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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von der stadt- u. dorfflure (gemark.)
lande Hadeln findet man die sogenannten gahr-
den,
inhalts der kur-braunschweig-lüneburgischen
verordnung für das land Hadeln, wegen der im
lande befindlichen gahrde, vom 16ten oct. 1753.
Gahrde ist im Hadelischen sovil: als ahrtland,
von garten, wisen, oder feldlande, und wird in
brachgahrde, mistgahrde, und grabe-gahrde ein-
geteilet, auch gewissen häusern, und arbeitern aus-
getan, stats- und reise-geographie im VIIten ban-
de, s. 246, *; von den Dematen, wornach im
Hollsteinischen das land angeschlagen wird, masch-
und geestlande sihe ebend. im VIIten bande, s. 341,
*, s. 937 fg.; man sehe auch den Heumann am
a. o. s. 284 fg., nach. Jm Osnabrückischen hat
man die eschen. Esche bedeutet sowohl die saat,
als auch das mit frucht bewachsene feld, von der
Lahr
am a. o. s. 23. Jm Osnabrückischen heis-
set: esche das acker- oder saatland.

§ 1707

Am ackerbau ist dem lande viles gelegen. Da-vom ackerhau.
her wachet die polizei darüber, Heumann am a.
o. cap. XXVII, § 221 fg., s. 281 fgg. Darge-
gen hindert nichts: wenn einer schuldig ist: zu ge-
wissen zeiten die aecker zur gemeinen weide ligen zu
lassen, welches aber nicht beständig zur hut ver-
bleiben, sondern auch besäet werden muß, Joh.
Gottfr. Toepfer
de seruitute rustica agrorum in-
cultorum culturam prohibente,
Leipz. 1742, § 12,
s. 9, § 17, s. 15.

§ 1708

Jnhalts des tit. de omni agro deserto, im eilf-von den wüsteu
und verlasse-
nen pläzen, ka-
beln.

ten buche des codicis war bei den Römern einem
verstattet: den wüsten plaz, als eine sache, wel-
che keinem zugehöre, in den besiz zu nemen, Joh.

Gottfr.
A a a 3

von der ſtadt- u. dorfflure (gemark.)
lande Hadeln findet man die ſogenannten gahr-
den,
inhalts der kur-braunſchweig-luͤneburgiſchen
verordnung fuͤr das land Hadeln, wegen der im
lande befindlichen gahrde, vom 16ten oct. 1753.
Gahrde iſt im Hadeliſchen ſovil: als ahrtland,
von garten, wiſen, oder feldlande, und wird in
brachgahrde, miſtgahrde, und grabe-gahrde ein-
geteilet, auch gewiſſen haͤuſern, und arbeitern aus-
getan, ſtats- und reiſe-geographie im VIIten ban-
de, ſ. 246, *; von den Dematen, wornach im
Hollſteiniſchen das land angeſchlagen wird, maſch-
und geeſtlande ſihe ebend. im VIIten bande, ſ. 341,
*, ſ. 937 fg.; man ſehe auch den Heumann am
a. o. ſ. 284 fg., nach. Jm Osnabruͤckiſchen hat
man die eſchen. Eſche bedeutet ſowohl die ſaat,
als auch das mit frucht bewachſene feld, von der
Lahr
am a. o. ſ. 23. Jm Osnabruͤckiſchen heiſ-
ſet: eſche das acker- oder ſaatland.

§ 1707

Am ackerbau iſt dem lande viles gelegen. Da-vom ackerhau.
her wachet die polizei daruͤber, Heumann am a.
o. cap. XXVII, § 221 fg., ſ. 281 fgg. Darge-
gen hindert nichts: wenn einer ſchuldig iſt: zu ge-
wiſſen zeiten die aecker zur gemeinen weide ligen zu
laſſen, welches aber nicht beſtaͤndig zur hut ver-
bleiben, ſondern auch beſaͤet werden muß, Joh.
Gottfr. Toepfer
de ſeruitute ruſtica agrorum in-
cultorum culturam prohibente,
Leipz. 1742, § 12,
ſ. 9, § 17, ſ. 15.

§ 1708

Jnhalts des tit. de omni agro deſerto, im eilf-von den wuͤſteu
und verlaſſe-
nen plaͤzen, ka-
beln.

ten buche des codicis war bei den Roͤmern einem
verſtattet: den wuͤſten plaz, als eine ſache, wel-
che keinem zugehoͤre, in den beſiz zu nemen, Joh.

Gottfr.
A a a 3
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[741/0765] von der ſtadt- u. dorfflure (gemark.) lande Hadeln findet man die ſogenannten gahr- den, inhalts der kur-braunſchweig-luͤneburgiſchen verordnung fuͤr das land Hadeln, wegen der im lande befindlichen gahrde, vom 16ten oct. 1753. Gahrde iſt im Hadeliſchen ſovil: als ahrtland, von garten, wiſen, oder feldlande, und wird in brachgahrde, miſtgahrde, und grabe-gahrde ein- geteilet, auch gewiſſen haͤuſern, und arbeitern aus- getan, ſtats- und reiſe-geographie im VIIten ban- de, ſ. 246, *; von den Dematen, wornach im Hollſteiniſchen das land angeſchlagen wird, maſch- und geeſtlande ſihe ebend. im VIIten bande, ſ. 341, *, ſ. 937 fg.; man ſehe auch den Heumann am a. o. ſ. 284 fg., nach. Jm Osnabruͤckiſchen hat man die eſchen. Eſche bedeutet ſowohl die ſaat, als auch das mit frucht bewachſene feld, von der Lahr am a. o. ſ. 23. Jm Osnabruͤckiſchen heiſ- ſet: eſche das acker- oder ſaatland. § 1707 Am ackerbau iſt dem lande viles gelegen. Da- her wachet die polizei daruͤber, Heumann am a. o. cap. XXVII, § 221 fg., ſ. 281 fgg. Darge- gen hindert nichts: wenn einer ſchuldig iſt: zu ge- wiſſen zeiten die aecker zur gemeinen weide ligen zu laſſen, welches aber nicht beſtaͤndig zur hut ver- bleiben, ſondern auch beſaͤet werden muß, Joh. Gottfr. Toepfer de ſeruitute ruſtica agrorum in- cultorum culturam prohibente, Leipz. 1742, § 12, ſ. 9, § 17, ſ. 15. vom ackerhau. § 1708 Jnhalts des tit. de omni agro deſerto, im eilf- ten buche des codicis war bei den Roͤmern einem verſtattet: den wuͤſten plaz, als eine ſache, wel- che keinem zugehoͤre, in den beſiz zu nemen, Joh. Gottfr. von den wuͤſteu und verlaſſe- nen plaͤzen, ka- beln. A a a 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/765>, abgerufen am 26.04.2024.