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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. III. Band.

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Schmack geschehen. Dabei sind sie gut spiclbar, also in allen Beziehungen
ihrem Zweck entsprechend.

Einem jeden Werk sind kurze Nachweise über seine Entstehung, Benutzung
der Quellen und tgi. beigegeben. Sie genügen in ihrer kurzen und bestimm¬
ten Fassung vollkommen, der Vorredner einer solchen Ausgabe hat nur auf
das Werk sich beziehende positive Facta zu berichten, weiter nichts, beson-
ders keine Kritik auszuüben, gleichviel ob zutreffend oder verfehlt. .Wir
wollen nur das Werk haben, und keine Meinung darüber, wie wir sie uuter
andern im letzten Bachband (kleine Messen) in Seite 17 der Vorrede, Zeile
21--26 von oben finden. Am Anfang der Seite sagt die Redaction selbst,
daß sie zu Lob und Tadel ihres herzustellenden Werkes eigentlich nicht befugt
sei. Wir wollen ihr nicht widersprechen.

Schließlich sei noch bemerkt, daß beide erstbesprochenen Gesangwerke sehr
bescheiden in ihren Anforderungen an die Anzahl der ausführenden Kräfte
sind. Ein jeder kleinere Gesangverein, der einen allerdings guten Chor von
vierzehn bis sechzehn Personen zusammenbringen kann, reicht vollkommen für
die Besetzung der gar nicht aus Massenbetheiligung berechneten Chöre aus.
Die Solosätze verlangen allerdings gut geschulte Sänger, wenn auch nicht
grade außerordentliche Kräfte. Ganz ohne Kürzungen in den Solosätzen wür¬
den ohnehin beide Werke, besonders das Oratorium, kaum gegeben werden
können. Auch die Jnstrumentation ist bei aller Einfachheit doch voll und
reich genug, ohne einer Ausfüllung (höchstens mitunter durch die Orgel) oder
Ueberarbeitung zu bedürfen. Zwei Oboen und einige Geigen, Violen und
Bässe sind hinreichend zur Besetzung. Diese wenigen Mittel und ein mäßiger
Saal genügen vollkommen, um beide Werke zur ganzen Wirkung zu bringen.
Hoffentlich werden sie in Familien- und andern Vereinen recht bald an Stelle
der unendlichen vierstimmigen Lieder und andern herkömmlichen Gesänge treten;
die durch den höheren und reineren Genuß unzweifelhaft herbeigeführten
D. guten Einwirkungen auf den Geschmack werden nicht ausbleiben.




Eine Wallfahrt nach Jerusalem.
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Radius. -- Die Ebne Esdrelon. -- Nazareth. -- Der Karmel.

Mit dem Haramplatz und seinen Moscheen war die Reihe der Dinge, die
sür mich in Jerusalem Sehenswürdigkeiten waren, erschöpft, in dem oben-


Schmack geschehen. Dabei sind sie gut spiclbar, also in allen Beziehungen
ihrem Zweck entsprechend.

Einem jeden Werk sind kurze Nachweise über seine Entstehung, Benutzung
der Quellen und tgi. beigegeben. Sie genügen in ihrer kurzen und bestimm¬
ten Fassung vollkommen, der Vorredner einer solchen Ausgabe hat nur auf
das Werk sich beziehende positive Facta zu berichten, weiter nichts, beson-
ders keine Kritik auszuüben, gleichviel ob zutreffend oder verfehlt. .Wir
wollen nur das Werk haben, und keine Meinung darüber, wie wir sie uuter
andern im letzten Bachband (kleine Messen) in Seite 17 der Vorrede, Zeile
21—26 von oben finden. Am Anfang der Seite sagt die Redaction selbst,
daß sie zu Lob und Tadel ihres herzustellenden Werkes eigentlich nicht befugt
sei. Wir wollen ihr nicht widersprechen.

Schließlich sei noch bemerkt, daß beide erstbesprochenen Gesangwerke sehr
bescheiden in ihren Anforderungen an die Anzahl der ausführenden Kräfte
sind. Ein jeder kleinere Gesangverein, der einen allerdings guten Chor von
vierzehn bis sechzehn Personen zusammenbringen kann, reicht vollkommen für
die Besetzung der gar nicht aus Massenbetheiligung berechneten Chöre aus.
Die Solosätze verlangen allerdings gut geschulte Sänger, wenn auch nicht
grade außerordentliche Kräfte. Ganz ohne Kürzungen in den Solosätzen wür¬
den ohnehin beide Werke, besonders das Oratorium, kaum gegeben werden
können. Auch die Jnstrumentation ist bei aller Einfachheit doch voll und
reich genug, ohne einer Ausfüllung (höchstens mitunter durch die Orgel) oder
Ueberarbeitung zu bedürfen. Zwei Oboen und einige Geigen, Violen und
Bässe sind hinreichend zur Besetzung. Diese wenigen Mittel und ein mäßiger
Saal genügen vollkommen, um beide Werke zur ganzen Wirkung zu bringen.
Hoffentlich werden sie in Familien- und andern Vereinen recht bald an Stelle
der unendlichen vierstimmigen Lieder und andern herkömmlichen Gesänge treten;
die durch den höheren und reineren Genuß unzweifelhaft herbeigeführten
D. guten Einwirkungen auf den Geschmack werden nicht ausbleiben.




Eine Wallfahrt nach Jerusalem.
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Radius. — Die Ebne Esdrelon. — Nazareth. — Der Karmel.

Mit dem Haramplatz und seinen Moscheen war die Reihe der Dinge, die
sür mich in Jerusalem Sehenswürdigkeiten waren, erschöpft, in dem oben-


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[0507] Schmack geschehen. Dabei sind sie gut spiclbar, also in allen Beziehungen ihrem Zweck entsprechend. Einem jeden Werk sind kurze Nachweise über seine Entstehung, Benutzung der Quellen und tgi. beigegeben. Sie genügen in ihrer kurzen und bestimm¬ ten Fassung vollkommen, der Vorredner einer solchen Ausgabe hat nur auf das Werk sich beziehende positive Facta zu berichten, weiter nichts, beson- ders keine Kritik auszuüben, gleichviel ob zutreffend oder verfehlt. .Wir wollen nur das Werk haben, und keine Meinung darüber, wie wir sie uuter andern im letzten Bachband (kleine Messen) in Seite 17 der Vorrede, Zeile 21—26 von oben finden. Am Anfang der Seite sagt die Redaction selbst, daß sie zu Lob und Tadel ihres herzustellenden Werkes eigentlich nicht befugt sei. Wir wollen ihr nicht widersprechen. Schließlich sei noch bemerkt, daß beide erstbesprochenen Gesangwerke sehr bescheiden in ihren Anforderungen an die Anzahl der ausführenden Kräfte sind. Ein jeder kleinere Gesangverein, der einen allerdings guten Chor von vierzehn bis sechzehn Personen zusammenbringen kann, reicht vollkommen für die Besetzung der gar nicht aus Massenbetheiligung berechneten Chöre aus. Die Solosätze verlangen allerdings gut geschulte Sänger, wenn auch nicht grade außerordentliche Kräfte. Ganz ohne Kürzungen in den Solosätzen wür¬ den ohnehin beide Werke, besonders das Oratorium, kaum gegeben werden können. Auch die Jnstrumentation ist bei aller Einfachheit doch voll und reich genug, ohne einer Ausfüllung (höchstens mitunter durch die Orgel) oder Ueberarbeitung zu bedürfen. Zwei Oboen und einige Geigen, Violen und Bässe sind hinreichend zur Besetzung. Diese wenigen Mittel und ein mäßiger Saal genügen vollkommen, um beide Werke zur ganzen Wirkung zu bringen. Hoffentlich werden sie in Familien- und andern Vereinen recht bald an Stelle der unendlichen vierstimmigen Lieder und andern herkömmlichen Gesänge treten; die durch den höheren und reineren Genuß unzweifelhaft herbeigeführten D. guten Einwirkungen auf den Geschmack werden nicht ausbleiben. Eine Wallfahrt nach Jerusalem. 8. ' ^-!»j^>^-'«F Radius. — Die Ebne Esdrelon. — Nazareth. — Der Karmel. Mit dem Haramplatz und seinen Moscheen war die Reihe der Dinge, die sür mich in Jerusalem Sehenswürdigkeiten waren, erschöpft, in dem oben-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_107585/507>, abgerufen am 28.04.2024.