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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLII haubtstück
gen des hol-
zes zu beob-
achten ist?
lich und forstmäsig zu gehen, auch auf das nuz-
holz gesehen werden, anerwogen sonst durch un-
treues, auch unzeitiges und unordentliches schla-
gen und abtreiben des holzes groser schaden ver-
ursachet werden kan. Zu welchem ende keinem
förster zu erlauben ist, daß er für sich allein und
one vorwissen der forstbeamten, samt den forst-
schreibern, weder bau- werk- nuz- brenn- noch
ander holz, one den waldhammer, anweise, oder
verkaufe, abzäle, F. H. Casselische forst- und
holz-ordnung s. 6, 7, s. 15, greben-ordnung s. 50
§ 1 § 3 s. 51 § 5 fgg., Nassau-Dillenburgische
jagt- und forst-ordnung § 38, Magdeburgische
policei-ordnung cap. IX sect. III § 12, Henneber-
gische forst-ordnung. Es ist ausserdem den ge-
meinen und den privat-personen in iren hölzern
nach eigenem gefallen zu schlagen und zu fällen
nicht zuzulassen, immaßen dem holz-mangel auf
alle weise vorzubeugen ist. Zu dem ende dinen
die holz- und forst-ordnungen, F. H. Casselische
greben-ordnung s. 119 § 4, von Justi am a. o.
§ 162 s. 197 § 165 s. 200 fgg., Reinharts disp.
de iure priuatorum circa siluas caeduas admo-
dum restricto;
daher müssen die untertanen in
iren eigenen waldungen sich forstmäsig betragen,
und nach maasgebung der landesherrlichen forst-
ordnungen sich betragen, von Ludolf obs. for.
CIV
§ 5 s. 273 fg. t. I. Ob aber die herrschaft-
lichen forst bedinten sich der anweisung unterzihen
und gar eine belonung desfalls fodern können?
das ist eine andre frage. In sachen der stadt
H. wider das fürstliche forst-amt zu R. hat man
dafür gehalten, daß disem unverwehrt sey, der
stadt-anweisung auf seine kosten beizuwonen.

§ 1772

XLII haubtſtuͤck
gen des hol-
zes zu beob-
achten iſt?
lich und forſtmaͤſig zu gehen, auch auf das nuz-
holz geſehen werden, anerwogen ſonſt durch un-
treues, auch unzeitiges und unordentliches ſchla-
gen und abtreiben des holzes groſer ſchaden ver-
urſachet werden kan. Zu welchem ende keinem
foͤrſter zu erlauben iſt, daß er fuͤr ſich allein und
one vorwiſſen der forſtbeamten, ſamt den forſt-
ſchreibern, weder bau- werk- nuz- brenn- noch
ander holz, one den waldhammer, anweiſe, oder
verkaufe, abzaͤle, F. H. Caſſeliſche forſt- und
holz-ordnung ſ. 6, 7, ſ. 15, greben-ordnung ſ. 50
§ 1 § 3 ſ. 51 § 5 fgg., Naſſau-Dillenburgiſche
jagt- und forſt-ordnung § 38, Magdeburgiſche
policei-ordnung cap. IX ſect. III § 12, Henneber-
giſche forſt-ordnung. Es iſt auſſerdem den ge-
meinen und den privat-perſonen in iren hoͤlzern
nach eigenem gefallen zu ſchlagen und zu faͤllen
nicht zuzulaſſen, immaßen dem holz-mangel auf
alle weiſe vorzubeugen iſt. Zu dem ende dinen
die holz- und forſt-ordnungen, F. H. Caſſeliſche
greben-ordnung ſ. 119 § 4, von Juſti am a. o.
§ 162 ſ. 197 § 165 ſ. 200 fgg., Reinharts diſp.
de iure priuatorum circa ſiluas caeduas admo-
dum reſtricto;
daher muͤſſen die untertanen in
iren eigenen waldungen ſich forſtmaͤſig betragen,
und nach maasgebung der landesherrlichen forſt-
ordnungen ſich betragen, von Ludolf obſ. for.
CIV
§ 5 ſ. 273 fg. t. I. Ob aber die herrſchaft-
lichen forſt bedinten ſich der anweiſung unterzihen
und gar eine belonung desfalls fodern koͤnnen?
das iſt eine andre frage. In ſachen der ſtadt
H. wider das fuͤrſtliche forſt-amt zu R. hat man
dafuͤr gehalten, daß diſem unverwehrt ſey, der
ſtadt-anweiſung auf ſeine koſten beizuwonen.

§ 1772
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[716/0728] XLII haubtſtuͤck lich und forſtmaͤſig zu gehen, auch auf das nuz- holz geſehen werden, anerwogen ſonſt durch un- treues, auch unzeitiges und unordentliches ſchla- gen und abtreiben des holzes groſer ſchaden ver- urſachet werden kan. Zu welchem ende keinem foͤrſter zu erlauben iſt, daß er fuͤr ſich allein und one vorwiſſen der forſtbeamten, ſamt den forſt- ſchreibern, weder bau- werk- nuz- brenn- noch ander holz, one den waldhammer, anweiſe, oder verkaufe, abzaͤle, F. H. Caſſeliſche forſt- und holz-ordnung ſ. 6, 7, ſ. 15, greben-ordnung ſ. 50 § 1 § 3 ſ. 51 § 5 fgg., Naſſau-Dillenburgiſche jagt- und forſt-ordnung § 38, Magdeburgiſche policei-ordnung cap. IX ſect. III § 12, Henneber- giſche forſt-ordnung. Es iſt auſſerdem den ge- meinen und den privat-perſonen in iren hoͤlzern nach eigenem gefallen zu ſchlagen und zu faͤllen nicht zuzulaſſen, immaßen dem holz-mangel auf alle weiſe vorzubeugen iſt. Zu dem ende dinen die holz- und forſt-ordnungen, F. H. Caſſeliſche greben-ordnung ſ. 119 § 4, von Juſti am a. o. § 162 ſ. 197 § 165 ſ. 200 fgg., Reinharts diſp. de iure priuatorum circa ſiluas caeduas admo- dum reſtricto; daher muͤſſen die untertanen in iren eigenen waldungen ſich forſtmaͤſig betragen, und nach maasgebung der landesherrlichen forſt- ordnungen ſich betragen, von Ludolf obſ. for. CIV § 5 ſ. 273 fg. t. I. Ob aber die herrſchaft- lichen forſt bedinten ſich der anweiſung unterzihen und gar eine belonung desfalls fodern koͤnnen? das iſt eine andre frage. In ſachen der ſtadt H. wider das fuͤrſtliche forſt-amt zu R. hat man dafuͤr gehalten, daß diſem unverwehrt ſey, der ſtadt-anweiſung auf ſeine koſten beizuwonen. gen des hol- zes zu beob- achten iſt? § 1772

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 716. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/728>, abgerufen am 26.04.2024.