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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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Junius.
[Spaltenumbruch] den, nehmen ihre Nahrung von grüner
Saat, spiehlen lustig und vergnügt bey
Sonnenschein, da sie öffters der Fuchs
listiger weise betrieget und sie sich aus Ein-
falt fangen lassen.

Der Wolff.

Nunmehro besorgen die alten Wölf-
finnen ihre Jungen, und suchen ihnen
von vorermeldtem Raub etwas zu fan-
gen, und sie zu ernehren; Gehen weit
und breit herumb des Nachts junge Fül-
len und Kälber zu erhalten, und den
Raub nach ihren Jungen zu tragen, so
es aber mißlinget, kotzen sie aus ihrem
eigenen innern Magen denen Jungen die
Speise vor, dieselben zu ersättigen.

Der Fuchs.

Umb die jungen Füchse sorgfältig
zu bewahren, und zu conserviren, trä-
get die alte Füchfin alle Sorge und Mü-
he, und bringet ihren Jungen, umb sie
würgen zu lernen, lebendige frisch gesetz-
te Reh-Kälber, junge Hasen, und ande-
res junges Feder-Wild, oder Vögel, wel-
ches sie zerreissen, und lebendig erwür-
gen lernen, damit sie diese Künstgen von
Jugend auff sich angewöhnen.

Der Dachs.

Nunmehro nehren die alten Dächse
des Nachts sich meist mit allerhand Ge-
würm, und weil jetzo viele Käfer sind, so
fressen sie sich meistens darmit satt. Die
jungen Dächse machen sich zuweilen aus
dem Bau, und sehen sich bey Abends-
Zeit, wann schön Wetter ist, umb.

Vom Marder und Otter/ Katz
und Jltniß.

Bey diesen Raub-Thiren ist bereits
in der Eigenschafft das nöthige errinnert,
und nichts zu remarquiren übrig, als
daß, wann ihre Bälge gut, sie zu fan-
gen, bey deren Vermehrung aber lieber
zu vertilgen seyn.

Vom Feder-Wildpräth.
Das Wald-Geflügel.
Der Auer-Hahn.

Nunmehro kriechen die jungen Au-
er-Hühner-Küchlein aus den Eyern,
und ernehret sie die alte Henne fleißig
von denen Ameyß-Eyern, welche un-
weit davon zu finden.

[Spaltenumbruch]
Der Birck-Hahn.

Nunmehro leget die Birck-Henne
auch ihre Eyer und brütet ebenfalls 4.
Wochen darüber, wo sie anderst Friede
hat.

Das Hasel-Huhn

Verbirget seine Jungen vorsichtig
unter Laub, Graß und dicke Gebüsch,
biß sie selbst alleine sitzen können.

Die Wald-Schneppen.

Vermuthlich hecken sie verjetzo, doch
aber selten hier, weiln man deren Jun-
gen zur Zeit wenig gefunden.

Von wilden Tauben.

Nunmehro sind die jungen wilden
Tauben schon bald pflücke aus den Ne-
stern zu nehmen, und sind sie delicat zu
speissen, die alten Blau-Tauben hecken
dennoch bald wiederumb von neuem.

Von Amseln.

Jngleichen kan man jungen Am-
seln, dieselben pfeiffen zu lernen, aus den
Nestern nehmen, diese müssen sauber ge-
halten und ihnen täglich frische Milch
und Weitzen-Mehl gegeben werden, biß
sie selber fressen lernen; Man pfleget sie
stets unter Leuten zu gewöhnen, daß sie
desto treuster werden.

Vom Feld-Beflügel.
Der Trappe.

Vorjetzo können sich die jungen Trap-
pen schon besser verbergen, indem das
Geträyde im Felde schon stärcker und hö-
her erwachsen; Die Alten aber stehen auf
den flachen Feldern zur Schildwacht, und
geben den Jungen ein Zeichen vor
Gefahr.

Der Phasian.

Nunmehro beginnen die Jungen
schon geschwinder zu seyn, sie werden aber
dennoch gemeiniglich von den Alten nach
Hügeln geführet, und unter dem dicken
Gestrüppe verwahret, wo nasse feuchte
Witterung einfället, nehmen die Jungen
Schaden.

Daß Reb-Huhn.

Die jungen Reb-Hühner werden
von denen Alten mit aller Sorgfalt er-
zogen, und da sie noch ziemlich klein, an

sichern

Junius.
[Spaltenumbruch] den, nehmen ihre Nahrung von gruͤner
Saat, ſpiehlen luſtig und vergnuͤgt bey
Sonnenſchein, da ſie oͤffters der Fuchs
liſtiger weiſe betrieget und ſie ſich aus Ein-
falt fangen laſſen.

Der Wolff.

Nunmehro beſorgen die alten Woͤlf-
finnen ihre Jungen, und ſuchen ihnen
von vorermeldtem Raub etwas zu fan-
gen, und ſie zu ernehren; Gehen weit
und breit herumb des Nachts junge Fuͤl-
len und Kaͤlber zu erhalten, und den
Raub nach ihren Jungen zu tragen, ſo
es aber mißlinget, kotzen ſie aus ihrem
eigenen innern Magen denen Jungen die
Speiſe vor, dieſelben zu erſaͤttigen.

Der Fuchs.

Umb die jungen Fuͤchſe ſorgfaͤltig
zu bewahren, und zu conſerviren, traͤ-
get die alte Fuͤchfin alle Sorge und Muͤ-
he, und bringet ihren Jungen, umb ſie
wuͤrgen zu lernen, lebendige friſch geſetz-
te Reh-Kaͤlber, junge Haſen, und ande-
res junges Feder-Wild, oder Voͤgel, wel-
ches ſie zerreiſſen, und lebendig erwuͤr-
gen lernen, damit ſie dieſe Kuͤnſtgen von
Jugend auff ſich angewoͤhnen.

Der Dachs.

Nunmehro nehren die alten Daͤchſe
des Nachts ſich meiſt mit allerhand Ge-
wuͤrm, und weil jetzo viele Kaͤfer ſind, ſo
freſſen ſie ſich meiſtens darmit ſatt. Die
jungen Daͤchſe machen ſich zuweilen aus
dem Bau, und ſehen ſich bey Abends-
Zeit, wann ſchoͤn Wetter iſt, umb.

Vom Marder und Otter/ Katz
und Jltniß.

Bey dieſen Raub-Thiren iſt bereits
in der Eigenſchafft das noͤthige errinnert,
und nichts zu remarquiren uͤbrig, als
daß, wann ihre Baͤlge gut, ſie zu fan-
gen, bey deren Vermehrung aber lieber
zu vertilgen ſeyn.

Vom Feder-Wildpraͤth.
Das Wald-Gefluͤgel.
Der Auer-Hahn.

Nunmehro kriechen die jungen Au-
er-Huͤhner-Kuͤchlein aus den Eyern,
und ernehret ſie die alte Henne fleißig
von denen Ameyß-Eyern, welche un-
weit davon zu finden.

[Spaltenumbruch]
Der Birck-Hahn.

Nunmehro leget die Birck-Henne
auch ihre Eyer und bruͤtet ebenfalls 4.
Wochen daruͤber, wo ſie anderſt Friede
hat.

Das Haſel-Huhn

Verbirget ſeine Jungen vorſichtig
unter Laub, Graß und dicke Gebuͤſch,
biß ſie ſelbſt alleine ſitzen koͤnnen.

Die Wald-Schneppen.

Vermuthlich hecken ſie verjetzo, doch
aber ſelten hier, weiln man deren Jun-
gen zur Zeit wenig gefunden.

Von wilden Tauben.

Nunmehro ſind die jungen wilden
Tauben ſchon bald pfluͤcke aus den Ne-
ſtern zu nehmen, und ſind ſie delicat zu
ſpeiſſen, die alten Blau-Tauben hecken
dennoch bald wiederumb von neuem.

Von Amſeln.

Jngleichen kan man jungen Am-
ſeln, dieſelben pfeiffen zu lernen, aus den
Neſtern nehmen, dieſe muͤſſen ſauber ge-
halten und ihnen taͤglich friſche Milch
und Weitzen-Mehl gegeben werden, biß
ſie ſelber freſſen lernen; Man pfleget ſie
ſtets unter Leuten zu gewoͤhnen, daß ſie
deſto treuſter werden.

Vom Feld-Befluͤgel.
Der Trappe.

Vorjetzo koͤnnen ſich die jungen Trap-
pen ſchon beſſer verbergen, indem das
Getraͤyde im Felde ſchon ſtaͤrcker und hoͤ-
her erwachſen; Die Alten aber ſtehen auf
den flachen Feldern zur Schildwacht, und
geben den Jungen ein Zeichen vor
Gefahr.

Der Phaſian.

Nunmehro beginnen die Jungen
ſchon geſchwinder zu ſeyn, ſie werden aber
dennoch gemeiniglich von den Alten nach
Huͤgeln gefuͤhret, und unter dem dicken
Geſtruͤppe verwahret, wo naſſe feuchte
Witterung einfaͤllet, nehmen die Jungen
Schaden.

Daß Reb-Huhn.

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von denen Alten mit aller Sorgfalt er-
zogen, und da ſie noch ziemlich klein, an

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[378/0552] Junius. den, nehmen ihre Nahrung von gruͤner Saat, ſpiehlen luſtig und vergnuͤgt bey Sonnenſchein, da ſie oͤffters der Fuchs liſtiger weiſe betrieget und ſie ſich aus Ein- falt fangen laſſen. Der Wolff. Nunmehro beſorgen die alten Woͤlf- finnen ihre Jungen, und ſuchen ihnen von vorermeldtem Raub etwas zu fan- gen, und ſie zu ernehren; Gehen weit und breit herumb des Nachts junge Fuͤl- len und Kaͤlber zu erhalten, und den Raub nach ihren Jungen zu tragen, ſo es aber mißlinget, kotzen ſie aus ihrem eigenen innern Magen denen Jungen die Speiſe vor, dieſelben zu erſaͤttigen. Der Fuchs. Umb die jungen Fuͤchſe ſorgfaͤltig zu bewahren, und zu conſerviren, traͤ- get die alte Fuͤchfin alle Sorge und Muͤ- he, und bringet ihren Jungen, umb ſie wuͤrgen zu lernen, lebendige friſch geſetz- te Reh-Kaͤlber, junge Haſen, und ande- res junges Feder-Wild, oder Voͤgel, wel- ches ſie zerreiſſen, und lebendig erwuͤr- gen lernen, damit ſie dieſe Kuͤnſtgen von Jugend auff ſich angewoͤhnen. Der Dachs. Nunmehro nehren die alten Daͤchſe des Nachts ſich meiſt mit allerhand Ge- wuͤrm, und weil jetzo viele Kaͤfer ſind, ſo freſſen ſie ſich meiſtens darmit ſatt. Die jungen Daͤchſe machen ſich zuweilen aus dem Bau, und ſehen ſich bey Abends- Zeit, wann ſchoͤn Wetter iſt, umb. Vom Marder und Otter/ Katz und Jltniß. Bey dieſen Raub-Thiren iſt bereits in der Eigenſchafft das noͤthige errinnert, und nichts zu remarquiren uͤbrig, als daß, wann ihre Baͤlge gut, ſie zu fan- gen, bey deren Vermehrung aber lieber zu vertilgen ſeyn. Vom Feder-Wildpraͤth. Das Wald-Gefluͤgel. Der Auer-Hahn. Nunmehro kriechen die jungen Au- er-Huͤhner-Kuͤchlein aus den Eyern, und ernehret ſie die alte Henne fleißig von denen Ameyß-Eyern, welche un- weit davon zu finden. Der Birck-Hahn. Nunmehro leget die Birck-Henne auch ihre Eyer und bruͤtet ebenfalls 4. Wochen daruͤber, wo ſie anderſt Friede hat. Das Haſel-Huhn Verbirget ſeine Jungen vorſichtig unter Laub, Graß und dicke Gebuͤſch, biß ſie ſelbſt alleine ſitzen koͤnnen. Die Wald-Schneppen. Vermuthlich hecken ſie verjetzo, doch aber ſelten hier, weiln man deren Jun- gen zur Zeit wenig gefunden. Von wilden Tauben. Nunmehro ſind die jungen wilden Tauben ſchon bald pfluͤcke aus den Ne- ſtern zu nehmen, und ſind ſie delicat zu ſpeiſſen, die alten Blau-Tauben hecken dennoch bald wiederumb von neuem. Von Amſeln. Jngleichen kan man jungen Am- ſeln, dieſelben pfeiffen zu lernen, aus den Neſtern nehmen, dieſe muͤſſen ſauber ge- halten und ihnen taͤglich friſche Milch und Weitzen-Mehl gegeben werden, biß ſie ſelber freſſen lernen; Man pfleget ſie ſtets unter Leuten zu gewoͤhnen, daß ſie deſto treuſter werden. Vom Feld-Befluͤgel. Der Trappe. Vorjetzo koͤnnen ſich die jungen Trap- pen ſchon beſſer verbergen, indem das Getraͤyde im Felde ſchon ſtaͤrcker und hoͤ- her erwachſen; Die Alten aber ſtehen auf den flachen Feldern zur Schildwacht, und geben den Jungen ein Zeichen vor Gefahr. Der Phaſian. Nunmehro beginnen die Jungen ſchon geſchwinder zu ſeyn, ſie werden aber dennoch gemeiniglich von den Alten nach Huͤgeln gefuͤhret, und unter dem dicken Geſtruͤppe verwahret, wo naſſe feuchte Witterung einfaͤllet, nehmen die Jungen Schaden. Daß Reb-Huhn. Die jungen Reb-Huͤhner werden von denen Alten mit aller Sorgfalt er- zogen, und da ſie noch ziemlich klein, an ſichern

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/552>, abgerufen am 26.04.2024.