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Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. I. Band.

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Freunde heiterer volkstümlicher Dichtung werden an Karl Stiel er's
Liedern und Gedichten in oberbairischer Mundart eine reiche Quelle von Freude
und Erholung finden. Bereits früherhaben wir auf die reizende Sammlung "Weil's
mifrent (Stuttgart, Verlag vou Meyers Zeller) in einem längeren Artikel hinge¬
wiesen. Die Gunst der Leserwelt für diese urwüchsige und doch feine Schöpfung
Stieler's ist wohl am besten ausgedrückt durch die neuen Auflagen, die das kleine
Buch in unsrer dem Reimgeklingel so abgewandten Tagen seit seinem ersten Erscheinen
rasch erlebt hat. Der neuen Sammlung oberbairischer Gedichte, die Karl Stieler nnn
in demselben Verlag unter dem Titel: "Habt's a Schneid" herausgegeben hat,
sind dieselben Vorzüge eigen, wie jener früheren Sammlung. Ihnen ist daher
dieselbe freundliche Aufnahme und allseitige Verbreitung zu wünschen, wie
jenen. -- Viel Ähnlichkeit mit Karl Stieler in der fröhlichen frischen Auf¬
fassung und Schilderung der Natur des Hochgebirges und seiner Bewohner
zeigt Rudolf Baumbach in seinen Bergliedern in hochdeutscher Sprache.
Wir wiesen im vergangenen Jahre ausführlich die Vorzüge seiner Alpen sage
Zlatorog (Leipzig, Verlag von Liebeskind) nach. Wir werden dieses Jahr
von Rudolf Baumbach aus demselben Verlag mit einer verwandten dichterischen
Gabe beschenkt, seinen "Liedern eines fahrenden Gesellen", welche
neben den ernsten Zügen der Muse des Dichters, die sich im Zlatorog so schön
ausgeprägt sinden, vornehmlich jene glückliche vis voini"" des Verfassers
zeigen, die derselbe anch alljährlich in dem humoristischen Jahrbuch für Alpen¬
freunde, dem Enzian, als dessen Hauptmitarbeiter, niederzulegen pflegt.
(3. Band, Leipzig, Liebeskind, 1877). -- Eine heitere Schrift anderer Art
bietet der Verlag von Joh. Ambr. Barth in Leipzig in Nanni, einem "Puppen¬
märchen für große Kinder", während die reizende Ausgabe der Dänischen
Volksmärchen von Svend Grundtvig, übersetzt von Willibald Leo,
die soeben im nämlichen Verlage erschienen ist, Kindern nur mit Auswahl vor¬
gelesen, nicht in die Hand gegeben werden kann. Bei einer zweiten Auflage
wird vielleicht das haarsträubende österreichische Deutsch der Uebersetzung und
der völlig grundlose Sperrsatz vieler Worte vermieden.




Mit diesem Hefte beginnt diese Zeitschrift das I. Quartal ihres
37. Jahrgangs, welches durch olle Buchhandlungen und Postan-
stalten des In - und Auslandes zu beziehen ist. Preis pro Quartal
9 Mark.
Privatpersonen, gesellige Vereine, Lesegesellschaften, Kaffee-
häuser und Konditoreien werden um gefällige Berücksichtigung derselben
freundlichst gebeten.
Leipzig, im Dezember 1877. Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Haus Blum in Leipzig.
Vermag von F. L. Hcrbi" in Leipzig. -- Druck von Hiithel Hermann in Leipzig.

Freunde heiterer volkstümlicher Dichtung werden an Karl Stiel er's
Liedern und Gedichten in oberbairischer Mundart eine reiche Quelle von Freude
und Erholung finden. Bereits früherhaben wir auf die reizende Sammlung „Weil's
mifrent (Stuttgart, Verlag vou Meyers Zeller) in einem längeren Artikel hinge¬
wiesen. Die Gunst der Leserwelt für diese urwüchsige und doch feine Schöpfung
Stieler's ist wohl am besten ausgedrückt durch die neuen Auflagen, die das kleine
Buch in unsrer dem Reimgeklingel so abgewandten Tagen seit seinem ersten Erscheinen
rasch erlebt hat. Der neuen Sammlung oberbairischer Gedichte, die Karl Stieler nnn
in demselben Verlag unter dem Titel: „Habt's a Schneid" herausgegeben hat,
sind dieselben Vorzüge eigen, wie jener früheren Sammlung. Ihnen ist daher
dieselbe freundliche Aufnahme und allseitige Verbreitung zu wünschen, wie
jenen. — Viel Ähnlichkeit mit Karl Stieler in der fröhlichen frischen Auf¬
fassung und Schilderung der Natur des Hochgebirges und seiner Bewohner
zeigt Rudolf Baumbach in seinen Bergliedern in hochdeutscher Sprache.
Wir wiesen im vergangenen Jahre ausführlich die Vorzüge seiner Alpen sage
Zlatorog (Leipzig, Verlag von Liebeskind) nach. Wir werden dieses Jahr
von Rudolf Baumbach aus demselben Verlag mit einer verwandten dichterischen
Gabe beschenkt, seinen „Liedern eines fahrenden Gesellen", welche
neben den ernsten Zügen der Muse des Dichters, die sich im Zlatorog so schön
ausgeprägt sinden, vornehmlich jene glückliche vis voini«» des Verfassers
zeigen, die derselbe anch alljährlich in dem humoristischen Jahrbuch für Alpen¬
freunde, dem Enzian, als dessen Hauptmitarbeiter, niederzulegen pflegt.
(3. Band, Leipzig, Liebeskind, 1877). — Eine heitere Schrift anderer Art
bietet der Verlag von Joh. Ambr. Barth in Leipzig in Nanni, einem „Puppen¬
märchen für große Kinder", während die reizende Ausgabe der Dänischen
Volksmärchen von Svend Grundtvig, übersetzt von Willibald Leo,
die soeben im nämlichen Verlage erschienen ist, Kindern nur mit Auswahl vor¬
gelesen, nicht in die Hand gegeben werden kann. Bei einer zweiten Auflage
wird vielleicht das haarsträubende österreichische Deutsch der Uebersetzung und
der völlig grundlose Sperrsatz vieler Worte vermieden.




Mit diesem Hefte beginnt diese Zeitschrift das I. Quartal ihres
37. Jahrgangs, welches durch olle Buchhandlungen und Postan-
stalten des In - und Auslandes zu beziehen ist. Preis pro Quartal
9 Mark.
Privatpersonen, gesellige Vereine, Lesegesellschaften, Kaffee-
häuser und Konditoreien werden um gefällige Berücksichtigung derselben
freundlichst gebeten.
Leipzig, im Dezember 1877. Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Haus Blum in Leipzig.
Vermag von F. L. Hcrbi» in Leipzig. — Druck von Hiithel Hermann in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341827_157649/48>, abgerufen am 29.04.2024.