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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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leiten dürfen, wird jedem, der uns bis hieher aufmerk-
sam gefolgt, klar seyn, besonders aber dem, der sich
den nöthigen Apparat verschafft, um die Bestimmtheit
und Lebhaftigkeit, womit trübe Mittel wirken, sich je-
derzeit vergegenwärtigen zu können.


XXV.
Abnahme der farbigen Erscheinung.

339. (243.)

Haben wir uns bey Darstellung der Abnahme unse-
rer farbigen Erscheinung in subjectiven Fällen kurz fas-
sen können, so wird es uns erlaubt seyn, hier noch
kürzer zu verfahren, indem wir uns auf jene deutliche
Darstellung berufen. Nur eines mag wegen seiner gro-
ßen Bedeutung, als ein Hauptmoment des ganzen Vor-
trags, hier dem Leser zu besonderer Aufmerksamkeit em-
pfohlen werden.

340. (244--247.)

Der Abnahme der prismatischen Erscheinung muß
erst eine Entfaltung derselben vorangehen. Aus dem
gefärbten Sonnenbilde verschwinden, in gehöriger Ent-
fernung der Tafel vom Prisma, zuletzt die blaue und
gelbe Farbe, indem beyde über einander greifen, völlig,
und man sieht nur Gelbroth, Grün und Blauroth.

I. 9

leiten duͤrfen, wird jedem, der uns bis hieher aufmerk-
ſam gefolgt, klar ſeyn, beſonders aber dem, der ſich
den noͤthigen Apparat verſchafft, um die Beſtimmtheit
und Lebhaftigkeit, womit truͤbe Mittel wirken, ſich je-
derzeit vergegenwaͤrtigen zu koͤnnen.


XXV.
Abnahme der farbigen Erſcheinung.

339. (243.)

Haben wir uns bey Darſtellung der Abnahme unſe-
rer farbigen Erſcheinung in ſubjectiven Faͤllen kurz faſ-
ſen koͤnnen, ſo wird es uns erlaubt ſeyn, hier noch
kuͤrzer zu verfahren, indem wir uns auf jene deutliche
Darſtellung berufen. Nur eines mag wegen ſeiner gro-
ßen Bedeutung, als ein Hauptmoment des ganzen Vor-
trags, hier dem Leſer zu beſonderer Aufmerkſamkeit em-
pfohlen werden.

340. (244—247.)

Der Abnahme der prismatiſchen Erſcheinung muß
erſt eine Entfaltung derſelben vorangehen. Aus dem
gefaͤrbten Sonnenbilde verſchwinden, in gehoͤriger Ent-
fernung der Tafel vom Prisma, zuletzt die blaue und
gelbe Farbe, indem beyde uͤber einander greifen, voͤllig,
und man ſieht nur Gelbroth, Gruͤn und Blauroth.

I. 9
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[129/0183] leiten duͤrfen, wird jedem, der uns bis hieher aufmerk- ſam gefolgt, klar ſeyn, beſonders aber dem, der ſich den noͤthigen Apparat verſchafft, um die Beſtimmtheit und Lebhaftigkeit, womit truͤbe Mittel wirken, ſich je- derzeit vergegenwaͤrtigen zu koͤnnen. XXV. Abnahme der farbigen Erſcheinung. 339. (243.) Haben wir uns bey Darſtellung der Abnahme unſe- rer farbigen Erſcheinung in ſubjectiven Faͤllen kurz faſ- ſen koͤnnen, ſo wird es uns erlaubt ſeyn, hier noch kuͤrzer zu verfahren, indem wir uns auf jene deutliche Darſtellung berufen. Nur eines mag wegen ſeiner gro- ßen Bedeutung, als ein Hauptmoment des ganzen Vor- trags, hier dem Leſer zu beſonderer Aufmerkſamkeit em- pfohlen werden. 340. (244—247.) Der Abnahme der prismatiſchen Erſcheinung muß erſt eine Entfaltung derſelben vorangehen. Aus dem gefaͤrbten Sonnenbilde verſchwinden, in gehoͤriger Ent- fernung der Tafel vom Prisma, zuletzt die blaue und gelbe Farbe, indem beyde uͤber einander greifen, voͤllig, und man ſieht nur Gelbroth, Gruͤn und Blauroth. I. 9

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/183>, abgerufen am 26.04.2024.