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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Liebetraut Er ist auf keiner Akademie gewesen.
Bischoff. Das wissen wir. (Die Bedienten
laufen ans Fenster.)
Bischoff. Was giebts?
Ein Bedienter. Eben reit Färber Weislin-
gens Knecht zum Schloßthor herein.
Bischoff. Seht was er bringt, er wird ihn
melden.
(Liebetraut geht. Sie stehn auf und trin-
ten noch eins.)

(Liebetraut kommt zurück.)
Bischoff. Was vor Nachrichten?
Liebetraut Jch wollt es müßt sie euch ein
andrer sagen. Weislingen ist gefangen.
Bischoff. O!
Liebetraut. Berlichingen hat ihn und drey
Knechte bey Haslach weggenommen. Einer ist ent-
ronnen euch's anzusagen.
Abt. Eine Hiobs Post!
Olearius. Es thut mir von Herzen leid.
Bischoff. Jch will den Knecht sehn, bringt ihn
herauf -- Jch will ihn selbst sprechen. Bringt
ihn in mein Cabinet.
(ab.)
Abt.
D


Liebetraut Er iſt auf keiner Akademie geweſen.
Biſchoff. Das wiſſen wir. (Die Bedienten
laufen ans Fenſter.)
Biſchoff. Was giebts?
Ein Bedienter. Eben reit Faͤrber Weislin-
gens Knecht zum Schloßthor herein.
Biſchoff. Seht was er bringt, er wird ihn
melden.
(Liebetraut geht. Sie ſtehn auf und trin-
ten noch eins.)

(Liebetraut kommt zuruͤck.)
Biſchoff. Was vor Nachrichten?
Liebetraut Jch wollt es muͤßt ſie euch ein
andrer ſagen. Weislingen iſt gefangen.
Biſchoff. O!
Liebetraut. Berlichingen hat ihn und drey
Knechte bey Haslach weggenommen. Einer iſt ent-
ronnen euch’s anzuſagen.
Abt. Eine Hiobs Poſt!
Olearius. Es thut mir von Herzen leid.
Biſchoff. Jch will den Knecht ſehn, bringt ihn
herauf — Jch will ihn ſelbſt ſprechen. Bringt
ihn in mein Cabinet.
(ab.)
Abt.
D
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[49/0053] Liebetraut Er iſt auf keiner Akademie geweſen. Biſchoff. Das wiſſen wir. (Die Bedienten laufen ans Fenſter.) Biſchoff. Was giebts? Ein Bedienter. Eben reit Faͤrber Weislin- gens Knecht zum Schloßthor herein. Biſchoff. Seht was er bringt, er wird ihn melden. (Liebetraut geht. Sie ſtehn auf und trin- ten noch eins.) (Liebetraut kommt zuruͤck.) Biſchoff. Was vor Nachrichten? Liebetraut Jch wollt es muͤßt ſie euch ein andrer ſagen. Weislingen iſt gefangen. Biſchoff. O! Liebetraut. Berlichingen hat ihn und drey Knechte bey Haslach weggenommen. Einer iſt ent- ronnen euch’s anzuſagen. Abt. Eine Hiobs Poſt! Olearius. Es thut mir von Herzen leid. Biſchoff. Jch will den Knecht ſehn, bringt ihn herauf — Jch will ihn ſelbſt ſprechen. Bringt ihn in mein Cabinet. (ab.) Abt. D

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/53>, abgerufen am 26.04.2024.