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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
des Winkels geschraubt sind. Diese Steifen beeinträchtigen die Zugänglich-
keit des Fräsers und Werkstücks beträchtlich und machen den Eindruck
des Nothbehelfs.

An der Vorderseite des Ständers ist ein Winkel lothrecht zu ver-
schieben, auf diesem ein Schlitten in wagerechter Richtung gleichlaufend
zur Spindelrichtung. Dieser Schlitten enthält bei vorliegender Maschine
einen Wendeschemel, an dem die Führung für den Aufspanntisch ausge-
bildet ist. Man kann also den Aufspanntisch -- je nach Stellung des
Wendeschemels -- gleichlaufend zur Drehbankaxe, quer oder in irgend
welchem Winkel zu ihr verschieben. So wird z. B. möglich, in Werkstücke,

[Abbildung] Fig. 791.
welche zwischen die Spitzen der auf dem Aufspanntisch befestigten Haubitze
(S. 141) und des Reitstockes (S. 128) eingespannt sind, Querfurchen zu
fräsen, und wenn der Aufspanntisch unter entsprechendem Winkel schräg
gestellt ist, unter Verschiebung des Aufspanntisches durch eine Schraube
und Wechselräder (S. 163) gewöhnliche oder beliebig steile Gewinde zu
schneiden. Wenn der Aufspanntisch quer gegen die Arbeitsspindel liegt,
lässt sich die Maschine als Langfräsmaschine benutzen, oder zum Schneiden
von Furchen in zwischen zwei Spitzen oder am Kopf der Haubitze be-
festigte Werkstücke, also auch zum Einschneiden der Zahnlücken in
Räder u. s. w.


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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
des Winkels geschraubt sind. Diese Steifen beeinträchtigen die Zugänglich-
keit des Fräsers und Werkstücks beträchtlich und machen den Eindruck
des Nothbehelfs.

An der Vorderseite des Ständers ist ein Winkel lothrecht zu ver-
schieben, auf diesem ein Schlitten in wagerechter Richtung gleichlaufend
zur Spindelrichtung. Dieser Schlitten enthält bei vorliegender Maschine
einen Wendeschemel, an dem die Führung für den Aufspanntisch ausge-
bildet ist. Man kann also den Aufspanntisch — je nach Stellung des
Wendeschemels — gleichlaufend zur Drehbankaxe, quer oder in irgend
welchem Winkel zu ihr verschieben. So wird z. B. möglich, in Werkstücke,

[Abbildung] Fig. 791.
welche zwischen die Spitzen der auf dem Aufspanntisch befestigten Haubitze
(S. 141) und des Reitstockes (S. 128) eingespannt sind, Querfurchen zu
fräsen, und wenn der Aufspanntisch unter entsprechendem Winkel schräg
gestellt ist, unter Verschiebung des Aufspanntisches durch eine Schraube
und Wechselräder (S. 163) gewöhnliche oder beliebig steile Gewinde zu
schneiden. Wenn der Aufspanntisch quer gegen die Arbeitsspindel liegt,
lässt sich die Maschine als Langfräsmaschine benutzen, oder zum Schneiden
von Furchen in zwischen zwei Spitzen oder am Kopf der Haubitze be-
festigte Werkstücke, also auch zum Einschneiden der Zahnlücken in
Räder u. s. w.


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[419/0433] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. des Winkels geschraubt sind. Diese Steifen beeinträchtigen die Zugänglich- keit des Fräsers und Werkstücks beträchtlich und machen den Eindruck des Nothbehelfs. An der Vorderseite des Ständers ist ein Winkel lothrecht zu ver- schieben, auf diesem ein Schlitten in wagerechter Richtung gleichlaufend zur Spindelrichtung. Dieser Schlitten enthält bei vorliegender Maschine einen Wendeschemel, an dem die Führung für den Aufspanntisch ausge- bildet ist. Man kann also den Aufspanntisch — je nach Stellung des Wendeschemels — gleichlaufend zur Drehbankaxe, quer oder in irgend welchem Winkel zu ihr verschieben. So wird z. B. möglich, in Werkstücke, [Abbildung Fig. 791.] welche zwischen die Spitzen der auf dem Aufspanntisch befestigten Haubitze (S. 141) und des Reitstockes (S. 128) eingespannt sind, Querfurchen zu fräsen, und wenn der Aufspanntisch unter entsprechendem Winkel schräg gestellt ist, unter Verschiebung des Aufspanntisches durch eine Schraube und Wechselräder (S. 163) gewöhnliche oder beliebig steile Gewinde zu schneiden. Wenn der Aufspanntisch quer gegen die Arbeitsspindel liegt, lässt sich die Maschine als Langfräsmaschine benutzen, oder zum Schneiden von Furchen in zwischen zwei Spitzen oder am Kopf der Haubitze be- festigte Werkstücke, also auch zum Einschneiden der Zahnlücken in Räder u. s. w. 27*

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/433>, abgerufen am 26.04.2024.