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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den hunden.
abgerichtet werden sollen, zeiget der freiherr von
Hohberg
im adelichen landleben, im XIIten
buche des andern teiles.

§ 1245

Wegen der tollen hunde und wie sich dabei zuvon den
verhalten sey? besagen die Kur-Braunschweigi-
schen landesordnungen im IIIten teile s. 1040 fg.

§ 1246

Weil vile hunde tolle werden, dürfen die abde-tollen hun-
den,

cker in der fastenzeit, oder in hundstagen, die kei-
ne von inen gelöseten zeichen tragenden und auf
der straße laufenden hunde todtschlagen. Dar-
gegen sie gehalten sind hir und da an die jägerei
hundefelle zu lifern, auch die kranken hunde um
die gebür zu curiren, Beier de eo quod circa
carnifices et excoriatores iustum est,
cap. 9.
Mylius in der disp. de iure carnificum, anbei
dise und die kazen zu verschneiden.

§ 1247

An einigen orten müssen die müller, schenk-der hunde
fütterung.

und gast-wirte, abdecker etc. die herrschaftlichen
hunde füttern, von Chlingensberg am a. o.
s. 162 fg.

§ 1248

Wer einen hund tödtet, hat sich deshalber we-wer einen
hund tödt[et]
hat vom ab-
decker etc.
nichts zu be-
faren.

der vom abdecker, noch von seiner zunft etwas zu
befaren, Leiser im iure Georgico s. 342, ob er
gleich, wenn er solches one rechtmäsige ursach ge-
tan hat, dem eigentümer den schaden ersezen muß,
Carpzov P. IIII constit. 37 def. 8. Im übrigen
saget man: "an rimen-nagen lernen die jungendie sprüch-
wörter von
den hunden.

"hunde leder fressen; ein toller hund läuft nicht
"über 7 tage; wenn man unter die hunde wirft,
"welchen es trift, der schreiet, Hert par. 28;
"der hund, welcher todt ist, beiset nicht. Er
"muß es hinnemen, als wenn ihn ein hund gebis-

sen
K k 3

von den hunden.
abgerichtet werden ſollen, zeiget der freiherr von
Hohberg
im adelichen landleben, im XIIten
buche des andern teiles.

§ 1245

Wegen der tollen hunde und wie ſich dabei zuvon den
verhalten ſey? beſagen die Kur-Braunſchweigi-
ſchen landesordnungen im IIIten teile ſ. 1040 fg.

§ 1246

Weil vile hunde tolle werden, duͤrfen die abde-tollen hun-
den,

cker in der faſtenzeit, oder in hundstagen, die kei-
ne von inen geloͤſeten zeichen tragenden und auf
der ſtraße laufenden hunde todtſchlagen. Dar-
gegen ſie gehalten ſind hir und da an die jaͤgerei
hundefelle zu lifern, auch die kranken hunde um
die gebuͤr zu curiren, Beier de eo quod circa
carnifices et excoriatores iuſtum eſt,
cap. 9.
Mylius in der diſp. de iure carnificum, anbei
diſe und die kazen zu verſchneiden.

§ 1247

An einigen orten muͤſſen die muͤller, ſchenk-der hunde
fuͤtterung.

und gaſt-wirte, abdecker ꝛc. die herrſchaftlichen
hunde fuͤttern, von Chlingensberg am a. o.
ſ. 162 fg.

§ 1248

Wer einen hund toͤdtet, hat ſich deshalber we-wer einen
hund toͤdt[et]
hat vom ab-
decker ꝛc.
nichts zu be-
faren.

der vom abdecker, noch von ſeiner zunft etwas zu
befaren, Leiſer im iure Georgico ſ. 342, ob er
gleich, wenn er ſolches one rechtmaͤſige urſach ge-
tan hat, dem eigentuͤmer den ſchaden erſezen muß,
Carpzov P. IIII conſtit. 37 def. 8. Im uͤbrigen
ſaget man: „an rimen-nagen lernen die jungendie ſpruͤch-
woͤrter von
den hunden.

„hunde leder freſſen; ein toller hund laͤuft nicht
„uͤber 7 tage; wenn man unter die hunde wirft,
„welchen es trift, der ſchreiet, Hert par. 28;
„der hund, welcher todt iſt, beiſet nicht. Er
„muß es hinnemen, als wenn ihn ein hund gebiſ-

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[517/0529] von den hunden. abgerichtet werden ſollen, zeiget der freiherr von Hohberg im adelichen landleben, im XIIten buche des andern teiles. § 1245 Wegen der tollen hunde und wie ſich dabei zu verhalten ſey? beſagen die Kur-Braunſchweigi- ſchen landesordnungen im IIIten teile ſ. 1040 fg. von den § 1246 Weil vile hunde tolle werden, duͤrfen die abde- cker in der faſtenzeit, oder in hundstagen, die kei- ne von inen geloͤſeten zeichen tragenden und auf der ſtraße laufenden hunde todtſchlagen. Dar- gegen ſie gehalten ſind hir und da an die jaͤgerei hundefelle zu lifern, auch die kranken hunde um die gebuͤr zu curiren, Beier de eo quod circa carnifices et excoriatores iuſtum eſt, cap. 9. Mylius in der diſp. de iure carnificum, anbei diſe und die kazen zu verſchneiden. tollen hun- den, § 1247 An einigen orten muͤſſen die muͤller, ſchenk- und gaſt-wirte, abdecker ꝛc. die herrſchaftlichen hunde fuͤttern, von Chlingensberg am a. o. ſ. 162 fg. der hunde fuͤtterung. § 1248 Wer einen hund toͤdtet, hat ſich deshalber we- der vom abdecker, noch von ſeiner zunft etwas zu befaren, Leiſer im iure Georgico ſ. 342, ob er gleich, wenn er ſolches one rechtmaͤſige urſach ge- tan hat, dem eigentuͤmer den ſchaden erſezen muß, Carpzov P. IIII conſtit. 37 def. 8. Im uͤbrigen ſaget man: „an rimen-nagen lernen die jungen „hunde leder freſſen; ein toller hund laͤuft nicht „uͤber 7 tage; wenn man unter die hunde wirft, „welchen es trift, der ſchreiet, Hert par. 28; „der hund, welcher todt iſt, beiſet nicht. Er „muß es hinnemen, als wenn ihn ein hund gebiſ- ſen wer einen hund toͤdtet hat vom ab- decker ꝛc. nichts zu be- faren. die ſpruͤch- woͤrter von den hunden. K k 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/529>, abgerufen am 26.04.2024.