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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLI haubtstück
ein ochs oder pferd, das den pflug mit zihet in der
furche, one daß es der zaun behindert, gehen
könne. Die untertanen sind zu anlegung der le-
bendigen zäune anzustrengen, Fritsch am a. o. §
18, H. Casselische greben-ordn. tit. 20 § 8 s. 47,
um das planken-holz zuersparen, öconomische nach-
richten Vter band s. 329, öconomische sammlun-
gen aus den breslauer natur- und kunst-geschich-
ten Leipzig 1750, 8v, s. 492 fgg.

§ 1659
von erhal-
tung der ge-
meinen zäu-
ne.

Ist der zaun gemein, kan der andre zu dessen
machung angehalten werden, wer planken, oder
zaunpfäle stilet, wie auch die hecken verwüstet,
verbrennet oder aufreiset, ist mit schwerer strafe
anzusehen. F. H. Casselische greben-ordnung tit.
13 § 3 s. 34. Wem indessen der hagen gehöret,
dem ist auch der graben.

§ 1660

Der kraut-gemüß-garten auch obst-garten-bau,
ist sowohl dem bauer, als auch dem bürger nötig
und nüzlich, daher die untertanen dazu angehal-
ten werden mögen. Fritsch am a. o. § XI. Es
sollen darnebst die kinder zum garten ausstellen,
anzihen und warten der bäume angehalten, und
dessen in zeiten kundig gemachet werden, F. H.
Casselische greben-ordnung, tit. 13 § 6 s. 34.

§ 1661
die unterta-
nen sind zu
anlegung
der lebendi-
gen zäune
anzuhalten.

Die oberkeit hat die untertanen anzuweisen,
daß sie lebendige häcken um die gärten zihen, und
hirzu rotbuchen, heimbuchen, weisdorn, auch
creuzdorn, rheinweiden oder häckenholz nemen,
damit selbige nicht die jungen bäume im frühjare
aus dem walde entwenden, und ire zäune damit
machen dürfen, welche sie alsdann im winter zu
verbrennen pflegen, Hartenfels im gartensale
IIten teile s. 166, iedoch sind die Johannes- und

stachel-

XLI haubtſtuͤck
ein ochs oder pferd, das den pflug mit zihet in der
furche, one daß es der zaun behindert, gehen
koͤnne. Die untertanen ſind zu anlegung der le-
bendigen zaͤune anzuſtrengen, Fritſch am a. o. §
18, H. Caſſeliſche greben-ordn. tit. 20 § 8 ſ. 47,
um das planken-holz zuerſparen, oͤconomiſche nach-
richten Vter band ſ. 329, oͤconomiſche ſammlun-
gen aus den breslauer natur- und kunſt-geſchich-
ten Leipzig 1750, 8v, ſ. 492 fgg.

§ 1659
von erhal-
tung der ge-
meinen zaͤu-
ne.

Iſt der zaun gemein, kan der andre zu deſſen
machung angehalten werden, wer planken, oder
zaunpfaͤle ſtilet, wie auch die hecken verwuͤſtet,
verbrennet oder aufreiſet, iſt mit ſchwerer ſtrafe
anzuſehen. F. H. Caſſeliſche greben-ordnung tit.
13 § 3 ſ. 34. Wem indeſſen der hagen gehoͤret,
dem iſt auch der graben.

§ 1660

Der kraut-gemuͤß-garten auch obſt-garten-bau,
iſt ſowohl dem bauer, als auch dem buͤrger noͤtig
und nuͤzlich, daher die untertanen dazu angehal-
ten werden moͤgen. Fritſch am a. o. § XI. Es
ſollen darnebſt die kinder zum garten ausſtellen,
anzihen und warten der baͤume angehalten, und
deſſen in zeiten kundig gemachet werden, F. H.
Caſſeliſche greben-ordnung, tit. 13 § 6 ſ. 34.

§ 1661
die unterta-
nen ſind zu
anlegung
der lebendi-
gen zaͤune
anzuhalten.

Die oberkeit hat die untertanen anzuweiſen,
daß ſie lebendige haͤcken um die gaͤrten zihen, und
hirzu rotbuchen, heimbuchen, weisdorn, auch
creuzdorn, rheinweiden oder haͤckenholz nemen,
damit ſelbige nicht die jungen baͤume im fruͤhjare
aus dem walde entwenden, und ire zaͤune damit
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verbrennen pflegen, Hartenfels im gartenſale
IIten teile ſ. 166, iedoch ſind die Johannes- und

ſtachel-
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[668/0680] XLI haubtſtuͤck ein ochs oder pferd, das den pflug mit zihet in der furche, one daß es der zaun behindert, gehen koͤnne. Die untertanen ſind zu anlegung der le- bendigen zaͤune anzuſtrengen, Fritſch am a. o. § 18, H. Caſſeliſche greben-ordn. tit. 20 § 8 ſ. 47, um das planken-holz zuerſparen, oͤconomiſche nach- richten Vter band ſ. 329, oͤconomiſche ſammlun- gen aus den breslauer natur- und kunſt-geſchich- ten Leipzig 1750, 8v, ſ. 492 fgg. § 1659 Iſt der zaun gemein, kan der andre zu deſſen machung angehalten werden, wer planken, oder zaunpfaͤle ſtilet, wie auch die hecken verwuͤſtet, verbrennet oder aufreiſet, iſt mit ſchwerer ſtrafe anzuſehen. F. H. Caſſeliſche greben-ordnung tit. 13 § 3 ſ. 34. Wem indeſſen der hagen gehoͤret, dem iſt auch der graben. § 1660 Der kraut-gemuͤß-garten auch obſt-garten-bau, iſt ſowohl dem bauer, als auch dem buͤrger noͤtig und nuͤzlich, daher die untertanen dazu angehal- ten werden moͤgen. Fritſch am a. o. § XI. Es ſollen darnebſt die kinder zum garten ausſtellen, anzihen und warten der baͤume angehalten, und deſſen in zeiten kundig gemachet werden, F. H. Caſſeliſche greben-ordnung, tit. 13 § 6 ſ. 34. § 1661 Die oberkeit hat die untertanen anzuweiſen, daß ſie lebendige haͤcken um die gaͤrten zihen, und hirzu rotbuchen, heimbuchen, weisdorn, auch creuzdorn, rheinweiden oder haͤckenholz nemen, damit ſelbige nicht die jungen baͤume im fruͤhjare aus dem walde entwenden, und ire zaͤune damit machen duͤrfen, welche ſie alsdann im winter zu verbrennen pflegen, Hartenfels im gartenſale IIten teile ſ. 166, iedoch ſind die Johannes- und ſtachel-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/680>, abgerufen am 26.04.2024.