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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem bergwerks-regale.
stadt nicht zugeben wollte, daß der land-comtur
disen marmor ins Hessische verfaren lise. In
Sachsen, Schwaben, bei Blankenburg, auf
dem Harze, findet man selbigen, von Rohr in
der reise nach dem Unterharze s. 40 fg.; auf dem
Oberharze an der bude findet sich eine marmor-
müle, von Rohr in den merkwürdigkeiten des
Oberharzes s. 511.

§ 2700

An den farben ist der marmor in den Wezlari-farben,
schen gegenden schwarz und weis, und silber-grau,
nebst rot. Sonst gibt es blauen bläulichen, roten,
rötlichen, braunen, grünen, grünlichen, grauen,
gelben, gelblichen, ganz einfarbigen, mit einge-
mischten adern, flecken, sterngen, wolken, von
gleicher, oder andern farbe, nur etwas dunkler,
oder lichter. Er ist entweder hart und springet
aus, oder fasericht, kisel-artig, faulfleckig, wie
gewässerter taffet aussehend. Endlich rechnet
man auch die kreite hirher.

§ 2701

In belange der kalksteine sind dise weichlich undder kalkstei-
ne beschaf-
fenheit,

eckigt. Man findet sie über und unter der erden.
Sie brechen in festem sande, teils schifer-gesteine
in gebürge, andre in ebenen lande flözen-weise und
flach-streifend unter der erde, als einzele mittel
und feldsteine. Ire erde ist grob, und mit un-
reinen schwefel vermischet. Einige steine sind
blaulicht, und ascherfarbigt, andre schwärzlich,
manche schnee-weis, andre etwas gelblicht, andre
rötlicht, einige mit weisen strichen versehen; man-
che füren vilen sand; einige dichte; andre löche-
richt; einige bestehen aus einer fetten, weichlichen
und tonigen erde, die aber nicht so gut sind, als
die harten und dichten. In den Wezlarischen
gegenden trift man sie als schlechten marmor an.

Zum
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von dem bergwerks-regale.
ſtadt nicht zugeben wollte, daß der land-comtur
diſen marmor ins Heſſiſche verfaren liſe. In
Sachſen, Schwaben, bei Blankenburg, auf
dem Harze, findet man ſelbigen, von Rohr in
der reiſe nach dem Unterharze ſ. 40 fg.; auf dem
Oberharze an der bude findet ſich eine marmor-
muͤle, von Rohr in den merkwuͤrdigkeiten des
Oberharzes ſ. 511.

§ 2700

An den farben iſt der marmor in den Wezlari-farben,
ſchen gegenden ſchwarz und weis, und ſilber-grau,
nebſt rot. Sonſt gibt es blauen blaͤulichen, roten,
roͤtlichen, braunen, gruͤnen, gruͤnlichen, grauen,
gelben, gelblichen, ganz einfarbigen, mit einge-
miſchten adern, flecken, ſterngen, wolken, von
gleicher, oder andern farbe, nur etwas dunkler,
oder lichter. Er iſt entweder hart und ſpringet
aus, oder faſericht, kiſel-artig, faulfleckig, wie
gewaͤſſerter taffet ausſehend. Endlich rechnet
man auch die kreite hirher.

§ 2701

In belange der kalkſteine ſind diſe weichlich undder kalkſtei-
ne beſchaf-
fenheit,

eckigt. Man findet ſie uͤber und unter der erden.
Sie brechen in feſtem ſande, teils ſchifer-geſteine
in gebuͤrge, andre in ebenen lande floͤzen-weiſe und
flach-ſtreifend unter der erde, als einzele mittel
und feldſteine. Ire erde iſt grob, und mit un-
reinen ſchwefel vermiſchet. Einige ſteine ſind
blaulicht, und aſcherfarbigt, andre ſchwaͤrzlich,
manche ſchnee-weis, andre etwas gelblicht, andre
roͤtlicht, einige mit weiſen ſtrichen verſehen; man-
che fuͤren vilen ſand; einige dichte; andre loͤche-
richt; einige beſtehen aus einer fetten, weichlichen
und tonigen erde, die aber nicht ſo gut ſind, als
die harten und dichten. In den Wezlariſchen
gegenden trift man ſie als ſchlechten marmor an.

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[1079/1091] von dem bergwerks-regale. ſtadt nicht zugeben wollte, daß der land-comtur diſen marmor ins Heſſiſche verfaren liſe. In Sachſen, Schwaben, bei Blankenburg, auf dem Harze, findet man ſelbigen, von Rohr in der reiſe nach dem Unterharze ſ. 40 fg.; auf dem Oberharze an der bude findet ſich eine marmor- muͤle, von Rohr in den merkwuͤrdigkeiten des Oberharzes ſ. 511. § 2700 An den farben iſt der marmor in den Wezlari- ſchen gegenden ſchwarz und weis, und ſilber-grau, nebſt rot. Sonſt gibt es blauen blaͤulichen, roten, roͤtlichen, braunen, gruͤnen, gruͤnlichen, grauen, gelben, gelblichen, ganz einfarbigen, mit einge- miſchten adern, flecken, ſterngen, wolken, von gleicher, oder andern farbe, nur etwas dunkler, oder lichter. Er iſt entweder hart und ſpringet aus, oder faſericht, kiſel-artig, faulfleckig, wie gewaͤſſerter taffet ausſehend. Endlich rechnet man auch die kreite hirher. farben, § 2701 In belange der kalkſteine ſind diſe weichlich und eckigt. Man findet ſie uͤber und unter der erden. Sie brechen in feſtem ſande, teils ſchifer-geſteine in gebuͤrge, andre in ebenen lande floͤzen-weiſe und flach-ſtreifend unter der erde, als einzele mittel und feldſteine. Ire erde iſt grob, und mit un- reinen ſchwefel vermiſchet. Einige ſteine ſind blaulicht, und aſcherfarbigt, andre ſchwaͤrzlich, manche ſchnee-weis, andre etwas gelblicht, andre roͤtlicht, einige mit weiſen ſtrichen verſehen; man- che fuͤren vilen ſand; einige dichte; andre loͤche- richt; einige beſtehen aus einer fetten, weichlichen und tonigen erde, die aber nicht ſo gut ſind, als die harten und dichten. In den Wezlariſchen gegenden trift man ſie als ſchlechten marmor an. Zum der kalkſtei- ne beſchaf- fenheit, Y y y 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1079. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1091>, abgerufen am 26.04.2024.