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Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. I. Band.

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wort --, so daß die ganze Sammlung nun 283 Nummern umfaßt. Zu den
früher schon veröffentlichten Briefen sind mehrfach neue erklärende Anmerkungen
hinzugefügt worden, im Uebrigen, namentlich was die Eintheilung des Mate¬
rials, das am Ende hinzugefügte Namen- und Sachregister betrifft, ist das
Buch das alte geblieben.--Die Verlagshandlung hat die zweite Auflage mit
besondrer Liebe ausgestattet. Das der ersten Ausgabe beigegebene Faksimile
ist durch ein umfänglicheres -- die Nachbildung des Briefes, in welchem
Mozart 1778 von Paris aus (dem Ubbo Bullinger) den Tod seiner Mutter
meldet -- ersetzt, außerdem ein anmuthiges Porträt, nach dem 1770 von
Batoni in Rom angefertigten Gemälde von Aolard gestochen, dem Buche als
Titelbild beigegeben worden, welches uns die freundlichen Züge des vierzehn¬
jährigen Mozart zeigt. Von der Zierschrift, mit der die neue Auflage gedruckt
ist, möchten wir die Verlagshandlung bitten, in Zukunft möglichst sparsamen
Gebrauch zu machen: sie ist auf die Dauer keine Erquickung für die Augen
und wohl mehr für Ueberschriften als für fortlaufenden Text bestimmt.

Im Vorworte kündigt der Herausgeber an, daß er als Seitenstück zu
seinem vorm Jahre erschienenen Buche: "Beethoven. Nach den Schilderungen
seiner Zeitgenossen" demnächst auch ein ähnliches Buch über Mozart veröffent¬
lichen werde, worin alle erreichbaren Zeugnisse der Zeitgenossen über Mozart
zusammengestellt sein werden. Man darf auch diesem Werke des opferfreudigen
Rost'schen Sammelfleißes mit lebhaftem Interesse entgegensehen.


Das königliche Hoftheater in Stuttgart von 1811 bis zur neueren Zeit.
Nach Erinnerungen von C. A. v. Schrcnshuou. Stuttgart, E. Müller, 1878.

Der Verfasser dieses Schriftchens hat über fünf Jahrzehnte die Entwicke¬
lung des Stuttgarter Hoftheaters als enthusiastischer Theaterfreund verfolgt
und theilt nun aus persönlicher Erinnerung eine Fülle von Detail mit über
Theatergebräuche, Zusammensetzung des Repertoires und zahlreiche mehr oder
minder hervorragende künstlerische Kräfte, die während dieser Zeit dauernd oder
vorübergehend der Stuttgarter Hofbühne angehört haben -- dies alles reichlich
durchwoben mit drolligen Theateranekdoten. Die Mittheilungen des Verfassers
machen den Eindruck der Zuverlässigkeit, und sein Urtheil giebt sich überall
als ein maßvolles und wohlwollendes zu erkennen. Mit der Feder scheint er
sich in seinem Leben nicht viel befaßt zu haben; sein Büchlein ist sast auf
keiner Seile frei von stilistischen Verstößen, aus denen wir eine ergötzliche
Auslese mittheilen könnten, wenn es der Mühe verlohnte. In den Kreisen
von Theaterfreunden wird das Schriftchen sicherlich auch außerhalb Stutt¬
garts dankbare Leser finden.




Verantwortlicher Redakteur: or. Hans Blum in Leipzig.
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. -- Druck von Hiithcl ä- Herrmann in Leipzig.

wort —, so daß die ganze Sammlung nun 283 Nummern umfaßt. Zu den
früher schon veröffentlichten Briefen sind mehrfach neue erklärende Anmerkungen
hinzugefügt worden, im Uebrigen, namentlich was die Eintheilung des Mate¬
rials, das am Ende hinzugefügte Namen- und Sachregister betrifft, ist das
Buch das alte geblieben.—Die Verlagshandlung hat die zweite Auflage mit
besondrer Liebe ausgestattet. Das der ersten Ausgabe beigegebene Faksimile
ist durch ein umfänglicheres — die Nachbildung des Briefes, in welchem
Mozart 1778 von Paris aus (dem Ubbo Bullinger) den Tod seiner Mutter
meldet — ersetzt, außerdem ein anmuthiges Porträt, nach dem 1770 von
Batoni in Rom angefertigten Gemälde von Aolard gestochen, dem Buche als
Titelbild beigegeben worden, welches uns die freundlichen Züge des vierzehn¬
jährigen Mozart zeigt. Von der Zierschrift, mit der die neue Auflage gedruckt
ist, möchten wir die Verlagshandlung bitten, in Zukunft möglichst sparsamen
Gebrauch zu machen: sie ist auf die Dauer keine Erquickung für die Augen
und wohl mehr für Ueberschriften als für fortlaufenden Text bestimmt.

Im Vorworte kündigt der Herausgeber an, daß er als Seitenstück zu
seinem vorm Jahre erschienenen Buche: „Beethoven. Nach den Schilderungen
seiner Zeitgenossen" demnächst auch ein ähnliches Buch über Mozart veröffent¬
lichen werde, worin alle erreichbaren Zeugnisse der Zeitgenossen über Mozart
zusammengestellt sein werden. Man darf auch diesem Werke des opferfreudigen
Rost'schen Sammelfleißes mit lebhaftem Interesse entgegensehen.


Das königliche Hoftheater in Stuttgart von 1811 bis zur neueren Zeit.
Nach Erinnerungen von C. A. v. Schrcnshuou. Stuttgart, E. Müller, 1878.

Der Verfasser dieses Schriftchens hat über fünf Jahrzehnte die Entwicke¬
lung des Stuttgarter Hoftheaters als enthusiastischer Theaterfreund verfolgt
und theilt nun aus persönlicher Erinnerung eine Fülle von Detail mit über
Theatergebräuche, Zusammensetzung des Repertoires und zahlreiche mehr oder
minder hervorragende künstlerische Kräfte, die während dieser Zeit dauernd oder
vorübergehend der Stuttgarter Hofbühne angehört haben — dies alles reichlich
durchwoben mit drolligen Theateranekdoten. Die Mittheilungen des Verfassers
machen den Eindruck der Zuverlässigkeit, und sein Urtheil giebt sich überall
als ein maßvolles und wohlwollendes zu erkennen. Mit der Feder scheint er
sich in seinem Leben nicht viel befaßt zu haben; sein Büchlein ist sast auf
keiner Seile frei von stilistischen Verstößen, aus denen wir eine ergötzliche
Auslese mittheilen könnten, wenn es der Mühe verlohnte. In den Kreisen
von Theaterfreunden wird das Schriftchen sicherlich auch außerhalb Stutt¬
garts dankbare Leser finden.




Verantwortlicher Redakteur: or. Hans Blum in Leipzig.
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. — Druck von Hiithcl ä- Herrmann in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341827_157649/408>, abgerufen am 29.04.2024.