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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr.

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Litteratur

tirer weichen, -- Die Arbeit zeugt von großem Fleiße und wird namentlich eines
durch das Heranziehen verwandten Materials und die zahlreichen Abbildungen
wertvoll,


Deutsches Slaug, Eine Sammlung familiärer Ausdrücke und Redensarten, Znsannncn-
gcstcllt von Arnold Gerede, Straßbnrg, Karl I, Trilbner, ,8!>2

Die deutsche Sprache hat kein einfaches Wort für den Begriff, den der Eng¬
länder mit stnnK' verbindet. Aber sie ist reich an Wörtern und Wendungen einer ge¬
mütlichen Ausdrucksweise, die im Gespräch selbst die Gebildetsten unbedenklich antuenden,
die aber niemand schreibt. Der Zweck des vorliegenden Büchleins ist, was wir an
slmigartigen Wörtern und Redensarten haben, lexikographisch zusammenzustellen und --
überhaupt auf das Vorhandensein deutschen Slangs hinzuweisen (war das nötig? der
Name hat uns, nicht der Begriff gefehlt); zugleich soll es dem Ausländer das Ver¬
ständnis unsrer Umgangssprache erleichtern, die von Slang wimmelt. Ein großer
Teil unsers Slang ist mundartliche" Ursprungs (Berolinismenl, andres sind komische
Analogiebildungen, absichtliche Verdrehungen von Schriftwörtern (befnederichtl,
Französiruugeu schauderös), wieder andres ist dem Judendeutsch Mumpitz, schofel),
andres der Sprache des Studenten entnommen, der es ganz besonders liebt, sich auch in
der Sprache vom Philister abzuheben und dabei in ein hohles Modcslanggewäsch
verfällt, weil alles mit schnell verblassenden Phrasen ausgedrückt wird, "Kiste" ist
wohl augenblicklich am bezeichnendsten für diesen Unsinn,

Die Sammlung Geuthes macht keinen Anspruch ans Vollständigkeit, Der Ver¬
fasser wird es uns aber nicht übelnehmen, wenn wir ihn ans einiges aufmerksam
machen, was uns beim Durchlaufet! des Verzeichnisses ausgestoßen ist. Da steht
Package (Anlehnung an Bagage oder daraus entstanden? leider hat der Ver¬
fasser von vornherein ans jede etymologische Ableitung verzichtet) mit der Erklärung !
Gesindel, Pöbel; Pack -Pack schlägt sich, Pack verträgt sich) fehlt. Bei an¬
schmieren (betrügen, übervorteilen! bietet sich sogleich! sich anschmiereu. Ein
etwas zarterer Ausdruck für dieselbe Sache ist! sich auvettern, das ebenfalls
fehlt, während das wohl nur einmal im Scherze gebrauchte sich anvettcrmichelu
gewissenhaft eingereiht ist. Auch sind wir nicht mit allen Erklärungen ganz ein¬
verstanden. Patzig ist nicht frech, sondern kurz angebunden, trotzig, beleidigt
thuend, happig nicht stark, groß, sondern gierig, fummeln uicht unsicher an etwas
herumtasten, sondern gehörig darauf hcrnmreiben (rumpeln ist eine andre slang¬
artige Bezeichnung dafür; beide scheinen onomatopoetisch zu sein). Der Verfasser
verweist bei fummeln auf befummeln, dessen Sinn er mit der schriftlichen Wendung!
genau untersuchen wiedergiebt. Ob dieses Befummeln aber etwas mit tasten zu
thun hat? Im Gebrauch der Studentensprache stellt es sich zu beschnuppern oder
beschnüffeln und etymologisch, wenn mau das gelehrte Wort hier brauchen darf,
zu Fnmmelnase. Läppisch ist nicht geschmacklos, sondern albern, ausbrennen
nicht niederbrenne", abbrennen; wenn man sagt! ich brenne ihm eins auf, so meint
man damit! ich versetze ihm einen Schlag, Einkriegen deckt sich nicht bloß mit
einzunehmen haben, sondern wird auch für einholen gebraucht; bei Fusel denkt
man wohl zuerst nicht an ein stnnbähnlichcs Fädchen am. Kleide, sondern an
Schnaps et, f. w. Möglich, daß manche dieser Bedeutungsunterschiede mundartlich
sind; aber der Verfasser will nur das aufgenommen haben, was aus den Mund¬
arten besonders infolge der' ausgedehnten Berkehrserleichternngen der letzten Jahr¬
zehnte Gemeingut geworden ist und von jedermann gebraucht wird und gebraucht
werden kann, weil es für jedermann verständlich ist.




Fiir rie Redaktion verantwortlich! Johannes Grnnow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grnnow in Leipzig -- Druck von Vnitkops und Härtel in Leipzig.
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tirer weichen, — Die Arbeit zeugt von großem Fleiße und wird namentlich eines
durch das Heranziehen verwandten Materials und die zahlreichen Abbildungen
wertvoll,


Deutsches Slaug, Eine Sammlung familiärer Ausdrücke und Redensarten, Znsannncn-
gcstcllt von Arnold Gerede, Straßbnrg, Karl I, Trilbner, ,8!>2

Die deutsche Sprache hat kein einfaches Wort für den Begriff, den der Eng¬
länder mit stnnK' verbindet. Aber sie ist reich an Wörtern und Wendungen einer ge¬
mütlichen Ausdrucksweise, die im Gespräch selbst die Gebildetsten unbedenklich antuenden,
die aber niemand schreibt. Der Zweck des vorliegenden Büchleins ist, was wir an
slmigartigen Wörtern und Redensarten haben, lexikographisch zusammenzustellen und —
überhaupt auf das Vorhandensein deutschen Slangs hinzuweisen (war das nötig? der
Name hat uns, nicht der Begriff gefehlt); zugleich soll es dem Ausländer das Ver¬
ständnis unsrer Umgangssprache erleichtern, die von Slang wimmelt. Ein großer
Teil unsers Slang ist mundartliche« Ursprungs (Berolinismenl, andres sind komische
Analogiebildungen, absichtliche Verdrehungen von Schriftwörtern (befnederichtl,
Französiruugeu schauderös), wieder andres ist dem Judendeutsch Mumpitz, schofel),
andres der Sprache des Studenten entnommen, der es ganz besonders liebt, sich auch in
der Sprache vom Philister abzuheben und dabei in ein hohles Modcslanggewäsch
verfällt, weil alles mit schnell verblassenden Phrasen ausgedrückt wird, „Kiste" ist
wohl augenblicklich am bezeichnendsten für diesen Unsinn,

Die Sammlung Geuthes macht keinen Anspruch ans Vollständigkeit, Der Ver¬
fasser wird es uns aber nicht übelnehmen, wenn wir ihn ans einiges aufmerksam
machen, was uns beim Durchlaufet! des Verzeichnisses ausgestoßen ist. Da steht
Package (Anlehnung an Bagage oder daraus entstanden? leider hat der Ver¬
fasser von vornherein ans jede etymologische Ableitung verzichtet) mit der Erklärung !
Gesindel, Pöbel; Pack -Pack schlägt sich, Pack verträgt sich) fehlt. Bei an¬
schmieren (betrügen, übervorteilen! bietet sich sogleich! sich anschmiereu. Ein
etwas zarterer Ausdruck für dieselbe Sache ist! sich auvettern, das ebenfalls
fehlt, während das wohl nur einmal im Scherze gebrauchte sich anvettcrmichelu
gewissenhaft eingereiht ist. Auch sind wir nicht mit allen Erklärungen ganz ein¬
verstanden. Patzig ist nicht frech, sondern kurz angebunden, trotzig, beleidigt
thuend, happig nicht stark, groß, sondern gierig, fummeln uicht unsicher an etwas
herumtasten, sondern gehörig darauf hcrnmreiben (rumpeln ist eine andre slang¬
artige Bezeichnung dafür; beide scheinen onomatopoetisch zu sein). Der Verfasser
verweist bei fummeln auf befummeln, dessen Sinn er mit der schriftlichen Wendung!
genau untersuchen wiedergiebt. Ob dieses Befummeln aber etwas mit tasten zu
thun hat? Im Gebrauch der Studentensprache stellt es sich zu beschnuppern oder
beschnüffeln und etymologisch, wenn mau das gelehrte Wort hier brauchen darf,
zu Fnmmelnase. Läppisch ist nicht geschmacklos, sondern albern, ausbrennen
nicht niederbrenne», abbrennen; wenn man sagt! ich brenne ihm eins auf, so meint
man damit! ich versetze ihm einen Schlag, Einkriegen deckt sich nicht bloß mit
einzunehmen haben, sondern wird auch für einholen gebraucht; bei Fusel denkt
man wohl zuerst nicht an ein stnnbähnlichcs Fädchen am. Kleide, sondern an
Schnaps et, f. w. Möglich, daß manche dieser Bedeutungsunterschiede mundartlich
sind; aber der Verfasser will nur das aufgenommen haben, was aus den Mund¬
arten besonders infolge der' ausgedehnten Berkehrserleichternngen der letzten Jahr¬
zehnte Gemeingut geworden ist und von jedermann gebraucht wird und gebraucht
werden kann, weil es für jedermann verständlich ist.




Fiir rie Redaktion verantwortlich! Johannes Grnnow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grnnow in Leipzig — Druck von Vnitkops und Härtel in Leipzig.
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[0112] Litteratur tirer weichen, — Die Arbeit zeugt von großem Fleiße und wird namentlich eines durch das Heranziehen verwandten Materials und die zahlreichen Abbildungen wertvoll, Deutsches Slaug, Eine Sammlung familiärer Ausdrücke und Redensarten, Znsannncn- gcstcllt von Arnold Gerede, Straßbnrg, Karl I, Trilbner, ,8!>2 Die deutsche Sprache hat kein einfaches Wort für den Begriff, den der Eng¬ länder mit stnnK' verbindet. Aber sie ist reich an Wörtern und Wendungen einer ge¬ mütlichen Ausdrucksweise, die im Gespräch selbst die Gebildetsten unbedenklich antuenden, die aber niemand schreibt. Der Zweck des vorliegenden Büchleins ist, was wir an slmigartigen Wörtern und Redensarten haben, lexikographisch zusammenzustellen und — überhaupt auf das Vorhandensein deutschen Slangs hinzuweisen (war das nötig? der Name hat uns, nicht der Begriff gefehlt); zugleich soll es dem Ausländer das Ver¬ ständnis unsrer Umgangssprache erleichtern, die von Slang wimmelt. Ein großer Teil unsers Slang ist mundartliche« Ursprungs (Berolinismenl, andres sind komische Analogiebildungen, absichtliche Verdrehungen von Schriftwörtern (befnederichtl, Französiruugeu schauderös), wieder andres ist dem Judendeutsch Mumpitz, schofel), andres der Sprache des Studenten entnommen, der es ganz besonders liebt, sich auch in der Sprache vom Philister abzuheben und dabei in ein hohles Modcslanggewäsch verfällt, weil alles mit schnell verblassenden Phrasen ausgedrückt wird, „Kiste" ist wohl augenblicklich am bezeichnendsten für diesen Unsinn, Die Sammlung Geuthes macht keinen Anspruch ans Vollständigkeit, Der Ver¬ fasser wird es uns aber nicht übelnehmen, wenn wir ihn ans einiges aufmerksam machen, was uns beim Durchlaufet! des Verzeichnisses ausgestoßen ist. Da steht Package (Anlehnung an Bagage oder daraus entstanden? leider hat der Ver¬ fasser von vornherein ans jede etymologische Ableitung verzichtet) mit der Erklärung ! Gesindel, Pöbel; Pack -Pack schlägt sich, Pack verträgt sich) fehlt. Bei an¬ schmieren (betrügen, übervorteilen! bietet sich sogleich! sich anschmiereu. Ein etwas zarterer Ausdruck für dieselbe Sache ist! sich auvettern, das ebenfalls fehlt, während das wohl nur einmal im Scherze gebrauchte sich anvettcrmichelu gewissenhaft eingereiht ist. Auch sind wir nicht mit allen Erklärungen ganz ein¬ verstanden. Patzig ist nicht frech, sondern kurz angebunden, trotzig, beleidigt thuend, happig nicht stark, groß, sondern gierig, fummeln uicht unsicher an etwas herumtasten, sondern gehörig darauf hcrnmreiben (rumpeln ist eine andre slang¬ artige Bezeichnung dafür; beide scheinen onomatopoetisch zu sein). Der Verfasser verweist bei fummeln auf befummeln, dessen Sinn er mit der schriftlichen Wendung! genau untersuchen wiedergiebt. Ob dieses Befummeln aber etwas mit tasten zu thun hat? Im Gebrauch der Studentensprache stellt es sich zu beschnuppern oder beschnüffeln und etymologisch, wenn mau das gelehrte Wort hier brauchen darf, zu Fnmmelnase. Läppisch ist nicht geschmacklos, sondern albern, ausbrennen nicht niederbrenne», abbrennen; wenn man sagt! ich brenne ihm eins auf, so meint man damit! ich versetze ihm einen Schlag, Einkriegen deckt sich nicht bloß mit einzunehmen haben, sondern wird auch für einholen gebraucht; bei Fusel denkt man wohl zuerst nicht an ein stnnbähnlichcs Fädchen am. Kleide, sondern an Schnaps et, f. w. Möglich, daß manche dieser Bedeutungsunterschiede mundartlich sind; aber der Verfasser will nur das aufgenommen haben, was aus den Mund¬ arten besonders infolge der' ausgedehnten Berkehrserleichternngen der letzten Jahr¬ zehnte Gemeingut geworden ist und von jedermann gebraucht wird und gebraucht werden kann, weil es für jedermann verständlich ist. Fiir rie Redaktion verantwortlich! Johannes Grnnow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grnnow in Leipzig — Druck von Vnitkops und Härtel in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_211167/112>, abgerufen am 06.05.2024.