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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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gerechtigkeiten und befugnissen etc.
ackerbaue gebrauchen, sich entschütten können,
Stryk num. 36 cap. III s. 128, Fritsch am a. o.
Es sind aber die anlagen dabei nach proportion
des steuerfuses auszuwerfen, Stryk am a. o.
num. 59, George [A]dam Struve im synt. iur.
ciu. exerc.
50 § 80, allein die gelter in der ge-
meine one bewilligung des landes-herrns auch zum
behufe eines öffentlichen gebäudes, oder einer brü-
cke von den untertanen zu erheben, ist nicht erlau-
bet, von Leyser specim. 669 med. 11, 12, ob-
gleich ein nidergefallenes öffentliches werk, oder
das nur auszubessern ist, one rückfrage bei dem
regenten hergestellet werden darf, Arnold Cor-
vinus von Belderen
in codicis Iustin. method.
enarrat. lib. VIII tit. XII
s. 619; anerwogen die
beamte und landstände, auch dorfs-vorsteher oder
bauern-meister für privat-personen angesehen wer-
den und eine erhebung für sich zu verfügen nicht
vermögen. Derohalben ein öffentliches werk,
welches aus der gemeinde einkünften erbauet wer-
den soll, one besonderes vorwissen und bewilligung
des landes-herrns, oder dessen nachgesezter regi-
rung nicht errichtet werden mag, Struve am a.
o. Im übrigen gibet es keine schlüssige folge,
welchergestalt derjenige, welcher eine brücke vor-
her gebauet hat, nach deren umsturz diselbe wi-
der zu bauen pflichtig sey, immasen aus einer frei-
willigkeit oder willkürlichen handelung eine ver-
bindlichkeit nicht fliesset, Stryk am a. o. cap. III
num. 90 s. 134 T. II operum. Die von der
oberkeit zur aufsicht der brücke bestellete person
wird in Baiern Brückhai genennet, Kur-baieri-
sches landrecht, tit. 24 art. 1. Er heisset auch
brückenhüter, Schramm am a. o. s. 21. In
andern landen haben die beamte, wege-aufsichter,
F. H. Casselische greben-ordnung tit. XI § 1

s. 29,

gerechtigkeiten und befugniſſen ꝛc.
ackerbaue gebrauchen, ſich entſchuͤtten koͤnnen,
Stryk num. 36 cap. III ſ. 128, Fritſch am a. o.
Es ſind aber die anlagen dabei nach proportion
des ſteuerfuſes auszuwerfen, Stryk am a. o.
num. 59, George [A]dam Struve im ſynt. iur.
ciu. exerc.
50 § 80, allein die gelter in der ge-
meine one bewilligung des landes-herrns auch zum
behufe eines oͤffentlichen gebaͤudes, oder einer bruͤ-
cke von den untertanen zu erheben, iſt nicht erlau-
bet, von Leyſer ſpecim. 669 med. 11, 12, ob-
gleich ein nidergefallenes oͤffentliches werk, oder
das nur auszubeſſern iſt, one ruͤckfrage bei dem
regenten hergeſtellet werden darf, Arnold Cor-
vinus von Belderen
in codicis Iuſtin. method.
enarrat. lib. VIII tit. XII
ſ. 619; anerwogen die
beamte und landſtaͤnde, auch dorfs-vorſteher oder
bauern-meiſter fuͤr privat-perſonen angeſehen wer-
den und eine erhebung fuͤr ſich zu verfuͤgen nicht
vermoͤgen. Derohalben ein oͤffentliches werk,
welches aus der gemeinde einkuͤnften erbauet wer-
den ſoll, one beſonderes vorwiſſen und bewilligung
des landes-herrns, oder deſſen nachgeſezter regi-
rung nicht errichtet werden mag, Struve am a.
o. Im uͤbrigen gibet es keine ſchluͤſſige folge,
welchergeſtalt derjenige, welcher eine bruͤcke vor-
her gebauet hat, nach deren umſturz diſelbe wi-
der zu bauen pflichtig ſey, immaſen aus einer frei-
willigkeit oder willkuͤrlichen handelung eine ver-
bindlichkeit nicht flieſſet, Stryk am a. o. cap. III
num. 90 ſ. 134 T. II operum. Die von der
oberkeit zur aufſicht der bruͤcke beſtellete perſon
wird in Baiern Bruͤckhai genennet, Kur-baieri-
ſches landrecht, tit. 24 art. 1. Er heiſſet auch
bruͤckenhuͤter, Schramm am a. o. ſ. 21. In
andern landen haben die beamte, wege-aufſichter,
F. H. Caſſeliſche greben-ordnung tit. XI § 1

ſ. 29,
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[827/0839] gerechtigkeiten und befugniſſen ꝛc. ackerbaue gebrauchen, ſich entſchuͤtten koͤnnen, Stryk num. 36 cap. III ſ. 128, Fritſch am a. o. Es ſind aber die anlagen dabei nach proportion des ſteuerfuſes auszuwerfen, Stryk am a. o. num. 59, George Adam Struve im ſynt. iur. ciu. exerc. 50 § 80, allein die gelter in der ge- meine one bewilligung des landes-herrns auch zum behufe eines oͤffentlichen gebaͤudes, oder einer bruͤ- cke von den untertanen zu erheben, iſt nicht erlau- bet, von Leyſer ſpecim. 669 med. 11, 12, ob- gleich ein nidergefallenes oͤffentliches werk, oder das nur auszubeſſern iſt, one ruͤckfrage bei dem regenten hergeſtellet werden darf, Arnold Cor- vinus von Belderen in codicis Iuſtin. method. enarrat. lib. VIII tit. XII ſ. 619; anerwogen die beamte und landſtaͤnde, auch dorfs-vorſteher oder bauern-meiſter fuͤr privat-perſonen angeſehen wer- den und eine erhebung fuͤr ſich zu verfuͤgen nicht vermoͤgen. Derohalben ein oͤffentliches werk, welches aus der gemeinde einkuͤnften erbauet wer- den ſoll, one beſonderes vorwiſſen und bewilligung des landes-herrns, oder deſſen nachgeſezter regi- rung nicht errichtet werden mag, Struve am a. o. Im uͤbrigen gibet es keine ſchluͤſſige folge, welchergeſtalt derjenige, welcher eine bruͤcke vor- her gebauet hat, nach deren umſturz diſelbe wi- der zu bauen pflichtig ſey, immaſen aus einer frei- willigkeit oder willkuͤrlichen handelung eine ver- bindlichkeit nicht flieſſet, Stryk am a. o. cap. III num. 90 ſ. 134 T. II operum. Die von der oberkeit zur aufſicht der bruͤcke beſtellete perſon wird in Baiern Bruͤckhai genennet, Kur-baieri- ſches landrecht, tit. 24 art. 1. Er heiſſet auch bruͤckenhuͤter, Schramm am a. o. ſ. 21. In andern landen haben die beamte, wege-aufſichter, F. H. Caſſeliſche greben-ordnung tit. XI § 1 ſ. 29,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 827. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/839>, abgerufen am 26.04.2024.