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George, Stefan: Das Jahr der Seele. Berlin, 1897.

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Es nie zu fassen · und wir suchen schmerzlich
Mit unsrer liebe sie zu überbrücken
Und folgen deinem wandel ohne furcht
Aus deinem antlitz dringt der blick der sieger.

L. K.
Doch unser aller heimat bleibt das licht
Zu dem wir kehren auf verschlungnen stegen ·
Magst du dich einig nennen mit den recken
Und trotzigen gewalten bracher ebnen --
Sagt nicht bei jedem treffen die umschlingung
Und dass ich oft dich suche wie du viel
In mir erregst und mir gehörst? verrät nicht
Dass du mich fliehst wie sehr ich in dir bin?





TRAURIGE TÄNZE
Des erntemondes ungestüme flammen
Verloschen doch sie wirken in uns beiden
Nach kurzer trennung schritten wir zusammen
Am alten flusse mit den neuen leiden
Zum ersten male strittest du darüber
Ich selber konnte dir nicht mehr erklären
Warum die sturm- und wintertage trüber
Warum die frühlingslüfte froher wären

Es nie zu fassen · und wir suchen schmerzlich
Mit unsrer liebe sie zu überbrücken
Und folgen deinem wandel ohne furcht
Aus deinem antlitz dringt der blick der sieger.

L. K.
Doch unser aller heimat bleibt das licht
Zu dem wir kehren auf verschlungnen stegen ·
Magst du dich einig nennen mit den recken
Und trotzigen gewalten bracher ebnen —
Sagt nicht bei jedem treffen die umschlingung
Und dass ich oft dich suche wie du viel
In mir erregst und mir gehörst? verrät nicht
Dass du mich fliehst wie sehr ich in dir bin?





TRAURIGE TÄNZE
Des erntemondes ungestüme flammen
Verloschen doch sie wirken in uns beiden
Nach kurzer trennung schritten wir zusammen
Am alten flusse mit den neuen leiden
Zum ersten male strittest du darüber
Ich selber konnte dir nicht mehr erklären
Warum die sturm- und wintertage trüber
Warum die frühlingslüfte froher wären

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[0041] Es nie zu fassen · und wir suchen schmerzlich Mit unsrer liebe sie zu überbrücken Und folgen deinem wandel ohne furcht Aus deinem antlitz dringt der blick der sieger. L. K. Doch unser aller heimat bleibt das licht Zu dem wir kehren auf verschlungnen stegen · Magst du dich einig nennen mit den recken Und trotzigen gewalten bracher ebnen — Sagt nicht bei jedem treffen die umschlingung Und dass ich oft dich suche wie du viel In mir erregst und mir gehörst? verrät nicht Dass du mich fliehst wie sehr ich in dir bin? TRAURIGE TÄNZE Des erntemondes ungestüme flammen Verloschen doch sie wirken in uns beiden Nach kurzer trennung schritten wir zusammen Am alten flusse mit den neuen leiden Zum ersten male strittest du darüber Ich selber konnte dir nicht mehr erklären Warum die sturm- und wintertage trüber Warum die frühlingslüfte froher wären

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Zitationshilfe: George, Stefan: Das Jahr der Seele. Berlin, 1897, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/george_seele_1897/41>, abgerufen am 26.04.2024.