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Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.

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tragen, daß die Zahlen und die Kräfte des Gustav-Adolf-Vereins mit denen
der evangelischen Kirche',, wenigstens mit denen der dcutschredenden, mehr und
mehr zusammenfallen. Die Pvesse kann hier sehr viel thun. Daß es nöthig
ist. werden einige andere Artikel zu zeigen versuchen, welche die Protestanten in
der Diaspora und deren Bedürfnisse eingehender als im bisherigen Verlauf
geschehen, zu schildern bestimmt sind.




Die Z'.islnmllcnkliiist deutscher Abgeordneter in Frnnksnrt a. M.

Die Actionäre der beiden süddeutschen Zeitungen, welche das Interesse der
Unionspartei vertreten, hatten den Entschluß gefaßt, die beiden Blätter "Süd¬
deutsche Zeitung" zu München, Redacteur Herr Brater, und die "Zeit" zu Frank¬
furt, Redacteur Herr Lammers, in eine Zeitung zu verschmelzen urbs unter der
bewährten Leitung der beiden Herren vom nächsten Quartale als "Süddeutsche
Zeitung" in Frankfurt erscheinen zu lassen. Zu diesem Zweck hatte der ge¬
schäftsführende Ausschuß der beiden Blätter auswärtige Freunde und Actionäre
der Zeitungen zu einer Besprechung nach Frankfurt geladen. Er hatte die
Einladung auch ,auf andere Parteigenossen, meist Mitglieder deutscher Kammern,
ausgedehnt, in der Absicht, eine vertrauliche Besprechung über schwebende deutsche .
Fragen zu veranlassen, womöglich wiederkehrende Zusammenkünfte deutscher
Patrioten vorzubereiten, deren Zweckmäßigkeit leichter zu übersehen war, als
ihre Tragweite.

Ueber diese Versammlung ist Weniges und Ungenügendes in der Presse
berichtet worden. Allerdings hatte die Verhandlung den Charakter einer ge¬
selligen Besprechung, und ihr Detail gehört nicht vor die Oeffentlichkeit. Doch
wird es um so weniger eine Indiscretion sein, wenn ein Korrespondent d. Bl.
Einzelnes über den Verlauf berichtet, da die Versammlung in Rcgierungskreisen
ein größeres Aufsehen gemacht zu haben scheint als im Volke und da die Be¬
schlüsse derselben mehrfache Befürchtungen auch unserer Freunde wach gerufen
haben.

Zunächst wurde in einer Versammlung von etwa dreißig Interessenten aus
verschiedenen Gegenden Deutschlands die Vereinigung der beiden Blätter be¬
sprochen. Sie erwies sich als Nothwendigkeit. weil die sehr erschütterte Ge-


ös*

tragen, daß die Zahlen und die Kräfte des Gustav-Adolf-Vereins mit denen
der evangelischen Kirche',, wenigstens mit denen der dcutschredenden, mehr und
mehr zusammenfallen. Die Pvesse kann hier sehr viel thun. Daß es nöthig
ist. werden einige andere Artikel zu zeigen versuchen, welche die Protestanten in
der Diaspora und deren Bedürfnisse eingehender als im bisherigen Verlauf
geschehen, zu schildern bestimmt sind.




Die Z'.islnmllcnkliiist deutscher Abgeordneter in Frnnksnrt a. M.

Die Actionäre der beiden süddeutschen Zeitungen, welche das Interesse der
Unionspartei vertreten, hatten den Entschluß gefaßt, die beiden Blätter „Süd¬
deutsche Zeitung" zu München, Redacteur Herr Brater, und die „Zeit" zu Frank¬
furt, Redacteur Herr Lammers, in eine Zeitung zu verschmelzen urbs unter der
bewährten Leitung der beiden Herren vom nächsten Quartale als „Süddeutsche
Zeitung" in Frankfurt erscheinen zu lassen. Zu diesem Zweck hatte der ge¬
schäftsführende Ausschuß der beiden Blätter auswärtige Freunde und Actionäre
der Zeitungen zu einer Besprechung nach Frankfurt geladen. Er hatte die
Einladung auch ,auf andere Parteigenossen, meist Mitglieder deutscher Kammern,
ausgedehnt, in der Absicht, eine vertrauliche Besprechung über schwebende deutsche .
Fragen zu veranlassen, womöglich wiederkehrende Zusammenkünfte deutscher
Patrioten vorzubereiten, deren Zweckmäßigkeit leichter zu übersehen war, als
ihre Tragweite.

Ueber diese Versammlung ist Weniges und Ungenügendes in der Presse
berichtet worden. Allerdings hatte die Verhandlung den Charakter einer ge¬
selligen Besprechung, und ihr Detail gehört nicht vor die Oeffentlichkeit. Doch
wird es um so weniger eine Indiscretion sein, wenn ein Korrespondent d. Bl.
Einzelnes über den Verlauf berichtet, da die Versammlung in Rcgierungskreisen
ein größeres Aufsehen gemacht zu haben scheint als im Volke und da die Be¬
schlüsse derselben mehrfache Befürchtungen auch unserer Freunde wach gerufen
haben.

Zunächst wurde in einer Versammlung von etwa dreißig Interessenten aus
verschiedenen Gegenden Deutschlands die Vereinigung der beiden Blätter be¬
sprochen. Sie erwies sich als Nothwendigkeit. weil die sehr erschütterte Ge-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_113779/523>, abgerufen am 03.05.2024.