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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. I. Band.

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Euch zu zeigen, daß ich ein uneigennütziger Mann bin, 30 Procent von dem, was
ich nach meiner Matrikel zahlen muß. Zeigen Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden
und die beiden Hessen eben so viel guten Willen, so ist der Verein gesichert. Das
aber ist mein letztes Wort. Es ist lauge genug über die Sache gesprochen; Ihr alle
wißt, was Ihr wollt. Bis zum 31. März muß der Verein gesichert sein, sonst trete
ich zurück vom Geschäft, nehme nach dem Bundesbeschluß meine zwei Schiffe, und die
Flotte hat ein Ende." -- Diese Erklärung wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ge¬
nügen, den Privatverein zu Stande zu bringen; falls er riber doch zu Stande käme,
würde Preußen wenigstens eine Hauptstimme darin haben, und dies wäre unter allen
Umständen wünschenswert!). Mit Ende dieses Monats wird diese Angelegenheit definitiv
entschieden; dieses Blatt wird seinen Lesern über die Entscheidung berichten.




Die Opposition in England. -- Lord Palmerston.

Die Opposition gegen das Ministerium Derby hat ihr Banner ^erhoben, ihre
Streitkräfte gezählt, ihren Feldzugsplan entworfen und verkündet. Am elften März
war bei Lord John Russell eine Versammlung der liberalen Partei des Unterhauses,
in welcher die gegen das Ministerium zu ergreifenden Maßregeln besprochen wurden.
Die Whigs hatten sich natürlich alle, die unabhängigen Liberalen und Radicalen fast
ohne Ausnahme eingefunden; dagegen war von den Peclitcn nur Fr. Peel anwesend,
der unter dem vorigen Ministerium eine Unterstaatssecretairstelle bekleidet hatte. Lord
Palmerston und seiue beiden treuen Knappen, Oberst Freestun und Sir Monktvn Mil-
nes, fehlten. Was Lord I. Russell während der sechs Jahre seiner ministeriellen
Wirksamkeit zu seinem eigenen Schaden zu lange versäumt hat, das hat er jetzt plötz¬
lich in den vierzehn Tagen seiner Amtlosigkcit gelernt: er hat die Nothwendigkeit ein¬
gesehen, aus dem engen Kreis der Whigcliquc herauszutreten, und Rath und Hilfe in
den weiteren Kreisen der liberalen Partei zu suchen. Im Laufe der Woche hätte sich
der Expremier wiederholt mit Sir James Graham, dem gegenwärtigen Führer der
Peelitcn im Unterhause, in Verbindung gesetzt, und in seiner eigenen Wohnung eine
Unterredung mit Richard Cobden, dem Chef der radicalen Frcihändlerpartei, gehabt;
und die Rede Lord Russell'S an die Versammelten zeigte, daß er die Wünsche der
beiden wichtigen Fractionen der liberalen Partei zu berücksichtigen gewillt sei. Gegen
frühere Vermuthung erklärte er sich für ein sehr entschiedenes Auftreten gegen das
Ministerium. Die Schweigsamkeit, welche dasselbe bei Gelegenheit der Neuwahlen be¬
obachtet hat, gedenkt es auch im Parlamente fortzusetzen, und auf eine schriftliche An¬
frage Lord Russell's hat Hr. D'Jsraeli, der ministerielle Führer im Unterhause, erklärt/
daß er über die Handelspolitik des Ministeriums keine weiteren Eröffnungen im Unter¬
hause zu machen gedenke. Damit will sich jedoch die Opposition nicht begnügen: sie
wird nicht dulden, daß sich das Ministerium erst befestige, um dann seinen amtlichen
Einfluß bei den neuen Parlamentswahlen geltend zu machen, sondern auf sofortige
Entscheidung dringen. Diese wird wahrscheinlich Montag, den 1ö. März, stattfinden,
wo Hr. Villiers im Unterhause einen Antrag auf eine Erklärung zu Gunsten des Frei¬
handels stellen wird, um dadurch eine allgemeine Debatte zu veranlassen, und das
Ministerium wo möglich zu einer bestimmten Erklärung zu zwingen. Wenn es sich
nicht ausdrücklich und bindend gegen die Wiedereinführung des Kornschutzzolls erklärt,
so wird ein Antrag gestellt werden, die Subsidien nur aus drei Monate zu verwilligen.
Die Annahme desselben kann nur den Rücktritt des Ministeriums oder die sofortige
Auflösung des Parlaments zur Folge haben; und man ist allgemein der Meinung,
daß das Ministerium letztern Weg vorziehen wird.
'

Der Vorschlag Lord I. Russells, in dieser Weise zu verfahren, fand die ein¬
stimmige Billigung der Versammlung, und auch Sir I. Graham hat im Namen der


Euch zu zeigen, daß ich ein uneigennütziger Mann bin, 30 Procent von dem, was
ich nach meiner Matrikel zahlen muß. Zeigen Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden
und die beiden Hessen eben so viel guten Willen, so ist der Verein gesichert. Das
aber ist mein letztes Wort. Es ist lauge genug über die Sache gesprochen; Ihr alle
wißt, was Ihr wollt. Bis zum 31. März muß der Verein gesichert sein, sonst trete
ich zurück vom Geschäft, nehme nach dem Bundesbeschluß meine zwei Schiffe, und die
Flotte hat ein Ende." — Diese Erklärung wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ge¬
nügen, den Privatverein zu Stande zu bringen; falls er riber doch zu Stande käme,
würde Preußen wenigstens eine Hauptstimme darin haben, und dies wäre unter allen
Umständen wünschenswert!). Mit Ende dieses Monats wird diese Angelegenheit definitiv
entschieden; dieses Blatt wird seinen Lesern über die Entscheidung berichten.




Die Opposition in England. — Lord Palmerston.

Die Opposition gegen das Ministerium Derby hat ihr Banner ^erhoben, ihre
Streitkräfte gezählt, ihren Feldzugsplan entworfen und verkündet. Am elften März
war bei Lord John Russell eine Versammlung der liberalen Partei des Unterhauses,
in welcher die gegen das Ministerium zu ergreifenden Maßregeln besprochen wurden.
Die Whigs hatten sich natürlich alle, die unabhängigen Liberalen und Radicalen fast
ohne Ausnahme eingefunden; dagegen war von den Peclitcn nur Fr. Peel anwesend,
der unter dem vorigen Ministerium eine Unterstaatssecretairstelle bekleidet hatte. Lord
Palmerston und seiue beiden treuen Knappen, Oberst Freestun und Sir Monktvn Mil-
nes, fehlten. Was Lord I. Russell während der sechs Jahre seiner ministeriellen
Wirksamkeit zu seinem eigenen Schaden zu lange versäumt hat, das hat er jetzt plötz¬
lich in den vierzehn Tagen seiner Amtlosigkcit gelernt: er hat die Nothwendigkeit ein¬
gesehen, aus dem engen Kreis der Whigcliquc herauszutreten, und Rath und Hilfe in
den weiteren Kreisen der liberalen Partei zu suchen. Im Laufe der Woche hätte sich
der Expremier wiederholt mit Sir James Graham, dem gegenwärtigen Führer der
Peelitcn im Unterhause, in Verbindung gesetzt, und in seiner eigenen Wohnung eine
Unterredung mit Richard Cobden, dem Chef der radicalen Frcihändlerpartei, gehabt;
und die Rede Lord Russell'S an die Versammelten zeigte, daß er die Wünsche der
beiden wichtigen Fractionen der liberalen Partei zu berücksichtigen gewillt sei. Gegen
frühere Vermuthung erklärte er sich für ein sehr entschiedenes Auftreten gegen das
Ministerium. Die Schweigsamkeit, welche dasselbe bei Gelegenheit der Neuwahlen be¬
obachtet hat, gedenkt es auch im Parlamente fortzusetzen, und auf eine schriftliche An¬
frage Lord Russell's hat Hr. D'Jsraeli, der ministerielle Führer im Unterhause, erklärt/
daß er über die Handelspolitik des Ministeriums keine weiteren Eröffnungen im Unter¬
hause zu machen gedenke. Damit will sich jedoch die Opposition nicht begnügen: sie
wird nicht dulden, daß sich das Ministerium erst befestige, um dann seinen amtlichen
Einfluß bei den neuen Parlamentswahlen geltend zu machen, sondern auf sofortige
Entscheidung dringen. Diese wird wahrscheinlich Montag, den 1ö. März, stattfinden,
wo Hr. Villiers im Unterhause einen Antrag auf eine Erklärung zu Gunsten des Frei¬
handels stellen wird, um dadurch eine allgemeine Debatte zu veranlassen, und das
Ministerium wo möglich zu einer bestimmten Erklärung zu zwingen. Wenn es sich
nicht ausdrücklich und bindend gegen die Wiedereinführung des Kornschutzzolls erklärt,
so wird ein Antrag gestellt werden, die Subsidien nur aus drei Monate zu verwilligen.
Die Annahme desselben kann nur den Rücktritt des Ministeriums oder die sofortige
Auflösung des Parlaments zur Folge haben; und man ist allgemein der Meinung,
daß das Ministerium letztern Weg vorziehen wird.
'

Der Vorschlag Lord I. Russells, in dieser Weise zu verfahren, fand die ein¬
stimmige Billigung der Versammlung, und auch Sir I. Graham hat im Namen der


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_93364/524>, abgerufen am 28.04.2024.