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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. I. Band.

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Rom dem Untergang nahe gebracht, starb als verlassener Flüchtling am Hofe des Antio-
chus, und Lord Palmerston, vor dem die tausendjährigen Throne des Continents zitter¬
ten, hörte aus die Geschicke Europa's zu beherrschen, weil er officiell gesagt hatte, was
Lord Russell pichtossiciell meinte! Das Buch von Francis enthält, außer einer mit
großer Unparteilichkeit und Sorgfalt geschriebenen Darstellung der politischen Laufbahn
des ehemaligen Staatssecretairs des Auswärtigen, eine schöne Auswahl seiner besten.Reden,
und ist Allen, welche die großen politischen Verhältnisse der letzten Jahre an der Quelle
studiren wollen, dringend zu empfehlen.




"Pariser Botschaften.

Die Neuigkeiten fließen diese Woche ausnehmend spärlich. Die Werkstätte der
großen Politik ist nicht mehr die laute Nationalversammlung, wo jede politische That
von ihrem ersten Keime an bis zu ihrer vollständigen Reife im hellen Lichte des
Tages heranwuchs, sondern das stille Cabinet des Präsidenten, aus dem das Ereigniß
fix und fertig vor die Welt tritt, und sich jede Bemerkung oder Bekrittelung seiner
Existenz sehr ernsthaft verbittet. Man ist daher eben so schweigsam über das Ge¬
schehende wie über das Geschehene, und Paris ist am wenigsten der Ort, wo etwas
über französische Politik zu erfahren ist. Nur Gerüchte werden laut, bald von Mü¬
ßigen erfunden, bald von der Regierung selbst verbreitet, um die öffentliche Meinung
mit einer neuen Ueberraschung nicht allzu sehr zu erschrecken, und nur Gerüchte können
wir heute bieten. Sehr beliebt ist das Gerücht von der Wiederherstellung des Kaiser¬
reichs, die bei Gelegenheit der Vertheilung der Adler an die Regimenter stattfinden
soll, doch diesmal nicht direct durch Ludwig Napoleon, sondern auf Antrag des Senats.
Als Pathen des jungen Empire wurde Jerome Buonaparte und General Hautpoul
genannt, die großen Eifer für das noch ungeborene Kind an den Tag legen.

Wichtiger ist die immer noch nicht ausgeglichene Differenz des Präsidenten mit
dem Kriegsminister General Se. Arnaud. Man spricht immer noch von seinem Rück¬
tritt, und nennt bald General Canrobert, bald General Daumas als seine Nachfolger.
Se. Arnaud will nicht in den Plan des Präsidenten willigen, allen Officieren vom
Bqtaillonscommandanten aufwärts, die mehr als 40 Jahre > Dienstzeit haben, den
Abschied zu geben. Da ein Kriegsjahr für 2 Dienstjahre gerechnet wird, kann die Zahl
solcher Officiere bei einer Armee, von der jedes Regiment mehrere Feldzüge in Afrika
mitgemacht hat, nicht gering sein; man giebt sie sogar aus 7L0 in der Armee von
Paris, und auf 1L00 überhaupt an. Das ausgesprochene Motiv zu dieser Maßregel
ist, jüngere Kräfte in die Regimentsstäbc zu bringen, das wirkliche Motiv, alle höheren
Officierstellen mit Leuten, welche dem Präsidenten unbedingt ergeben sind, zu besetzen,
denn Ludwig Napoleon ist mit der bisherigen Gefügigkeit der Armee immer noch nicht
zufrieden, und wünscht jede Möglichkeit, daß ihm ein Nebenbuhler aus ihren Reihen
erstehen könnte, zu entfernen. Der Plan ist zwar vor der Hand bei Seite gelegt, kann
niber bei der bekannten Zähigkeit des Präsidenten jeden Tag wieder vorgenommen, und
ausgeführt werden. Welche Folge es hat. wenn Officiere massenhaft wegen politischer
Ansichten entlassen oder angestellt werden, oder' die Armee zu einem Parteiwerkzeug
gemißbraucht wird, hat Spanien gezeigt, und zeigt Portugal noch. Der Soldat verliert
die Achtung vor dem Officier, den er ohne militairische Verdienste befördert, und ohne
militairische Verstoße entlassen sieht; der Officier lernt die politische Agitation als ein
Beförderungsmittel betrachten, und die Armee, welche den Staat aufrecht erhalten
soll, wird zum vornehmsten und bereitwilligsten Werkzeug der Umwälzung.

Wo so vieles Schwarze ist, soll man auch den kleinsten weißen Fleck rühmend er¬
wähnen. Was man seit 20 Jahren vergebens gegen den Widerstand der Häute finance
durchzusetzen versucht hat, die Conversion der Rente, das hat der Präsident mit


Rom dem Untergang nahe gebracht, starb als verlassener Flüchtling am Hofe des Antio-
chus, und Lord Palmerston, vor dem die tausendjährigen Throne des Continents zitter¬
ten, hörte aus die Geschicke Europa's zu beherrschen, weil er officiell gesagt hatte, was
Lord Russell pichtossiciell meinte! Das Buch von Francis enthält, außer einer mit
großer Unparteilichkeit und Sorgfalt geschriebenen Darstellung der politischen Laufbahn
des ehemaligen Staatssecretairs des Auswärtigen, eine schöne Auswahl seiner besten.Reden,
und ist Allen, welche die großen politischen Verhältnisse der letzten Jahre an der Quelle
studiren wollen, dringend zu empfehlen.




«Pariser Botschaften.

Die Neuigkeiten fließen diese Woche ausnehmend spärlich. Die Werkstätte der
großen Politik ist nicht mehr die laute Nationalversammlung, wo jede politische That
von ihrem ersten Keime an bis zu ihrer vollständigen Reife im hellen Lichte des
Tages heranwuchs, sondern das stille Cabinet des Präsidenten, aus dem das Ereigniß
fix und fertig vor die Welt tritt, und sich jede Bemerkung oder Bekrittelung seiner
Existenz sehr ernsthaft verbittet. Man ist daher eben so schweigsam über das Ge¬
schehende wie über das Geschehene, und Paris ist am wenigsten der Ort, wo etwas
über französische Politik zu erfahren ist. Nur Gerüchte werden laut, bald von Mü¬
ßigen erfunden, bald von der Regierung selbst verbreitet, um die öffentliche Meinung
mit einer neuen Ueberraschung nicht allzu sehr zu erschrecken, und nur Gerüchte können
wir heute bieten. Sehr beliebt ist das Gerücht von der Wiederherstellung des Kaiser¬
reichs, die bei Gelegenheit der Vertheilung der Adler an die Regimenter stattfinden
soll, doch diesmal nicht direct durch Ludwig Napoleon, sondern auf Antrag des Senats.
Als Pathen des jungen Empire wurde Jerome Buonaparte und General Hautpoul
genannt, die großen Eifer für das noch ungeborene Kind an den Tag legen.

Wichtiger ist die immer noch nicht ausgeglichene Differenz des Präsidenten mit
dem Kriegsminister General Se. Arnaud. Man spricht immer noch von seinem Rück¬
tritt, und nennt bald General Canrobert, bald General Daumas als seine Nachfolger.
Se. Arnaud will nicht in den Plan des Präsidenten willigen, allen Officieren vom
Bqtaillonscommandanten aufwärts, die mehr als 40 Jahre > Dienstzeit haben, den
Abschied zu geben. Da ein Kriegsjahr für 2 Dienstjahre gerechnet wird, kann die Zahl
solcher Officiere bei einer Armee, von der jedes Regiment mehrere Feldzüge in Afrika
mitgemacht hat, nicht gering sein; man giebt sie sogar aus 7L0 in der Armee von
Paris, und auf 1L00 überhaupt an. Das ausgesprochene Motiv zu dieser Maßregel
ist, jüngere Kräfte in die Regimentsstäbc zu bringen, das wirkliche Motiv, alle höheren
Officierstellen mit Leuten, welche dem Präsidenten unbedingt ergeben sind, zu besetzen,
denn Ludwig Napoleon ist mit der bisherigen Gefügigkeit der Armee immer noch nicht
zufrieden, und wünscht jede Möglichkeit, daß ihm ein Nebenbuhler aus ihren Reihen
erstehen könnte, zu entfernen. Der Plan ist zwar vor der Hand bei Seite gelegt, kann
niber bei der bekannten Zähigkeit des Präsidenten jeden Tag wieder vorgenommen, und
ausgeführt werden. Welche Folge es hat. wenn Officiere massenhaft wegen politischer
Ansichten entlassen oder angestellt werden, oder' die Armee zu einem Parteiwerkzeug
gemißbraucht wird, hat Spanien gezeigt, und zeigt Portugal noch. Der Soldat verliert
die Achtung vor dem Officier, den er ohne militairische Verdienste befördert, und ohne
militairische Verstoße entlassen sieht; der Officier lernt die politische Agitation als ein
Beförderungsmittel betrachten, und die Armee, welche den Staat aufrecht erhalten
soll, wird zum vornehmsten und bereitwilligsten Werkzeug der Umwälzung.

Wo so vieles Schwarze ist, soll man auch den kleinsten weißen Fleck rühmend er¬
wähnen. Was man seit 20 Jahren vergebens gegen den Widerstand der Häute finance
durchzusetzen versucht hat, die Conversion der Rente, das hat der Präsident mit


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[0527] Rom dem Untergang nahe gebracht, starb als verlassener Flüchtling am Hofe des Antio- chus, und Lord Palmerston, vor dem die tausendjährigen Throne des Continents zitter¬ ten, hörte aus die Geschicke Europa's zu beherrschen, weil er officiell gesagt hatte, was Lord Russell pichtossiciell meinte! Das Buch von Francis enthält, außer einer mit großer Unparteilichkeit und Sorgfalt geschriebenen Darstellung der politischen Laufbahn des ehemaligen Staatssecretairs des Auswärtigen, eine schöne Auswahl seiner besten.Reden, und ist Allen, welche die großen politischen Verhältnisse der letzten Jahre an der Quelle studiren wollen, dringend zu empfehlen. «Pariser Botschaften. Die Neuigkeiten fließen diese Woche ausnehmend spärlich. Die Werkstätte der großen Politik ist nicht mehr die laute Nationalversammlung, wo jede politische That von ihrem ersten Keime an bis zu ihrer vollständigen Reife im hellen Lichte des Tages heranwuchs, sondern das stille Cabinet des Präsidenten, aus dem das Ereigniß fix und fertig vor die Welt tritt, und sich jede Bemerkung oder Bekrittelung seiner Existenz sehr ernsthaft verbittet. Man ist daher eben so schweigsam über das Ge¬ schehende wie über das Geschehene, und Paris ist am wenigsten der Ort, wo etwas über französische Politik zu erfahren ist. Nur Gerüchte werden laut, bald von Mü¬ ßigen erfunden, bald von der Regierung selbst verbreitet, um die öffentliche Meinung mit einer neuen Ueberraschung nicht allzu sehr zu erschrecken, und nur Gerüchte können wir heute bieten. Sehr beliebt ist das Gerücht von der Wiederherstellung des Kaiser¬ reichs, die bei Gelegenheit der Vertheilung der Adler an die Regimenter stattfinden soll, doch diesmal nicht direct durch Ludwig Napoleon, sondern auf Antrag des Senats. Als Pathen des jungen Empire wurde Jerome Buonaparte und General Hautpoul genannt, die großen Eifer für das noch ungeborene Kind an den Tag legen. Wichtiger ist die immer noch nicht ausgeglichene Differenz des Präsidenten mit dem Kriegsminister General Se. Arnaud. Man spricht immer noch von seinem Rück¬ tritt, und nennt bald General Canrobert, bald General Daumas als seine Nachfolger. Se. Arnaud will nicht in den Plan des Präsidenten willigen, allen Officieren vom Bqtaillonscommandanten aufwärts, die mehr als 40 Jahre > Dienstzeit haben, den Abschied zu geben. Da ein Kriegsjahr für 2 Dienstjahre gerechnet wird, kann die Zahl solcher Officiere bei einer Armee, von der jedes Regiment mehrere Feldzüge in Afrika mitgemacht hat, nicht gering sein; man giebt sie sogar aus 7L0 in der Armee von Paris, und auf 1L00 überhaupt an. Das ausgesprochene Motiv zu dieser Maßregel ist, jüngere Kräfte in die Regimentsstäbc zu bringen, das wirkliche Motiv, alle höheren Officierstellen mit Leuten, welche dem Präsidenten unbedingt ergeben sind, zu besetzen, denn Ludwig Napoleon ist mit der bisherigen Gefügigkeit der Armee immer noch nicht zufrieden, und wünscht jede Möglichkeit, daß ihm ein Nebenbuhler aus ihren Reihen erstehen könnte, zu entfernen. Der Plan ist zwar vor der Hand bei Seite gelegt, kann niber bei der bekannten Zähigkeit des Präsidenten jeden Tag wieder vorgenommen, und ausgeführt werden. Welche Folge es hat. wenn Officiere massenhaft wegen politischer Ansichten entlassen oder angestellt werden, oder' die Armee zu einem Parteiwerkzeug gemißbraucht wird, hat Spanien gezeigt, und zeigt Portugal noch. Der Soldat verliert die Achtung vor dem Officier, den er ohne militairische Verdienste befördert, und ohne militairische Verstoße entlassen sieht; der Officier lernt die politische Agitation als ein Beförderungsmittel betrachten, und die Armee, welche den Staat aufrecht erhalten soll, wird zum vornehmsten und bereitwilligsten Werkzeug der Umwälzung. Wo so vieles Schwarze ist, soll man auch den kleinsten weißen Fleck rühmend er¬ wähnen. Was man seit 20 Jahren vergebens gegen den Widerstand der Häute finance durchzusetzen versucht hat, die Conversion der Rente, das hat der Präsident mit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_93364/527>, abgerufen am 28.04.2024.