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Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898.

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Zweiter Abschnitt. Die verschiedenen, jetzt gebräuchlichen Torpedos.
[Abbildung]
[Abbildung] Fig. 21.
dessen Konstruktion, und aus der Kombination
verschiedener Vorbedingungen entstehen die viel-
fachen verschiedenen Arten.

Es wird ohne Weiteres einleuchten, daß
es nicht dasselbe ist, ob man einen Torpedo
aus einem Unterwasserrohr lanzirt, welches in
der Kielrichtung liegt, oder aus einem Ueber-
wasserrohr, welches nach der Breitseite gerichtet
ist. Unausgesetzt stellt der Offizier, welcher
das Schießen leitet, neue Forderungen, un-
ausgesetzt ist der Ingenieur, welcher die
Armirungen konstruirt, bemüht, den Forde-
rungen nachzukommen, und während die
Menge der Neukonstruktionen und Versuche
von den Geldmitteln abhängt, beruht der
Erfolg wie kaum bei einer anderen Waffe in
dem harmonischen Zusammenwirken von Offi-
zier und Ingenieur. Der Offizier, welcher
mit der Waffe kämpfen soll, darf eine über-
große Komplizirtheit nicht zulassen, der In-
genieur, welcher die Waffe herstellt, muß die
Anforderungen auf möglichst einfachem Wege
erfüllen. Nach Maßgabe der Anforderungen
hat denn auch die Herstellung der Rohre die
verschiedensten Wandlungen erfahren.

In fast allen Marinen begann man mit
Schießversuchen aus Unterwasserrohren, ging
dann zu Ueberwasserrohren über, als es galt,
auch nach der Breitseite zu schießen, und im
Allgemeinen ist es zutreffend zu sagen, daß
neue Schiffe außer den Heckrohren, welche
stets über Wasser liegen, nur Unterwasser-
rohre, Boote nur Ueberwasserrohre erhalten.

Da es nicht möglich ist, hier alle Arten
von Ausstoßrohren zu beschreiben, so soll in
Nachstehendem nur die allgemeine Beschreibung
eines Ueberwasserrohres folgen.

Zweiter Abſchnitt. Die verſchiedenen, jetzt gebräuchlichen Torpedos.
[Abbildung]
[Abbildung] Fig. 21.
deſſen Konſtruktion, und aus der Kombination
verſchiedener Vorbedingungen entſtehen die viel-
fachen verſchiedenen Arten.

Es wird ohne Weiteres einleuchten, daß
es nicht daſſelbe iſt, ob man einen Torpedo
aus einem Unterwaſſerrohr lanzirt, welches in
der Kielrichtung liegt, oder aus einem Ueber-
waſſerrohr, welches nach der Breitſeite gerichtet
iſt. Unausgeſetzt ſtellt der Offizier, welcher
das Schießen leitet, neue Forderungen, un-
ausgeſetzt iſt der Ingenieur, welcher die
Armirungen konſtruirt, bemüht, den Forde-
rungen nachzukommen, und während die
Menge der Neukonſtruktionen und Verſuche
von den Geldmitteln abhängt, beruht der
Erfolg wie kaum bei einer anderen Waffe in
dem harmoniſchen Zuſammenwirken von Offi-
zier und Ingenieur. Der Offizier, welcher
mit der Waffe kämpfen ſoll, darf eine über-
große Komplizirtheit nicht zulaſſen, der In-
genieur, welcher die Waffe herſtellt, muß die
Anforderungen auf möglichſt einfachem Wege
erfüllen. Nach Maßgabe der Anforderungen
hat denn auch die Herſtellung der Rohre die
verſchiedenſten Wandlungen erfahren.

In faſt allen Marinen begann man mit
Schießverſuchen aus Unterwaſſerrohren, ging
dann zu Ueberwaſſerrohren über, als es galt,
auch nach der Breitſeite zu ſchießen, und im
Allgemeinen iſt es zutreffend zu ſagen, daß
neue Schiffe außer den Heckrohren, welche
ſtets über Waſſer liegen, nur Unterwaſſer-
rohre, Boote nur Ueberwaſſerrohre erhalten.

Da es nicht möglich iſt, hier alle Arten
von Ausſtoßrohren zu beſchreiben, ſo ſoll in
Nachſtehendem nur die allgemeine Beſchreibung
eines Ueberwaſſerrohres folgen.

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[40/0054] Zweiter Abſchnitt. Die verſchiedenen, jetzt gebräuchlichen Torpedos. [Abbildung] [Abbildung Fig. 21.] deſſen Konſtruktion, und aus der Kombination verſchiedener Vorbedingungen entſtehen die viel- fachen verſchiedenen Arten. Es wird ohne Weiteres einleuchten, daß es nicht daſſelbe iſt, ob man einen Torpedo aus einem Unterwaſſerrohr lanzirt, welches in der Kielrichtung liegt, oder aus einem Ueber- waſſerrohr, welches nach der Breitſeite gerichtet iſt. Unausgeſetzt ſtellt der Offizier, welcher das Schießen leitet, neue Forderungen, un- ausgeſetzt iſt der Ingenieur, welcher die Armirungen konſtruirt, bemüht, den Forde- rungen nachzukommen, und während die Menge der Neukonſtruktionen und Verſuche von den Geldmitteln abhängt, beruht der Erfolg wie kaum bei einer anderen Waffe in dem harmoniſchen Zuſammenwirken von Offi- zier und Ingenieur. Der Offizier, welcher mit der Waffe kämpfen ſoll, darf eine über- große Komplizirtheit nicht zulaſſen, der In- genieur, welcher die Waffe herſtellt, muß die Anforderungen auf möglichſt einfachem Wege erfüllen. Nach Maßgabe der Anforderungen hat denn auch die Herſtellung der Rohre die verſchiedenſten Wandlungen erfahren. In faſt allen Marinen begann man mit Schießverſuchen aus Unterwaſſerrohren, ging dann zu Ueberwaſſerrohren über, als es galt, auch nach der Breitſeite zu ſchießen, und im Allgemeinen iſt es zutreffend zu ſagen, daß neue Schiffe außer den Heckrohren, welche ſtets über Waſſer liegen, nur Unterwaſſer- rohre, Boote nur Ueberwaſſerrohre erhalten. Da es nicht möglich iſt, hier alle Arten von Ausſtoßrohren zu beſchreiben, ſo ſoll in Nachſtehendem nur die allgemeine Beſchreibung eines Ueberwaſſerrohres folgen.

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Zitationshilfe: Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gercke_torpedowaffe_1898/54>, abgerufen am 26.04.2024.