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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

bei der Berliner philosophischen Fakultät die Doktorwürde, wurde kurz darauf zum
Kustos der königlichen Bibliothek ernannt, habilitirte sich 1853 als Privatdozent
an der Universität, wurde 1869 Lehrer der Litteraturgeschichte an der Kriegs¬
akademie und 1861 außerordentlicher Professor der allgemeinen Litteraturgeschichte
an der Universität. Daß die verschiednen Thätigkeiten und Aufgabe" eine starke
Anspannung und zuletzt Überspannung seiner Kräfte forderten, während die Sorge
für seine Familie (er hatte sich 1364 verheiratet) die Beibehaltung sowohl der
Stellung an der Bibliothek als der an der Kriegsakademie neben der Professur
erforderte, läßt sich leicht denken. So nahm Gosche im Fahre 1863 eine Be¬
rufung als ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen an die Universität
Halle um. Nach der herkömmlichen Anschauung hatte er sich damit für die Be¬
schränkung seiner fernern Thätigkeit auf das wissenschaftliche Gebiet entschieden und
verpflichtet, für das er berufen war. Das Gebiet war und ist so ausgedehnt, daß
es auch dem arbeitskräftigsten Gelehrten überreiche und umfassende Aufgaben stellt.
Nun hatte aber Gosche schon in seinen letzten Berliner Jahren seine besten Erfolge
mit den Vorlesungen zur allgemeinen Litteraturgeschichte errungen, und begreiflich
genug drängte es ihn, auch in der neuen Berufsstellung diese wieder auszunehmen
und, bis dies möglich war, durch litterarische Arbeiten seinen Anspruch auf die
Behandlung der allgemeinen Litternturgeschichte zu wahren. So entstand sein "Jahr¬
buch für Litteraturgeschichte" (1866), dem die Begründung des "Archivs für
Litteraturgeschichte" folgte, dessen erste zwei Jahrgänge von Gosche redigirt wurden,
so gab er die Shakespeare- und die Lessingausgnbe des Grotischen Verlags heraus,
so veröffentlichte er kleinere Schriften über Gervinus, Georg Ebers und schrieb
zahllose Aufsätze, Kritiken, die außerhalb seines Fachgebietes lagen. Wenn man
Gösches Thätigkeit und seinen nach allen Seiten hin gerichteten Forschungs- und
Bildungstrieb rückschauend prüft, so muß man wohl zu der Anschauung komme",
daß er recht eigentlich für einen Lehrstuhl der allgemeinen Litteraturgeschichte und
zu zusammenfassenden Arbeiten auf diesem Gebiete befähigt gewesen wäre. Für den
Literarhistoriker von Beruf würden Neigungen und Lieblingsbeschäftigungen Vorzüge
gewesen sein, die man natürlicherweise dem Orientalisten nicht zu gute rechnen wollte.
Die Besprechungen der Hallischen Theatervorstellungen, die allzu häufigen Popu¬
lären Vorträge, die Gosche bei Festen und in Vereinen hielt, hätten ihm freilich
auf jedem Gebiete die Sammlung zu SpezialWerken erschwert. Wenn er gelegentlich
erklärte, daß es "ihn nicht schreibere," daß er blutwenig Lust zum Schriftstellern
empfinde, so fühlte er sich doch anderseits von der bloßen Lehrthätigkeit, der an¬
gedeuteten zerstreuten Vielgeschäftigkeit keineswegs befriedigt. Durch Jahre und
Jahrzehnte zog sich der dunkle Drang und die tiefe Sehnsucht unes einer innern
Genugthuung, die ihm nur eine große litterarische Aufgabe und kein noch so
glänzender Rednererfolg gewähren konnte. Nicht um andrer, sondern in erster
Reihe um seiner selbst willen, hätte man dem geistvoll angeregten und anregenden
Manne eine solche Aufgabe wünschen mögen. Auch die biographische Studie räumt
ein: "Bei der nun einmal geltenden berufsmäßigen Teilung der wissenschaftlichen
Arbeit mag doch auch manche Trübung seiner äußern Geschicke, vielleicht auch seines
innern Friedens auf die Rechnung dieser an sich so ruhmwürdigen Universität zu
stellen sein." Es kann sein, daß lediglich körperliche Leiden und unabwendbare
Trauer um den Verlust einer geliebten Tochter die tiefe Niedergeschlagenheit, die
schleichende geistige Ermüdung und die Todessehnsucht seiner letzten Jahre veran¬
laßt haben. Aber es liegt leider auch nahe genug, anzunehmen, daß sich der reiche
und reichgenährte Geist des Mannes von den eignen Leistungen umso weniger


Maßgebliches und Unmaßgebliches

bei der Berliner philosophischen Fakultät die Doktorwürde, wurde kurz darauf zum
Kustos der königlichen Bibliothek ernannt, habilitirte sich 1853 als Privatdozent
an der Universität, wurde 1869 Lehrer der Litteraturgeschichte an der Kriegs¬
akademie und 1861 außerordentlicher Professor der allgemeinen Litteraturgeschichte
an der Universität. Daß die verschiednen Thätigkeiten und Aufgabe« eine starke
Anspannung und zuletzt Überspannung seiner Kräfte forderten, während die Sorge
für seine Familie (er hatte sich 1364 verheiratet) die Beibehaltung sowohl der
Stellung an der Bibliothek als der an der Kriegsakademie neben der Professur
erforderte, läßt sich leicht denken. So nahm Gosche im Fahre 1863 eine Be¬
rufung als ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen an die Universität
Halle um. Nach der herkömmlichen Anschauung hatte er sich damit für die Be¬
schränkung seiner fernern Thätigkeit auf das wissenschaftliche Gebiet entschieden und
verpflichtet, für das er berufen war. Das Gebiet war und ist so ausgedehnt, daß
es auch dem arbeitskräftigsten Gelehrten überreiche und umfassende Aufgaben stellt.
Nun hatte aber Gosche schon in seinen letzten Berliner Jahren seine besten Erfolge
mit den Vorlesungen zur allgemeinen Litteraturgeschichte errungen, und begreiflich
genug drängte es ihn, auch in der neuen Berufsstellung diese wieder auszunehmen
und, bis dies möglich war, durch litterarische Arbeiten seinen Anspruch auf die
Behandlung der allgemeinen Litternturgeschichte zu wahren. So entstand sein „Jahr¬
buch für Litteraturgeschichte" (1866), dem die Begründung des „Archivs für
Litteraturgeschichte" folgte, dessen erste zwei Jahrgänge von Gosche redigirt wurden,
so gab er die Shakespeare- und die Lessingausgnbe des Grotischen Verlags heraus,
so veröffentlichte er kleinere Schriften über Gervinus, Georg Ebers und schrieb
zahllose Aufsätze, Kritiken, die außerhalb seines Fachgebietes lagen. Wenn man
Gösches Thätigkeit und seinen nach allen Seiten hin gerichteten Forschungs- und
Bildungstrieb rückschauend prüft, so muß man wohl zu der Anschauung komme»,
daß er recht eigentlich für einen Lehrstuhl der allgemeinen Litteraturgeschichte und
zu zusammenfassenden Arbeiten auf diesem Gebiete befähigt gewesen wäre. Für den
Literarhistoriker von Beruf würden Neigungen und Lieblingsbeschäftigungen Vorzüge
gewesen sein, die man natürlicherweise dem Orientalisten nicht zu gute rechnen wollte.
Die Besprechungen der Hallischen Theatervorstellungen, die allzu häufigen Popu¬
lären Vorträge, die Gosche bei Festen und in Vereinen hielt, hätten ihm freilich
auf jedem Gebiete die Sammlung zu SpezialWerken erschwert. Wenn er gelegentlich
erklärte, daß es „ihn nicht schreibere," daß er blutwenig Lust zum Schriftstellern
empfinde, so fühlte er sich doch anderseits von der bloßen Lehrthätigkeit, der an¬
gedeuteten zerstreuten Vielgeschäftigkeit keineswegs befriedigt. Durch Jahre und
Jahrzehnte zog sich der dunkle Drang und die tiefe Sehnsucht unes einer innern
Genugthuung, die ihm nur eine große litterarische Aufgabe und kein noch so
glänzender Rednererfolg gewähren konnte. Nicht um andrer, sondern in erster
Reihe um seiner selbst willen, hätte man dem geistvoll angeregten und anregenden
Manne eine solche Aufgabe wünschen mögen. Auch die biographische Studie räumt
ein: „Bei der nun einmal geltenden berufsmäßigen Teilung der wissenschaftlichen
Arbeit mag doch auch manche Trübung seiner äußern Geschicke, vielleicht auch seines
innern Friedens auf die Rechnung dieser an sich so ruhmwürdigen Universität zu
stellen sein." Es kann sein, daß lediglich körperliche Leiden und unabwendbare
Trauer um den Verlust einer geliebten Tochter die tiefe Niedergeschlagenheit, die
schleichende geistige Ermüdung und die Todessehnsucht seiner letzten Jahre veran¬
laßt haben. Aber es liegt leider auch nahe genug, anzunehmen, daß sich der reiche
und reichgenährte Geist des Mannes von den eignen Leistungen umso weniger


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[0053] Maßgebliches und Unmaßgebliches bei der Berliner philosophischen Fakultät die Doktorwürde, wurde kurz darauf zum Kustos der königlichen Bibliothek ernannt, habilitirte sich 1853 als Privatdozent an der Universität, wurde 1869 Lehrer der Litteraturgeschichte an der Kriegs¬ akademie und 1861 außerordentlicher Professor der allgemeinen Litteraturgeschichte an der Universität. Daß die verschiednen Thätigkeiten und Aufgabe« eine starke Anspannung und zuletzt Überspannung seiner Kräfte forderten, während die Sorge für seine Familie (er hatte sich 1364 verheiratet) die Beibehaltung sowohl der Stellung an der Bibliothek als der an der Kriegsakademie neben der Professur erforderte, läßt sich leicht denken. So nahm Gosche im Fahre 1863 eine Be¬ rufung als ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen an die Universität Halle um. Nach der herkömmlichen Anschauung hatte er sich damit für die Be¬ schränkung seiner fernern Thätigkeit auf das wissenschaftliche Gebiet entschieden und verpflichtet, für das er berufen war. Das Gebiet war und ist so ausgedehnt, daß es auch dem arbeitskräftigsten Gelehrten überreiche und umfassende Aufgaben stellt. Nun hatte aber Gosche schon in seinen letzten Berliner Jahren seine besten Erfolge mit den Vorlesungen zur allgemeinen Litteraturgeschichte errungen, und begreiflich genug drängte es ihn, auch in der neuen Berufsstellung diese wieder auszunehmen und, bis dies möglich war, durch litterarische Arbeiten seinen Anspruch auf die Behandlung der allgemeinen Litternturgeschichte zu wahren. So entstand sein „Jahr¬ buch für Litteraturgeschichte" (1866), dem die Begründung des „Archivs für Litteraturgeschichte" folgte, dessen erste zwei Jahrgänge von Gosche redigirt wurden, so gab er die Shakespeare- und die Lessingausgnbe des Grotischen Verlags heraus, so veröffentlichte er kleinere Schriften über Gervinus, Georg Ebers und schrieb zahllose Aufsätze, Kritiken, die außerhalb seines Fachgebietes lagen. Wenn man Gösches Thätigkeit und seinen nach allen Seiten hin gerichteten Forschungs- und Bildungstrieb rückschauend prüft, so muß man wohl zu der Anschauung komme», daß er recht eigentlich für einen Lehrstuhl der allgemeinen Litteraturgeschichte und zu zusammenfassenden Arbeiten auf diesem Gebiete befähigt gewesen wäre. Für den Literarhistoriker von Beruf würden Neigungen und Lieblingsbeschäftigungen Vorzüge gewesen sein, die man natürlicherweise dem Orientalisten nicht zu gute rechnen wollte. Die Besprechungen der Hallischen Theatervorstellungen, die allzu häufigen Popu¬ lären Vorträge, die Gosche bei Festen und in Vereinen hielt, hätten ihm freilich auf jedem Gebiete die Sammlung zu SpezialWerken erschwert. Wenn er gelegentlich erklärte, daß es „ihn nicht schreibere," daß er blutwenig Lust zum Schriftstellern empfinde, so fühlte er sich doch anderseits von der bloßen Lehrthätigkeit, der an¬ gedeuteten zerstreuten Vielgeschäftigkeit keineswegs befriedigt. Durch Jahre und Jahrzehnte zog sich der dunkle Drang und die tiefe Sehnsucht unes einer innern Genugthuung, die ihm nur eine große litterarische Aufgabe und kein noch so glänzender Rednererfolg gewähren konnte. Nicht um andrer, sondern in erster Reihe um seiner selbst willen, hätte man dem geistvoll angeregten und anregenden Manne eine solche Aufgabe wünschen mögen. Auch die biographische Studie räumt ein: „Bei der nun einmal geltenden berufsmäßigen Teilung der wissenschaftlichen Arbeit mag doch auch manche Trübung seiner äußern Geschicke, vielleicht auch seines innern Friedens auf die Rechnung dieser an sich so ruhmwürdigen Universität zu stellen sein." Es kann sein, daß lediglich körperliche Leiden und unabwendbare Trauer um den Verlust einer geliebten Tochter die tiefe Niedergeschlagenheit, die schleichende geistige Ermüdung und die Todessehnsucht seiner letzten Jahre veran¬ laßt haben. Aber es liegt leider auch nahe genug, anzunehmen, daß sich der reiche und reichgenährte Geist des Mannes von den eignen Leistungen umso weniger

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_208578/53>, abgerufen am 14.05.2024.