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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band.

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Ädslph Schmidt'S
Geschichte der Denk - und MMbensifreiheit
(Geschrieben kurz vor der deutschen Revolution.)

(Schluß.,

Wir glauben einiger>naße>i einen. Ueber- und Durchblick, des Werkest ge?
geben zu habe". Es leuchtet wohl ein, daß hier eine.Schilderung-.auf einander
folgender und ruhig und unmerklich sich auseinander entwickelnder. Zustände gege¬
ben ist; daß es sich, uicht selten-um das schwierigste handelt, nämlich jene dauern¬
derer, in weite. Zeitstrecken hinreichendei^und langsam.sich fortbewegenden Momente,
die man Alterthümer nennt, den Augen, der Leser, deutlich en ihrer .Mssigkeit. zu
zeigen. Und wir nehmen, nicht. Anstand, nachdem wir. ,die Wind gewissenhaft und.
theilweise ganz genau .geprüft^ dies..Buch, als ein Werk .der. fleißigsten Forschung
und der überlegtesten Behandlung zu bezeichnen.^ Wie das Ganze durch erhellende
undj erwärmende Gedankenblitze belebt werde, haben wir. angedeutet.. Wir^hätten
aber , des vortrefflichen Einzelnen noch, weit mehr herausheben können. . So- bildet
unstreitig das..8. Eap. über. die. Belletristik in seiner Gründlichkeit".. Lebendigkeit
und Deutlichkeit..einen Glai^prillt. .Aber noch.mehr, als dicsi bete.ndet .daS 5>. Cap...
über den literarischen Vorkehr..n. s. w., das voll von .neuen.Aufschlüssen.ziiid Er¬
gebnissen und- uns an und für sich, ein kleines Meisterstück historischer Kritik er¬
scheint. Von. specielleren.zu reden,, .gibt. z. B^-die scharfe. Ehmakterzeichnung. des
Tacitus (S^^ZV) ein unwiderlegliches ZeugnU von der^ M)igkeiti:des/,VersasserZ,
sich so recht in. jene Stimmungen Hineinzuleben. Genz ^..dasselbe, gilt^,auch.. v.vn>-
Leben das Thraiea. Palus <S. ff.)^ Das.-hindert.mus^indeß- nichtgewisse
Mängel und.Meter, die man ihm auch anderwärts.vorgewmfeü,jj"jeht ,in Abrede
zu stelle". So bekennen.,"' ,-mituden Schwegler^sehen Kahrbii
best 1847) übereinzustimmen^ wemitzdop. eine gewisse- VoWä>chjgkeitz."rniißtwirb
in Ausführung der Arten.derHenkf.röiheit).nndcheSMedaulw^
lich in.BezWl.auf.W finHeir wtz-ldenMrotzlyMnWs^nM
gehörig hervorgehoben?uEs^-rst mMKÄlM..wohl.-Manchmlei^Whin-WchÄiges^
zutreffen/ nur.schejiick-es uns.nicht mit.glejchfWMiger AufnmksaWkeit dehalidelt. Auch
dünkt uns. der PorauSMtze^e>chistiWMlAeb.erWA.ewAs.-!dürstig und nichts ganz


Grenzboten. II. 21
Ädslph Schmidt'S
Geschichte der Denk - und MMbensifreiheit
(Geschrieben kurz vor der deutschen Revolution.)

(Schluß.,

Wir glauben einiger>naße>i einen. Ueber- und Durchblick, des Werkest ge?
geben zu habe». Es leuchtet wohl ein, daß hier eine.Schilderung-.auf einander
folgender und ruhig und unmerklich sich auseinander entwickelnder. Zustände gege¬
ben ist; daß es sich, uicht selten-um das schwierigste handelt, nämlich jene dauern¬
derer, in weite. Zeitstrecken hinreichendei^und langsam.sich fortbewegenden Momente,
die man Alterthümer nennt, den Augen, der Leser, deutlich en ihrer .Mssigkeit. zu
zeigen. Und wir nehmen, nicht. Anstand, nachdem wir. ,die Wind gewissenhaft und.
theilweise ganz genau .geprüft^ dies..Buch, als ein Werk .der. fleißigsten Forschung
und der überlegtesten Behandlung zu bezeichnen.^ Wie das Ganze durch erhellende
undj erwärmende Gedankenblitze belebt werde, haben wir. angedeutet.. Wir^hätten
aber , des vortrefflichen Einzelnen noch, weit mehr herausheben können. . So- bildet
unstreitig das..8. Eap. über. die. Belletristik in seiner Gründlichkeit».. Lebendigkeit
und Deutlichkeit..einen Glai^prillt. .Aber noch.mehr, als dicsi bete.ndet .daS 5>. Cap...
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gebnissen und- uns an und für sich, ein kleines Meisterstück historischer Kritik er¬
scheint. Von. specielleren.zu reden,, .gibt. z. B^-die scharfe. Ehmakterzeichnung. des
Tacitus (S^^ZV) ein unwiderlegliches ZeugnU von der^ M)igkeiti:des/,VersasserZ,
sich so recht in. jene Stimmungen Hineinzuleben. Genz ^..dasselbe, gilt^,auch.. v.vn>-
Leben das Thraiea. Palus <S. ff.)^ Das.-hindert.mus^indeß- nichtgewisse
Mängel und.Meter, die man ihm auch anderwärts.vorgewmfeü,jj«jeht ,in Abrede
zu stelle». So bekennen.,«' ,-mituden Schwegler^sehen Kahrbii
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lich in.BezWl.auf.W finHeir wtz-ldenMrotzlyMnWs^nM
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dünkt uns. der PorauSMtze^e>chistiWMlAeb.erWA.ewAs.-!dürstig und nichts ganz


Grenzboten. II. 21
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[0167] Ädslph Schmidt'S Geschichte der Denk - und MMbensifreiheit (Geschrieben kurz vor der deutschen Revolution.) (Schluß., Wir glauben einiger>naße>i einen. Ueber- und Durchblick, des Werkest ge? geben zu habe». Es leuchtet wohl ein, daß hier eine.Schilderung-.auf einander folgender und ruhig und unmerklich sich auseinander entwickelnder. Zustände gege¬ ben ist; daß es sich, uicht selten-um das schwierigste handelt, nämlich jene dauern¬ derer, in weite. Zeitstrecken hinreichendei^und langsam.sich fortbewegenden Momente, die man Alterthümer nennt, den Augen, der Leser, deutlich en ihrer .Mssigkeit. zu zeigen. Und wir nehmen, nicht. Anstand, nachdem wir. ,die Wind gewissenhaft und. theilweise ganz genau .geprüft^ dies..Buch, als ein Werk .der. fleißigsten Forschung und der überlegtesten Behandlung zu bezeichnen.^ Wie das Ganze durch erhellende undj erwärmende Gedankenblitze belebt werde, haben wir. angedeutet.. Wir^hätten aber , des vortrefflichen Einzelnen noch, weit mehr herausheben können. . So- bildet unstreitig das..8. Eap. über. die. Belletristik in seiner Gründlichkeit».. Lebendigkeit und Deutlichkeit..einen Glai^prillt. .Aber noch.mehr, als dicsi bete.ndet .daS 5>. Cap... über den literarischen Vorkehr..n. s. w., das voll von .neuen.Aufschlüssen.ziiid Er¬ gebnissen und- uns an und für sich, ein kleines Meisterstück historischer Kritik er¬ scheint. Von. specielleren.zu reden,, .gibt. z. B^-die scharfe. Ehmakterzeichnung. des Tacitus (S^^ZV) ein unwiderlegliches ZeugnU von der^ M)igkeiti:des/,VersasserZ, sich so recht in. jene Stimmungen Hineinzuleben. Genz ^..dasselbe, gilt^,auch.. v.vn>- Leben das Thraiea. Palus <S. ff.)^ Das.-hindert.mus^indeß- nichtgewisse Mängel und.Meter, die man ihm auch anderwärts.vorgewmfeü,jj«jeht ,in Abrede zu stelle». So bekennen.,«' ,-mituden Schwegler^sehen Kahrbii best 1847) übereinzustimmen^ wemitzdop. eine gewisse- VoWä>chjgkeitz.«rniißtwirb in Ausführung der Arten.derHenkf.röiheit).nndcheSMedaulw^ lich in.BezWl.auf.W finHeir wtz-ldenMrotzlyMnWs^nM gehörig hervorgehoben?uEs^-rst mMKÄlM..wohl.-Manchmlei^Whin-WchÄiges^ zutreffen/ nur.schejiick-es uns.nicht mit.glejchfWMiger AufnmksaWkeit dehalidelt. Auch dünkt uns. der PorauSMtze^e>chistiWMlAeb.erWA.ewAs.-!dürstig und nichts ganz Grenzboten. II. 21

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_276205/167>, abgerufen am 06.05.2024.