Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, II. Semester. I. Band.Berliner oder Rheinländische Preise Gewöhnten ihre Rechnung, und in unseren "Aus dem Keichslande. Lande sans Schleß. -- Witterung und Ernteh off nun gen. Der Landesausschuß von Elsaß-Lothringen hat im Monat Juni fünf Die beiden ersten Sitzungen, am 17. und 18. Juni, waren lediglich Das Plenum hat sich in jenen beiden Eröffnungssitzungen in fünf Berliner oder Rheinländische Preise Gewöhnten ihre Rechnung, und in unseren "Aus dem Keichslande. Lande sans Schleß. — Witterung und Ernteh off nun gen. Der Landesausschuß von Elsaß-Lothringen hat im Monat Juni fünf Die beiden ersten Sitzungen, am 17. und 18. Juni, waren lediglich Das Plenum hat sich in jenen beiden Eröffnungssitzungen in fünf <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0194" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/134012"/> <p xml:id="ID_619" prev="#ID_618"> Berliner oder Rheinländische Preise Gewöhnten ihre Rechnung, und in unseren<lb/> materiellen Zeiten gilt dies ja für die Hauptsache. Die guten Coburger<lb/> haben gelernt, aus der Schönheit ihrer Gegend Kapital zu schlagen; wer<lb/> wollte es ihnen mißgönnen? für ihre freiheitlichen Gesinnungen ist<lb/> .von den neuen Ankömmlingen schwerlich etwas zu fürchten; vornehm-aristo¬<lb/> kratische oder gar soldatische Elemente werden in Coburg ebenso wenig wie<lb/> in Gotha Boden und politische Geltung gewinnen, auch wenn sie darnach<lb/><note type="byline"/> trachten sollten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> "Aus dem Keichslande.</head><lb/> <note type="argument"> Lande sans Schleß. — Witterung und Ernteh off nun gen.</note><lb/> <p xml:id="ID_620"> Der Landesausschuß von Elsaß-Lothringen hat im Monat Juni fünf<lb/> und seit Anfang dieses Monats fast täglich Plenarsitzungen abgehalten. Doch<lb/> wird er voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte des Juli mit seinen Be¬<lb/> rathungen zu Ende kommen. Ueber die Thätigkeit des Ausschusses läßt sich<lb/> selbstverständlich einstweilen noch kein abgeschlossenes Bild geben. Wir be¬<lb/> gnügen uns daher mit einer kurzen Revue des bis jetzt Geleisteten.</p><lb/> <p xml:id="ID_621"> Die beiden ersten Sitzungen, am 17. und 18. Juni, waren lediglich<lb/> geschäftlichen Vorbereitungen und Debatten gewidmet. Aber erst in der fünften<lb/> Sitzung ist man zur Berathung und endgiltigen Feststellung einer inzwischen<lb/> durch das Bureau des Ausschusses redigirten „Geschäftsordnung" gediehen.<lb/> Es ist darin zum Princip erhoben worden, daß „g-neant. gu« pvssiblö" d. h.<lb/> möglichst früh vor Beginn der Session die einzelnen Entwürfe der Regierungs¬<lb/> vorlagen den Mitgliedern bekannt gemacht werden sollen, damit denen, welche<lb/> eine französische Uebersetzung derselben wünschen, dies zeitig ermöglicht werde.<lb/> Auch die Sitzungs-Protokolle werden in beiden Sprachen redigirt. Dies ist<lb/> nicht mehr als billig, zumal ja die meisten Deputirten aus Lothringen gar<lb/> nicht oder nur sehr mangelhaft des Deutschen mächtig sind.</p><lb/> <p xml:id="ID_622" next="#ID_623"> Das Plenum hat sich in jenen beiden Eröffnungssitzungen in fünf<lb/> Commissionen constituirt, an welche die verschiedenen Vorlagen je nach ihrem<lb/> Charakter und ihrer Bestimmung zur Vorbereitung und Berichterstattung<lb/> sachgemäß vertheilt werden. Die erste Commission, welche aus sechs Mit¬<lb/> gliedern besteht, behandelt die Gegenstände des Innern, die zweite, gleichfalls<lb/> sechs Mitglieder, die der Justiz, des Cultus und öffentlichen Unterrichts. Die<lb/> dritte und fünfte Commission vereinigt wird wohl in dieser Session die<lb/> schwierigste Aufgabe zu lösen haben, nämlich die Berathung und Regelung</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0194]
Berliner oder Rheinländische Preise Gewöhnten ihre Rechnung, und in unseren
materiellen Zeiten gilt dies ja für die Hauptsache. Die guten Coburger
haben gelernt, aus der Schönheit ihrer Gegend Kapital zu schlagen; wer
wollte es ihnen mißgönnen? für ihre freiheitlichen Gesinnungen ist
.von den neuen Ankömmlingen schwerlich etwas zu fürchten; vornehm-aristo¬
kratische oder gar soldatische Elemente werden in Coburg ebenso wenig wie
in Gotha Boden und politische Geltung gewinnen, auch wenn sie darnach
trachten sollten.
"Aus dem Keichslande.
Lande sans Schleß. — Witterung und Ernteh off nun gen.
Der Landesausschuß von Elsaß-Lothringen hat im Monat Juni fünf
und seit Anfang dieses Monats fast täglich Plenarsitzungen abgehalten. Doch
wird er voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte des Juli mit seinen Be¬
rathungen zu Ende kommen. Ueber die Thätigkeit des Ausschusses läßt sich
selbstverständlich einstweilen noch kein abgeschlossenes Bild geben. Wir be¬
gnügen uns daher mit einer kurzen Revue des bis jetzt Geleisteten.
Die beiden ersten Sitzungen, am 17. und 18. Juni, waren lediglich
geschäftlichen Vorbereitungen und Debatten gewidmet. Aber erst in der fünften
Sitzung ist man zur Berathung und endgiltigen Feststellung einer inzwischen
durch das Bureau des Ausschusses redigirten „Geschäftsordnung" gediehen.
Es ist darin zum Princip erhoben worden, daß „g-neant. gu« pvssiblö" d. h.
möglichst früh vor Beginn der Session die einzelnen Entwürfe der Regierungs¬
vorlagen den Mitgliedern bekannt gemacht werden sollen, damit denen, welche
eine französische Uebersetzung derselben wünschen, dies zeitig ermöglicht werde.
Auch die Sitzungs-Protokolle werden in beiden Sprachen redigirt. Dies ist
nicht mehr als billig, zumal ja die meisten Deputirten aus Lothringen gar
nicht oder nur sehr mangelhaft des Deutschen mächtig sind.
Das Plenum hat sich in jenen beiden Eröffnungssitzungen in fünf
Commissionen constituirt, an welche die verschiedenen Vorlagen je nach ihrem
Charakter und ihrer Bestimmung zur Vorbereitung und Berichterstattung
sachgemäß vertheilt werden. Die erste Commission, welche aus sechs Mit¬
gliedern besteht, behandelt die Gegenstände des Innern, die zweite, gleichfalls
sechs Mitglieder, die der Justiz, des Cultus und öffentlichen Unterrichts. Die
dritte und fünfte Commission vereinigt wird wohl in dieser Session die
schwierigste Aufgabe zu lösen haben, nämlich die Berathung und Regelung
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