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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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gerechtigkeiten und befugnissen etc.
zugleich sorgen. Zerbrochenes gefäße, kehricht,
und andere unreinigkeiten dürfen bei namhafter
strafe auf die gassen weder geschüttet, noch ge-
gossen werden. Die furleute, welche den unrat
wegzuschaffen bestellet oder gedungen werden, ha-
ben bei geld- oder gefängnis-strafe alle unreinig-
keiten wegzufaren, und sich solcher karren zu bedi-
nen, durch welche beim faren nichts abfället,
oder ausrinnet, Menken im systemate iuris ci-
vilis
s. 1056 fg.

§ 2016

Die privat-wege heissen entweder diejenige, wel-was privat-
wege bedeu-
ten?

che aus den öffentlichen abgehen, und feld- auch
holzwege genennet werden; oder welche privatper-
sonen zugehören und sich in deren eigentume befin-
den, folglich von deren gebrauch andere ausgeschlos-
sen werden können, wenn sie dazu nicht berechtiget
sind. Die neben- und richte-wege sollen nach für-
schrift der F. H. Casselischen greben-ordnung tit.
XI § 7, abgeschaffet werden, Krebs P. 1 class.
II sect. II
§ 15 num. 3.

§ 2017

Inhalts der S. Weimarischen verordnung sol-die breite
der heer-
strassen und
farwege.

len den öffentlichen heerstraßen 2 ruten, den ge-
meinen farwegen, die von einem dorfe zum an-
dern gehen, eine halbe rute, von den nächsten dör-
fern aber nach der residenz eine ganze rute zugetei-
let werden, Beck am a. o. s. 10, besage des
Sächsischen landrechtes im IIten Buche, art. 59,
soll die heerstrase so breit seyn, daß ein wagen
dem andern ausweichen kan. Nach der F. H.
Casselischen verordnung vom jare vom
§ 2 der wege halber, sollen die land- und heer-
strasen wenigstens 28 fuß, die übrige wege aber so

breit
F f f

gerechtigkeiten und befugniſſen ꝛc.
zugleich ſorgen. Zerbrochenes gefaͤße, kehricht,
und andere unreinigkeiten duͤrfen bei namhafter
ſtrafe auf die gaſſen weder geſchuͤttet, noch ge-
goſſen werden. Die furleute, welche den unrat
wegzuſchaffen beſtellet oder gedungen werden, ha-
ben bei geld- oder gefaͤngnis-ſtrafe alle unreinig-
keiten wegzufaren, und ſich ſolcher karren zu bedi-
nen, durch welche beim faren nichts abfaͤllet,
oder ausrinnet, Menken im ſyſtemate iuris ci-
vilis
ſ. 1056 fg.

§ 2016

Die privat-wege heiſſen entweder diejenige, wel-was privat-
wege bedeu-
ten?

che aus den oͤffentlichen abgehen, und feld- auch
holzwege genennet werden; oder welche privatper-
ſonen zugehoͤren und ſich in deren eigentume befin-
den, folglich von deren gebrauch andere ausgeſchloſ-
ſen werden koͤnnen, wenn ſie dazu nicht berechtiget
ſind. Die neben- und richte-wege ſollen nach fuͤr-
ſchrift der F. H. Caſſeliſchen greben-ordnung tit.
XI § 7, abgeſchaffet werden, Krebs P. 1 claſſ.
II ſect. II
§ 15 num. 3.

§ 2017

Inhalts der S. Weimariſchen verordnung ſol-die breite
der heer-
ſtraſſen und
farwege.

len den oͤffentlichen heerſtraßen 2 ruten, den ge-
meinen farwegen, die von einem dorfe zum an-
dern gehen, eine halbe rute, von den naͤchſten doͤr-
fern aber nach der reſidenz eine ganze rute zugetei-
let werden, Beck am a. o. ſ. 10, beſage des
Saͤchſiſchen landrechtes im IIten Buche, art. 59,
ſoll die heerſtraſe ſo breit ſeyn, daß ein wagen
dem andern ausweichen kan. Nach der F. H.
Caſſeliſchen verordnung vom jare vom
§ 2 der wege halber, ſollen die land- und heer-
ſtraſen wenigſtens 28 fuß, die uͤbrige wege aber ſo

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[817/0829] gerechtigkeiten und befugniſſen ꝛc. zugleich ſorgen. Zerbrochenes gefaͤße, kehricht, und andere unreinigkeiten duͤrfen bei namhafter ſtrafe auf die gaſſen weder geſchuͤttet, noch ge- goſſen werden. Die furleute, welche den unrat wegzuſchaffen beſtellet oder gedungen werden, ha- ben bei geld- oder gefaͤngnis-ſtrafe alle unreinig- keiten wegzufaren, und ſich ſolcher karren zu bedi- nen, durch welche beim faren nichts abfaͤllet, oder ausrinnet, Menken im ſyſtemate iuris ci- vilis ſ. 1056 fg. § 2016 Die privat-wege heiſſen entweder diejenige, wel- che aus den oͤffentlichen abgehen, und feld- auch holzwege genennet werden; oder welche privatper- ſonen zugehoͤren und ſich in deren eigentume befin- den, folglich von deren gebrauch andere ausgeſchloſ- ſen werden koͤnnen, wenn ſie dazu nicht berechtiget ſind. Die neben- und richte-wege ſollen nach fuͤr- ſchrift der F. H. Caſſeliſchen greben-ordnung tit. XI § 7, abgeſchaffet werden, Krebs P. 1 claſſ. II ſect. II § 15 num. 3. was privat- wege bedeu- ten? § 2017 Inhalts der S. Weimariſchen verordnung ſol- len den oͤffentlichen heerſtraßen 2 ruten, den ge- meinen farwegen, die von einem dorfe zum an- dern gehen, eine halbe rute, von den naͤchſten doͤr- fern aber nach der reſidenz eine ganze rute zugetei- let werden, Beck am a. o. ſ. 10, beſage des Saͤchſiſchen landrechtes im IIten Buche, art. 59, ſoll die heerſtraſe ſo breit ſeyn, daß ein wagen dem andern ausweichen kan. Nach der F. H. Caſſeliſchen verordnung vom jare [FORMEL] vom [FORMEL] § 2 der wege halber, ſollen die land- und heer- ſtraſen wenigſtens 28 fuß, die uͤbrige wege aber ſo breit die breite der heer- ſtraſſen und farwege. F f f

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 817. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/829>, abgerufen am 26.04.2024.