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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXXX haubtstück,
Kaestner an pater ad successionem filii post procla-
mationem ex suggestu publicam nati, ante copu-
lam sacerdot. autem mortui sit admittendus,
Leipz.
1738, § 10.

Von der erbfolge der schwert- und spill-
magen.
§ 3031
was mag, mag-
schaft, schwert-
und spillmagen
bedeuten?

Mag, mayg, mog, maec, maech, bedeutet
einen blutsverwandten, vätter des namens, stam-
mes, und wappens; maghaft heisset sovil: als
die verwandschaft, blutsfreundschaft (cognation),
(§ 1380 des 1ten th.), Gebauers vorrede zur
Hannesischen abh. de computatione graduum,
Goett. 1736, 4t, Haltaus sp. 1295 fg. Dise
vättern, welche männlichen geschlechtes, und vom
mannsstamme ersprossen sind, heisset man schwert-
magen. Die aber vom weiblichen geschlechte bei
einer blutfreundschaft heissen spillmagen. Man
hat auch namensvättern. Es kömmt nicht allezeit
auf den zunamen an; sondern auf die abstam-
mung vom ersten erwerber, und den gleichen schild,
und helm. Jn Ostfrißland fallen die erbgüter,
welche vom vater kommen, wider auf die väterli-
che, und die von der mutter auf die mütterliche sei-
te; imgleichen der brautschaz, laut des ostfrisischen
landr. b. II, cap. 123, s. 427 fg. der van Wich-
tischen
ausgabe. Dises geschihet nach der bra-
bantischen erbfolge (§ 3124 des 2ten th.). Der
grund hirzu ist das rückfallsrecht. Zur erläute-
rung dinet noch folgende stammreihe, und rechts-
fall:

Johannes

II buch, LXXX haubtſtuͤck,
Kaeſtner an pater ad ſucceſſionem filii poſt procla-
mationem ex ſuggeſtu publicam nati, ante copu-
lam ſacerdot. autem mortui ſit admittendus,
Leipz.
1738, § 10.

Von der erbfolge der ſchwert- und ſpill-
magen.
§ 3031
was mag, mag-
ſchaft, ſchwert-
und ſpillmagen
bedeuten?

Mag, mayg, mog, maec, maech, bedeutet
einen blutsverwandten, vaͤtter des namens, ſtam-
mes, und wappens; maghaft heiſſet ſovil: als
die verwandſchaft, blutsfreundſchaft (cognation),
(§ 1380 des 1ten th.), Gebauers vorrede zur
Hanneſiſchen abh. de computatione graduum,
Goett. 1736, 4t, Haltaus ſp. 1295 fg. Diſe
vaͤttern, welche maͤnnlichen geſchlechtes, und vom
mannsſtamme erſproſſen ſind, heiſſet man ſchwert-
magen. Die aber vom weiblichen geſchlechte bei
einer blutfreundſchaft heiſſen ſpillmagen. Man
hat auch namensvaͤttern. Es koͤmmt nicht allezeit
auf den zunamen an; ſondern auf die abſtam-
mung vom erſten erwerber, und den gleichen ſchild,
und helm. Jn Oſtfrißland fallen die erbguͤter,
welche vom vater kommen, wider auf die vaͤterli-
che, und die von der mutter auf die muͤtterliche ſei-
te; imgleichen der brautſchaz, laut des oſtfriſiſchen
landr. b. II, cap. 123, ſ. 427 fg. der van Wich-
tiſchen
ausgabe. Diſes geſchihet nach der bra-
bantiſchen erbfolge (§ 3124 des 2ten th.). Der
grund hirzu iſt das ruͤckfallsrecht. Zur erlaͤute-
rung dinet noch folgende ſtammreihe, und rechts-
fall:

Johannes
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[1064/1088] II buch, LXXX haubtſtuͤck, Kaeſtner an pater ad ſucceſſionem filii poſt procla- mationem ex ſuggeſtu publicam nati, ante copu- lam ſacerdot. autem mortui ſit admittendus, Leipz. 1738, § 10. Von der erbfolge der ſchwert- und ſpill- magen. § 3031 Mag, mayg, mog, maec, maech, bedeutet einen blutsverwandten, vaͤtter des namens, ſtam- mes, und wappens; maghaft heiſſet ſovil: als die verwandſchaft, blutsfreundſchaft (cognation), (§ 1380 des 1ten th.), Gebauers vorrede zur Hanneſiſchen abh. de computatione graduum, Goett. 1736, 4t, Haltaus ſp. 1295 fg. Diſe vaͤttern, welche maͤnnlichen geſchlechtes, und vom mannsſtamme erſproſſen ſind, heiſſet man ſchwert- magen. Die aber vom weiblichen geſchlechte bei einer blutfreundſchaft heiſſen ſpillmagen. Man hat auch namensvaͤttern. Es koͤmmt nicht allezeit auf den zunamen an; ſondern auf die abſtam- mung vom erſten erwerber, und den gleichen ſchild, und helm. Jn Oſtfrißland fallen die erbguͤter, welche vom vater kommen, wider auf die vaͤterli- che, und die von der mutter auf die muͤtterliche ſei- te; imgleichen der brautſchaz, laut des oſtfriſiſchen landr. b. II, cap. 123, ſ. 427 fg. der van Wich- tiſchen ausgabe. Diſes geſchihet nach der bra- bantiſchen erbfolge (§ 3124 des 2ten th.). Der grund hirzu iſt das ruͤckfallsrecht. Zur erlaͤute- rung dinet noch folgende ſtammreihe, und rechts- fall: Johannes

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1064. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1088>, abgerufen am 26.04.2024.