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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXII haubtstück,
kosten herzugeben. Der Fürst sagte nein darzu;
immaßen es wider die freiheit lif. Dises gibet be-
trübte folgen, von Moser im teutschen hofrechte
th. II s. 385, Christoph Lud. Crell de iure vina-
riorum &c.
Witt. 1740.

§ 2532
von der strafe
der wilddibe.

Die wilddibe sind von jeher in Teutschlande mit
strafen beleget worden, Heinr. Gottlieb Franke
de poenis in ferarum fures per veterum Germ. leges
statutis
Helmst. 1740, 4to, Ant. Seidensticker
de furibus ferarum, Helmst. 1696, und 1715, 4to
Die Ripuarii strafeten sie mit gelte; indeß kan
sotane strafe auch bis auf das leben gehen. Jn Je-
na gehet man hierbei, wie bei einem andern dib-
stale zu werke. Beträget das quantum nach der
kammer-taxe 26 thlr. 16 gl. wird der strang zu-
erkannt; ist es darunter, etwa die hälfte, erfolgt
der staupenschlag. Jm Reiche richtet man sich
dißfalls im zweiffel, bei ermangelung besonderer
gesäze, nach der peinlichen halsgerichtsordnung,
und den darin gesezeten 5 ducaten. Der dib-
stal am kleinen weidwerke wird | verschidentlich be-
strafet. Sihe im übrigen die Moserische forst-
oeconomie im 2tes buch, VIIten bande 6 cap.
s. 698 fg.

§ 2542
von den hülfs-
mitteln bey
der jagt.

Bei der jagt, und den jägern hat man aller-
hand nötig. Es kömmt in betrachtung: 1) Die
jäger-rüstung, 2) das jagt-zeughaus, 3) der jagt-
stall, worin die pferde zur teutschen, auch französi-
schen jagt (par force) aufbewaret werden. 4) Der
hunde-stall. Man hat mancherlei hunde bey der
jagt (§ 1238 des 1ten th.) 5) der hundezwinger,
welcher ein umschlossener ort ist, wo die hunde her-

um

II buch, LXII haubtſtuͤck,
koſten herzugeben. Der Fuͤrſt ſagte nein darzu;
immaßen es wider die freiheit lif. Diſes gibet be-
truͤbte folgen, von Moſer im teutſchen hofrechte
th. II ſ. 385, Chriſtoph Lud. Crell de iure vina-
riorum &c.
Witt. 1740.

§ 2532
von der ſtrafe
der wilddibe.

Die wilddibe ſind von jeher in Teutſchlande mit
ſtrafen beleget worden, Heinr. Gottlieb Franke
de poenis in ferarum fures per veterum Germ. leges
ſtatutis
Helmſt. 1740, 4to, Ant. Seidenſticker
de furibus ferarum, Helmſt. 1696, und 1715, 4to
Die Ripuarii ſtrafeten ſie mit gelte; indeß kan
ſotane ſtrafe auch bis auf das leben gehen. Jn Je-
na gehet man hierbei, wie bei einem andern dib-
ſtale zu werke. Betraͤget das quantum nach der
kammer-taxe 26 thlr. 16 gl. wird der ſtrang zu-
erkannt; iſt es darunter, etwa die haͤlfte, erfolgt
der ſtaupenſchlag. Jm Reiche richtet man ſich
dißfalls im zweiffel, bei ermangelung beſonderer
geſaͤze, nach der peinlichen halsgerichtsordnung,
und den darin geſezeten 5 ducaten. Der dib-
ſtal am kleinen weidwerke wird | verſchidentlich be-
ſtrafet. Sihe im uͤbrigen die Moſeriſche forſt-
oeconomie im 2tes buch, VIIten bande 6 cap.
ſ. 698 fg.

§ 2542
von den huͤlfs-
mitteln bey
der jagt.

Bei der jagt, und den jaͤgern hat man aller-
hand noͤtig. Es koͤmmt in betrachtung: 1) Die
jaͤger-ruͤſtung, 2) das jagt-zeughaus, 3) der jagt-
ſtall, worin die pferde zur teutſchen, auch franzoͤſi-
ſchen jagt (par force) aufbewaret werden. 4) Der
hunde-ſtall. Man hat mancherlei hunde bey der
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welcher ein umſchloſſener ort iſt, wo die hunde her-

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[960/0984] II buch, LXII haubtſtuͤck, koſten herzugeben. Der Fuͤrſt ſagte nein darzu; immaßen es wider die freiheit lif. Diſes gibet be- truͤbte folgen, von Moſer im teutſchen hofrechte th. II ſ. 385, Chriſtoph Lud. Crell de iure vina- riorum &c. Witt. 1740. § 2532 Die wilddibe ſind von jeher in Teutſchlande mit ſtrafen beleget worden, Heinr. Gottlieb Franke de poenis in ferarum fures per veterum Germ. leges ſtatutis Helmſt. 1740, 4to, Ant. Seidenſticker de furibus ferarum, Helmſt. 1696, und 1715, 4to Die Ripuarii ſtrafeten ſie mit gelte; indeß kan ſotane ſtrafe auch bis auf das leben gehen. Jn Je- na gehet man hierbei, wie bei einem andern dib- ſtale zu werke. Betraͤget das quantum nach der kammer-taxe 26 thlr. 16 gl. wird der ſtrang zu- erkannt; iſt es darunter, etwa die haͤlfte, erfolgt der ſtaupenſchlag. Jm Reiche richtet man ſich dißfalls im zweiffel, bei ermangelung beſonderer geſaͤze, nach der peinlichen halsgerichtsordnung, und den darin geſezeten 5 ducaten. Der dib- ſtal am kleinen weidwerke wird | verſchidentlich be- ſtrafet. Sihe im uͤbrigen die Moſeriſche forſt- oeconomie im 2tes buch, VIIten bande 6 cap. ſ. 698 fg. § 2542 Bei der jagt, und den jaͤgern hat man aller- hand noͤtig. Es koͤmmt in betrachtung: 1) Die jaͤger-ruͤſtung, 2) das jagt-zeughaus, 3) der jagt- ſtall, worin die pferde zur teutſchen, auch franzoͤſi- ſchen jagt (par force) aufbewaret werden. 4) Der hunde-ſtall. Man hat mancherlei hunde bey der jagt (§ 1238 des 1ten th.) 5) der hundezwinger, welcher ein umſchloſſener ort iſt, wo die hunde her- um

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 960. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/984>, abgerufen am 26.04.2024.