Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Viertes Quartal.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Ungedruckte Goethiana zur Theatergeschichte.
L. A. Burkhardt. Mitgetheilt von
^. Goethe an die Regie und Theatercassen-Administration in Rudolstadt.

el dem Aufenthalte der Gesellschaft in Rudolstadt) verspricht man
sich von derselben, daß sie sich gegen den Hof so wohl als gegen
das Publikum ehrenvoll betragen werde
.
In der ersten Woche wird sechs Mahl, in der folgenden aber
nur vier Mahl gespielt, und in der 2ten und den folgenden Wochen
werden die Vorstellungen von dem Hofe bestimmt.

Die ersten Vorstellungen sind abgeredter Maßen:
Allzuscharf macht schartig/)
Die Reise nach der Stadt ^)
Die Entführung aus dem Serail ^)
Don Carlos 5)
Hierouimus Knicker °) und
Das Mädchen von Marienburg.')

Die Zauberflöte 6) wird in der 2ten Woche, nach davor gehaltenen nöthigen Proben
gegeben, und dann wiederholt, so oft es verlangt wird.")

Sollte Richardt Löwenherz-") verlangt werden, so hat Md. Weber die Rolle
der Margarethe, welche Md. Malckolmi in Weimar aä iutsrim zu spielen die Ge¬
fälligkeit gehabt hat, zu übernehmen.

Zur Reise und sonst zur Aufmunterung der Gesellschaft hat die Regie und
Cnsse Administration derselben gegen das Ende der künftigen Woche ein Geschenk
von einer wöchentlichen Gage außerordentlich auszuzahlen

Die Zuschüsse bleiben für den Korrepetitor Eilcnstein, für die Musiker Rie-
mann und Hase, ingleichen für den Theatcrdiener Hövfner und Billeteur Rothes
vom 17ten dieses an die nehmlichen wie zeither: die übrigen fallen von dieser
Zeit an weg.

Die Preise des Legegeldes sind
12 gr. in der Gallerte Loge
8 gr. auf das erste Parterre
4 gr. auf das zweite Parterre und
2 gr. auf das dritte

In die Herrschaft!. Loge kommt niemand als fürstl. Personen, die Hof Dames
und Personen, denen der Hof Billets dahin geben wird, deren sich der Hof jedes
Mahl drey ausbedungen hat



Das Personal des 1791 begründeten Weimarer Hoftheaters spielte zum erstenmale
in Rudvlstcidt vom 18. August bis zum S. October 1794, unchdcm es in Lauchstiidt bis zum
19. August gespielt hatte. -- Die Vorstellung wurde gegeben am 18. August. -- °) Am
Is. August. -- Am 20. August. -- 5) Um 21. August. - °) Am 22. August. -- ') Am
W. August. - ") Am 26. August. - °) Gegeben am 29. August, 27. September, 29. Sep¬
tember und 4. October. -- °") Wurde uicht gegeben.
Grenzboten IV. 1881. 14
Ungedruckte Goethiana zur Theatergeschichte.
L. A. Burkhardt. Mitgetheilt von
^. Goethe an die Regie und Theatercassen-Administration in Rudolstadt.

el dem Aufenthalte der Gesellschaft in Rudolstadt) verspricht man
sich von derselben, daß sie sich gegen den Hof so wohl als gegen
das Publikum ehrenvoll betragen werde
.
In der ersten Woche wird sechs Mahl, in der folgenden aber
nur vier Mahl gespielt, und in der 2ten und den folgenden Wochen
werden die Vorstellungen von dem Hofe bestimmt.

Die ersten Vorstellungen sind abgeredter Maßen:
Allzuscharf macht schartig/)
Die Reise nach der Stadt ^)
Die Entführung aus dem Serail ^)
Don Carlos 5)
Hierouimus Knicker °) und
Das Mädchen von Marienburg.')

Die Zauberflöte 6) wird in der 2ten Woche, nach davor gehaltenen nöthigen Proben
gegeben, und dann wiederholt, so oft es verlangt wird.")

Sollte Richardt Löwenherz-«) verlangt werden, so hat Md. Weber die Rolle
der Margarethe, welche Md. Malckolmi in Weimar aä iutsrim zu spielen die Ge¬
fälligkeit gehabt hat, zu übernehmen.

Zur Reise und sonst zur Aufmunterung der Gesellschaft hat die Regie und
Cnsse Administration derselben gegen das Ende der künftigen Woche ein Geschenk
von einer wöchentlichen Gage außerordentlich auszuzahlen

Die Zuschüsse bleiben für den Korrepetitor Eilcnstein, für die Musiker Rie-
mann und Hase, ingleichen für den Theatcrdiener Hövfner und Billeteur Rothes
vom 17ten dieses an die nehmlichen wie zeither: die übrigen fallen von dieser
Zeit an weg.

Die Preise des Legegeldes sind
12 gr. in der Gallerte Loge
8 gr. auf das erste Parterre
4 gr. auf das zweite Parterre und
2 gr. auf das dritte

In die Herrschaft!. Loge kommt niemand als fürstl. Personen, die Hof Dames
und Personen, denen der Hof Billets dahin geben wird, deren sich der Hof jedes
Mahl drey ausbedungen hat



Das Personal des 1791 begründeten Weimarer Hoftheaters spielte zum erstenmale
in Rudvlstcidt vom 18. August bis zum S. October 1794, unchdcm es in Lauchstiidt bis zum
19. August gespielt hatte. — Die Vorstellung wurde gegeben am 18. August. — °) Am
Is. August. — Am 20. August. — 5) Um 21. August. - °) Am 22. August. — ') Am
W. August. - ») Am 26. August. - °) Gegeben am 29. August, 27. September, 29. Sep¬
tember und 4. October. — °") Wurde uicht gegeben.
Grenzboten IV. 1881. 14
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0111" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/150833"/>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Ungedruckte Goethiana zur Theatergeschichte.<lb/><note type="byline"> L. A. Burkhardt.</note> Mitgetheilt von</head><lb/>
          <div n="2">
            <head> ^. Goethe an die Regie und Theatercassen-Administration in Rudolstadt.</head><lb/>
            <p xml:id="ID_312"> el dem Aufenthalte der Gesellschaft in Rudolstadt) verspricht man<lb/>
sich von derselben, daß sie sich gegen den Hof so wohl als gegen<lb/>
das Publikum ehrenvoll betragen werde<lb/>
.<lb/>
In der ersten Woche wird sechs Mahl, in der folgenden aber<lb/>
nur vier Mahl gespielt, und in der 2ten und den folgenden Wochen<lb/>
werden die Vorstellungen von dem Hofe bestimmt. </p><lb/>
            <list>
              <item> Die ersten Vorstellungen sind abgeredter Maßen:</item>
              <item> Allzuscharf macht schartig/)</item>
              <item> Die Reise nach der Stadt ^)</item>
              <item> Die Entführung aus dem Serail ^)</item>
              <item> Don Carlos 5)</item>
              <item> Hierouimus Knicker °) und</item>
              <item> Das Mädchen von Marienburg.')</item>
            </list><lb/>
            <p xml:id="ID_313"> Die Zauberflöte 6) wird in der 2ten Woche, nach davor gehaltenen nöthigen Proben<lb/>
gegeben, und dann wiederholt, so oft es verlangt wird.")</p><lb/>
            <p xml:id="ID_314"> Sollte Richardt Löwenherz-«) verlangt werden, so hat Md. Weber die Rolle<lb/>
der Margarethe, welche Md. Malckolmi in Weimar aä iutsrim zu spielen die Ge¬<lb/>
fälligkeit gehabt hat, zu übernehmen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_315"> Zur Reise und sonst zur Aufmunterung der Gesellschaft hat die Regie und<lb/>
Cnsse Administration derselben gegen das Ende der künftigen Woche ein Geschenk<lb/>
von einer wöchentlichen Gage außerordentlich auszuzahlen</p><lb/>
            <p xml:id="ID_316"> Die Zuschüsse bleiben für den Korrepetitor Eilcnstein, für die Musiker Rie-<lb/>
mann und Hase, ingleichen für den Theatcrdiener Hövfner und Billeteur Rothes<lb/>
vom 17ten dieses an die nehmlichen wie zeither: die übrigen fallen von dieser<lb/>
Zeit an weg.</p><lb/>
            <list>
              <item> Die Preise des Legegeldes sind</item>
              <item> 12 gr. in der Gallerte Loge</item>
              <item> 8 gr. auf das erste Parterre</item>
              <item> 4 gr. auf das zweite Parterre und</item>
              <item> 2 gr. auf das dritte</item>
            </list><lb/>
            <p xml:id="ID_317"> In die Herrschaft!. Loge kommt niemand als fürstl. Personen, die Hof Dames<lb/>
und Personen, denen der Hof Billets dahin geben wird, deren sich der Hof jedes<lb/>
Mahl drey ausbedungen hat</p><lb/>
            <note xml:id="FID_9" place="foot"> Das Personal des 1791 begründeten Weimarer Hoftheaters spielte zum erstenmale<lb/>
in Rudvlstcidt vom 18. August bis zum S. October 1794, unchdcm es in Lauchstiidt bis zum<lb/>
19. August gespielt hatte. &#x2014; Die Vorstellung wurde gegeben am 18. August. &#x2014; °) Am<lb/>
Is. August. &#x2014; Am 20. August. &#x2014; 5) Um 21. August. - °) Am 22. August. &#x2014; ') Am<lb/>
W. August. - ») Am 26. August. - °) Gegeben am 29. August, 27. September, 29. Sep¬<lb/>
tember und 4. October. &#x2014; °") Wurde uicht gegeben.</note><lb/>
            <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten IV. 1881. 14</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0111] Ungedruckte Goethiana zur Theatergeschichte. L. A. Burkhardt. Mitgetheilt von ^. Goethe an die Regie und Theatercassen-Administration in Rudolstadt. el dem Aufenthalte der Gesellschaft in Rudolstadt) verspricht man sich von derselben, daß sie sich gegen den Hof so wohl als gegen das Publikum ehrenvoll betragen werde . In der ersten Woche wird sechs Mahl, in der folgenden aber nur vier Mahl gespielt, und in der 2ten und den folgenden Wochen werden die Vorstellungen von dem Hofe bestimmt. Die ersten Vorstellungen sind abgeredter Maßen: Allzuscharf macht schartig/) Die Reise nach der Stadt ^) Die Entführung aus dem Serail ^) Don Carlos 5) Hierouimus Knicker °) und Das Mädchen von Marienburg.') Die Zauberflöte 6) wird in der 2ten Woche, nach davor gehaltenen nöthigen Proben gegeben, und dann wiederholt, so oft es verlangt wird.") Sollte Richardt Löwenherz-«) verlangt werden, so hat Md. Weber die Rolle der Margarethe, welche Md. Malckolmi in Weimar aä iutsrim zu spielen die Ge¬ fälligkeit gehabt hat, zu übernehmen. Zur Reise und sonst zur Aufmunterung der Gesellschaft hat die Regie und Cnsse Administration derselben gegen das Ende der künftigen Woche ein Geschenk von einer wöchentlichen Gage außerordentlich auszuzahlen Die Zuschüsse bleiben für den Korrepetitor Eilcnstein, für die Musiker Rie- mann und Hase, ingleichen für den Theatcrdiener Hövfner und Billeteur Rothes vom 17ten dieses an die nehmlichen wie zeither: die übrigen fallen von dieser Zeit an weg. Die Preise des Legegeldes sind 12 gr. in der Gallerte Loge 8 gr. auf das erste Parterre 4 gr. auf das zweite Parterre und 2 gr. auf das dritte In die Herrschaft!. Loge kommt niemand als fürstl. Personen, die Hof Dames und Personen, denen der Hof Billets dahin geben wird, deren sich der Hof jedes Mahl drey ausbedungen hat Das Personal des 1791 begründeten Weimarer Hoftheaters spielte zum erstenmale in Rudvlstcidt vom 18. August bis zum S. October 1794, unchdcm es in Lauchstiidt bis zum 19. August gespielt hatte. — Die Vorstellung wurde gegeben am 18. August. — °) Am Is. August. — Am 20. August. — 5) Um 21. August. - °) Am 22. August. — ') Am W. August. - ») Am 26. August. - °) Gegeben am 29. August, 27. September, 29. Sep¬ tember und 4. October. — °") Wurde uicht gegeben. Grenzboten IV. 1881. 14

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157970
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157970/111
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157970/111>, abgerufen am 29.04.2024.