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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

am Herzen lagen als der Gelderwerb, daß sie es in der Erwartung der baldigen
Wiederkunft des Herrn kaum noch der Mühe wert erachten konnten, sich mit der
Sorge um den Erwerb zu befassen, so haben wir eine Menge Ursachen, die zu¬
sammenwirkten, die Gemeinde wirtschaftlich zu Grunde zu richte". Sehr deutlich
zeichnen die beiden Briefe an die Thessalonicher den Zustand einer Gemeinde, deren
Mitglieder in der Erwartung der baldigen Ankunft des Herrn ihre Zeit mit un¬
ruhigem Hin- und Herlaufen verbringen und so in Gefahr geraten, aus Heiligen
Vagabunden, Bettler und Diebe zu werden. Nur ein so außerordentlicher Geist
wie Paulus vermochte die ungeheure Erregung durch weltumgestaltende Ideen und
die Verachtung des Irdischen mit geregelter und gewissenhafter Arbeit für deu
Broterwerb zu verbinde". Doch würde selbst eine Gemeinschaft, die ans lauter
Mannern von der Willenskraft, Gewissenhaftigkeit und praktischen Einsicht des
großen Apostels bestanden hätte, mit jener Gleichgültigkeit gegen die Güter der
Welt, die er 1. Kor. 7, 29 ff. fordert, es kaum zum Wohlstande gebracht haben.


Richard Gosche.

Dem Andenken eines kenntnisreichen und geistvollen Ge¬
lehrten, eines verdienten Universitätslehrers und Schriftstellers, eines vielseitig
gebildeten und liebenswürdigen Mannes, der im Herbst vorigen Jahres krankhafter
Verdunklung des Geistes in trauriger Weise erlegen ist, gilt eine Sammlung seiner
ausgewählten Aufsätze, die zugleich als biographisches Denkmal dienen soll, der
ein Lebensabriß (von Dr. Albert Fränkel), eine kleine Abhandlung über die Ver¬
dienste Gösches als Orientalist (von Georg Ebers) vorangeschickt und die mit einem
wohlgetroffnen Porträt Gösches geziert ist. Das Ganze nennt sich: Richard
Gosche. Erinnerungsblätter für seine Freunde (Halle, Otto Hendel,
1890) und ist wohl geeignet, auch in weitern Kreisen Anteil zu erwecken. Die
Auswahl der Aufsätze, die dem von Richard Gosche begründeten literarhistorischen
Jahrbuch, der Hallischen "Saalezeituug" (für deren Feuilleton Gosche viele Jahre
lang fleißig schrieb), Wohl auch wie der Vortrag "Akbar" den ungedruckten Hand¬
schriften des Verfassers entnommen wurden, spiegelt die außerordentliche Vielseitigkeit
und die geistige Rastlosigkeit des belesenen, von den verschiedensten Erscheinungen
angeregten Mannes wieder. Man braucht nur die Titel seiner Aufsätze: "Lessing
in Berlin," "Moses Mendelssohn und die ersten litterarischen Salons in Berlin,"
"Gedächtnisrede auf Wilhelm Müller," "Hermann Hettner," "Berthold Auerbach,"
"Adolf Friedrich Graf von Schack," "Fonathan Swift," "Ein Skaldenjubiläum,"
"Über die Benennungen des Arztes und seiner Abarten in verschiednen Sprachen,"
lüoos Koran, "Das Thorwnldsen-Museum in Kopenhagen," "Akbar und das mon¬
golische Reich in Indien," "Der Zug des Todes" zu hören, um zu wissen, daß
in Gosche ein Interesse an allem vergangnen wie gegenwärtigen Leben der Litte¬
ratur und Kunst lebendig und wirksam war. Die biographische Einleitung schildert
den nußeru Verlauf von Gösches Leben und giebt ziemlich eingehend die Bildungs¬
geschichte des vielverdienten, aber, wenigstens in seinen spätern Lebensjahren, nicht
glücklichen Mannes. Geboren 1824 zu Wellmitz bei Guben als Sohn eines evan¬
gelischen Pfarrers, besuchte er die Leipziger Nikolaischule, ward 1342 als Student
der Theologie immatrikulirt, wendete sich aber sowohl auf der Leipziger als später
auf der Berliner Universität philologischen Studien zu und trieb mit besondrer Bor¬
liebe orientalische Sprachen, hörte daneben aber mich Vortrüge über klassische und
nnttelhochdeutsche Litteraturwerke. Er mußte sich wohl zutrauen, die bindenden
und ordnenden Kräfte für die Fülle und Verschiedenheit der Spezialitäten, in die
er sich gleichzeitig vertiefte, in sich selbst zu tragen. Im Jahre 1847 erwarb er


Maßgebliches und Unmaßgebliches

am Herzen lagen als der Gelderwerb, daß sie es in der Erwartung der baldigen
Wiederkunft des Herrn kaum noch der Mühe wert erachten konnten, sich mit der
Sorge um den Erwerb zu befassen, so haben wir eine Menge Ursachen, die zu¬
sammenwirkten, die Gemeinde wirtschaftlich zu Grunde zu richte». Sehr deutlich
zeichnen die beiden Briefe an die Thessalonicher den Zustand einer Gemeinde, deren
Mitglieder in der Erwartung der baldigen Ankunft des Herrn ihre Zeit mit un¬
ruhigem Hin- und Herlaufen verbringen und so in Gefahr geraten, aus Heiligen
Vagabunden, Bettler und Diebe zu werden. Nur ein so außerordentlicher Geist
wie Paulus vermochte die ungeheure Erregung durch weltumgestaltende Ideen und
die Verachtung des Irdischen mit geregelter und gewissenhafter Arbeit für deu
Broterwerb zu verbinde«. Doch würde selbst eine Gemeinschaft, die ans lauter
Mannern von der Willenskraft, Gewissenhaftigkeit und praktischen Einsicht des
großen Apostels bestanden hätte, mit jener Gleichgültigkeit gegen die Güter der
Welt, die er 1. Kor. 7, 29 ff. fordert, es kaum zum Wohlstande gebracht haben.


Richard Gosche.

Dem Andenken eines kenntnisreichen und geistvollen Ge¬
lehrten, eines verdienten Universitätslehrers und Schriftstellers, eines vielseitig
gebildeten und liebenswürdigen Mannes, der im Herbst vorigen Jahres krankhafter
Verdunklung des Geistes in trauriger Weise erlegen ist, gilt eine Sammlung seiner
ausgewählten Aufsätze, die zugleich als biographisches Denkmal dienen soll, der
ein Lebensabriß (von Dr. Albert Fränkel), eine kleine Abhandlung über die Ver¬
dienste Gösches als Orientalist (von Georg Ebers) vorangeschickt und die mit einem
wohlgetroffnen Porträt Gösches geziert ist. Das Ganze nennt sich: Richard
Gosche. Erinnerungsblätter für seine Freunde (Halle, Otto Hendel,
1890) und ist wohl geeignet, auch in weitern Kreisen Anteil zu erwecken. Die
Auswahl der Aufsätze, die dem von Richard Gosche begründeten literarhistorischen
Jahrbuch, der Hallischen „Saalezeituug" (für deren Feuilleton Gosche viele Jahre
lang fleißig schrieb), Wohl auch wie der Vortrag „Akbar" den ungedruckten Hand¬
schriften des Verfassers entnommen wurden, spiegelt die außerordentliche Vielseitigkeit
und die geistige Rastlosigkeit des belesenen, von den verschiedensten Erscheinungen
angeregten Mannes wieder. Man braucht nur die Titel seiner Aufsätze: „Lessing
in Berlin," „Moses Mendelssohn und die ersten litterarischen Salons in Berlin,"
„Gedächtnisrede auf Wilhelm Müller," „Hermann Hettner," „Berthold Auerbach,"
„Adolf Friedrich Graf von Schack," „Fonathan Swift," „Ein Skaldenjubiläum,"
„Über die Benennungen des Arztes und seiner Abarten in verschiednen Sprachen,"
lüoos Koran, „Das Thorwnldsen-Museum in Kopenhagen," „Akbar und das mon¬
golische Reich in Indien," „Der Zug des Todes" zu hören, um zu wissen, daß
in Gosche ein Interesse an allem vergangnen wie gegenwärtigen Leben der Litte¬
ratur und Kunst lebendig und wirksam war. Die biographische Einleitung schildert
den nußeru Verlauf von Gösches Leben und giebt ziemlich eingehend die Bildungs¬
geschichte des vielverdienten, aber, wenigstens in seinen spätern Lebensjahren, nicht
glücklichen Mannes. Geboren 1824 zu Wellmitz bei Guben als Sohn eines evan¬
gelischen Pfarrers, besuchte er die Leipziger Nikolaischule, ward 1342 als Student
der Theologie immatrikulirt, wendete sich aber sowohl auf der Leipziger als später
auf der Berliner Universität philologischen Studien zu und trieb mit besondrer Bor¬
liebe orientalische Sprachen, hörte daneben aber mich Vortrüge über klassische und
nnttelhochdeutsche Litteraturwerke. Er mußte sich wohl zutrauen, die bindenden
und ordnenden Kräfte für die Fülle und Verschiedenheit der Spezialitäten, in die
er sich gleichzeitig vertiefte, in sich selbst zu tragen. Im Jahre 1847 erwarb er


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[0052] Maßgebliches und Unmaßgebliches am Herzen lagen als der Gelderwerb, daß sie es in der Erwartung der baldigen Wiederkunft des Herrn kaum noch der Mühe wert erachten konnten, sich mit der Sorge um den Erwerb zu befassen, so haben wir eine Menge Ursachen, die zu¬ sammenwirkten, die Gemeinde wirtschaftlich zu Grunde zu richte». Sehr deutlich zeichnen die beiden Briefe an die Thessalonicher den Zustand einer Gemeinde, deren Mitglieder in der Erwartung der baldigen Ankunft des Herrn ihre Zeit mit un¬ ruhigem Hin- und Herlaufen verbringen und so in Gefahr geraten, aus Heiligen Vagabunden, Bettler und Diebe zu werden. Nur ein so außerordentlicher Geist wie Paulus vermochte die ungeheure Erregung durch weltumgestaltende Ideen und die Verachtung des Irdischen mit geregelter und gewissenhafter Arbeit für deu Broterwerb zu verbinde«. Doch würde selbst eine Gemeinschaft, die ans lauter Mannern von der Willenskraft, Gewissenhaftigkeit und praktischen Einsicht des großen Apostels bestanden hätte, mit jener Gleichgültigkeit gegen die Güter der Welt, die er 1. Kor. 7, 29 ff. fordert, es kaum zum Wohlstande gebracht haben. Richard Gosche. Dem Andenken eines kenntnisreichen und geistvollen Ge¬ lehrten, eines verdienten Universitätslehrers und Schriftstellers, eines vielseitig gebildeten und liebenswürdigen Mannes, der im Herbst vorigen Jahres krankhafter Verdunklung des Geistes in trauriger Weise erlegen ist, gilt eine Sammlung seiner ausgewählten Aufsätze, die zugleich als biographisches Denkmal dienen soll, der ein Lebensabriß (von Dr. Albert Fränkel), eine kleine Abhandlung über die Ver¬ dienste Gösches als Orientalist (von Georg Ebers) vorangeschickt und die mit einem wohlgetroffnen Porträt Gösches geziert ist. Das Ganze nennt sich: Richard Gosche. Erinnerungsblätter für seine Freunde (Halle, Otto Hendel, 1890) und ist wohl geeignet, auch in weitern Kreisen Anteil zu erwecken. Die Auswahl der Aufsätze, die dem von Richard Gosche begründeten literarhistorischen Jahrbuch, der Hallischen „Saalezeituug" (für deren Feuilleton Gosche viele Jahre lang fleißig schrieb), Wohl auch wie der Vortrag „Akbar" den ungedruckten Hand¬ schriften des Verfassers entnommen wurden, spiegelt die außerordentliche Vielseitigkeit und die geistige Rastlosigkeit des belesenen, von den verschiedensten Erscheinungen angeregten Mannes wieder. Man braucht nur die Titel seiner Aufsätze: „Lessing in Berlin," „Moses Mendelssohn und die ersten litterarischen Salons in Berlin," „Gedächtnisrede auf Wilhelm Müller," „Hermann Hettner," „Berthold Auerbach," „Adolf Friedrich Graf von Schack," „Fonathan Swift," „Ein Skaldenjubiläum," „Über die Benennungen des Arztes und seiner Abarten in verschiednen Sprachen," lüoos Koran, „Das Thorwnldsen-Museum in Kopenhagen," „Akbar und das mon¬ golische Reich in Indien," „Der Zug des Todes" zu hören, um zu wissen, daß in Gosche ein Interesse an allem vergangnen wie gegenwärtigen Leben der Litte¬ ratur und Kunst lebendig und wirksam war. Die biographische Einleitung schildert den nußeru Verlauf von Gösches Leben und giebt ziemlich eingehend die Bildungs¬ geschichte des vielverdienten, aber, wenigstens in seinen spätern Lebensjahren, nicht glücklichen Mannes. Geboren 1824 zu Wellmitz bei Guben als Sohn eines evan¬ gelischen Pfarrers, besuchte er die Leipziger Nikolaischule, ward 1342 als Student der Theologie immatrikulirt, wendete sich aber sowohl auf der Leipziger als später auf der Berliner Universität philologischen Studien zu und trieb mit besondrer Bor¬ liebe orientalische Sprachen, hörte daneben aber mich Vortrüge über klassische und nnttelhochdeutsche Litteraturwerke. Er mußte sich wohl zutrauen, die bindenden und ordnenden Kräfte für die Fülle und Verschiedenheit der Spezialitäten, in die er sich gleichzeitig vertiefte, in sich selbst zu tragen. Im Jahre 1847 erwarb er

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_208578/52>, abgerufen am 28.04.2024.