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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, I. Semester. I. Band.

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war die Ueverraschung, als Frau Mallinger, das Wagniß endlich unternehmend,
ihrer genialen Rivalin von ehedem eine zum mindesten ebenbürtige Leistung
gegenüberstellte. Wer hätte geahnt, daß hinter dieser schwärmerisch-leiden¬
schaftlichen Elsa, hinter dieser demüthig-keuschen Elisabeth, hinter dieser tragisch¬
ernsten Iphigenie so viel ausgelassene Lustigkeit, so viel reizende Schalkhaftig¬
keit, so viel verführerische Liebenswürdigkeit verborgen sei! Allerdings diese
Frau Fluth war eine gänzlich andere, als jene, an die wir früher gewöhnt
waren; es war mehr hinreißendes Feuer, mehr natürliche Derbheit, wenn
man den Ausdruck nicht mißverstehen will, in der Lucca'schen Figur. Aber
die anmuthige Decenz des Spiels der Mallinger und der zauberische Schmelz
ihrer Töne üben eine so eigenthümliche Wirkung, daß ich fast glaube, man
verläßt das Haus in harmonischerer Stimmung, als weiland zu Zeiten der
vergötterten Pauline. Jedenfalls haben wir keinen Grund, dem Schicksal
üb X> x- er diesen Tausch zu zürnen.





In dem Artikel des Herr" Dr. C. A. H. Burkhardt "Kritische Beiträge zu Goethe's Bio¬
graphien", sind leider, trotz wiederholter Revision, folgende Druckfehler stehen gebliebene

S. l>78 in Goethe's Tagebücher" Zeile 4 der Tagebücher von oben: Kalbsrinth,
statt Knlbsrieth.

S. L79 in Goethe's Tagebüchern Zeile 8 v, o> der Tagebücher- "to. Sept. Nach
Schwansen, statt nach Schwanscr.

S. 27!" in Goethe's Tagebüchern innsj es in Zeile !> von unter von den Worten
"21. Nov." ab bis zum Datum !U. Nov.", überall Dczemlicr statt Nov. heißen.

S, X80 in Note 5: die Kalbsriuther statt die Kalbsriether.


D. Red. der Grenzboten.


Mit Ur. 14 beginnt diese Zeitschrift ein neues Vuartal, welches
durch alle Buchhandlungen und Postämter des In- und Auslandes
zu beziehen ist.
Privatpersonen, gesellige Vereine, Lesegesellschaften,
Kaffeehäuser und Konditoreien werden um gefällige Berücksichtigung
derselben freundlichst gebeten.
Leipzig, im März 1874.Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redakteur: or. Haus Blum.
Verlag von K. L. Herbig. -- Druck von Hiithel<K Legler in Leipzig.

war die Ueverraschung, als Frau Mallinger, das Wagniß endlich unternehmend,
ihrer genialen Rivalin von ehedem eine zum mindesten ebenbürtige Leistung
gegenüberstellte. Wer hätte geahnt, daß hinter dieser schwärmerisch-leiden¬
schaftlichen Elsa, hinter dieser demüthig-keuschen Elisabeth, hinter dieser tragisch¬
ernsten Iphigenie so viel ausgelassene Lustigkeit, so viel reizende Schalkhaftig¬
keit, so viel verführerische Liebenswürdigkeit verborgen sei! Allerdings diese
Frau Fluth war eine gänzlich andere, als jene, an die wir früher gewöhnt
waren; es war mehr hinreißendes Feuer, mehr natürliche Derbheit, wenn
man den Ausdruck nicht mißverstehen will, in der Lucca'schen Figur. Aber
die anmuthige Decenz des Spiels der Mallinger und der zauberische Schmelz
ihrer Töne üben eine so eigenthümliche Wirkung, daß ich fast glaube, man
verläßt das Haus in harmonischerer Stimmung, als weiland zu Zeiten der
vergötterten Pauline. Jedenfalls haben wir keinen Grund, dem Schicksal
üb X> x- er diesen Tausch zu zürnen.





In dem Artikel des Herr» Dr. C. A. H. Burkhardt „Kritische Beiträge zu Goethe's Bio¬
graphien", sind leider, trotz wiederholter Revision, folgende Druckfehler stehen gebliebene

S. l>78 in Goethe's Tagebücher» Zeile 4 der Tagebücher von oben: Kalbsrinth,
statt Knlbsrieth.

S. L79 in Goethe's Tagebüchern Zeile 8 v, o> der Tagebücher- „to. Sept. Nach
Schwansen, statt nach Schwanscr.

S. 27!» in Goethe's Tagebüchern innsj es in Zeile !> von unter von den Worten
„21. Nov." ab bis zum Datum !U. Nov.", überall Dczemlicr statt Nov. heißen.

S, X80 in Note 5: die Kalbsriuther statt die Kalbsriether.


D. Red. der Grenzboten.


Mit Ur. 14 beginnt diese Zeitschrift ein neues Vuartal, welches
durch alle Buchhandlungen und Postämter des In- und Auslandes
zu beziehen ist.
Privatpersonen, gesellige Vereine, Lesegesellschaften,
Kaffeehäuser und Konditoreien werden um gefällige Berücksichtigung
derselben freundlichst gebeten.
Leipzig, im März 1874.Die Verlagshandlung.




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[0446] war die Ueverraschung, als Frau Mallinger, das Wagniß endlich unternehmend, ihrer genialen Rivalin von ehedem eine zum mindesten ebenbürtige Leistung gegenüberstellte. Wer hätte geahnt, daß hinter dieser schwärmerisch-leiden¬ schaftlichen Elsa, hinter dieser demüthig-keuschen Elisabeth, hinter dieser tragisch¬ ernsten Iphigenie so viel ausgelassene Lustigkeit, so viel reizende Schalkhaftig¬ keit, so viel verführerische Liebenswürdigkeit verborgen sei! Allerdings diese Frau Fluth war eine gänzlich andere, als jene, an die wir früher gewöhnt waren; es war mehr hinreißendes Feuer, mehr natürliche Derbheit, wenn man den Ausdruck nicht mißverstehen will, in der Lucca'schen Figur. Aber die anmuthige Decenz des Spiels der Mallinger und der zauberische Schmelz ihrer Töne üben eine so eigenthümliche Wirkung, daß ich fast glaube, man verläßt das Haus in harmonischerer Stimmung, als weiland zu Zeiten der vergötterten Pauline. Jedenfalls haben wir keinen Grund, dem Schicksal üb X> x- er diesen Tausch zu zürnen. In dem Artikel des Herr» Dr. C. A. H. Burkhardt „Kritische Beiträge zu Goethe's Bio¬ graphien", sind leider, trotz wiederholter Revision, folgende Druckfehler stehen gebliebene S. l>78 in Goethe's Tagebücher» Zeile 4 der Tagebücher von oben: Kalbsrinth, statt Knlbsrieth. S. L79 in Goethe's Tagebüchern Zeile 8 v, o> der Tagebücher- „to. Sept. Nach Schwansen, statt nach Schwanscr. S. 27!» in Goethe's Tagebüchern innsj es in Zeile !> von unter von den Worten „21. Nov." ab bis zum Datum !U. Nov.", überall Dczemlicr statt Nov. heißen. S, X80 in Note 5: die Kalbsriuther statt die Kalbsriether. D. Red. der Grenzboten. Mit Ur. 14 beginnt diese Zeitschrift ein neues Vuartal, welches durch alle Buchhandlungen und Postämter des In- und Auslandes zu beziehen ist. Privatpersonen, gesellige Vereine, Lesegesellschaften, Kaffeehäuser und Konditoreien werden um gefällige Berücksichtigung derselben freundlichst gebeten. Leipzig, im März 1874.Die Verlagshandlung. Verantwortlicher Redakteur: or. Haus Blum. Verlag von K. L. Herbig. — Druck von Hiithel<K Legler in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_130643/446>, abgerufen am 28.04.2024.