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Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, II. Semester. III. Band.

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ist es auch dem Wechsel der Mode nicht unterworfen, und geht einer immer glänzendem
Zukunft entgegen.

or. Martin Luther, der Deutsche Reformator.

In bildlichen Darstel¬
lungen von Gustav König. In geschichtlichen Umrissen von Heinrich Gelzer.
Hamburg, Rudolph Besser. -- Die künstlerische Leistung dieses Werks war das Erste,
der Text kam erst später dazu. Schon vor mehrer" Jahre" hatten die Zeichnungen
König's in München zu den wichtigsten Momenten in Luther's Leben in Berlin einen so
günstigen Eindruck gemacht, daß man wünschte, es möchten dieselben gleichzeitig mit einer
entsprechenden Biographie vor das Deutsche Publicum treten. Leopold Ranke, den man
Zuerst aufforderte, lehnte ab, und so übernahm Professor Gelzer die Ausgabe. Die erste
Lieferung, ->!i Radirungen mit den dazu gehörigen Erklärungen enthaltend, erschien -1847,
die zweite mit 10 Radirungen -1848, die dritte wieder mit -10 Radirungen -1849, die
vierte mit -13 Radirungen und einem ausführlichen, übersichtlichen Text so eben.'

Was den letzten, betrifft, so versteht es sich von selbst, daß eine für ein Volks-
duch bestimmte Erzählung dem Standpunkt, den der Reformator selbst einnahm, näher
stehen muß, als die durchschnittliche Ansicht, welche unsre Zeitschrift vertritt. Der Ver¬
fasser hat sich übrigens im Ganzen noch ziemlich mäßig gehalten, und von dieser Seite
hätten wir gegen seine Arbeit Nichts einzuwenden. Dagegen hätten wir gewünscht, daß
er den Volkston, den er in einzelnen Abschnitten recht glücklich trifft, auch im Ganzen
getreuer bewahrt hätte. Freilich verkennen wir die Schwierigkeit der Ausgabe
keineswegs. Es sind in Luthers Leben eine Menge naiver Züge, deren einfache Com¬
bination für einen gläubigen Protestanten eine vollkommen volkstümliche Geschichte
verstattet. Dieser Versuch ist auch Marhciucckc in seiner Geschichte der Reformation
so ziemlich gelungen, wenn man seiner Darstellung mich zuweilen eine größere Energie in
ver Plastik, ich möchte sagen, eine größere Derbheit, gewünscht hätte. Wenn man sich
dagegen auf einen Standpunkt stellt, der nicht mehr vollständig mit dem des naiven
Protestantismus übereinkommt, der also ein reflectirender, oder, wenn mau will, ein phi¬
losophischer ist, so wird die Aufgabe unendlich schwieriger. Luther's Erscheinung dar¬
zustellen erfordert keine weitere Kunst, als die einer geschickten Zusammenstellung aus
leinen Schriften; aber über Luthers Wesen im Verhältniß zu den frühern Phasen deS
Christenthums, zu der Bildung seiner Zeit und zu unsrem gegenwärtigen Glauben ein
^"sches Urtheil festzustellen, dazu gehört eine Vielseitigkeit der Gesichtspunkte und eine
^cfe der Einsicht, die mit der Natur eines Volksbuchs unverträglich ist. Herr Gelzer
pat wenigstens zum Theil diesen kritischen Standpunkt einzunehmen gesucht, er hat sich
"durch sei"e Aufgabe unendlich erschwert, denn mit der geistvollen, tief eingehenden Dar-
Mlung eines Ranke kann er natürlich nicht wetteifern. Indessen ist auch so in dem
^exe wie er vorliegt, Vieles enthalten, was dem betreffenden Publicum Vergnügen und
Belehrung verschaffen wird.

Wenn wir aber dem begleitenden Text mir eine bedingte Anerkennung zu Theil
verden lassen konnten, so können wir unsre Freude an dem Kunstwerk selbst unbedingt
?",^enden. Die Gründlichkeit der Ausführung, das Geschick und die technische Sicher¬
er der Komposition und die Sinnigkeit der Empfindung, mit welcher der Gegenstand
Usgesaßt ist, lassen Nichts zu wünschen übrig. Wir haben es hier mit einer echt
ins! zu thun. Es spricht sich das sowol in der Sauberkeit und Gcwissen-
des SMt- der Zeichnung, als namentlich in der sinnigen und gemüthlichen, Auffassung
. ^^erstandes aus. Der Künstler hat mit dem sorgfältigsten Portraitstudium ein
natu /"^Mdcucs Streben nach Styl und Idealität verdürbe". Zwar eignen sich
dürf /"^ Sen'in aus Luthers Lebe" zu einer kunstgerechten Darstellung, sie
>matin-" > ^ ö" dem Gesammteindruck von der Persönlichkeit des großen Resor-
cr a, 7 eine Action verstattet war, hat Herr König gezeigt, daßauch lebendige, leidenschaftlich bewegte Gestalten wiederzugeben versteht. Die äußere


ist es auch dem Wechsel der Mode nicht unterworfen, und geht einer immer glänzendem
Zukunft entgegen.

or. Martin Luther, der Deutsche Reformator.

In bildlichen Darstel¬
lungen von Gustav König. In geschichtlichen Umrissen von Heinrich Gelzer.
Hamburg, Rudolph Besser. — Die künstlerische Leistung dieses Werks war das Erste,
der Text kam erst später dazu. Schon vor mehrer» Jahre» hatten die Zeichnungen
König's in München zu den wichtigsten Momenten in Luther's Leben in Berlin einen so
günstigen Eindruck gemacht, daß man wünschte, es möchten dieselben gleichzeitig mit einer
entsprechenden Biographie vor das Deutsche Publicum treten. Leopold Ranke, den man
Zuerst aufforderte, lehnte ab, und so übernahm Professor Gelzer die Ausgabe. Die erste
Lieferung, ->!i Radirungen mit den dazu gehörigen Erklärungen enthaltend, erschien -1847,
die zweite mit 10 Radirungen -1848, die dritte wieder mit -10 Radirungen -1849, die
vierte mit -13 Radirungen und einem ausführlichen, übersichtlichen Text so eben.'

Was den letzten, betrifft, so versteht es sich von selbst, daß eine für ein Volks-
duch bestimmte Erzählung dem Standpunkt, den der Reformator selbst einnahm, näher
stehen muß, als die durchschnittliche Ansicht, welche unsre Zeitschrift vertritt. Der Ver¬
fasser hat sich übrigens im Ganzen noch ziemlich mäßig gehalten, und von dieser Seite
hätten wir gegen seine Arbeit Nichts einzuwenden. Dagegen hätten wir gewünscht, daß
er den Volkston, den er in einzelnen Abschnitten recht glücklich trifft, auch im Ganzen
getreuer bewahrt hätte. Freilich verkennen wir die Schwierigkeit der Ausgabe
keineswegs. Es sind in Luthers Leben eine Menge naiver Züge, deren einfache Com¬
bination für einen gläubigen Protestanten eine vollkommen volkstümliche Geschichte
verstattet. Dieser Versuch ist auch Marhciucckc in seiner Geschichte der Reformation
so ziemlich gelungen, wenn man seiner Darstellung mich zuweilen eine größere Energie in
ver Plastik, ich möchte sagen, eine größere Derbheit, gewünscht hätte. Wenn man sich
dagegen auf einen Standpunkt stellt, der nicht mehr vollständig mit dem des naiven
Protestantismus übereinkommt, der also ein reflectirender, oder, wenn mau will, ein phi¬
losophischer ist, so wird die Aufgabe unendlich schwieriger. Luther's Erscheinung dar¬
zustellen erfordert keine weitere Kunst, als die einer geschickten Zusammenstellung aus
leinen Schriften; aber über Luthers Wesen im Verhältniß zu den frühern Phasen deS
Christenthums, zu der Bildung seiner Zeit und zu unsrem gegenwärtigen Glauben ein
^"sches Urtheil festzustellen, dazu gehört eine Vielseitigkeit der Gesichtspunkte und eine
^cfe der Einsicht, die mit der Natur eines Volksbuchs unverträglich ist. Herr Gelzer
pat wenigstens zum Theil diesen kritischen Standpunkt einzunehmen gesucht, er hat sich
"durch sei„e Aufgabe unendlich erschwert, denn mit der geistvollen, tief eingehenden Dar-
Mlung eines Ranke kann er natürlich nicht wetteifern. Indessen ist auch so in dem
^exe wie er vorliegt, Vieles enthalten, was dem betreffenden Publicum Vergnügen und
Belehrung verschaffen wird.

Wenn wir aber dem begleitenden Text mir eine bedingte Anerkennung zu Theil
verden lassen konnten, so können wir unsre Freude an dem Kunstwerk selbst unbedingt
?",^enden. Die Gründlichkeit der Ausführung, das Geschick und die technische Sicher¬
er der Komposition und die Sinnigkeit der Empfindung, mit welcher der Gegenstand
Usgesaßt ist, lassen Nichts zu wünschen übrig. Wir haben es hier mit einer echt
ins! zu thun. Es spricht sich das sowol in der Sauberkeit und Gcwissen-
des SMt- der Zeichnung, als namentlich in der sinnigen und gemüthlichen, Auffassung
. ^^erstandes aus. Der Künstler hat mit dem sorgfältigsten Portraitstudium ein
natu /"^Mdcucs Streben nach Styl und Idealität verdürbe». Zwar eignen sich
dürf /"^ Sen'in aus Luthers Lebe» zu einer kunstgerechten Darstellung, sie
>matin-« > ^ ö" dem Gesammteindruck von der Persönlichkeit des großen Resor-
cr a, 7 eine Action verstattet war, hat Herr König gezeigt, daßauch lebendige, leidenschaftlich bewegte Gestalten wiederzugeben versteht. Die äußere


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[0447] ist es auch dem Wechsel der Mode nicht unterworfen, und geht einer immer glänzendem Zukunft entgegen. or. Martin Luther, der Deutsche Reformator. In bildlichen Darstel¬ lungen von Gustav König. In geschichtlichen Umrissen von Heinrich Gelzer. Hamburg, Rudolph Besser. — Die künstlerische Leistung dieses Werks war das Erste, der Text kam erst später dazu. Schon vor mehrer» Jahre» hatten die Zeichnungen König's in München zu den wichtigsten Momenten in Luther's Leben in Berlin einen so günstigen Eindruck gemacht, daß man wünschte, es möchten dieselben gleichzeitig mit einer entsprechenden Biographie vor das Deutsche Publicum treten. Leopold Ranke, den man Zuerst aufforderte, lehnte ab, und so übernahm Professor Gelzer die Ausgabe. Die erste Lieferung, ->!i Radirungen mit den dazu gehörigen Erklärungen enthaltend, erschien -1847, die zweite mit 10 Radirungen -1848, die dritte wieder mit -10 Radirungen -1849, die vierte mit -13 Radirungen und einem ausführlichen, übersichtlichen Text so eben.' Was den letzten, betrifft, so versteht es sich von selbst, daß eine für ein Volks- duch bestimmte Erzählung dem Standpunkt, den der Reformator selbst einnahm, näher stehen muß, als die durchschnittliche Ansicht, welche unsre Zeitschrift vertritt. Der Ver¬ fasser hat sich übrigens im Ganzen noch ziemlich mäßig gehalten, und von dieser Seite hätten wir gegen seine Arbeit Nichts einzuwenden. Dagegen hätten wir gewünscht, daß er den Volkston, den er in einzelnen Abschnitten recht glücklich trifft, auch im Ganzen getreuer bewahrt hätte. Freilich verkennen wir die Schwierigkeit der Ausgabe keineswegs. Es sind in Luthers Leben eine Menge naiver Züge, deren einfache Com¬ bination für einen gläubigen Protestanten eine vollkommen volkstümliche Geschichte verstattet. Dieser Versuch ist auch Marhciucckc in seiner Geschichte der Reformation so ziemlich gelungen, wenn man seiner Darstellung mich zuweilen eine größere Energie in ver Plastik, ich möchte sagen, eine größere Derbheit, gewünscht hätte. Wenn man sich dagegen auf einen Standpunkt stellt, der nicht mehr vollständig mit dem des naiven Protestantismus übereinkommt, der also ein reflectirender, oder, wenn mau will, ein phi¬ losophischer ist, so wird die Aufgabe unendlich schwieriger. Luther's Erscheinung dar¬ zustellen erfordert keine weitere Kunst, als die einer geschickten Zusammenstellung aus leinen Schriften; aber über Luthers Wesen im Verhältniß zu den frühern Phasen deS Christenthums, zu der Bildung seiner Zeit und zu unsrem gegenwärtigen Glauben ein ^"sches Urtheil festzustellen, dazu gehört eine Vielseitigkeit der Gesichtspunkte und eine ^cfe der Einsicht, die mit der Natur eines Volksbuchs unverträglich ist. Herr Gelzer pat wenigstens zum Theil diesen kritischen Standpunkt einzunehmen gesucht, er hat sich "durch sei„e Aufgabe unendlich erschwert, denn mit der geistvollen, tief eingehenden Dar- Mlung eines Ranke kann er natürlich nicht wetteifern. Indessen ist auch so in dem ^exe wie er vorliegt, Vieles enthalten, was dem betreffenden Publicum Vergnügen und Belehrung verschaffen wird. Wenn wir aber dem begleitenden Text mir eine bedingte Anerkennung zu Theil verden lassen konnten, so können wir unsre Freude an dem Kunstwerk selbst unbedingt ?",^enden. Die Gründlichkeit der Ausführung, das Geschick und die technische Sicher¬ er der Komposition und die Sinnigkeit der Empfindung, mit welcher der Gegenstand Usgesaßt ist, lassen Nichts zu wünschen übrig. Wir haben es hier mit einer echt ins! zu thun. Es spricht sich das sowol in der Sauberkeit und Gcwissen- des SMt- der Zeichnung, als namentlich in der sinnigen und gemüthlichen, Auffassung . ^^erstandes aus. Der Künstler hat mit dem sorgfältigsten Portraitstudium ein natu /"^Mdcucs Streben nach Styl und Idealität verdürbe». Zwar eignen sich dürf /"^ Sen'in aus Luthers Lebe» zu einer kunstgerechten Darstellung, sie >matin-« > ^ ö" dem Gesammteindruck von der Persönlichkeit des großen Resor- cr a, 7 eine Action verstattet war, hat Herr König gezeigt, daßauch lebendige, leidenschaftlich bewegte Gestalten wiederzugeben versteht. Die äußere

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341570_280086/447>, abgerufen am 03.05.2024.