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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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Höchste Gunst.

Ungezähmt so wie ich war
Hab' ich einen Herrn gefunden,
Und gezähmt nach manchem Jahr
Eine Herrin auch gefunden.
Da sie Prüfung nicht gespart
Haben sie mich treu gefunden,
Und mit Sorgfalt mich bewahrt
Als den Schatz den sie gefunden.
Niemand diente zweyen Herrn
Der dabey sein Glück gefunden;
Herr und Herrin sehn es gern
Dass sie beyde mich gefunden,
Und mir leuchtet Glück und Stern
Da ich beyde Sie gefunden.

Höchste Gunst.

Ungezähmt so wie ich war
Hab’ ich einen Herrn gefunden,
Und gezähmt nach manchem Jahr
Eine Herrin auch gefunden.
Da sie Prüfung nicht gespart
Haben sie mich treu gefunden,
Und mit Sorgfalt mich bewahrt
Als den Schatz den sie gefunden.
Niemand diente zweyen Herrn
Der dabey sein Glück gefunden;
Herr und Herrin sehn es gern
Daſs sie beyde mich gefunden,
Und mir leuchtet Glück und Stern
Da ich beyde Sie gefunden.

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[76/0086] Höchste Gunst. Ungezähmt so wie ich war Hab’ ich einen Herrn gefunden, Und gezähmt nach manchem Jahr Eine Herrin auch gefunden. Da sie Prüfung nicht gespart Haben sie mich treu gefunden, Und mit Sorgfalt mich bewahrt Als den Schatz den sie gefunden. Niemand diente zweyen Herrn Der dabey sein Glück gefunden; Herr und Herrin sehn es gern Daſs sie beyde mich gefunden, Und mir leuchtet Glück und Stern Da ich beyde Sie gefunden.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/86>, abgerufen am 26.04.2024.