander unterſcheiden, im gegen- fechten gehoͤriger maße ausnemen, ſich nie aus dem vorteile herauszugeben, mithin ſich nicht zu bloͤſen, in hurtiger wiederherſtellung das gehoͤrige lager zu waͤlen, ſeine ſpize iederzeit nach des gege- ners auge zu bieten und durch eine vorteilhafte ſtellung von ſich abzuhalten, was einem an der leibes-ſtaͤrke abgehet, durch die hurtigkeit zu erſe- zen,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/272>, abgerufen am 26.04.2024.