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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Üblich energischer Politiker so verhaßte Jules Ferrh und der l'La^, vou Neffzer.,
dein Gründer der lisvns g-grirmnnjuv, vor dreißig Jahren ins Leben gerufen,
auch nach dem Kriege stets ein gemäßigtes Blatt und gegenwärtig Organ der Re¬
gierung, den Schreiern nicht widersprechen zu dürfen glauben! Nun sucht man
Süudeuböcke für das höchst unangenehme Abenteuer, und wie gewöhnlich, beteiligen
sich dabei eifrigst Blätter, die vor allem an die eigue Brust schlagen sollten. Wenn
sich Fernerstehende darüber täuschen konnten, daß jedes Entgegenkommen Deutsch¬
lands an der Seine als Schwäche ausgelegt werden, und deu Unverbesserlichen
Wasser ans ihre Mühle führen werde, so tragen einen großen Teil der Schuld
offenbar Frnnzosenfreuude und Bismarckhasser -- was jn gewöhnlich zusammen¬
fällt -- in der deutschen Presse. Wie ist der Umstand ausgebeutet wordeu, daß
die Pariser als gute Rechenmeister, die ihr Ausstellungsgeschäft nicht gefährden
wollten, im Jahre 1889 die deutschen Gäste uicht gemißhandelt haben! Wie
jammerten unsre Internationalen über die Paßverordnuug! Und die allervortreff-
lichste Berliner "Taute" verkündete, in ihrem unvergleichlichen Stil die Reise der
Kaiserin besingend, "das (von Bismarck) künstlich gepflegte Eis zwischen beiden
Nationen" sei endlich gebrochen. Macht man doch sogar jetzt der französischen
Regierung das sonderbare Kompliment, daß man ihren "Takt" rühmt, weil sie
nicht selbst Demonstrationen gegen die Kaiserin Viktoria veranstaltet hat. Nun
sind die Verhältnisse wieder schlimmer, als sie waren. Das ist beklagenswert, doch
wird es hoffentlich die Folge haben, daß man sich etwas mehr hütet, das, was
man wünscht, als wirklich aufzugeben. Das würde zunächst freilich Zurückhaltung
und -- Takt in der Nufuahme vou Pariser Tagesneuigkeiten erfordern. Wozu
muß dem deutschen Zeitungsleser jeder Boulevardklatsch, jeder politische und Theater¬
klatsch brühwarm aufgetischt werden? Wie können, um beim nächsten zu bleiben,
deutsche Redakteure die alberne Erzählung, die Kaiserin Viktoria habe ans eine
Warnung erwidert: "Eine Tochter der Königin von England weicht vor keiner
eingebildeten Gefahr," ohne Randbemerkung abdrucken lassen? Sie mußten sich
doch sagen, daß sie als Witwe eines deutschen Kaisers und Mutter des regierenden
Kaisers' solche Worte schlechterdings nicht gebrauche" konnte, am wenigsten, da die
Verunglimpfungen sich gerade auf diese ihre Eigenschaften bezogen.


Ein Wort des Großen Kurfürsten?

Jn dem Aufsatz "Von Fremd¬
wörtertisch" in Ur. 6 der Grenzboten wird angeführt, der Große Kurfürst habe
das Wort gesprochen: "Gedenke, daß du ein Deutscher bist." Das ist wohl nicht
richtig. Das Wort (in der Form: "Bedenke, daß du ein Teutscher bist") findet
sich in der merkwürdigen Schrift, die ans der Umgebung des .Kurfürsten Friedrich
Wilhelm zu jener Zeit hervorging, wo er in den Krieg eingriff, den 1668 der
kriegerische Karl X. Gustav von Schweden mit Dänemark wieder begonnen hatte,
nachdem die beiden Mächte eben erst Frieden geschlossen hatten. Der Große Kur¬
fürst trat auf Dänemarks Seite, und er that es in der Hoffnung, den Schweden
vielleicht Borpommern abzujagen. Dem Schmerz darüber, daß dieses und andre
Länder den Deutschen durch den dreißigjährigen Krieg verloren gegangen waren,
giebt nnn der Verfasser jener Schrift in beredten Worten Ausdruck. "Ehrlicher
Teutscher -- so beginnt er --, dem edles Vaterland war leider bei den letzten
Kriegen unter dein Vorwande der Religion und Freiheit gar zu jämmerlich zuge¬
richtet und an Mark und Bein dermaßen ausgezogen, daß von einem so herrlichen
vmPvr" - schier nichts übrig verblieben, als das bloße Skeleton. Wem noch einig
deutsch Blut um sein Herze warm ist, muß darüber weinen und seufzen. -- Wir


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Üblich energischer Politiker so verhaßte Jules Ferrh und der l'La^, vou Neffzer.,
dein Gründer der lisvns g-grirmnnjuv, vor dreißig Jahren ins Leben gerufen,
auch nach dem Kriege stets ein gemäßigtes Blatt und gegenwärtig Organ der Re¬
gierung, den Schreiern nicht widersprechen zu dürfen glauben! Nun sucht man
Süudeuböcke für das höchst unangenehme Abenteuer, und wie gewöhnlich, beteiligen
sich dabei eifrigst Blätter, die vor allem an die eigue Brust schlagen sollten. Wenn
sich Fernerstehende darüber täuschen konnten, daß jedes Entgegenkommen Deutsch¬
lands an der Seine als Schwäche ausgelegt werden, und deu Unverbesserlichen
Wasser ans ihre Mühle führen werde, so tragen einen großen Teil der Schuld
offenbar Frnnzosenfreuude und Bismarckhasser — was jn gewöhnlich zusammen¬
fällt — in der deutschen Presse. Wie ist der Umstand ausgebeutet wordeu, daß
die Pariser als gute Rechenmeister, die ihr Ausstellungsgeschäft nicht gefährden
wollten, im Jahre 1889 die deutschen Gäste uicht gemißhandelt haben! Wie
jammerten unsre Internationalen über die Paßverordnuug! Und die allervortreff-
lichste Berliner „Taute" verkündete, in ihrem unvergleichlichen Stil die Reise der
Kaiserin besingend, „das (von Bismarck) künstlich gepflegte Eis zwischen beiden
Nationen" sei endlich gebrochen. Macht man doch sogar jetzt der französischen
Regierung das sonderbare Kompliment, daß man ihren „Takt" rühmt, weil sie
nicht selbst Demonstrationen gegen die Kaiserin Viktoria veranstaltet hat. Nun
sind die Verhältnisse wieder schlimmer, als sie waren. Das ist beklagenswert, doch
wird es hoffentlich die Folge haben, daß man sich etwas mehr hütet, das, was
man wünscht, als wirklich aufzugeben. Das würde zunächst freilich Zurückhaltung
und — Takt in der Nufuahme vou Pariser Tagesneuigkeiten erfordern. Wozu
muß dem deutschen Zeitungsleser jeder Boulevardklatsch, jeder politische und Theater¬
klatsch brühwarm aufgetischt werden? Wie können, um beim nächsten zu bleiben,
deutsche Redakteure die alberne Erzählung, die Kaiserin Viktoria habe ans eine
Warnung erwidert: „Eine Tochter der Königin von England weicht vor keiner
eingebildeten Gefahr," ohne Randbemerkung abdrucken lassen? Sie mußten sich
doch sagen, daß sie als Witwe eines deutschen Kaisers und Mutter des regierenden
Kaisers' solche Worte schlechterdings nicht gebrauche» konnte, am wenigsten, da die
Verunglimpfungen sich gerade auf diese ihre Eigenschaften bezogen.


Ein Wort des Großen Kurfürsten?

Jn dem Aufsatz „Von Fremd¬
wörtertisch" in Ur. 6 der Grenzboten wird angeführt, der Große Kurfürst habe
das Wort gesprochen: „Gedenke, daß du ein Deutscher bist." Das ist wohl nicht
richtig. Das Wort (in der Form: „Bedenke, daß du ein Teutscher bist") findet
sich in der merkwürdigen Schrift, die ans der Umgebung des .Kurfürsten Friedrich
Wilhelm zu jener Zeit hervorging, wo er in den Krieg eingriff, den 1668 der
kriegerische Karl X. Gustav von Schweden mit Dänemark wieder begonnen hatte,
nachdem die beiden Mächte eben erst Frieden geschlossen hatten. Der Große Kur¬
fürst trat auf Dänemarks Seite, und er that es in der Hoffnung, den Schweden
vielleicht Borpommern abzujagen. Dem Schmerz darüber, daß dieses und andre
Länder den Deutschen durch den dreißigjährigen Krieg verloren gegangen waren,
giebt nnn der Verfasser jener Schrift in beredten Worten Ausdruck. „Ehrlicher
Teutscher — so beginnt er —, dem edles Vaterland war leider bei den letzten
Kriegen unter dein Vorwande der Religion und Freiheit gar zu jämmerlich zuge¬
richtet und an Mark und Bein dermaßen ausgezogen, daß von einem so herrlichen
vmPvr« - schier nichts übrig verblieben, als das bloße Skeleton. Wem noch einig
deutsch Blut um sein Herze warm ist, muß darüber weinen und seufzen. — Wir


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[0482] Maßgebliches und Unmaßgebliches Üblich energischer Politiker so verhaßte Jules Ferrh und der l'La^, vou Neffzer., dein Gründer der lisvns g-grirmnnjuv, vor dreißig Jahren ins Leben gerufen, auch nach dem Kriege stets ein gemäßigtes Blatt und gegenwärtig Organ der Re¬ gierung, den Schreiern nicht widersprechen zu dürfen glauben! Nun sucht man Süudeuböcke für das höchst unangenehme Abenteuer, und wie gewöhnlich, beteiligen sich dabei eifrigst Blätter, die vor allem an die eigue Brust schlagen sollten. Wenn sich Fernerstehende darüber täuschen konnten, daß jedes Entgegenkommen Deutsch¬ lands an der Seine als Schwäche ausgelegt werden, und deu Unverbesserlichen Wasser ans ihre Mühle führen werde, so tragen einen großen Teil der Schuld offenbar Frnnzosenfreuude und Bismarckhasser — was jn gewöhnlich zusammen¬ fällt — in der deutschen Presse. Wie ist der Umstand ausgebeutet wordeu, daß die Pariser als gute Rechenmeister, die ihr Ausstellungsgeschäft nicht gefährden wollten, im Jahre 1889 die deutschen Gäste uicht gemißhandelt haben! Wie jammerten unsre Internationalen über die Paßverordnuug! Und die allervortreff- lichste Berliner „Taute" verkündete, in ihrem unvergleichlichen Stil die Reise der Kaiserin besingend, „das (von Bismarck) künstlich gepflegte Eis zwischen beiden Nationen" sei endlich gebrochen. Macht man doch sogar jetzt der französischen Regierung das sonderbare Kompliment, daß man ihren „Takt" rühmt, weil sie nicht selbst Demonstrationen gegen die Kaiserin Viktoria veranstaltet hat. Nun sind die Verhältnisse wieder schlimmer, als sie waren. Das ist beklagenswert, doch wird es hoffentlich die Folge haben, daß man sich etwas mehr hütet, das, was man wünscht, als wirklich aufzugeben. Das würde zunächst freilich Zurückhaltung und — Takt in der Nufuahme vou Pariser Tagesneuigkeiten erfordern. Wozu muß dem deutschen Zeitungsleser jeder Boulevardklatsch, jeder politische und Theater¬ klatsch brühwarm aufgetischt werden? Wie können, um beim nächsten zu bleiben, deutsche Redakteure die alberne Erzählung, die Kaiserin Viktoria habe ans eine Warnung erwidert: „Eine Tochter der Königin von England weicht vor keiner eingebildeten Gefahr," ohne Randbemerkung abdrucken lassen? Sie mußten sich doch sagen, daß sie als Witwe eines deutschen Kaisers und Mutter des regierenden Kaisers' solche Worte schlechterdings nicht gebrauche» konnte, am wenigsten, da die Verunglimpfungen sich gerade auf diese ihre Eigenschaften bezogen. Ein Wort des Großen Kurfürsten? Jn dem Aufsatz „Von Fremd¬ wörtertisch" in Ur. 6 der Grenzboten wird angeführt, der Große Kurfürst habe das Wort gesprochen: „Gedenke, daß du ein Deutscher bist." Das ist wohl nicht richtig. Das Wort (in der Form: „Bedenke, daß du ein Teutscher bist") findet sich in der merkwürdigen Schrift, die ans der Umgebung des .Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu jener Zeit hervorging, wo er in den Krieg eingriff, den 1668 der kriegerische Karl X. Gustav von Schweden mit Dänemark wieder begonnen hatte, nachdem die beiden Mächte eben erst Frieden geschlossen hatten. Der Große Kur¬ fürst trat auf Dänemarks Seite, und er that es in der Hoffnung, den Schweden vielleicht Borpommern abzujagen. Dem Schmerz darüber, daß dieses und andre Länder den Deutschen durch den dreißigjährigen Krieg verloren gegangen waren, giebt nnn der Verfasser jener Schrift in beredten Worten Ausdruck. „Ehrlicher Teutscher — so beginnt er —, dem edles Vaterland war leider bei den letzten Kriegen unter dein Vorwande der Religion und Freiheit gar zu jämmerlich zuge¬ richtet und an Mark und Bein dermaßen ausgezogen, daß von einem so herrlichen vmPvr« - schier nichts übrig verblieben, als das bloße Skeleton. Wem noch einig deutsch Blut um sein Herze warm ist, muß darüber weinen und seufzen. — Wir

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209232/482>, abgerufen am 06.05.2024.