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Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.

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mit dem Keinen Laboratorio, welches Hofrath Büttner in Jena angelegt an
Göttling übergeben und zum weiteren nützlichen Gebrauch überlassen würden,
worüber ich mir unterthcinigste Berhaltnngs-Maase erbitte und mich mit lebens-
wieriger Verehrung und Treue unterzeichne


Weimar d. 24. Februar 1785. Ew. Hochfürstl. Durchlaucht
untertänigster treugehorsamster
Johann Wolfgang Goethe.')
1785 Ende May an Carl August**).

Als Durchl. der Herzog im Jahre 1779 das Walchische Naturalien Cabinet
acquirirten und sich ein Aufseher über selbiges nötig machte, ward diese Stelle
dem Magister Lenz konferirt und er erhielt von Ostern 80 an für seine Be¬
mühung 50 Thlr. In der Folge ward die hiesige Kunstkammer dazu ge¬
schlagen, das Cabinet durchaus umrangirt und die Arbeit vermehrte sich, und
Hofrath Loder, als Oberaufseher bat, daß Durchlaucht die Gnade haben mögten,
den Lenzischen Gehalt zu erhöhen. Ich erinnere mich ganz eigentlich, daß
Joh. 1783 davon die Rede war und daß Serer. Absicht dahin ging, das Quan¬
tum so auf das Cabinet verwendet werden sollte, bis auf 300 Thlr. zu er¬
höhen und von dieser Summe Mag. Lenzen 50 Thlr. abzugeben. Wegen des
ersten Punktes erging ein Rescript an die Cammer unter dem 7. Januar 84,
in welchem der Lenzischen Zulage nicht gedacht wurde. Sie ist ihm jedoch
mit meinem Vorwissen seit Joh. 83 gereicht worden und ich stand in dem
Wahne, als wenn in erst angeführtem Rescripte das nötige deßhalb an die
Kammer ergangen wäre. Nur jetzo bey Justification der Rechnungen kommt
das Monitum zum Vorschein, daß zu dieser Abgabe kein ausdrücklicher Befehl
vorhanden und Durchl. werden wol die Gnade haben, etwa durch ein gu.
Rescript an die Cammer oder einen Extr. Protokoll! an Hofrath Lodern oder
durch beydes zugleich das damals vergessen, nachbringen und die Abgabe der
50 Thlr. von dem c^meo der 300 Thlr. an Sekret. Lenz von Joh. 83 an
Goethe. gnädigst genehmigen zu lassen.


1788. 8. October.
Gehorsamstes Promemoria.***)

Ich lege hier die Buchbinderrechnung bey, welche die Büttnerische Biblio¬
thek noch zu bezahlen schuldig ist. Würde diese abgeführt und von Michaelis





*) Eigenhändige Unterschrift.
Ganz eigenhändig v. Goethe.
Nach Copie als Postscript zu einem Briefe I. Chr. Schmidt's an den Herzog Carl
August.

mit dem Keinen Laboratorio, welches Hofrath Büttner in Jena angelegt an
Göttling übergeben und zum weiteren nützlichen Gebrauch überlassen würden,
worüber ich mir unterthcinigste Berhaltnngs-Maase erbitte und mich mit lebens-
wieriger Verehrung und Treue unterzeichne


Weimar d. 24. Februar 1785. Ew. Hochfürstl. Durchlaucht
untertänigster treugehorsamster
Johann Wolfgang Goethe.')
1785 Ende May an Carl August**).

Als Durchl. der Herzog im Jahre 1779 das Walchische Naturalien Cabinet
acquirirten und sich ein Aufseher über selbiges nötig machte, ward diese Stelle
dem Magister Lenz konferirt und er erhielt von Ostern 80 an für seine Be¬
mühung 50 Thlr. In der Folge ward die hiesige Kunstkammer dazu ge¬
schlagen, das Cabinet durchaus umrangirt und die Arbeit vermehrte sich, und
Hofrath Loder, als Oberaufseher bat, daß Durchlaucht die Gnade haben mögten,
den Lenzischen Gehalt zu erhöhen. Ich erinnere mich ganz eigentlich, daß
Joh. 1783 davon die Rede war und daß Serer. Absicht dahin ging, das Quan¬
tum so auf das Cabinet verwendet werden sollte, bis auf 300 Thlr. zu er¬
höhen und von dieser Summe Mag. Lenzen 50 Thlr. abzugeben. Wegen des
ersten Punktes erging ein Rescript an die Cammer unter dem 7. Januar 84,
in welchem der Lenzischen Zulage nicht gedacht wurde. Sie ist ihm jedoch
mit meinem Vorwissen seit Joh. 83 gereicht worden und ich stand in dem
Wahne, als wenn in erst angeführtem Rescripte das nötige deßhalb an die
Kammer ergangen wäre. Nur jetzo bey Justification der Rechnungen kommt
das Monitum zum Vorschein, daß zu dieser Abgabe kein ausdrücklicher Befehl
vorhanden und Durchl. werden wol die Gnade haben, etwa durch ein gu.
Rescript an die Cammer oder einen Extr. Protokoll! an Hofrath Lodern oder
durch beydes zugleich das damals vergessen, nachbringen und die Abgabe der
50 Thlr. von dem c^meo der 300 Thlr. an Sekret. Lenz von Joh. 83 an
Goethe. gnädigst genehmigen zu lassen.


1788. 8. October.
Gehorsamstes Promemoria.***)

Ich lege hier die Buchbinderrechnung bey, welche die Büttnerische Biblio¬
thek noch zu bezahlen schuldig ist. Würde diese abgeführt und von Michaelis





*) Eigenhändige Unterschrift.
Ganz eigenhändig v. Goethe.
Nach Copie als Postscript zu einem Briefe I. Chr. Schmidt's an den Herzog Carl
August.
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[0233] mit dem Keinen Laboratorio, welches Hofrath Büttner in Jena angelegt an Göttling übergeben und zum weiteren nützlichen Gebrauch überlassen würden, worüber ich mir unterthcinigste Berhaltnngs-Maase erbitte und mich mit lebens- wieriger Verehrung und Treue unterzeichne Weimar d. 24. Februar 1785. Ew. Hochfürstl. Durchlaucht untertänigster treugehorsamster Johann Wolfgang Goethe.') 1785 Ende May an Carl August**). Als Durchl. der Herzog im Jahre 1779 das Walchische Naturalien Cabinet acquirirten und sich ein Aufseher über selbiges nötig machte, ward diese Stelle dem Magister Lenz konferirt und er erhielt von Ostern 80 an für seine Be¬ mühung 50 Thlr. In der Folge ward die hiesige Kunstkammer dazu ge¬ schlagen, das Cabinet durchaus umrangirt und die Arbeit vermehrte sich, und Hofrath Loder, als Oberaufseher bat, daß Durchlaucht die Gnade haben mögten, den Lenzischen Gehalt zu erhöhen. Ich erinnere mich ganz eigentlich, daß Joh. 1783 davon die Rede war und daß Serer. Absicht dahin ging, das Quan¬ tum so auf das Cabinet verwendet werden sollte, bis auf 300 Thlr. zu er¬ höhen und von dieser Summe Mag. Lenzen 50 Thlr. abzugeben. Wegen des ersten Punktes erging ein Rescript an die Cammer unter dem 7. Januar 84, in welchem der Lenzischen Zulage nicht gedacht wurde. Sie ist ihm jedoch mit meinem Vorwissen seit Joh. 83 gereicht worden und ich stand in dem Wahne, als wenn in erst angeführtem Rescripte das nötige deßhalb an die Kammer ergangen wäre. Nur jetzo bey Justification der Rechnungen kommt das Monitum zum Vorschein, daß zu dieser Abgabe kein ausdrücklicher Befehl vorhanden und Durchl. werden wol die Gnade haben, etwa durch ein gu. Rescript an die Cammer oder einen Extr. Protokoll! an Hofrath Lodern oder durch beydes zugleich das damals vergessen, nachbringen und die Abgabe der 50 Thlr. von dem c^meo der 300 Thlr. an Sekret. Lenz von Joh. 83 an Goethe. gnädigst genehmigen zu lassen. 1788. 8. October. Gehorsamstes Promemoria.***) Ich lege hier die Buchbinderrechnung bey, welche die Büttnerische Biblio¬ thek noch zu bezahlen schuldig ist. Würde diese abgeführt und von Michaelis *) Eigenhändige Unterschrift. Ganz eigenhändig v. Goethe. Nach Copie als Postscript zu einem Briefe I. Chr. Schmidt's an den Herzog Carl August.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341827_157670/233>, abgerufen am 29.04.2024.