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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, XXVII haubtstück,
zogtümern Lüneburg. Wolfenbüttel, Calenberg rc
Haltaus am a. o.; daher weiß man in Hessen da-
von nichts, noch hat man solche in Schwaben,
Baiern, Franken, Henneberg etc. Nachdem sich
die freigeborene in adeliche, und bürgerliche einge-
teilet haben; so ist die adeliche, und bürgerliche ge-
rate entstanden. Jn ganz Teutschlande ist sie allso
hente zu tage nicht üblich. Von der gerate im Os-
nabrückischen handelt der Kreß in der erläuterung
des archidiaconatwesens, in beilagen s. 1142 fg.
s. 151 fg., auch von der frauen-gerate eb., Joh.
Andr. Schmid
de Helmstadio per frauenradam
adflicto,
Helmst. 1718. Von der gerate des herrn-
oder ritterstandes im fürstentume Oels, sihe die lan-
des-ordnung desselben, th. III art. 8, auch die
Breslauischen stadtrechte, art. VII. Jm Magde-
burgischen hat sie auch bei bauersleuten statt. Jm
Holsteinischen haben die unverheirate töchter diß-
falls einen vorzug, Dreyer am a. o. f. 39 fg. § 2
s. 43 fgg. n. 2, von Mecklenburg Dreyer s. 49 n.
6. von Lübeck das Lübische stadtr. b. II tit. II
art. 15.

§ 1386
wer sie be-
kömmt?

Die gerate ist ein voraus der töchter, und des
geistlichen geschwisters, Knorrens rechtliche an-
merkungen s. 275 fgg., Dreyer de obstagio iuris
Europ. gerada etc
s. 39 fgg. s. 45 fg., Barth s.
83 fgg. s. 748 fg., Hofmann am a. o. im 1ten th.
s. 183 s. 218 fg. s. 223 fgg. Jeweilen kan sie
auch, nach den sich eräugenden umständen zum
pflichtteile angeschlagen, und gewisen werden,
Joh. Christoph Hartung de imputatione geradae
in legitimam,
Jena 1713, Joh. Flor. Rivinus
de modo computandi geradam, si pater eandem fi-
liae in legitimam mat. imputare velit,
Leipz. 1734,

Chri-

II buch, XXVII haubtſtuͤck,
zogtuͤmern Luͤneburg. Wolfenbuͤttel, Calenberg ꝛc
Haltaus am a. o.; daher weiß man in Heſſen da-
von nichts, noch hat man ſolche in Schwaben,
Baiern, Franken, Henneberg ꝛc. Nachdem ſich
die freigeborene in adeliche, und buͤrgerliche einge-
teilet haben; ſo iſt die adeliche, und buͤrgerliche ge-
rate entſtanden. Jn ganz Teutſchlande iſt ſie allſo
hente zu tage nicht uͤblich. Von der gerate im Os-
nabruͤckiſchen handelt der Kreß in der erlaͤuterung
des archidiaconatweſens, in beilagen ſ. 1142 fg.
ſ. 151 fg., auch von der frauen-gerate eb., Joh.
Andr. Schmid
de Helmſtadio per frauenradam
adflicto,
Helmſt. 1718. Von der gerate des herrn-
oder ritterſtandes im fuͤrſtentume Oels, ſihe die lan-
des-ordnung deſſelben, th. III art. 8, auch die
Breslauiſchen ſtadtrechte, art. VII. Jm Magde-
burgiſchen hat ſie auch bei bauersleuten ſtatt. Jm
Holſteiniſchen haben die unverheirate toͤchter diß-
falls einen vorzug, Dreyer am a. o. f. 39 fg. § 2
ſ. 43 fgg. n. 2, von Mecklenburg Dreyer ſ. 49 n.
6. von Luͤbeck das Luͤbiſche ſtadtr. b. II tit. II
art. 15.

§ 1386
wer ſie be-
koͤmmt?

Die gerate iſt ein voraus der toͤchter, und des
geiſtlichen geſchwiſters, Knorrens rechtliche an-
merkungen ſ. 275 fgg., Dreyer de obſtagio iuris
Europ. gerada etc
ſ. 39 fgg. ſ. 45 fg., Barth ſ.
83 fgg. ſ. 748 fg., Hofmann am a. o. im 1ten th.
ſ. 183 ſ. 218 fg. ſ. 223 fgg. Jeweilen kan ſie
auch, nach den ſich eraͤugenden umſtaͤnden zum
pflichtteile angeſchlagen, und gewiſen werden,
Joh. Chriſtoph Hartung de imputatione geradae
in legitimam,
Jena 1713, Joh. Flor. Rivinus
de modo computandi geradam, ſi pater eandem fi-
liae in legitimam mat. imputare velit,
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[696/0720] II buch, XXVII haubtſtuͤck, zogtuͤmern Luͤneburg. Wolfenbuͤttel, Calenberg ꝛc Haltaus am a. o.; daher weiß man in Heſſen da- von nichts, noch hat man ſolche in Schwaben, Baiern, Franken, Henneberg ꝛc. Nachdem ſich die freigeborene in adeliche, und buͤrgerliche einge- teilet haben; ſo iſt die adeliche, und buͤrgerliche ge- rate entſtanden. Jn ganz Teutſchlande iſt ſie allſo hente zu tage nicht uͤblich. Von der gerate im Os- nabruͤckiſchen handelt der Kreß in der erlaͤuterung des archidiaconatweſens, in beilagen ſ. 1142 fg. ſ. 151 fg., auch von der frauen-gerate eb., Joh. Andr. Schmid de Helmſtadio per frauenradam adflicto, Helmſt. 1718. Von der gerate des herrn- oder ritterſtandes im fuͤrſtentume Oels, ſihe die lan- des-ordnung deſſelben, th. III art. 8, auch die Breslauiſchen ſtadtrechte, art. VII. Jm Magde- burgiſchen hat ſie auch bei bauersleuten ſtatt. Jm Holſteiniſchen haben die unverheirate toͤchter diß- falls einen vorzug, Dreyer am a. o. f. 39 fg. § 2 ſ. 43 fgg. n. 2, von Mecklenburg Dreyer ſ. 49 n. 6. von Luͤbeck das Luͤbiſche ſtadtr. b. II tit. II art. 15. § 1386 Die gerate iſt ein voraus der toͤchter, und des geiſtlichen geſchwiſters, Knorrens rechtliche an- merkungen ſ. 275 fgg., Dreyer de obſtagio iuris Europ. gerada etc ſ. 39 fgg. ſ. 45 fg., Barth ſ. 83 fgg. ſ. 748 fg., Hofmann am a. o. im 1ten th. ſ. 183 ſ. 218 fg. ſ. 223 fgg. Jeweilen kan ſie auch, nach den ſich eraͤugenden umſtaͤnden zum pflichtteile angeſchlagen, und gewiſen werden, Joh. Chriſtoph Hartung de imputatione geradae in legitimam, Jena 1713, Joh. Flor. Rivinus de modo computandi geradam, ſi pater eandem fi- liae in legitimam mat. imputare velit, Leipz. 1734, Chri-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 696. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/720>, abgerufen am 26.04.2024.