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Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. IV. Band.

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und über den vielfachen Parallelen nicht zu vergessen, daß sich die diametrale Ver¬
schiedenheit gewisser Grundanschauungen nothwendig auch bis ins Kleinste hinein
äußern werde. Wer dieses Grundsatzes eingedenk bleibt, wird das vorliegende an¬
spruchslose Buch mit doppeltem Bergnügen und Nutzen lesen und wird sich erfreuen
an den lebendig geschriebenen Schilderungen aus dem Leben der Alten, Die Leser
unsrer Zeitschrift werden manchem alten Bekannten begegnen, denn beiden Bänden
sind einige Aufsätze, zumeist umgearbeitet oder weiter ausgeführt, einverleibt worden,
die bereits früher in den grünen Blättern erschienen waren. Schon jener Cyklus
zeugte für die Reichhaltigkeit der Arbeit, die nicht blos dem Ganzen, sonder"
auch allen einzelnen Aufsätzen nachzurühmen ist. Die schriftlichen Quellen sowie
die erhaltenen Werke der bildenden Kunst und des Kunstgewerbes sind gut benutzt,
die Resultate der neueren Forschungen nicht außer Acht gelassen und es ist zu
schätzen, daß man den emsigen Fleiß und die Mühe des Sammelns über der
flüssigen und einfachen Darstellung nicht bemerkt, Zuweilen wäre es bei der
Zusammenstellung zum Buche vielleicht förderlich gewesen, einige Wiederholungen
zu entfernen. Wir billigen vollkommen die Ansicht des Verfassers, welcher die Heran¬
ziehung der eigentlichen Forschung und Untersuchung für seinen Zweck nicht ange¬
messen erachtet, allein es würde möglicherweise auch dem größeren Publicum dankens¬
wert!) und nützlich gewesen sein, wenn der innere Zusammenhang gar mancher
Lebensäußerung des antiken Geistes mit ähnlichen Erscheinungen auf verwandten
Gebieten mehr hätte hervorgehoben und auf das ewig Große und Bedeutende in
der antiken Welt noch ausdrücklicher hätte hingewiesen werden können. -- Unter
den 31 Aufsätzen beider Bände heben wir besonders hervor: die attische und rö¬
mische Armenpflege, die Handwerker, Fabrikanten und Zünfte, die Leibeigenen und die
Sklaven, die dramatischen Dichter und Künstler, die Kriegsmarine und die hellenischen
Nationalfcste. Vielleicht bewogen durch die Anschauung deutscher Nationalfeste läßt
der Verfasser unmittelbar auf diese Abhandlung eine eingehende Untersuchung über
das Wein- und Biertrinken folgen. -- Für seinen selbständigen Eintritt auf den lite-
rarischen Markt geben wir dem trefflichen Buche unsere besten Wünsche mit. --


C. W. Göttling, Gesammelte Abhandlungen aus dein classischen
Alterthume. 2. Band.' München, Bruckmann. 18K3.

Der verehrte Verfasser dieser Schrift, Veteran vom Schwert und der Feder,
der in diesem Jahre sein fünfzigjähriges Doctorjubiläum gefeiert hat, überliefert
hier eine neue Folge von Aufsätzen einem größeren Leserkreise. Auch sie wenden
sich zumeist an den Kreis der allgemein Gebildeten, ein Theil von ihnen ist be¬
reits in Form öffentlicher Vorträge in der Rose zu Jena bekannt geworden. Nun
sie im Druck erschienen sind, richten sie sich an den Theil des Publicums, welcher
Lust und Freude an den Alterthuinsstudicn und zugleich die Sprachkenntnisse besitzt,
um interessanten Untersuchungen auf diesem Gebiete an der Hand eines bewährten
Führers folgen zu können. Zuerst fesseln vier Aufsätze zur Topographie Griechen¬
lands und Siciliens: eine Umschau von der Burg von Korinth, über Selinunt und
seine Tempelruinen, die Nationalgallerie der Gemälde oder die Leo-i xoiMo zu Athen
und das Gymnasium Kynosargcs in Athen. Eine klare lebendige Darstellung, un¬
terstützt durch die eigene Anschauung der geschilderten Oertlichkeiten, zeichnen diese
Abschnitte aus, angehängte Excursc behandeln verwandte Stoffe und streitige Punkte.
Fast ausschließlich nach der Seite der bildenden Kunst hin richten sich die beiden
Aufsätze über ein eigenthümliches Abzeichen der Kriegsschilde auf alten griechischen
Vasen, und über die griechischen Amazonen und deren plastische Darstellungen, be¬
sonders der mattcischen Amazone, wovon wir die erstere Abhandlung besonders hervor¬
hebe" möchten. Nicht minder anziehend ist Thema und Behandlung des Aufsatzes
über das delphische Orakel; unsere Bedenken über die beiden die horazische Archy-
tasvde und die Redaction der aristophanischen Wolken behandelnde" Abschnitte


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und über den vielfachen Parallelen nicht zu vergessen, daß sich die diametrale Ver¬
schiedenheit gewisser Grundanschauungen nothwendig auch bis ins Kleinste hinein
äußern werde. Wer dieses Grundsatzes eingedenk bleibt, wird das vorliegende an¬
spruchslose Buch mit doppeltem Bergnügen und Nutzen lesen und wird sich erfreuen
an den lebendig geschriebenen Schilderungen aus dem Leben der Alten, Die Leser
unsrer Zeitschrift werden manchem alten Bekannten begegnen, denn beiden Bänden
sind einige Aufsätze, zumeist umgearbeitet oder weiter ausgeführt, einverleibt worden,
die bereits früher in den grünen Blättern erschienen waren. Schon jener Cyklus
zeugte für die Reichhaltigkeit der Arbeit, die nicht blos dem Ganzen, sonder»
auch allen einzelnen Aufsätzen nachzurühmen ist. Die schriftlichen Quellen sowie
die erhaltenen Werke der bildenden Kunst und des Kunstgewerbes sind gut benutzt,
die Resultate der neueren Forschungen nicht außer Acht gelassen und es ist zu
schätzen, daß man den emsigen Fleiß und die Mühe des Sammelns über der
flüssigen und einfachen Darstellung nicht bemerkt, Zuweilen wäre es bei der
Zusammenstellung zum Buche vielleicht förderlich gewesen, einige Wiederholungen
zu entfernen. Wir billigen vollkommen die Ansicht des Verfassers, welcher die Heran¬
ziehung der eigentlichen Forschung und Untersuchung für seinen Zweck nicht ange¬
messen erachtet, allein es würde möglicherweise auch dem größeren Publicum dankens¬
wert!) und nützlich gewesen sein, wenn der innere Zusammenhang gar mancher
Lebensäußerung des antiken Geistes mit ähnlichen Erscheinungen auf verwandten
Gebieten mehr hätte hervorgehoben und auf das ewig Große und Bedeutende in
der antiken Welt noch ausdrücklicher hätte hingewiesen werden können. — Unter
den 31 Aufsätzen beider Bände heben wir besonders hervor: die attische und rö¬
mische Armenpflege, die Handwerker, Fabrikanten und Zünfte, die Leibeigenen und die
Sklaven, die dramatischen Dichter und Künstler, die Kriegsmarine und die hellenischen
Nationalfcste. Vielleicht bewogen durch die Anschauung deutscher Nationalfeste läßt
der Verfasser unmittelbar auf diese Abhandlung eine eingehende Untersuchung über
das Wein- und Biertrinken folgen. — Für seinen selbständigen Eintritt auf den lite-
rarischen Markt geben wir dem trefflichen Buche unsere besten Wünsche mit. —


C. W. Göttling, Gesammelte Abhandlungen aus dein classischen
Alterthume. 2. Band.' München, Bruckmann. 18K3.

Der verehrte Verfasser dieser Schrift, Veteran vom Schwert und der Feder,
der in diesem Jahre sein fünfzigjähriges Doctorjubiläum gefeiert hat, überliefert
hier eine neue Folge von Aufsätzen einem größeren Leserkreise. Auch sie wenden
sich zumeist an den Kreis der allgemein Gebildeten, ein Theil von ihnen ist be¬
reits in Form öffentlicher Vorträge in der Rose zu Jena bekannt geworden. Nun
sie im Druck erschienen sind, richten sie sich an den Theil des Publicums, welcher
Lust und Freude an den Alterthuinsstudicn und zugleich die Sprachkenntnisse besitzt,
um interessanten Untersuchungen auf diesem Gebiete an der Hand eines bewährten
Führers folgen zu können. Zuerst fesseln vier Aufsätze zur Topographie Griechen¬
lands und Siciliens: eine Umschau von der Burg von Korinth, über Selinunt und
seine Tempelruinen, die Nationalgallerie der Gemälde oder die Leo-i xoiMo zu Athen
und das Gymnasium Kynosargcs in Athen. Eine klare lebendige Darstellung, un¬
terstützt durch die eigene Anschauung der geschilderten Oertlichkeiten, zeichnen diese
Abschnitte aus, angehängte Excursc behandeln verwandte Stoffe und streitige Punkte.
Fast ausschließlich nach der Seite der bildenden Kunst hin richten sich die beiden
Aufsätze über ein eigenthümliches Abzeichen der Kriegsschilde auf alten griechischen
Vasen, und über die griechischen Amazonen und deren plastische Darstellungen, be¬
sonders der mattcischen Amazone, wovon wir die erstere Abhandlung besonders hervor¬
hebe» möchten. Nicht minder anziehend ist Thema und Behandlung des Aufsatzes
über das delphische Orakel; unsere Bedenken über die beiden die horazische Archy-
tasvde und die Redaction der aristophanischen Wolken behandelnde» Abschnitte


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[0519] und über den vielfachen Parallelen nicht zu vergessen, daß sich die diametrale Ver¬ schiedenheit gewisser Grundanschauungen nothwendig auch bis ins Kleinste hinein äußern werde. Wer dieses Grundsatzes eingedenk bleibt, wird das vorliegende an¬ spruchslose Buch mit doppeltem Bergnügen und Nutzen lesen und wird sich erfreuen an den lebendig geschriebenen Schilderungen aus dem Leben der Alten, Die Leser unsrer Zeitschrift werden manchem alten Bekannten begegnen, denn beiden Bänden sind einige Aufsätze, zumeist umgearbeitet oder weiter ausgeführt, einverleibt worden, die bereits früher in den grünen Blättern erschienen waren. Schon jener Cyklus zeugte für die Reichhaltigkeit der Arbeit, die nicht blos dem Ganzen, sonder» auch allen einzelnen Aufsätzen nachzurühmen ist. Die schriftlichen Quellen sowie die erhaltenen Werke der bildenden Kunst und des Kunstgewerbes sind gut benutzt, die Resultate der neueren Forschungen nicht außer Acht gelassen und es ist zu schätzen, daß man den emsigen Fleiß und die Mühe des Sammelns über der flüssigen und einfachen Darstellung nicht bemerkt, Zuweilen wäre es bei der Zusammenstellung zum Buche vielleicht förderlich gewesen, einige Wiederholungen zu entfernen. Wir billigen vollkommen die Ansicht des Verfassers, welcher die Heran¬ ziehung der eigentlichen Forschung und Untersuchung für seinen Zweck nicht ange¬ messen erachtet, allein es würde möglicherweise auch dem größeren Publicum dankens¬ wert!) und nützlich gewesen sein, wenn der innere Zusammenhang gar mancher Lebensäußerung des antiken Geistes mit ähnlichen Erscheinungen auf verwandten Gebieten mehr hätte hervorgehoben und auf das ewig Große und Bedeutende in der antiken Welt noch ausdrücklicher hätte hingewiesen werden können. — Unter den 31 Aufsätzen beider Bände heben wir besonders hervor: die attische und rö¬ mische Armenpflege, die Handwerker, Fabrikanten und Zünfte, die Leibeigenen und die Sklaven, die dramatischen Dichter und Künstler, die Kriegsmarine und die hellenischen Nationalfcste. Vielleicht bewogen durch die Anschauung deutscher Nationalfeste läßt der Verfasser unmittelbar auf diese Abhandlung eine eingehende Untersuchung über das Wein- und Biertrinken folgen. — Für seinen selbständigen Eintritt auf den lite- rarischen Markt geben wir dem trefflichen Buche unsere besten Wünsche mit. — C. W. Göttling, Gesammelte Abhandlungen aus dein classischen Alterthume. 2. Band.' München, Bruckmann. 18K3. Der verehrte Verfasser dieser Schrift, Veteran vom Schwert und der Feder, der in diesem Jahre sein fünfzigjähriges Doctorjubiläum gefeiert hat, überliefert hier eine neue Folge von Aufsätzen einem größeren Leserkreise. Auch sie wenden sich zumeist an den Kreis der allgemein Gebildeten, ein Theil von ihnen ist be¬ reits in Form öffentlicher Vorträge in der Rose zu Jena bekannt geworden. Nun sie im Druck erschienen sind, richten sie sich an den Theil des Publicums, welcher Lust und Freude an den Alterthuinsstudicn und zugleich die Sprachkenntnisse besitzt, um interessanten Untersuchungen auf diesem Gebiete an der Hand eines bewährten Führers folgen zu können. Zuerst fesseln vier Aufsätze zur Topographie Griechen¬ lands und Siciliens: eine Umschau von der Burg von Korinth, über Selinunt und seine Tempelruinen, die Nationalgallerie der Gemälde oder die Leo-i xoiMo zu Athen und das Gymnasium Kynosargcs in Athen. Eine klare lebendige Darstellung, un¬ terstützt durch die eigene Anschauung der geschilderten Oertlichkeiten, zeichnen diese Abschnitte aus, angehängte Excursc behandeln verwandte Stoffe und streitige Punkte. Fast ausschließlich nach der Seite der bildenden Kunst hin richten sich die beiden Aufsätze über ein eigenthümliches Abzeichen der Kriegsschilde auf alten griechischen Vasen, und über die griechischen Amazonen und deren plastische Darstellungen, be¬ sonders der mattcischen Amazone, wovon wir die erstere Abhandlung besonders hervor¬ hebe» möchten. Nicht minder anziehend ist Thema und Behandlung des Aufsatzes über das delphische Orakel; unsere Bedenken über die beiden die horazische Archy- tasvde und die Redaction der aristophanischen Wolken behandelnde» Abschnitte 65"

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_360480/519>, abgerufen am 05.05.2024.