Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

XLVII h. von den städten, und etc.
welche darin wonen, müssen sich darnach richten.
Dises wort: Weichbild, ist in Sachsen, dem
namen nach, besonders bekannt.

Jm reiche hat man andere benennungen, als
burgbann, burgfriden, ganerbinate, ganerb-
schaften. Wo man nicht burgbann saget, hat
man feldmarken, oder landweren. Die kreu-
ze dedeuten die grenzen, oder das zeichen des
burgbannes, burgfridens, oder weichbildes,
Carpzov am a. o. cap. 3. Stadtweichbilds-
gericht wird jeweilen in Sachsen z. e. im Al-
tenburgischen etc für die peinliche gerichtbarkeit
genommen. Die in der stadt-flur gelegene
pläze werden im zweiffel nicht der landesherr-
schaft, sondern der gemeinde zuständig geach-
tet, Wolfg. Ad. Schöpf im cons. 33, num.
49, s. 239 fg., vol. VIII, cons. Tub. We-
gen der privilegirten bann-meilen war im jare
1494 ein rechtsstreit zwischen dem stifte, und
der Reichsstadt Kempten, welcher vom Kai-
ser Maximilian I, mit zuzihung des Reichs
kurfürsten, fürsten, grafen, herren, städ-
ten, und rechts-gelerten den 25ten jun ent-
schiden wurde, Freiherr von Harpprecht im
stats-archive des K. und R. Kammergerichtes
2ten th., s. 30,


Acht

XLVII h. von den ſtaͤdten, und ꝛc.
welche darin wonen, muͤſſen ſich darnach richten.
Diſes wort: Weichbild, iſt in Sachſen, dem
namen nach, beſonders bekannt.

Jm reiche hat man andere benennungen, als
burgbann, burgfriden, ganerbinate, ganerb-
ſchaften. Wo man nicht burgbann ſaget, hat
man feldmarken, oder landweren. Die kreu-
ze dedeuten die grenzen, oder das zeichen des
burgbannes, burgfridens, oder weichbildes,
Carpzov am a. o. cap. 3. Stadtweichbilds-
gericht wird jeweilen in Sachſen z. e. im Al-
tenburgiſchen ꝛc fuͤr die peinliche gerichtbarkeit
genommen. Die in der ſtadt-flur gelegene
plaͤze werden im zweiffel nicht der landesherr-
ſchaft, ſondern der gemeinde zuſtaͤndig geach-
tet, Wolfg. Ad. Schoͤpf im conſ. 33, num.
49, ſ. 239 fg., vol. VIII, conſ. Tub. We-
gen der privilegirten bann-meilen war im jare
1494 ein rechtsſtreit zwiſchen dem ſtifte, und
der Reichsſtadt Kempten, welcher vom Kai-
ſer Maximilian I, mit zuzihung des Reichs
kurfuͤrſten, fuͤrſten, grafen, herren, ſtaͤd-
ten, und rechts-gelerten den 25ten jun ent-
ſchiden wurde, Freiherr von Harpprecht im
ſtats-archive des K. und R. Kammergerichtes
2ten th., ſ. 30,


Acht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0288" n="264"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XLVII</hi> h. von den &#x017F;ta&#x0364;dten, und &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
welche darin wonen, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich darnach richten.<lb/>
Di&#x017F;es wort: <hi rendition="#fr">Weichbild,</hi> i&#x017F;t in Sach&#x017F;en, dem<lb/>
namen nach, be&#x017F;onders bekannt.</p><lb/>
          <p>Jm reiche hat man andere benennungen, als<lb/>
burgbann, burgfriden, ganerbinate, ganerb-<lb/>
&#x017F;chaften. Wo man nicht burgbann &#x017F;aget, hat<lb/>
man feldmarken, oder landweren. Die kreu-<lb/>
ze dedeuten die grenzen, oder das zeichen des<lb/>
burgbannes, burgfridens, oder weichbildes,<lb/><hi rendition="#fr">Carpzov</hi> am a. o. cap. 3. Stadtweichbilds-<lb/>
gericht wird jeweilen in Sach&#x017F;en z. e. im Al-<lb/>
tenburgi&#x017F;chen &#xA75B;c fu&#x0364;r die peinliche gerichtbarkeit<lb/>
genommen. Die in der &#x017F;tadt-flur gelegene<lb/>
pla&#x0364;ze werden im zweiffel nicht der landesherr-<lb/>
&#x017F;chaft, &#x017F;ondern der gemeinde zu&#x017F;ta&#x0364;ndig geach-<lb/>
tet, <hi rendition="#fr">Wolfg. Ad. Scho&#x0364;pf</hi> im <hi rendition="#aq">con&#x017F;.</hi> 33, num.<lb/>
49, &#x017F;. 239 fg., vol. <hi rendition="#aq">VIII, con&#x017F;. Tub.</hi> We-<lb/>
gen der privilegirten bann-meilen war im jare<lb/>
1494 ein rechts&#x017F;treit zwi&#x017F;chen dem &#x017F;tifte, und<lb/>
der Reichs&#x017F;tadt Kempten, welcher vom Kai-<lb/>
&#x017F;er Maximilian <hi rendition="#aq">I,</hi> mit zuzihung des Reichs<lb/>
kurfu&#x0364;r&#x017F;ten, fu&#x0364;r&#x017F;ten, grafen, herren, &#x017F;ta&#x0364;d-<lb/>
ten, und rechts-gelerten den 25ten jun ent-<lb/>
&#x017F;chiden wurde, Freiherr <hi rendition="#fr">von Harpprecht</hi> im<lb/>
&#x017F;tats-archive des K. und R. Kammergerichtes<lb/>
2ten th., &#x017F;. 30,</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Acht</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[264/0288] XLVII h. von den ſtaͤdten, und ꝛc. welche darin wonen, muͤſſen ſich darnach richten. Diſes wort: Weichbild, iſt in Sachſen, dem namen nach, beſonders bekannt. Jm reiche hat man andere benennungen, als burgbann, burgfriden, ganerbinate, ganerb- ſchaften. Wo man nicht burgbann ſaget, hat man feldmarken, oder landweren. Die kreu- ze dedeuten die grenzen, oder das zeichen des burgbannes, burgfridens, oder weichbildes, Carpzov am a. o. cap. 3. Stadtweichbilds- gericht wird jeweilen in Sachſen z. e. im Al- tenburgiſchen ꝛc fuͤr die peinliche gerichtbarkeit genommen. Die in der ſtadt-flur gelegene plaͤze werden im zweiffel nicht der landesherr- ſchaft, ſondern der gemeinde zuſtaͤndig geach- tet, Wolfg. Ad. Schoͤpf im conſ. 33, num. 49, ſ. 239 fg., vol. VIII, conſ. Tub. We- gen der privilegirten bann-meilen war im jare 1494 ein rechtsſtreit zwiſchen dem ſtifte, und der Reichsſtadt Kempten, welcher vom Kai- ſer Maximilian I, mit zuzihung des Reichs kurfuͤrſten, fuͤrſten, grafen, herren, ſtaͤd- ten, und rechts-gelerten den 25ten jun ent- ſchiden wurde, Freiherr von Harpprecht im ſtats-archive des K. und R. Kammergerichtes 2ten th., ſ. 30, Acht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/288
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/288>, abgerufen am 04.05.2024.