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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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Schülern schon musterhaft vorgegangen, wie wir gleich
wieder hören werden.

423.

Ward ein Theil des rothen Lichtes gebrochen, so blieb es
völlig von derselben rothen Farbe wie vorher.

424.

Er fängt mit seinem günstigen Roth wieder an,
damit ja jeder Experimentator auch wieder mit dem-
selben anfange, und, wenn er sich genug damit herum-
gequält, die übrigen Farben entweder fahren lasse oder
die Erscheinungen wenigstens mit Vorurtheil betrachte.
Deswegen fährt auch der Verfasser mit so bestimmter
Sicherheit fort:

425.

Weder Orange noch Gelb, weder Grün noch Blau, noch
irgend eine neue Farbe ward durch diese Brechung hervorge-
bracht, auch ward die Farbe durch wiederholte Refractionen
keineswegs verändert, sondern blieb immer das völlige Roth
wie zuerst.

426.

Wie es sich damit verhalte, ist oben umständlich
ausgefuhrt.

427.

Die gleiche Beständigkeit und Unveränderlichkeit fand
ich ebenfalls in blauen, grünen und andern Farben.

Schuͤlern ſchon muſterhaft vorgegangen, wie wir gleich
wieder hoͤren werden.

423.

Ward ein Theil des rothen Lichtes gebrochen, ſo blieb es
voͤllig von derſelben rothen Farbe wie vorher.

424.

Er faͤngt mit ſeinem guͤnſtigen Roth wieder an,
damit ja jeder Experimentator auch wieder mit dem-
ſelben anfange, und, wenn er ſich genug damit herum-
gequaͤlt, die uͤbrigen Farben entweder fahren laſſe oder
die Erſcheinungen wenigſtens mit Vorurtheil betrachte.
Deswegen faͤhrt auch der Verfaſſer mit ſo beſtimmter
Sicherheit fort:

425.

Weder Orange noch Gelb, weder Gruͤn noch Blau, noch
irgend eine neue Farbe ward durch dieſe Brechung hervorge-
bracht, auch ward die Farbe durch wiederholte Refractionen
keineswegs veraͤndert, ſondern blieb immer das voͤllige Roth
wie zuerſt.

426.

Wie es ſich damit verhalte, iſt oben umſtaͤndlich
ausgefuhrt.

427.

Die gleiche Beſtaͤndigkeit und Unveraͤnderlichkeit fand
ich ebenfalls in blauen, gruͤnen und andern Farben.

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[551/0605] Schuͤlern ſchon muſterhaft vorgegangen, wie wir gleich wieder hoͤren werden. 423. Ward ein Theil des rothen Lichtes gebrochen, ſo blieb es voͤllig von derſelben rothen Farbe wie vorher. 424. Er faͤngt mit ſeinem guͤnſtigen Roth wieder an, damit ja jeder Experimentator auch wieder mit dem- ſelben anfange, und, wenn er ſich genug damit herum- gequaͤlt, die uͤbrigen Farben entweder fahren laſſe oder die Erſcheinungen wenigſtens mit Vorurtheil betrachte. Deswegen faͤhrt auch der Verfaſſer mit ſo beſtimmter Sicherheit fort: 425. Weder Orange noch Gelb, weder Gruͤn noch Blau, noch irgend eine neue Farbe ward durch dieſe Brechung hervorge- bracht, auch ward die Farbe durch wiederholte Refractionen keineswegs veraͤndert, ſondern blieb immer das voͤllige Roth wie zuerſt. 426. Wie es ſich damit verhalte, iſt oben umſtaͤndlich ausgefuhrt. 427. Die gleiche Beſtaͤndigkeit und Unveraͤnderlichkeit fand ich ebenfalls in blauen, gruͤnen und andern Farben.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/605>, abgerufen am 26.04.2024.