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Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. II. Band.

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diesem zwiefach em^Sinn einzige Werk bei uns und bei verwandten Nationen und wird
in Aeonen nicht verklingen. So oft wir dasselbe aber begeistert genießen, soll auch der
hohen Vertrefflichkeit des Textes (der in unserer Ausgabe deutsch und französisch ge¬
geben ist) nicht vergessen sein. -- Auf dem Weihnachtstische dieses Jahres läßt sich
schwerlich ein zweites Buch dieser Prachtausgabe des Fidelio an die Seite stellen. Alle
Betheiligten, von den Künstlern und Herausgebern bis zum Drucker und Buchbinder
(Giesecke u. Devrient und H. Herzog in Leipzig) ist das Aeußerste geleistet, das Werk
zu einem Kleinod von Geschmack, Akkuratesse und Sauberkeit zu machen. Wie wir
hören, bereiten sich dieselben Kräfte, welche sich zu diesem Unternehmen verbunden haben,
auf ebenso würdig-schöne Herausgabe noch anderer Opernwerke ersten Ranges vor. --




Italienische Landschaften, 30 Photographien nach Originalzeichnungen von
Julius Schmorr von Carolsfeld, herausgegeben von Dr. M. Jordan.
Neue Ausgabe. Verlag von Alphons Dürr in Leipzig.

Gebildete Augen haben längst schon an den Landschaften, welche vielen Figuren-
composttionen Schmorr's zum Boden dienen, die außerordentliche Befähigung des Mei¬
sters für diesen Kunstzweig erkannt; aber der großen Mehrzahl seiner Verehrer ist es
lange unbekannt geblieben, daß er sich in umfassender Weise in demselben bethätigt hat.
Seine zahlreichen Landschaftsbilder stammen aus den ersten Zwanzigerjahren, aus jener
reichen Zeit des gemeinsamen Strebens mit den großen in Rom versammelten Kunst¬
genossen und bilden das malerische Gedenkbuch der Wallfahrt in Italien. Mit den
Augen dieses Meisters, der in allen seinen Gebilden vollendete Beherrschung der Mittel
und seelenvolle Anmuth des Vortrags paart, weilt der Beschauer auf den Gebreiten
der römischen Campagna, den Thälern und Höhen des Sabiner- und Albanergebirges,
dann in Neapel und in Sicilien. -- Nicht blos für die Landschaftskunst, auch
für das Leben des Künstlers bilden diese Arbeiten Marksteine. Die meisten.entstanden
in unfreiwilliger Muße; denn Schmorr hatte lange mit der Feindschaft des Klima's zu
kämpfen und mußte damals kaum Begonnenes unterbrechen. In Ariccia pflegte
Rückert den Kranken mit aufopfernder Liebe; ihm aber ward die ländliche Zurück'
gezogenheit zu einer Quelle neuer künstlerischer Bereicherung. Wie diese Zeichnun¬
gen vermöge ihrer strengen Technik, ihrer reinen, stilvollen Formgebung und nam¬
entlich durch die Würde der Auffassung bei völliger Selbständigkeit zum Vergleiche mit
Josef Koch auffordern, der auch Schmorr ein verehrter Lehrer war, so ertragen sie
diese Vergleichung noch nach einer Seite hin, welche ein hervorragendes Element der
modernen Landschaftsmalerei bildet: es erfüllt in ihnen die Staffage den ästhetischen
Beruf, die Stimmung der Natur in der Erscheinung des schlicht-Menschlichen verklärend
abzuspiegeln. Durchweg zeigt sich in Schmorr's Landschaftsbildern bei Großartigkeit der
Composition nicht minder wie bei Tiefe und Innigkeit des Gcmüthsausdruckes stets die
gleiche Selbstlosigkeit, das vollkommene Aufgehen im Gegenstände; und die Wirkung
dieser echt künstlerischen Darstellungsweise ist ein würdiges Beispiel dafür, daß das
Erhabene schlicht gesagt am ergreifendsten erscheint, und selbst das Liebliche durch den
Ernst des Vortrags gesteigert werden kann. -- Der Herausgeber hat einen vollständigen
Bericht über die Beschaffenheit der Originale beigefügt, welche sich sämmtlich in einem
stattlichen Bande von ungefähr 150 Nummern vereinigt im Besitz des Herrn Eduard
Eichorius in Leipzig befinden. Die Sammlung der höchst sorgfältigen Photographien
wird von der jetzigen Verlagshandlung zu bedeutend billigeren Preise geboten und ver¬
dient als ein anregendes und belehrendes Brevier für Künstler, eine Bereicherung für
Kenner und Freunde der neudeutschen Kunst und als ein Kleinod für den Laien, der
die Natur Italiens mit ernstem Sinne würdigt, aufs wärmste empfohlen zu werden. --




Verantwortliche Redacteure: Gustav Freytag u. Julius Eckardt.
Verlag von F. L. Herdig. - Druck von HAHe" H Segler in Leipzig.

diesem zwiefach em^Sinn einzige Werk bei uns und bei verwandten Nationen und wird
in Aeonen nicht verklingen. So oft wir dasselbe aber begeistert genießen, soll auch der
hohen Vertrefflichkeit des Textes (der in unserer Ausgabe deutsch und französisch ge¬
geben ist) nicht vergessen sein. — Auf dem Weihnachtstische dieses Jahres läßt sich
schwerlich ein zweites Buch dieser Prachtausgabe des Fidelio an die Seite stellen. Alle
Betheiligten, von den Künstlern und Herausgebern bis zum Drucker und Buchbinder
(Giesecke u. Devrient und H. Herzog in Leipzig) ist das Aeußerste geleistet, das Werk
zu einem Kleinod von Geschmack, Akkuratesse und Sauberkeit zu machen. Wie wir
hören, bereiten sich dieselben Kräfte, welche sich zu diesem Unternehmen verbunden haben,
auf ebenso würdig-schöne Herausgabe noch anderer Opernwerke ersten Ranges vor. —




Italienische Landschaften, 30 Photographien nach Originalzeichnungen von
Julius Schmorr von Carolsfeld, herausgegeben von Dr. M. Jordan.
Neue Ausgabe. Verlag von Alphons Dürr in Leipzig.

Gebildete Augen haben längst schon an den Landschaften, welche vielen Figuren-
composttionen Schmorr's zum Boden dienen, die außerordentliche Befähigung des Mei¬
sters für diesen Kunstzweig erkannt; aber der großen Mehrzahl seiner Verehrer ist es
lange unbekannt geblieben, daß er sich in umfassender Weise in demselben bethätigt hat.
Seine zahlreichen Landschaftsbilder stammen aus den ersten Zwanzigerjahren, aus jener
reichen Zeit des gemeinsamen Strebens mit den großen in Rom versammelten Kunst¬
genossen und bilden das malerische Gedenkbuch der Wallfahrt in Italien. Mit den
Augen dieses Meisters, der in allen seinen Gebilden vollendete Beherrschung der Mittel
und seelenvolle Anmuth des Vortrags paart, weilt der Beschauer auf den Gebreiten
der römischen Campagna, den Thälern und Höhen des Sabiner- und Albanergebirges,
dann in Neapel und in Sicilien. — Nicht blos für die Landschaftskunst, auch
für das Leben des Künstlers bilden diese Arbeiten Marksteine. Die meisten.entstanden
in unfreiwilliger Muße; denn Schmorr hatte lange mit der Feindschaft des Klima's zu
kämpfen und mußte damals kaum Begonnenes unterbrechen. In Ariccia pflegte
Rückert den Kranken mit aufopfernder Liebe; ihm aber ward die ländliche Zurück'
gezogenheit zu einer Quelle neuer künstlerischer Bereicherung. Wie diese Zeichnun¬
gen vermöge ihrer strengen Technik, ihrer reinen, stilvollen Formgebung und nam¬
entlich durch die Würde der Auffassung bei völliger Selbständigkeit zum Vergleiche mit
Josef Koch auffordern, der auch Schmorr ein verehrter Lehrer war, so ertragen sie
diese Vergleichung noch nach einer Seite hin, welche ein hervorragendes Element der
modernen Landschaftsmalerei bildet: es erfüllt in ihnen die Staffage den ästhetischen
Beruf, die Stimmung der Natur in der Erscheinung des schlicht-Menschlichen verklärend
abzuspiegeln. Durchweg zeigt sich in Schmorr's Landschaftsbildern bei Großartigkeit der
Composition nicht minder wie bei Tiefe und Innigkeit des Gcmüthsausdruckes stets die
gleiche Selbstlosigkeit, das vollkommene Aufgehen im Gegenstände; und die Wirkung
dieser echt künstlerischen Darstellungsweise ist ein würdiges Beispiel dafür, daß das
Erhabene schlicht gesagt am ergreifendsten erscheint, und selbst das Liebliche durch den
Ernst des Vortrags gesteigert werden kann. — Der Herausgeber hat einen vollständigen
Bericht über die Beschaffenheit der Originale beigefügt, welche sich sämmtlich in einem
stattlichen Bande von ungefähr 150 Nummern vereinigt im Besitz des Herrn Eduard
Eichorius in Leipzig befinden. Die Sammlung der höchst sorgfältigen Photographien
wird von der jetzigen Verlagshandlung zu bedeutend billigeren Preise geboten und ver¬
dient als ein anregendes und belehrendes Brevier für Künstler, eine Bereicherung für
Kenner und Freunde der neudeutschen Kunst und als ein Kleinod für den Laien, der
die Natur Italiens mit ernstem Sinne würdigt, aufs wärmste empfohlen zu werden. —




Verantwortliche Redacteure: Gustav Freytag u. Julius Eckardt.
Verlag von F. L. Herdig. - Druck von HAHe» H Segler in Leipzig.
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[0488] diesem zwiefach em^Sinn einzige Werk bei uns und bei verwandten Nationen und wird in Aeonen nicht verklingen. So oft wir dasselbe aber begeistert genießen, soll auch der hohen Vertrefflichkeit des Textes (der in unserer Ausgabe deutsch und französisch ge¬ geben ist) nicht vergessen sein. — Auf dem Weihnachtstische dieses Jahres läßt sich schwerlich ein zweites Buch dieser Prachtausgabe des Fidelio an die Seite stellen. Alle Betheiligten, von den Künstlern und Herausgebern bis zum Drucker und Buchbinder (Giesecke u. Devrient und H. Herzog in Leipzig) ist das Aeußerste geleistet, das Werk zu einem Kleinod von Geschmack, Akkuratesse und Sauberkeit zu machen. Wie wir hören, bereiten sich dieselben Kräfte, welche sich zu diesem Unternehmen verbunden haben, auf ebenso würdig-schöne Herausgabe noch anderer Opernwerke ersten Ranges vor. — Italienische Landschaften, 30 Photographien nach Originalzeichnungen von Julius Schmorr von Carolsfeld, herausgegeben von Dr. M. Jordan. Neue Ausgabe. Verlag von Alphons Dürr in Leipzig. Gebildete Augen haben längst schon an den Landschaften, welche vielen Figuren- composttionen Schmorr's zum Boden dienen, die außerordentliche Befähigung des Mei¬ sters für diesen Kunstzweig erkannt; aber der großen Mehrzahl seiner Verehrer ist es lange unbekannt geblieben, daß er sich in umfassender Weise in demselben bethätigt hat. Seine zahlreichen Landschaftsbilder stammen aus den ersten Zwanzigerjahren, aus jener reichen Zeit des gemeinsamen Strebens mit den großen in Rom versammelten Kunst¬ genossen und bilden das malerische Gedenkbuch der Wallfahrt in Italien. Mit den Augen dieses Meisters, der in allen seinen Gebilden vollendete Beherrschung der Mittel und seelenvolle Anmuth des Vortrags paart, weilt der Beschauer auf den Gebreiten der römischen Campagna, den Thälern und Höhen des Sabiner- und Albanergebirges, dann in Neapel und in Sicilien. — Nicht blos für die Landschaftskunst, auch für das Leben des Künstlers bilden diese Arbeiten Marksteine. Die meisten.entstanden in unfreiwilliger Muße; denn Schmorr hatte lange mit der Feindschaft des Klima's zu kämpfen und mußte damals kaum Begonnenes unterbrechen. In Ariccia pflegte Rückert den Kranken mit aufopfernder Liebe; ihm aber ward die ländliche Zurück' gezogenheit zu einer Quelle neuer künstlerischer Bereicherung. Wie diese Zeichnun¬ gen vermöge ihrer strengen Technik, ihrer reinen, stilvollen Formgebung und nam¬ entlich durch die Würde der Auffassung bei völliger Selbständigkeit zum Vergleiche mit Josef Koch auffordern, der auch Schmorr ein verehrter Lehrer war, so ertragen sie diese Vergleichung noch nach einer Seite hin, welche ein hervorragendes Element der modernen Landschaftsmalerei bildet: es erfüllt in ihnen die Staffage den ästhetischen Beruf, die Stimmung der Natur in der Erscheinung des schlicht-Menschlichen verklärend abzuspiegeln. Durchweg zeigt sich in Schmorr's Landschaftsbildern bei Großartigkeit der Composition nicht minder wie bei Tiefe und Innigkeit des Gcmüthsausdruckes stets die gleiche Selbstlosigkeit, das vollkommene Aufgehen im Gegenstände; und die Wirkung dieser echt künstlerischen Darstellungsweise ist ein würdiges Beispiel dafür, daß das Erhabene schlicht gesagt am ergreifendsten erscheint, und selbst das Liebliche durch den Ernst des Vortrags gesteigert werden kann. — Der Herausgeber hat einen vollständigen Bericht über die Beschaffenheit der Originale beigefügt, welche sich sämmtlich in einem stattlichen Bande von ungefähr 150 Nummern vereinigt im Besitz des Herrn Eduard Eichorius in Leipzig befinden. Die Sammlung der höchst sorgfältigen Photographien wird von der jetzigen Verlagshandlung zu bedeutend billigeren Preise geboten und ver¬ dient als ein anregendes und belehrendes Brevier für Künstler, eine Bereicherung für Kenner und Freunde der neudeutschen Kunst und als ein Kleinod für den Laien, der die Natur Italiens mit ernstem Sinne würdigt, aufs wärmste empfohlen zu werden. — Verantwortliche Redacteure: Gustav Freytag u. Julius Eckardt. Verlag von F. L. Herdig. - Druck von HAHe» H Segler in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_121754/488>, abgerufen am 28.04.2024.