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Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Drittes Vierteljahr.

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Litteratur.

die von Herrn Fnstenrath selbst herzurühren scheint: L,äisu! cela, out 6tü trop doa-u,
^.cliou! esls. u'-l xn Sö is^lissr! Dann heißt es, Italien habe weder Scheffel noch
Heyse bergessen, aber noch populärer sei Heine, den Theodor Llorente "wunderbar"
ins Spanische übertragen habe. Damit ist das Schlagwort "Heine in Spanien"
gerechtfertigt. Und nun fährt der Verfasser fort: "Wenn es in der deutschen
Poesie nur einen Heine und, fügen wir hinzu, nur einen Scheffel giebt, der Über¬
setzen läßt sich das nicht würdig!^ unit la viFueur ^ la, WntimöirtcüitE la, plus
oxauisv, 1'buinsur ^u sizvtimont xostigus, so haben wir in der Geschichtschreibung
unsern Ranke, der einen bevorzugten Platz einnimmt." Das ist doch herrlich!

Es müßte befremden, wenn der Verfasser nicht auch entschieden freisinnig wäre.
Er macht seine Reverenz vor dem Grabe Börnes, des deutscheu Paul Louis
Courier und Junius, des Lessing in der Politik, und er sieht die Tragik in dem
Leben Lasters darin, daß er bei seinem Austritte aus der nationallibcralen
Fraktion sich nicht sofort den Fortschrittlern anschloß. In diesem Aufsätze kommt
folgende Stelle vor: "Ich erinnere mich, daß Fürst Bismarck eines Tages zu
Laster sagte: Ich hoffe, daß wir als Kollegen mit einander arbeiten werden. (Das
heißt als Minister.) Und der geistreiche Mann des Gesetzes antwortete: Ich wußte
nicht, daß Euer Durchlaucht Rechtsanwalt werden wollen." Wir unsrerseits
erinnern uns wohl, daß diese Anekdote einst durch die Blätter ging, übrigens ohne
Nennung Lasters, und wir haben sie bisher für eine alberne Erfindung gehalten;
Herr Fastenrath aber scheint als Ohrenzeuge zu berichten, also muß das Gespräch
doch wirklich stattgefunden haben. Ganz wertlos ist das Buch mithin nicht.


Karadi-Nisci. Roman von F. von Zobeltitz. Minden i. W., I. C. C. Bruns'Verlag, 1887.

Wir wollen uicht leugnen, daß der junge Verfasser dieses exotisch anmutenden,
in Wahrheit aber nicht sehr originellen Romans einige Begabung zeigt, die sich
bei ernstem künstlerischen Streben zu wertvolleren Leistungen fähig erweisen könnte;
hier, in "Karadi-Nisci," ist er noch Anfänger. Als solcher ist er noch nicht im¬
stande, klar und übersichtlich zu komponiren und seine Handlung spannend zu ge¬
stalten; noch zu sehr hat er den Hang, sich geistreich und kenntnisreich zu zeigen,
während der reife Künstler allen sogenannten Geist und alle Bildung nur dazu auf¬
wendet, um die Charaktere tief und lebensvoll zu zeichnen. Zobeltitzcns Kunst zu
charakterisiren, steckt noch in den Kinderschuhen; Erfindung scheint auch seine starke
Seite nicht zu sein. Der Held des Romans ist ein europäisch erzogener Japaner,
namens Karadi-Risa, der eine Zeit lang Diplomat war, aber den japanischen Staats¬
dienst verlassen hat, um mit seinen reichen Renten das Leben eines gebildeten Bummlers
in Europa zu führen. Er soll eine Mischung von Kultur und Barbarei vorstellen;
er hat den Reichtum positiver Kenntnisse wie etwa ein moderner Engländer und
die frivolen sittlichen Grundsätze des gebornen Japanesen. Eine abenteuerliche Ent-
führungsgcschichte soll einen romantischen Schimmer um ihn werfen. Er ist aber,
die Wahrheit zu sagen, recht unwahrscheinlich geblieben. Die Handlung des Ro¬
mans spielt in Rom; die Nebenfiguren sind aus der römischen Fremdenkolonie
genommen, und ihr internationaler Mischmasch erinnert einen Augenblick an Ossip
Schubins Gesellschaft, aber auch nur einen Augenblick! Denn Zobeltitz hat es nicht
vermocht, dem klassisch-poetischen Boden Roms ein poetisches Element abzugewinnen;
die Kunst der Stimmung, welche Schubin immerhin versteht, ist ihm fremd; sie ist
eben das Gegenteil von der Gcistreichigkcit, unter der Zobeltitz uoch leidet.




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. -- Druck von Carl Marquart in Leipzig.
Litteratur.

die von Herrn Fnstenrath selbst herzurühren scheint: L,äisu! cela, out 6tü trop doa-u,
^.cliou! esls. u'-l xn Sö is^lissr! Dann heißt es, Italien habe weder Scheffel noch
Heyse bergessen, aber noch populärer sei Heine, den Theodor Llorente „wunderbar"
ins Spanische übertragen habe. Damit ist das Schlagwort „Heine in Spanien"
gerechtfertigt. Und nun fährt der Verfasser fort: „Wenn es in der deutschen
Poesie nur einen Heine und, fügen wir hinzu, nur einen Scheffel giebt, der Über¬
setzen läßt sich das nicht würdig!^ unit la viFueur ^ la, WntimöirtcüitE la, plus
oxauisv, 1'buinsur ^u sizvtimont xostigus, so haben wir in der Geschichtschreibung
unsern Ranke, der einen bevorzugten Platz einnimmt." Das ist doch herrlich!

Es müßte befremden, wenn der Verfasser nicht auch entschieden freisinnig wäre.
Er macht seine Reverenz vor dem Grabe Börnes, des deutscheu Paul Louis
Courier und Junius, des Lessing in der Politik, und er sieht die Tragik in dem
Leben Lasters darin, daß er bei seinem Austritte aus der nationallibcralen
Fraktion sich nicht sofort den Fortschrittlern anschloß. In diesem Aufsätze kommt
folgende Stelle vor: „Ich erinnere mich, daß Fürst Bismarck eines Tages zu
Laster sagte: Ich hoffe, daß wir als Kollegen mit einander arbeiten werden. (Das
heißt als Minister.) Und der geistreiche Mann des Gesetzes antwortete: Ich wußte
nicht, daß Euer Durchlaucht Rechtsanwalt werden wollen." Wir unsrerseits
erinnern uns wohl, daß diese Anekdote einst durch die Blätter ging, übrigens ohne
Nennung Lasters, und wir haben sie bisher für eine alberne Erfindung gehalten;
Herr Fastenrath aber scheint als Ohrenzeuge zu berichten, also muß das Gespräch
doch wirklich stattgefunden haben. Ganz wertlos ist das Buch mithin nicht.


Karadi-Nisci. Roman von F. von Zobeltitz. Minden i. W., I. C. C. Bruns'Verlag, 1887.

Wir wollen uicht leugnen, daß der junge Verfasser dieses exotisch anmutenden,
in Wahrheit aber nicht sehr originellen Romans einige Begabung zeigt, die sich
bei ernstem künstlerischen Streben zu wertvolleren Leistungen fähig erweisen könnte;
hier, in „Karadi-Nisci," ist er noch Anfänger. Als solcher ist er noch nicht im¬
stande, klar und übersichtlich zu komponiren und seine Handlung spannend zu ge¬
stalten; noch zu sehr hat er den Hang, sich geistreich und kenntnisreich zu zeigen,
während der reife Künstler allen sogenannten Geist und alle Bildung nur dazu auf¬
wendet, um die Charaktere tief und lebensvoll zu zeichnen. Zobeltitzcns Kunst zu
charakterisiren, steckt noch in den Kinderschuhen; Erfindung scheint auch seine starke
Seite nicht zu sein. Der Held des Romans ist ein europäisch erzogener Japaner,
namens Karadi-Risa, der eine Zeit lang Diplomat war, aber den japanischen Staats¬
dienst verlassen hat, um mit seinen reichen Renten das Leben eines gebildeten Bummlers
in Europa zu führen. Er soll eine Mischung von Kultur und Barbarei vorstellen;
er hat den Reichtum positiver Kenntnisse wie etwa ein moderner Engländer und
die frivolen sittlichen Grundsätze des gebornen Japanesen. Eine abenteuerliche Ent-
führungsgcschichte soll einen romantischen Schimmer um ihn werfen. Er ist aber,
die Wahrheit zu sagen, recht unwahrscheinlich geblieben. Die Handlung des Ro¬
mans spielt in Rom; die Nebenfiguren sind aus der römischen Fremdenkolonie
genommen, und ihr internationaler Mischmasch erinnert einen Augenblick an Ossip
Schubins Gesellschaft, aber auch nur einen Augenblick! Denn Zobeltitz hat es nicht
vermocht, dem klassisch-poetischen Boden Roms ein poetisches Element abzugewinnen;
die Kunst der Stimmung, welche Schubin immerhin versteht, ist ihm fremd; sie ist
eben das Gegenteil von der Gcistreichigkcit, unter der Zobeltitz uoch leidet.




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig.
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[0296] Litteratur. die von Herrn Fnstenrath selbst herzurühren scheint: L,äisu! cela, out 6tü trop doa-u, ^.cliou! esls. u'-l xn Sö is^lissr! Dann heißt es, Italien habe weder Scheffel noch Heyse bergessen, aber noch populärer sei Heine, den Theodor Llorente „wunderbar" ins Spanische übertragen habe. Damit ist das Schlagwort „Heine in Spanien" gerechtfertigt. Und nun fährt der Verfasser fort: „Wenn es in der deutschen Poesie nur einen Heine und, fügen wir hinzu, nur einen Scheffel giebt, der Über¬ setzen läßt sich das nicht würdig!^ unit la viFueur ^ la, WntimöirtcüitE la, plus oxauisv, 1'buinsur ^u sizvtimont xostigus, so haben wir in der Geschichtschreibung unsern Ranke, der einen bevorzugten Platz einnimmt." Das ist doch herrlich! Es müßte befremden, wenn der Verfasser nicht auch entschieden freisinnig wäre. Er macht seine Reverenz vor dem Grabe Börnes, des deutscheu Paul Louis Courier und Junius, des Lessing in der Politik, und er sieht die Tragik in dem Leben Lasters darin, daß er bei seinem Austritte aus der nationallibcralen Fraktion sich nicht sofort den Fortschrittlern anschloß. In diesem Aufsätze kommt folgende Stelle vor: „Ich erinnere mich, daß Fürst Bismarck eines Tages zu Laster sagte: Ich hoffe, daß wir als Kollegen mit einander arbeiten werden. (Das heißt als Minister.) Und der geistreiche Mann des Gesetzes antwortete: Ich wußte nicht, daß Euer Durchlaucht Rechtsanwalt werden wollen." Wir unsrerseits erinnern uns wohl, daß diese Anekdote einst durch die Blätter ging, übrigens ohne Nennung Lasters, und wir haben sie bisher für eine alberne Erfindung gehalten; Herr Fastenrath aber scheint als Ohrenzeuge zu berichten, also muß das Gespräch doch wirklich stattgefunden haben. Ganz wertlos ist das Buch mithin nicht. Karadi-Nisci. Roman von F. von Zobeltitz. Minden i. W., I. C. C. Bruns'Verlag, 1887. Wir wollen uicht leugnen, daß der junge Verfasser dieses exotisch anmutenden, in Wahrheit aber nicht sehr originellen Romans einige Begabung zeigt, die sich bei ernstem künstlerischen Streben zu wertvolleren Leistungen fähig erweisen könnte; hier, in „Karadi-Nisci," ist er noch Anfänger. Als solcher ist er noch nicht im¬ stande, klar und übersichtlich zu komponiren und seine Handlung spannend zu ge¬ stalten; noch zu sehr hat er den Hang, sich geistreich und kenntnisreich zu zeigen, während der reife Künstler allen sogenannten Geist und alle Bildung nur dazu auf¬ wendet, um die Charaktere tief und lebensvoll zu zeichnen. Zobeltitzcns Kunst zu charakterisiren, steckt noch in den Kinderschuhen; Erfindung scheint auch seine starke Seite nicht zu sein. Der Held des Romans ist ein europäisch erzogener Japaner, namens Karadi-Risa, der eine Zeit lang Diplomat war, aber den japanischen Staats¬ dienst verlassen hat, um mit seinen reichen Renten das Leben eines gebildeten Bummlers in Europa zu führen. Er soll eine Mischung von Kultur und Barbarei vorstellen; er hat den Reichtum positiver Kenntnisse wie etwa ein moderner Engländer und die frivolen sittlichen Grundsätze des gebornen Japanesen. Eine abenteuerliche Ent- führungsgcschichte soll einen romantischen Schimmer um ihn werfen. Er ist aber, die Wahrheit zu sagen, recht unwahrscheinlich geblieben. Die Handlung des Ro¬ mans spielt in Rom; die Nebenfiguren sind aus der römischen Fremdenkolonie genommen, und ihr internationaler Mischmasch erinnert einen Augenblick an Ossip Schubins Gesellschaft, aber auch nur einen Augenblick! Denn Zobeltitz hat es nicht vermocht, dem klassisch-poetischen Boden Roms ein poetisches Element abzugewinnen; die Kunst der Stimmung, welche Schubin immerhin versteht, ist ihm fremd; sie ist eben das Gegenteil von der Gcistreichigkcit, unter der Zobeltitz uoch leidet. Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig. Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_289122/296>, abgerufen am 05.05.2024.