Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

Bild:
<< vorherige Seite
Gute Nacht!

Nun so legt euch liebe Lieder
An den Busen meinem Volke
Und in einer Moschus-Wolke
Hüte Gabriel die Glieder
Des Ermüdeten gefällig;
Dass er frisch und wohlerhalten,
Froh wie immer, gern gesellig,
Möge Felsenklüfte spalten,
Um des Paradieses Weiten,
Mit Heroen aller Zeiten,
Im Genusse zu durchschreiten;
Wo das Schöne, stets das Neue,
Immer wächst nach allen Seiten,
Dass die Unzahl sich erfreue.
Ja, das Hündlein gar, das treue,
Darf die Herren hinbegleiten.

Gute Nacht!

Nun so legt euch liebe Lieder
An den Busen meinem Volke
Und in einer Moschus-Wolke
Hüte Gabriel die Glieder
Des Ermüdeten gefällig;
Daſs er frisch und wohlerhalten,
Froh wie immer, gern gesellig,
Möge Felsenklüfte spalten,
Um des Paradieses Weiten,
Mit Heroen aller Zeiten,
Im Genusse zu durchschreiten;
Wo das Schöne, stets das Neue,
Immer wächst nach allen Seiten,
Daſs die Unzahl sich erfreue.
Ja, das Hündlein gar, das treue,
Darf die Herren hinbegleiten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0250" n="240"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Gute Nacht</hi>!</hi> </hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Nun so legt euch liebe Lieder</l><lb/>
              <l>An den Busen meinem Volke</l><lb/>
              <l>Und in einer Moschus-Wolke</l><lb/>
              <l>Hüte Gabriel die Glieder</l><lb/>
              <l>Des Ermüdeten gefällig;</l><lb/>
              <l>Da&#x017F;s er frisch und wohlerhalten,</l><lb/>
              <l>Froh wie immer, gern gesellig,</l><lb/>
              <l>Möge Felsenklüfte spalten,</l><lb/>
              <l>Um des Paradieses Weiten,</l><lb/>
              <l>Mit Heroen aller Zeiten,</l><lb/>
              <l>Im Genusse zu durchschreiten;</l><lb/>
              <l>Wo das Schöne, stets das Neue,</l><lb/>
              <l>Immer wächst nach allen Seiten,</l><lb/>
              <l>Da&#x017F;s die Unzahl sich erfreue.</l><lb/>
              <l>Ja, das Hündlein gar, das treue,</l><lb/>
              <l>Darf die Herren hinbegleiten.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[240/0250] Gute Nacht! Nun so legt euch liebe Lieder An den Busen meinem Volke Und in einer Moschus-Wolke Hüte Gabriel die Glieder Des Ermüdeten gefällig; Daſs er frisch und wohlerhalten, Froh wie immer, gern gesellig, Möge Felsenklüfte spalten, Um des Paradieses Weiten, Mit Heroen aller Zeiten, Im Genusse zu durchschreiten; Wo das Schöne, stets das Neue, Immer wächst nach allen Seiten, Daſs die Unzahl sich erfreue. Ja, das Hündlein gar, das treue, Darf die Herren hinbegleiten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/250
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/250>, abgerufen am 27.04.2024.