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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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nische besonders von I. Anil, welcher in San Salvador das vorzüglichste
Produkt liefert. Die drei Arten, welche am meisten kultiviert werden, die
Indigofera tinctoria L., Anil L. und argentea L. sind gerade in Afrika
weit verbreitet, kultiviert und wild oder verwildert; in unseren Herbarien
stoßen wir auf I. argentea aus dem nördlichen Sudan, von Nubien, Aegypten,
Abessinien und den Nordstaaten, I. Anil von Senegambien hinunter bis
Angola und im Osten von Mosambik bis in die Sambesiländer; ebenso hat
I. tinctoria ein sehr großes Verbreitungsfeld in Afrika.

Die natürlichen Bedingungen, unter welchen die Indigopflanze gedeiht,
sind solche, wie sie die deutschen tropischen Schutzgebiete in West- und Ost-
afrika, sowie in Ozeanien meistens bieten: Feuchtigkeit, Wärme und frucht-
barer Boden; das gewonnene Produkt erzielt immer noch ansehnlichen Preis,
und die nötigen Mittel für die Anlage von Pflanzungen bewegen sich inner-
halb verhältnismäßig bescheidener Grenzen.

Anwendung. Vor seiner Verwendung muß der Indigo fein gerieben
oder gemahlen werden. Dieses geschieht in Indigoreibmaschinen oder Indigo-
mühlen, worüber Näheres unter "die Färbereiarbeiten und die dazu ver-
wendeten Apparate und Maschinen". Der Indigo wird im ausgedehntesten
Maßstabe zur Blau- oder Küpenfärberei verwendet, er bildet die Basis
der in Deutschland weitverbreiteten Blaudruck-Industrie, worüber Näheres
im speziellen Teil. Der Indigo wird außerdem in großen Mengen zur
Herstellung von Indigopräparaten verwendet, welche unter den Namen
Indigokarmin, Sächsischblau, konzentrierte Küpe, Indigoextrakt u. s. w. in den
Handel kommen. Ueber diese Präparate findet sich Ausführliches unter
"Farbstoffpräparate".

Prüfung. Der Wert eines Indigos ist abhängig von seinem Gehalte
an Indigblau. Dieser Gehalt läßt sich auf experimentellem Wege genau
ermitteln. Als Vorprüfung kann dabei die Uebereinstimmung mit den physi-
kalischen Eigenschaften herangezogen werden, nämlich die charakteristische Farbe,
das Entstehen eines Kupferglanzes auf der Stelle, die man mit dem Nagel
reibt, die Feststellung des spezifischen Gewichts (guter Indigo soll auf dem
Wasser schwimmen und sich in demselben völlig zerteilen lassen, ohne einen
erdigen oder sandigen Bodensatz zu geben), die leichte Zerreiblichkeit, der
reine gleichförmige Bruch, die Geruchlosigkeit und seine Löslichkeit in 4 Teilen
rauchender Schwefelsäure. In je höherem Maße diese Eigenschaften ent-
wickelt sind, desto wertvoller ist der Indigo.

Infolge seines hohen Preises ist der Indigo häufig Verfälschungen
unterworfen und zwar mit Berlinerblau, Smalte, Blauholzpulver, Stärke
und Schiefermehl; auch ein zu hoher Wassergehalt kann als Verfälschung
betrachtet werden. Ein solcher kann leicht durch Trocknen bei 100° C. und
Feststellung der Gewichtsdifferenz ermittelt werden; sie darf 7 Prozent nicht
überschreiten. Auch der Aschegehalt gibt einen Anhalt zur Beurteilung
der Qualität; die Asche eines reinen Indigos darf nicht mehr als 7 bis 91/2
Prozent betragen; ein größerer Aschegehalt läßt auf Zusatz von Schiefer-
mehl, Blauholz oder dergl. schließen. -- Um Stärke im Indigo nachzu-
weisen, verreibt man denselben in einer Porzellanschale mit Chlorwasser bis
zur vollständigen Entfärbung, bringt den Rückstand auf ein Filter und wäscht
aus; wird dann ein Tropfen Jodkaliumlösung hinzugesetzt, so tritt bei An-

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niſche beſonders von I. Anil, welcher in San Salvador das vorzüglichſte
Produkt liefert. Die drei Arten, welche am meiſten kultiviert werden, die
Indigofera tinctoria L., Anil L. und argentea L. ſind gerade in Afrika
weit verbreitet, kultiviert und wild oder verwildert; in unſeren Herbarien
ſtoßen wir auf I. argentea aus dem nördlichen Sudan, von Nubien, Aegypten,
Abeſſinien und den Nordſtaaten, I. Anil von Senegambien hinunter bis
Angola und im Oſten von Moſambik bis in die Sambeſiländer; ebenſo hat
I. tinctoria ein ſehr großes Verbreitungsfeld in Afrika.

Die natürlichen Bedingungen, unter welchen die Indigopflanze gedeiht,
ſind ſolche, wie ſie die deutſchen tropiſchen Schutzgebiete in Weſt- und Oſt-
afrika, ſowie in Ozeanien meiſtens bieten: Feuchtigkeit, Wärme und frucht-
barer Boden; das gewonnene Produkt erzielt immer noch anſehnlichen Preis,
und die nötigen Mittel für die Anlage von Pflanzungen bewegen ſich inner-
halb verhältnismäßig beſcheidener Grenzen.

Anwendung. Vor ſeiner Verwendung muß der Indigo fein gerieben
oder gemahlen werden. Dieſes geſchieht in Indigoreibmaſchinen oder Indigo-
mühlen, worüber Näheres unter „die Färbereiarbeiten und die dazu ver-
wendeten Apparate und Maſchinen“. Der Indigo wird im ausgedehnteſten
Maßſtabe zur Blau- oder Küpenfärberei verwendet, er bildet die Baſis
der in Deutſchland weitverbreiteten Blaudruck-Induſtrie, worüber Näheres
im ſpeziellen Teil. Der Indigo wird außerdem in großen Mengen zur
Herſtellung von Indigopräparaten verwendet, welche unter den Namen
Indigokarmin, Sächſiſchblau, konzentrierte Küpe, Indigoextrakt u. ſ. w. in den
Handel kommen. Ueber dieſe Präparate findet ſich Ausführliches unter
„Farbſtoffpräparate“.

Prüfung. Der Wert eines Indigos iſt abhängig von ſeinem Gehalte
an Indigblau. Dieſer Gehalt läßt ſich auf experimentellem Wege genau
ermitteln. Als Vorprüfung kann dabei die Uebereinſtimmung mit den phyſi-
kaliſchen Eigenſchaften herangezogen werden, nämlich die charakteriſtiſche Farbe,
das Entſtehen eines Kupferglanzes auf der Stelle, die man mit dem Nagel
reibt, die Feſtſtellung des ſpezifiſchen Gewichts (guter Indigo ſoll auf dem
Waſſer ſchwimmen und ſich in demſelben völlig zerteilen laſſen, ohne einen
erdigen oder ſandigen Bodenſatz zu geben), die leichte Zerreiblichkeit, der
reine gleichförmige Bruch, die Geruchloſigkeit und ſeine Löslichkeit in 4 Teilen
rauchender Schwefelſäure. In je höherem Maße dieſe Eigenſchaften ent-
wickelt ſind, deſto wertvoller iſt der Indigo.

Infolge ſeines hohen Preiſes iſt der Indigo häufig Verfälſchungen
unterworfen und zwar mit Berlinerblau, Smalte, Blauholzpulver, Stärke
und Schiefermehl; auch ein zu hoher Waſſergehalt kann als Verfälſchung
betrachtet werden. Ein ſolcher kann leicht durch Trocknen bei 100° C. und
Feſtſtellung der Gewichtsdifferenz ermittelt werden; ſie darf 7 Prozent nicht
überſchreiten. Auch der Aſchegehalt gibt einen Anhalt zur Beurteilung
der Qualität; die Aſche eines reinen Indigos darf nicht mehr als 7 bis 9½
Prozent betragen; ein größerer Aſchegehalt läßt auf Zuſatz von Schiefer-
mehl, Blauholz oder dergl. ſchließen. — Um Stärke im Indigo nachzu-
weiſen, verreibt man denſelben in einer Porzellanſchale mit Chlorwaſſer bis
zur vollſtändigen Entfärbung, bringt den Rückſtand auf ein Filter und wäſcht
aus; wird dann ein Tropfen Jodkaliumlöſung hinzugeſetzt, ſo tritt bei An-

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[115/0141] niſche beſonders von I. Anil, welcher in San Salvador das vorzüglichſte Produkt liefert. Die drei Arten, welche am meiſten kultiviert werden, die Indigofera tinctoria L., Anil L. und argentea L. ſind gerade in Afrika weit verbreitet, kultiviert und wild oder verwildert; in unſeren Herbarien ſtoßen wir auf I. argentea aus dem nördlichen Sudan, von Nubien, Aegypten, Abeſſinien und den Nordſtaaten, I. Anil von Senegambien hinunter bis Angola und im Oſten von Moſambik bis in die Sambeſiländer; ebenſo hat I. tinctoria ein ſehr großes Verbreitungsfeld in Afrika. Die natürlichen Bedingungen, unter welchen die Indigopflanze gedeiht, ſind ſolche, wie ſie die deutſchen tropiſchen Schutzgebiete in Weſt- und Oſt- afrika, ſowie in Ozeanien meiſtens bieten: Feuchtigkeit, Wärme und frucht- barer Boden; das gewonnene Produkt erzielt immer noch anſehnlichen Preis, und die nötigen Mittel für die Anlage von Pflanzungen bewegen ſich inner- halb verhältnismäßig beſcheidener Grenzen. Anwendung. Vor ſeiner Verwendung muß der Indigo fein gerieben oder gemahlen werden. Dieſes geſchieht in Indigoreibmaſchinen oder Indigo- mühlen, worüber Näheres unter „die Färbereiarbeiten und die dazu ver- wendeten Apparate und Maſchinen“. Der Indigo wird im ausgedehnteſten Maßſtabe zur Blau- oder Küpenfärberei verwendet, er bildet die Baſis der in Deutſchland weitverbreiteten Blaudruck-Induſtrie, worüber Näheres im ſpeziellen Teil. Der Indigo wird außerdem in großen Mengen zur Herſtellung von Indigopräparaten verwendet, welche unter den Namen Indigokarmin, Sächſiſchblau, konzentrierte Küpe, Indigoextrakt u. ſ. w. in den Handel kommen. Ueber dieſe Präparate findet ſich Ausführliches unter „Farbſtoffpräparate“. Prüfung. Der Wert eines Indigos iſt abhängig von ſeinem Gehalte an Indigblau. Dieſer Gehalt läßt ſich auf experimentellem Wege genau ermitteln. Als Vorprüfung kann dabei die Uebereinſtimmung mit den phyſi- kaliſchen Eigenſchaften herangezogen werden, nämlich die charakteriſtiſche Farbe, das Entſtehen eines Kupferglanzes auf der Stelle, die man mit dem Nagel reibt, die Feſtſtellung des ſpezifiſchen Gewichts (guter Indigo ſoll auf dem Waſſer ſchwimmen und ſich in demſelben völlig zerteilen laſſen, ohne einen erdigen oder ſandigen Bodenſatz zu geben), die leichte Zerreiblichkeit, der reine gleichförmige Bruch, die Geruchloſigkeit und ſeine Löslichkeit in 4 Teilen rauchender Schwefelſäure. In je höherem Maße dieſe Eigenſchaften ent- wickelt ſind, deſto wertvoller iſt der Indigo. Infolge ſeines hohen Preiſes iſt der Indigo häufig Verfälſchungen unterworfen und zwar mit Berlinerblau, Smalte, Blauholzpulver, Stärke und Schiefermehl; auch ein zu hoher Waſſergehalt kann als Verfälſchung betrachtet werden. Ein ſolcher kann leicht durch Trocknen bei 100° C. und Feſtſtellung der Gewichtsdifferenz ermittelt werden; ſie darf 7 Prozent nicht überſchreiten. Auch der Aſchegehalt gibt einen Anhalt zur Beurteilung der Qualität; die Aſche eines reinen Indigos darf nicht mehr als 7 bis 9½ Prozent betragen; ein größerer Aſchegehalt läßt auf Zuſatz von Schiefer- mehl, Blauholz oder dergl. ſchließen. — Um Stärke im Indigo nachzu- weiſen, verreibt man denſelben in einer Porzellanſchale mit Chlorwaſſer bis zur vollſtändigen Entfärbung, bringt den Rückſtand auf ein Filter und wäſcht aus; wird dann ein Tropfen Jodkaliumlöſung hinzugeſetzt, ſo tritt bei An- 8*

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/141>, abgerufen am 26.04.2024.