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Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. I. Band.

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Frankfurts durch die Hessen 1792, auf den Fürstenverein zu Wilhelmsbad
1794, die Besetzung Hannovers durch Mortier, Napoleons Aufenthalt zu
Karl Wippermann. Mainz (1804) u> s. w.




I. Amcliljardt's Geschichte der Renaissance in Italien.*)

Professor Jakob Burckhnrdt in Basel hat bekanntlich schon vor längerer Zeit
das beste Werk über die Zeit der Renaissance in Italien geschrieben, jene
wichtigste Periode der neueren Geschichte, auf welcher mehr oder weniger die
ganze Kultur aller später" Jahrhunderte beruht und auf deren Studium auch
künftig stets zurückgegangen werden wird. Sein Buch behandelt die "Kultur
der Renaissance" im Allgemeinen

Im Anschluß darau schrieb der geistvolle und gelehrte Verfasser später
ein zweites, nicht minder vortreffliches Buch, welches die Kunst der Renais¬
sance, besonders die Architektur im weitesten Sinne des Wortes, mei, Garten-
Anlagen ?e., in streng wissenschaftlicher Weise behandelt, eine Darstellung,
welche auf gründlicher Kenntniß der Literatur und umfassender Anschauung
der Kunstdenkmäler selbst beruht. Diese Arbeit erschien vor zehn Jahren als
IV. Band der von Franz Kugler unvollendet hinterlassenen großen "Geschichte
der Bankunst", mußte für diesen Zweck jedoch wegen der Uebereinstimmung mit
den vorher gehenden Bänden, mannigfach geändert werden.

In der allerneuesten Zeit ist die Renaissance ein Schlagwort aller
Bestrebungen auf den Gebieten der Architektur sowohl als der Kunst-Gewerbe
geworden. Doch ist die Deutsche Renaissance immer nur eine abgeleitete Kunst
-- damit soll keineswegs gesagt sein, daß sie nicht auch viele eigenthümliche
Schönheiten und gewisse Reize hat -- welche zunächst auf der Italienischen
Kunst beruht. Wir werden daher, wenn wir uicht in eine verwerfliche Manier
verfallen wollen, das Studium der Kunst während der Zeit der Renaissance
in Italien nie entbehren können.

Mit Rücksicht auf dieses jetzt besonders lebhafte Interesse an dem Gegen¬
stande und die Thatsache, daß Burckhardts Arbeit mit mancherlei Verände-
rungen in Kugler's Werk eingefügt war, ist es mit Freude zu begrüßen, daß
die Verlagsbuchhandlung Ebner und seubert in Stuttgart das Burckhartsche
Werk nur in seiner Integrität in selbstständiger Form pnblizirt. Der Verfasser



Stuttgart, Verlag von Ebner und seubert.

Frankfurts durch die Hessen 1792, auf den Fürstenverein zu Wilhelmsbad
1794, die Besetzung Hannovers durch Mortier, Napoleons Aufenthalt zu
Karl Wippermann. Mainz (1804) u> s. w.




I. Amcliljardt's Geschichte der Renaissance in Italien.*)

Professor Jakob Burckhnrdt in Basel hat bekanntlich schon vor längerer Zeit
das beste Werk über die Zeit der Renaissance in Italien geschrieben, jene
wichtigste Periode der neueren Geschichte, auf welcher mehr oder weniger die
ganze Kultur aller später» Jahrhunderte beruht und auf deren Studium auch
künftig stets zurückgegangen werden wird. Sein Buch behandelt die „Kultur
der Renaissance" im Allgemeinen

Im Anschluß darau schrieb der geistvolle und gelehrte Verfasser später
ein zweites, nicht minder vortreffliches Buch, welches die Kunst der Renais¬
sance, besonders die Architektur im weitesten Sinne des Wortes, mei, Garten-
Anlagen ?e., in streng wissenschaftlicher Weise behandelt, eine Darstellung,
welche auf gründlicher Kenntniß der Literatur und umfassender Anschauung
der Kunstdenkmäler selbst beruht. Diese Arbeit erschien vor zehn Jahren als
IV. Band der von Franz Kugler unvollendet hinterlassenen großen „Geschichte
der Bankunst", mußte für diesen Zweck jedoch wegen der Uebereinstimmung mit
den vorher gehenden Bänden, mannigfach geändert werden.

In der allerneuesten Zeit ist die Renaissance ein Schlagwort aller
Bestrebungen auf den Gebieten der Architektur sowohl als der Kunst-Gewerbe
geworden. Doch ist die Deutsche Renaissance immer nur eine abgeleitete Kunst
— damit soll keineswegs gesagt sein, daß sie nicht auch viele eigenthümliche
Schönheiten und gewisse Reize hat — welche zunächst auf der Italienischen
Kunst beruht. Wir werden daher, wenn wir uicht in eine verwerfliche Manier
verfallen wollen, das Studium der Kunst während der Zeit der Renaissance
in Italien nie entbehren können.

Mit Rücksicht auf dieses jetzt besonders lebhafte Interesse an dem Gegen¬
stande und die Thatsache, daß Burckhardts Arbeit mit mancherlei Verände-
rungen in Kugler's Werk eingefügt war, ist es mit Freude zu begrüßen, daß
die Verlagsbuchhandlung Ebner und seubert in Stuttgart das Burckhartsche
Werk nur in seiner Integrität in selbstständiger Form pnblizirt. Der Verfasser



Stuttgart, Verlag von Ebner und seubert.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341827_157649/86>, abgerufen am 28.04.2024.