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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.

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Pfingstwanderung in" Jahre
Eine Skizze.
?.

RudelSburg. >-- Burgscheidungen. -- Sachscnturg. -- Frankenhausen. -- "Wir sind politisch" in
Altern. -- AysMuscr und Rothaut'urg. -- Poetische Gastwirthschaft. -- Weshalb der Sohn iinei
Pachters el" Jager wurde. -- Die Musensöhne dei Einsiedlers. -- Nachtigallen-Crawall.
"An der Saale kühlem Strande!"
Sang ein Bursch' vor meiner Thür.
Und er weckt' in meinem Herzen
Auf vergessnc Heimwehs Schmerzen,
Schöne Rudelsburg, nach Dir!
Wer sitzt jetzt vor meinem Kruge?
Wirft den Deckel jetzt zurück . . .
Liest daran still meinen Namen
In dem ausgeschnittner Rahmen ...
Trinkt .... ? Ich wünsch' ihm Freud' und Glück!
Gott bescheere diesem Wandrer
Immer solchen Labetrank!
Wo er geht auf Gottes Erden
Einen freundlichen Gefährten,
Schöne Weiber und Gesang!

Wenn der geneigte Leser in Jena oder in Halle studirt hat, so wird
er die Sehnsucht kennen, welche diese Verse aussprechen.


Wie wandert sich's von Halle bis nach Jena
So schön, den blanken Schläger in der Hand!

Diese Worte schrieb ich scholl früher in einer frohen Stunde einst in
das Fremdenbuch der Rudelsburg, welche der Mittelpunkt und Sammelplatz
zwischen Halle und Jena ist, und sie erklären vielleicht zum Theil den Zau¬
ber, der über dieser alten Ritterburg schwebt, aus der ein fröhlicher Gesang
und das Deckclklirren der mächtigen hölzernen Humpen nnr selten verstummt.


Pfingstwanderung in» Jahre
Eine Skizze.
?.

RudelSburg. >— Burgscheidungen. — Sachscnturg. — Frankenhausen. — „Wir sind politisch" in
Altern. — AysMuscr und Rothaut'urg. — Poetische Gastwirthschaft. — Weshalb der Sohn iinei
Pachters el» Jager wurde. — Die Musensöhne dei Einsiedlers. — Nachtigallen-Crawall.
„An der Saale kühlem Strande!"
Sang ein Bursch' vor meiner Thür.
Und er weckt' in meinem Herzen
Auf vergessnc Heimwehs Schmerzen,
Schöne Rudelsburg, nach Dir!
Wer sitzt jetzt vor meinem Kruge?
Wirft den Deckel jetzt zurück . . .
Liest daran still meinen Namen
In dem ausgeschnittner Rahmen ...
Trinkt .... ? Ich wünsch' ihm Freud' und Glück!
Gott bescheere diesem Wandrer
Immer solchen Labetrank!
Wo er geht auf Gottes Erden
Einen freundlichen Gefährten,
Schöne Weiber und Gesang!

Wenn der geneigte Leser in Jena oder in Halle studirt hat, so wird
er die Sehnsucht kennen, welche diese Verse aussprechen.


Wie wandert sich's von Halle bis nach Jena
So schön, den blanken Schläger in der Hand!

Diese Worte schrieb ich scholl früher in einer frohen Stunde einst in
das Fremdenbuch der Rudelsburg, welche der Mittelpunkt und Sammelplatz
zwischen Halle und Jena ist, und sie erklären vielleicht zum Theil den Zau¬
ber, der über dieser alten Ritterburg schwebt, aus der ein fröhlicher Gesang
und das Deckclklirren der mächtigen hölzernen Humpen nnr selten verstummt.


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[0029] Pfingstwanderung in» Jahre Eine Skizze. ?. RudelSburg. >— Burgscheidungen. — Sachscnturg. — Frankenhausen. — „Wir sind politisch" in Altern. — AysMuscr und Rothaut'urg. — Poetische Gastwirthschaft. — Weshalb der Sohn iinei Pachters el» Jager wurde. — Die Musensöhne dei Einsiedlers. — Nachtigallen-Crawall. „An der Saale kühlem Strande!" Sang ein Bursch' vor meiner Thür. Und er weckt' in meinem Herzen Auf vergessnc Heimwehs Schmerzen, Schöne Rudelsburg, nach Dir! Wer sitzt jetzt vor meinem Kruge? Wirft den Deckel jetzt zurück . . . Liest daran still meinen Namen In dem ausgeschnittner Rahmen ... Trinkt .... ? Ich wünsch' ihm Freud' und Glück! Gott bescheere diesem Wandrer Immer solchen Labetrank! Wo er geht auf Gottes Erden Einen freundlichen Gefährten, Schöne Weiber und Gesang! Wenn der geneigte Leser in Jena oder in Halle studirt hat, so wird er die Sehnsucht kennen, welche diese Verse aussprechen. Wie wandert sich's von Halle bis nach Jena So schön, den blanken Schläger in der Hand! Diese Worte schrieb ich scholl früher in einer frohen Stunde einst in das Fremdenbuch der Rudelsburg, welche der Mittelpunkt und Sammelplatz zwischen Halle und Jena ist, und sie erklären vielleicht zum Theil den Zau¬ ber, der über dieser alten Ritterburg schwebt, aus der ein fröhlicher Gesang und das Deckclklirren der mächtigen hölzernen Humpen nnr selten verstummt.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_309659/29>, abgerufen am 07.05.2024.