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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band.

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und der Baryton Beletti; in Coventgardcn die Grisi, Anna Zerr (wieder eine Deutsche),
die Tenore Mario und Tambcrlic und die Bassisten Lablache und Ronevni. -- Ueber
die Aufführung des Benvcmitv Cellini von Hector Berlioz in Weimar weiden wir bei
Gelegenheit einer Abhandlung über Berlioz berichten.


- Bildende Kunst.

Rad. Jordan in Düsseldorf lieferte vor Kurzem ein
Bild: "das Scheiternde Schiff der Fischer", das unter der Masse von gehaltloser Ar¬
beiten, die jetzt, durch kein anderes Bedürfniß, als das einer leidlichen Z'mmcrvcrzierung
hervorgerufen, die Ausstellungen überschwemmen, wie ein Diamant unter Glasscherben
hervorleuchtet. Durch habt graues Gewölk brechend beleuchtet ein matter Sonnenstrahl
ein Stück der normannischen Küste, zwischen deren Kreidefelsen und Bollwerke der
Sturm ein schon halb zum Wrack gewordenes Schiff geschleudert hat, zu dessen Bei¬
stände die auf einem Wachthanse aufgezogene Nothflggge die Fischer zusammengerufen
hat, von denen schon zwei der kühnsten sich in einem Bote dnrch die empörten Wogen
hindurchkämvscn. Im Vordergründe haben sich die Angehörigen der Schiffbrüchigen,
Weiber und Kinder und in ihrer Mitte der Pfarrer, versammelt, und in dieser Gruppe
schildert der'Künstler die ganze Scala der Empfindungen die der gegebene Moment hervor¬
zurufen vermag, von dem leisen Hoffnungsschimmer bis zur Verzweiflung, von dem
stumpfen Starren des Entsetzens bis zu der unerschütterlichen Zuversicht gläubigen Gott-
vertrauens, mit ergreifender Wahrheit. Durch die Hinweisung auf den einzigen festen
Halt, der in der höchsten Noth dem ohnmächtigen Menschen bleibt, ist es dem Künstler
gelungen, dem Gemüthe des Beschauers eine wohlthuende Befriedigung zu geben, so
wie er es auch verstanden hat, durch edle Gruppirung und Zeichnung, eine höchst über¬
legte und gelungene Vertheilung von Licht und Schattenmassen und eine, alles coquetti-
rendc Gepränge verachtende, ruhige und wahre Färbung die so aufgeregte und bewegte
Scene für das Auge in eine Einheit und Harmonie zu bringen, die Nichts zu wünschen
übrig läßt. , '

Carl Müller, dessen Ruf durch die Frescomalereien, die er in der Se. Apollinaris-
kirche bei Remagen ausführte, schon genugsam begründet ist, hat wieder in einem Bild¬
chen von sehr kleinen Dimensionen alle Beschauer zu ungetheilter Bewunderung hin¬
gerissen. ES stellt den "englischen Gruß" vor, und die reine Jungfräulichkeit der Maria,
wie die überirdische Verklärung des Engels soll das Vollendetste sein, was ein für sei¬
nen Gegenstand begeisterter Künstler seit Fiesole geschaffen hat.

Prof. Carl Sohn in Düsseldorf hat ein großes, schon vor 7 Jahren angefangenes
Bild ausgestellt: Diana mit den Nymphen im Bade, von Actaeon überrascht. Ueppiger
Sinnenreiz und große Pinsclvirtuosttät sollen es auszeichnen.

Bei Buddäus in Düsseldorf wird nächstens ein Stich von Felsing in Darmstadt,
nach Chr. Köhler'S Aussetzung Mosis, erscheinen. Nach dem Probetrunk verspricht er
eines der besten Werke des Grabstichels neuerer Zeit zu werden.

Prof. Drake hat den Auftrag erhalten, das Standbild des verstorbenen berühmten
Naturforschers Oken für Jena in Erz auszuführen.

Das provisorische Comitö zur Gründung eines Vereins für religiöse Kunst
in der evangelischen Kirche stellt eine künstlerische Preisaufgabe, deren Gegenstand ein
Looe Joao sein soll. Skizzen in Oel oder Aquarell, oder Cartons in der Größe des
auszuführenden Bildes sind bis zum 1. August d. I. einzusenden. Der Urheber des¬
jenigen Entwurfes, der nach der von dem Comitv in Gemeinschaft mit Director von
Cornelius in Berlin und Director Schmorr v. Karolsscld in Dresden getroffene Entscheidung
als der vorzüglichste erscheint, erhält den Austrag der Ausführung in Oel für den Preis
von 90 Friedrichsd'or; der, dessen Arbeit für die nächstbeste erkannt wird, eine Ent¬
schädigung von 10 Fricdrichsdor gegen Ueberlassung seiner Arbeit.

Der Director der Kunstakademie zu Prag, Rüben, ist zum Professor an der Aka¬
demie zu Wien ernannt worden, und wird im Juli seinen Posten daselbst antreten.


und der Baryton Beletti; in Coventgardcn die Grisi, Anna Zerr (wieder eine Deutsche),
die Tenore Mario und Tambcrlic und die Bassisten Lablache und Ronevni. — Ueber
die Aufführung des Benvcmitv Cellini von Hector Berlioz in Weimar weiden wir bei
Gelegenheit einer Abhandlung über Berlioz berichten.


- Bildende Kunst.

Rad. Jordan in Düsseldorf lieferte vor Kurzem ein
Bild: „das Scheiternde Schiff der Fischer", das unter der Masse von gehaltloser Ar¬
beiten, die jetzt, durch kein anderes Bedürfniß, als das einer leidlichen Z'mmcrvcrzierung
hervorgerufen, die Ausstellungen überschwemmen, wie ein Diamant unter Glasscherben
hervorleuchtet. Durch habt graues Gewölk brechend beleuchtet ein matter Sonnenstrahl
ein Stück der normannischen Küste, zwischen deren Kreidefelsen und Bollwerke der
Sturm ein schon halb zum Wrack gewordenes Schiff geschleudert hat, zu dessen Bei¬
stände die auf einem Wachthanse aufgezogene Nothflggge die Fischer zusammengerufen
hat, von denen schon zwei der kühnsten sich in einem Bote dnrch die empörten Wogen
hindurchkämvscn. Im Vordergründe haben sich die Angehörigen der Schiffbrüchigen,
Weiber und Kinder und in ihrer Mitte der Pfarrer, versammelt, und in dieser Gruppe
schildert der'Künstler die ganze Scala der Empfindungen die der gegebene Moment hervor¬
zurufen vermag, von dem leisen Hoffnungsschimmer bis zur Verzweiflung, von dem
stumpfen Starren des Entsetzens bis zu der unerschütterlichen Zuversicht gläubigen Gott-
vertrauens, mit ergreifender Wahrheit. Durch die Hinweisung auf den einzigen festen
Halt, der in der höchsten Noth dem ohnmächtigen Menschen bleibt, ist es dem Künstler
gelungen, dem Gemüthe des Beschauers eine wohlthuende Befriedigung zu geben, so
wie er es auch verstanden hat, durch edle Gruppirung und Zeichnung, eine höchst über¬
legte und gelungene Vertheilung von Licht und Schattenmassen und eine, alles coquetti-
rendc Gepränge verachtende, ruhige und wahre Färbung die so aufgeregte und bewegte
Scene für das Auge in eine Einheit und Harmonie zu bringen, die Nichts zu wünschen
übrig läßt. , '

Carl Müller, dessen Ruf durch die Frescomalereien, die er in der Se. Apollinaris-
kirche bei Remagen ausführte, schon genugsam begründet ist, hat wieder in einem Bild¬
chen von sehr kleinen Dimensionen alle Beschauer zu ungetheilter Bewunderung hin¬
gerissen. ES stellt den „englischen Gruß" vor, und die reine Jungfräulichkeit der Maria,
wie die überirdische Verklärung des Engels soll das Vollendetste sein, was ein für sei¬
nen Gegenstand begeisterter Künstler seit Fiesole geschaffen hat.

Prof. Carl Sohn in Düsseldorf hat ein großes, schon vor 7 Jahren angefangenes
Bild ausgestellt: Diana mit den Nymphen im Bade, von Actaeon überrascht. Ueppiger
Sinnenreiz und große Pinsclvirtuosttät sollen es auszeichnen.

Bei Buddäus in Düsseldorf wird nächstens ein Stich von Felsing in Darmstadt,
nach Chr. Köhler'S Aussetzung Mosis, erscheinen. Nach dem Probetrunk verspricht er
eines der besten Werke des Grabstichels neuerer Zeit zu werden.

Prof. Drake hat den Auftrag erhalten, das Standbild des verstorbenen berühmten
Naturforschers Oken für Jena in Erz auszuführen.

Das provisorische Comitö zur Gründung eines Vereins für religiöse Kunst
in der evangelischen Kirche stellt eine künstlerische Preisaufgabe, deren Gegenstand ein
Looe Joao sein soll. Skizzen in Oel oder Aquarell, oder Cartons in der Größe des
auszuführenden Bildes sind bis zum 1. August d. I. einzusenden. Der Urheber des¬
jenigen Entwurfes, der nach der von dem Comitv in Gemeinschaft mit Director von
Cornelius in Berlin und Director Schmorr v. Karolsscld in Dresden getroffene Entscheidung
als der vorzüglichste erscheint, erhält den Austrag der Ausführung in Oel für den Preis
von 90 Friedrichsd'or; der, dessen Arbeit für die nächstbeste erkannt wird, eine Ent¬
schädigung von 10 Fricdrichsdor gegen Ueberlassung seiner Arbeit.

Der Director der Kunstakademie zu Prag, Rüben, ist zum Professor an der Aka¬
demie zu Wien ernannt worden, und wird im Juli seinen Posten daselbst antreten.


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[0248] und der Baryton Beletti; in Coventgardcn die Grisi, Anna Zerr (wieder eine Deutsche), die Tenore Mario und Tambcrlic und die Bassisten Lablache und Ronevni. — Ueber die Aufführung des Benvcmitv Cellini von Hector Berlioz in Weimar weiden wir bei Gelegenheit einer Abhandlung über Berlioz berichten. - Bildende Kunst. Rad. Jordan in Düsseldorf lieferte vor Kurzem ein Bild: „das Scheiternde Schiff der Fischer", das unter der Masse von gehaltloser Ar¬ beiten, die jetzt, durch kein anderes Bedürfniß, als das einer leidlichen Z'mmcrvcrzierung hervorgerufen, die Ausstellungen überschwemmen, wie ein Diamant unter Glasscherben hervorleuchtet. Durch habt graues Gewölk brechend beleuchtet ein matter Sonnenstrahl ein Stück der normannischen Küste, zwischen deren Kreidefelsen und Bollwerke der Sturm ein schon halb zum Wrack gewordenes Schiff geschleudert hat, zu dessen Bei¬ stände die auf einem Wachthanse aufgezogene Nothflggge die Fischer zusammengerufen hat, von denen schon zwei der kühnsten sich in einem Bote dnrch die empörten Wogen hindurchkämvscn. Im Vordergründe haben sich die Angehörigen der Schiffbrüchigen, Weiber und Kinder und in ihrer Mitte der Pfarrer, versammelt, und in dieser Gruppe schildert der'Künstler die ganze Scala der Empfindungen die der gegebene Moment hervor¬ zurufen vermag, von dem leisen Hoffnungsschimmer bis zur Verzweiflung, von dem stumpfen Starren des Entsetzens bis zu der unerschütterlichen Zuversicht gläubigen Gott- vertrauens, mit ergreifender Wahrheit. Durch die Hinweisung auf den einzigen festen Halt, der in der höchsten Noth dem ohnmächtigen Menschen bleibt, ist es dem Künstler gelungen, dem Gemüthe des Beschauers eine wohlthuende Befriedigung zu geben, so wie er es auch verstanden hat, durch edle Gruppirung und Zeichnung, eine höchst über¬ legte und gelungene Vertheilung von Licht und Schattenmassen und eine, alles coquetti- rendc Gepränge verachtende, ruhige und wahre Färbung die so aufgeregte und bewegte Scene für das Auge in eine Einheit und Harmonie zu bringen, die Nichts zu wünschen übrig läßt. , ' Carl Müller, dessen Ruf durch die Frescomalereien, die er in der Se. Apollinaris- kirche bei Remagen ausführte, schon genugsam begründet ist, hat wieder in einem Bild¬ chen von sehr kleinen Dimensionen alle Beschauer zu ungetheilter Bewunderung hin¬ gerissen. ES stellt den „englischen Gruß" vor, und die reine Jungfräulichkeit der Maria, wie die überirdische Verklärung des Engels soll das Vollendetste sein, was ein für sei¬ nen Gegenstand begeisterter Künstler seit Fiesole geschaffen hat. Prof. Carl Sohn in Düsseldorf hat ein großes, schon vor 7 Jahren angefangenes Bild ausgestellt: Diana mit den Nymphen im Bade, von Actaeon überrascht. Ueppiger Sinnenreiz und große Pinsclvirtuosttät sollen es auszeichnen. Bei Buddäus in Düsseldorf wird nächstens ein Stich von Felsing in Darmstadt, nach Chr. Köhler'S Aussetzung Mosis, erscheinen. Nach dem Probetrunk verspricht er eines der besten Werke des Grabstichels neuerer Zeit zu werden. Prof. Drake hat den Auftrag erhalten, das Standbild des verstorbenen berühmten Naturforschers Oken für Jena in Erz auszuführen. Das provisorische Comitö zur Gründung eines Vereins für religiöse Kunst in der evangelischen Kirche stellt eine künstlerische Preisaufgabe, deren Gegenstand ein Looe Joao sein soll. Skizzen in Oel oder Aquarell, oder Cartons in der Größe des auszuführenden Bildes sind bis zum 1. August d. I. einzusenden. Der Urheber des¬ jenigen Entwurfes, der nach der von dem Comitv in Gemeinschaft mit Director von Cornelius in Berlin und Director Schmorr v. Karolsscld in Dresden getroffene Entscheidung als der vorzüglichste erscheint, erhält den Austrag der Ausführung in Oel für den Preis von 90 Friedrichsd'or; der, dessen Arbeit für die nächstbeste erkannt wird, eine Ent¬ schädigung von 10 Fricdrichsdor gegen Ueberlassung seiner Arbeit. Der Director der Kunstakademie zu Prag, Rüben, ist zum Professor an der Aka¬ demie zu Wien ernannt worden, und wird im Juli seinen Posten daselbst antreten.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_93902/248>, abgerufen am 02.05.2024.